FG028 - Nibelungen | Das Kriemhild-Lied
02.11.2023 85 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge widmen wir uns dem großen mittelalterlichen Epos über die Nibelungen. Im Nibelungenlied geht es aber nicht um Nibelungen, sondern um Burgunder. Diese Leben damals in Worms und leisten sich gleich drei Könige - die Brüder Gunther, Gernot und Giselher. Die Hauptperson des Epos ist aber deren Schwester Kriemhild. Daher besteht Solveig auch darauf, dass es eigentlich das Kriemhild-Lied ist.
Kriemhild möchte nach einem schlechten Traum am liebsten für immer Single bleiben - verliebt sich dann aber in den Drachentöter und Xantener Prinzen Siegfried. Damit die beiden heiraten können, muss Siegfried aber erst Kriemhilds Bruder Gunther helfen, die übernatürlich starke Königin Brunhild für sich zu gewinnen. Dank seiner Tarnkappe und Unverwundbarkeit kann Siegfried widerspenstige Frauen und sächsische Feinde gleichermaßen bezwingen. So hilft er Gunther auch seine Frau in der Hochzeitsnacht zum ehelichen Beischaf zu zwingen.
Damit prahlt widerum Kriemhild beim Familientreffen gegenüber ihrer Schwägerin Brunhild. Dadurch ist nicht nur deren Ehre zunichte, sondern auch die ihres Bruders Gunther. Das ist der Moment, wo der hinterlistige Hagen von Tronje den Plan fasst, Siegfried zu töten. Die einzig verletzbare Stelle an Siegfrieds Körper erfährt er ausgerechnet von dessen Frau. Der legt Hagen anschließend die Leiche vor die Zimmertür. Kriemhild heiratet später den Hunnenkönig Etzel, zieht nach Wien und sinnt auf Rache.
Das Nibelungenlied erzählt die Geschichte im christlichen Kontext des 13. Jahrhunderts. Viele mythologische Elemente - inklusive Zwergen, den eigentlichen Nibelungen und Siegfrieds Drachenkampf - finden sich dagegen stärker in den nordischen Erzählungen wie der Völsunga-Saga und der Edda.
Werft mal einen Blick auf diese Online-Ausstellung: Die Welt der Nibelungen.
Die Hintergrundmusik ist Robert Schumanns Symphony no. 3 in E-flat major 'Rhenish', Op. 97, vorgetragen vom Flatirons Community Orchestra und verfügbar bei musopen.
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Transkript
Hochgelehrter, lieber Getreuer, Ihr Urteil viel zu vorteilhaft von den Gedichten aus dem 12.
13.
und 14.
Saeculo, deren Druck ihr befördert habet und zur Bereicherung der deutschen Sprache so brauchbar haltet.
Meiner Einsicht nach sind solche nicht einen Schuss Pulver wert, und verdienten nicht aus dem Staube der Vergessenheit gezogen zu werden.
In meiner Büchersammlung wenigstens würde ich dergleichen elendes Zeug nicht dulden, sondern herausschmeißen.
Das mir davon eingesandte Exemplar mag daher sein Schicksal in der dortigen großen Bibliothek abwarten.
Viel Nachfrage verspricht aber solchen nicht.
Euer sonst gnädiger König Friedrich.
Hallo Solveig.
Hallo Daniel.
Du bist ja schon wieder da.
Ich bin wieder da.
Deswegen hab ich jetzt auch noch mal eine Woche extra gewartet.
Und vielleicht auch deshalb, weil ich noch kurz im Urlaub war.
Und deswegen habt ihr jetzt eine Woche länger warten müssen, aber dafür kann Solveig auch wieder mir gegenüber setzen.
Und das ist einfach auch für uns viel schöner.
Und das werdet ihr bestimmt auch merken.
Jetzt haben wir gerade so ein komisches Zitat gehört.
Ich hab überhaupt nichts verstanden.
Was hat das mit den Nibelungen zu tun?
Was hast du denn davon verstanden?
Was war denn so vielleicht so die Stimmung dieses Zitats?
Irgendwann irgendeinen Text, den er nicht mag.
Das heißt, Nibelungenlied findet Friedrich Wilhelm, der Vierte war das.
Nein, das ist Friedrich der Große.
Friedrich der Große, Entschuldigung.
Friedrich Wilhelm Vier hätte es wahrscheinlich...
Der hätte es super gefunden.
Der hätte es super gefunden.
Wieso bringst du uns jetzt Friedrich den Große mit?
Eigentlich, liebe Solveig, wollte ich nämlich zu Anfang dich darum bitten, dass du uns das Nibelungenlied bitte einmal im Mittelhochdeutsch vorträgst.
Ja, das ganze Stück.
Ich habe es hier ja liegen.
Sind ja nur 10.000 Verse.
Ja gut, wenigstens einmal so ein bisschen auf Mittelhochdeutsch.
Kannst du uns auf Mittelhochdeutsch begrüßen?
Kann ich nicht.
Ich bin Historikerin, keine Germanistin.
Du bist doch mit ihr, wisst ihr, wie wir sonst immer so betonen.
Ja, aber das ist trotzdem interessant.
Ach, wie willst du denn dann Quellen lesen, du liest nur die Lateinischen?
Die sind erstens auf Latein und man kann das Mittelhochdeutsche ja lesen, aber du setzt dich nicht damit auseinander, wie sich das entwickelt hat.
Auch die Germanisten, die können das lesen, die können das glaube ich auch vortragen, aber auch im Germanistikstudium lernst du eher, wie sich das entwickelt hat, wann die erste Lautverschiebung war und wann die zweite Lautverschiebung war und dahingehend.
Und was der Unterschied zwischen Niederdeutsch und Hochdeutsch ist in der Zeit.
Das fände ich jetzt nochmal eine schöne Ergänzung, wenn irgendein Germanist unter euch ist.
Mich fasziniert das, wie man nachträglich irgendwie feststellt, wann da irgendeine Lautverschiebung gewesen sein muss und wie man darauf kommt heute, wie Mittelhochdeutsch geklungen hat.
Das fände ich ganz toll, wenn sich da immer jemand meldet von euch, der das mal gelernt hat und uns das erklären kann.
Das finde ich total spannend.
Und uns tatsächlich mal eine Strophe vorträgt auf Mittelhochdeutsch.
Ich habe eine Strophe ja auch mitgebracht, die kommt aber später erst.
Jetzt sind wir ja auch völlig abgeschweift von Friedrich.
Genau, wir sind auch voll mitten ins Thema reingesprungen.
Ja, macht ja nix.
Jetzt darfst du noch mal erklären, wieso Friedrich der Große dieses Werk nicht in seiner Bibliothek haben möchte.
Oder was hat er da gesagt?
Ihm gefällt es nicht.
Es ist keinen Schuss Pulver, Bernd.
Warum denkt er auch immer an Schießen?
Okay, also er schießt nicht aufs Nibelungenlied, weil das...
Ihm gefällt es nicht.
Und vielleicht noch zur Einordnung.
Dieses Zitat stammt von 1784 und geht eben in einem...
Oder ist ein Brief an Christoph Müller.
Also eigentlich wird er mit Ü geschrieben oder mit U.
Aber er fand es ein bisschen fancy, sich mit Y zu schreiben.
Deswegen ist es immer ein bisschen schwierig, ob er jetzt Millet ausgesprochen werden möchte oder Müller.
Ich meine, ich habe breites Wunsch.
Wahrscheinlich ist er eigentlich Christoph Millet.
Und der hat dieses Nibelungenlied als erstes ediert.
Da kommen wir auch später noch zu.
Ich dachte, wir fangen mal mit dem Inhalt an.
Weil als es das letzte Mal um Ilias und Achill ging, fingen wir ja auch erst mal damit an, worum geht es eigentlich in diesem Text.
Und dann reden wir so ein bisschen über, gibt es da wirklich historische Vorbilder?
Ist das tatsächlich eine historische Geschichte?
Und wieso schreibt Friedrich der Große an Christoph Millet, dass das doof ist?
Ich hatte mich da so ein bisschen...
So ein Buch kommt nicht...
.
nicht mal geschenkt.
Nicht mal drauf geschossen wird.
Ich habe mich so ein bisschen daran orientiert, weil wir hatten ja mal im Vorgespräch, hattest du ja gemeint, was dich eigentlich mehr interessiert am Nibelungenlied ist, warum es immer als Nationalepos so geschrieben wird.
Ich interessiere mich diesmal sehr für Rezeptionsgeschichte.
Genau, aber das ist ja dieser Punkt.
Also Nationalepos, warum ist es ein Nationalepos?
Von dem Inhalt kann ich mich an die Personen erinnern.
Da gibt es die Kriemhild, die schöne Prinzessin.
Es gibt den strahlenden Helden Siegfried.
Ob der so strahlend ist?
Ich sage, wie ich das jetzt weiß.
Das ist der strahlende Held Siegfried.
Dann so ein paar dummdämliche Könige, warum auch immer die in Worms drei Könige brauchen, um da ihr Nibelungenreich zu regieren.
Das sind drei Brüder, und das sind die Brüder von der Kriemhild.
Und dann gibt es den fiesen Möb, das ist der Hagen von Tronje.
Das ist irgendwie auch so ein Recke, ein strahlender Recke.
Dann gibt es den Hunnenkönig.
Und es gibt noch die Königinnen.
Die eine hast du ja schon genannt.
Die eine habe ich schon.
Aber gut, die ist ja nur die Schwester.
Oder heißt die auch Königin?
Wolltest du die Schwester von drei Königinnen ist?
Nein, sie wird ja später auch noch verheiratet werden mit einem König.
Dann ist sie auch eine Königin.
Und dann heiratet ja noch einer der Könige eine Frau.
Wie heißt die denn noch?
Die klingt so wikingerisch.
Die wird doch davon Island entführt.
Wie heißt sie denn?
Jetzt sag doch mal.
Oder Brünhilde oder Brunhildis.
Es gibt verschiedene Versionen.
Und dann gibt es noch eine Ute.
Das ist die Mutter.
Lebt die überhaupt noch?
Spielt sie eine Rolle?
Am Anfang lebt die noch.
Die leben alle irgendwann.
Die tauchen aber teilweise nicht mehr auf.
Und manchmal sterben sie auch einfach.
Und da gibt es auch Zwerge oder einen, wenigstens?
Ich bin mir nicht sicher.
Also wenn es ein Zwerg ist, taucht er nicht auf.
Und ein Drachen.
Auch da kommen wir dazu.
Wir bleiben mal beim Nibelungenlied.
Und du hast im Grunde schon die Dramatis personae eingeführt.
Wir haben eben, also es geht los, beziehungsweise wir fangen anders an, das Nibelungenlied.
Ich habe das immer vehement vertreten.
Die Hauptfigur des Nibelungenliedes ist Kriemhild.
Und jetzt hatte ich mich darauf vorbereitet, das stark zu verteidigen, meine Position, weil ich auch schon mit ehemaligen Kollegen diese Diskussion gemacht habe.
Nein, pass auf, ich war richtig vorbereitet.
Ist klar, ich erkläre dir das, warum Kriemhild eigentlich die Hauptfigur ist.
Und dann habe ich bei Wikipedia reingeguckt und der erste Satz da steht, die Hauptperson ist Kriemhild.
Gut, weil das gibt immer diese Geschichte des Nibelungenliedes.
Worum geht es im Nibelungenlied?
Vielleicht in drei Sätzen zusammengefasst.
Wir haben Siegfried, den strahlenden Held, den Drachentöter, der nur an einer Stelle an seinem Körper verwundbar ist.
Weil der doch in dem Drachenblut gebadet hat.
Aber diese Geschichte kommt im Nibelungenlied selber gar nicht vor?
Da kommen wir gleich zu.
Er hat eben im Drachenblut gebadet, aber es hat sich ein Lindenblatt auf seine Schulter gelegt.
Dadurch ist das Drachenblut da nicht hingekommen.
Deswegen ist er dort verwundbar.
Er kommt dann eben an den Hof nach Worms, heiratet die schöne Kriemhild.
Gunther und Hagen, vor allem Hagen, ist eben böse und gierig und neidisch.
Und sie bringen ihn um.
Und dann ist für die meisten Leute das Nibelungenlied vorbei.
Im Grunde ist das eigentlich nur die Vorgeschichte.
Weil die richtige Geschichte geht dann erst los.
Man kann das Nibelungenlied in zwei Teile teilen.
Einmal die Geschichte mit Siegfried.
Und dann einmal die Geschichte, die dann folgt.
Das ist dann nämlich Kriemhilds Rache für den Mord an ihrem Ehemann, an ihren Brüdern.
Wenn man es mit heutigen Wörtern beschreiben möchte, ist diese Siegfried-Geschichte eigentlich nur das Prequel zur Erklärung, warum Kriemhild so böse Rache an ihren Brüdern nimmt.
Deswegen eben auch diese Perspektive, dass Kriemhild die Hauptperson ist, weil es einem im Grunde ihr Leben erzählt.
Es geht mit ihr los.
Sie hat einen Traum von einem Falken.
Der ist ein wunderschöner Falke.
Sie liebt diesen Falken.
Dann kommen zwei Adler und zerreißen ihn in der Luft.
Dramatisch.
Dramatisch.
Heutzutage würde man es Foreshadowing nennen.
Die Verweis auf das, was ihr passiert wird im Leben.
Nämlich, dass jemand kommen wird, den sie liebt.
Der wird ihr brutal genommen.
Das erklärt auch ihre Mutter Ute ihr.
Sie geht zur Mama und fragt, was soll dieser Traum?
Dann sagt Ute, dass er einen Mann heiraten wird, der wundervoll sein wird und ermordet wird.
Daraufhin sagt sie, dass sie nicht heiraten möchte.
Sie möchte für immer alleine bleiben und niemals alt und hässlich werden.
Wie das verheiratete Frauen so passieren.
Aber natürlich, wie es so kommt, kommt sie ins heiratsfähige Alter.
Siegfried, der in Xanten aufgewachsen ist, hört dann davon und sagt, ich bin jetzt auch erwachsen.
Meine Eltern sind wundervoll und reich.
Ich gehe jetzt hinaus und werde eine Frau minnen.
Ich komme dann an den Wormser Hof.
Da kommen wir dazu, dass wenn man diese typische Geschichte vom Nibelungenlied im Kopf hat, mit dem Drachen, mit dem Zwergen, ist das schon ein bisschen seltsam.
Weil in der gemeinhin Geschichte ist es eher, dass Siegfried als Weise auf die Welt kommt, dann als Gelehrt von einem Schmied großgezogen wird und dann irgendwie auf Wanderschaft geht und dann diesen Drachenhort findet, den Drachen besiegt, die Zwerge besiegt und dann eben als gemachter Mann wohlhabend nach Worms kommt.
Das ist hier nicht der Fall.
Das wird auch nicht erzählt.
Aber ich dachte, es gibt doch dann einen Teil von Hagen von Tron, der denen sowas erzählt.
Genau, das ist jetzt nämlich so interessant an diesem Nibelungenlied.
Da kommen wir dann auch später noch mal zu.
Siegfried kommt jetzt nach Worms und alle fragen, was ist denn das für ein Typ?
Das kenn ich gar nicht.
Der spielt sich mega auf, bringt dann seine ganzen Leute mit.
Und die machen dann auch ein bisschen Rabatt.
Und er ist so, ich bin hier der Siegfried.
Also so, wer bist du jetzt genau?
Und dann kommt Hagen und Hagen ist immer so ein bisschen auch so der Exposition-Geber, der erklärt immer Dinge.
Also wenn Leute nicht wissen, was los ist, kommt Hagen und sagt, ich erzähl's euch.
Und Hagen erzählt diese Geschichte von, ja, und da gibt's diesen Drachen und er hat da gegen die Nibelungen.
Und das ist auch irgendwie auch immer ein bisschen absurd.
Also irgendwie war er unterwegs und dann waren diese zwei Nibelungen-Brüder und die meinten dann zu ihm, hey, wir können uns hier irgendwie nicht einigen, welcher Schatzteil wem gehört, kannst du das für uns sortieren?
Und dann sortiert er das für sie, aber dann steigen wir...
Ja, es ist...
Aber dann sind sie irgendwie nicht glücklich mit dem, was er sortiert hat und dann fangen sie an zu streiten und dann bringt er die um und dann ist es jetzt sein Schatz und er ist jetzt eben stark und dann kämpft er gegen den Drachen und dann badet er in seinem Blut, aber das ist nicht Teil der Geschichte, sondern Hagen erzählt einfach nur schnell, ja, und dann hat er noch gegen Drachen gekämpft und deswegen ist er jetzt unverwundbar.
Also alles irgendwie, was so ein bisschen mythologischer ist, was eher so vielleicht auch in den Fantasy-Bereich gehend, das wird so mit einem Nebensatz, ja übrigens ist das auch noch, aber eigentlich versucht man es hier, diese Geschichte möglichst realistisch zu halten.
Und jetzt kommt eben Siegfried und erzählt...
Aber diese Drachen-Zwergensache ist im Nibelungenlied nur durch diese Hagen-Erzählung oder gibt es noch ein anderes Lied, das das erzählt?
Ja, also wie gesagt, wenn wir vom Nibelungenlied sprechen, ist das nur Hagen, der das nebenbei so erzählt.
Aber der Siegfried hat noch mal eine Extra-Story.
Ja, müssen wir...
Genau, ich würde sagen, wir passen einmal inhaltlich, und dann machen wir gleich alles.
Also Hagen erklärt das dann eben, und jetzt kommt Siegfried und meint, ich würde gern Kriemhild heiraten, und die sagen, ja, aber du darfst sie nicht sehen.
Und du musst dich erst mal beweisen, dass du wirklich das drauf hast, was du hier meinst, drauf zu haben.
Und dann muss Siegfried mit Gunther in den Kriegscamp gehen, weil die Dänen und die Sachsen, die meinen irgendwie, sich da Gebiete erobern zu können und plündern zu gehen.
Und Siegfried zeichnet sich eben in diesen Kriegen gegen die Dänen und die Sachsen so stark aus, dass sie meinen, hey, das ist ein richtig guter Typ, der kann wirklich das, was er meint, den müssen wir behalten.
Aber jetzt ist es natürlich so, Kriemhild ist ja die Jüngste.
Und wir haben ja Gunther als den König der Burgunder.
Und Gunther ist auch noch nicht verheiratet.
Und wie das eben im Adel so ist, müssen erst die älteren Kinder verheiratet werden, bevor die jüngeren Kinder verheiratet werden.
Und da brechen jetzt Gunther und auch Siegfried mit, also Siegfried wird mitgenommen, um dann eben nach Island zu fahren.
Das hast du ja auch schon gesagt.
Um jetzt um Brunhild zu werben.
Das heißt, Kriemhild ist das zweitgeborene Kind?
Ja, es wird immer...
Die anderen beiden Brüder sind egal oder die sind schaff verheiratet?
Ich weiß nicht.
Also wir haben Gunther, dann haben wir Gernot, dann haben wir Giselher.
Und Giselher wird immer das Kind genannt.
Giselher das Kind.
Also ich vermute, Giselher ist der jüngste.
Und Kriemhild ist irgendwo dazwischen.
Und Gernot ist, wenn der verheiratet ist, wahrscheinlich nicht.
Aber wenn es nach der Reihenfolge geht, ist das der älteste und die anderen müssen noch warten.
man geht dann vielleicht auch, die jeweils ja die Tochter ist.
Die will man dann schon verheiratet haben.
Und der Siegfried will ja auch.
Aber Gunther muss halt vorher verheiratet sein.
Und jetzt sagt man eben ja.
Und Brunhild ist eigentlich auch eine Liga viel zu groß für Gunther.
Aber der ist jetzt angestachelt.
Der sagt, Siegfried ist so ein guter Typ.
Mit dem krieg ich die.
Und sie reisen nach Island.
Und Brunhild ist auch eher so ein mythologisches Wesen, dass sie ähnlich wie Siegfried.
Siegfried hat auch übernatürliche Kräfte.
Das wird irgendwie nicht so richtig angesprochen.
Aber er ist schon stärker als alle anderen.
Er ist nicht nur unverwundbar, sondern er ist eben auch deutlich stärker als die normalen Menschen.
Und deswegen ist er eben auch so gut gegen die Dänen und die Sachsen angetreten.
Und Brunhild auch.
Und das wird dann irgendwie auch so, ja, sie ist ja auch.
Und das hat damit...
Naja, nicht so wirklich.
Weil Brunhild hat eben einen Gürtel und einen Ring.
Und dadurch kriegt sie magische Fähigkeit.
Und das ist bei Siegfried ähnlich.
Der hat nämlich eine Tarnkappe.
Und da gibt's...
Von dem Zwerg geklaut oder aus dem Drachenschatz geklaut.
Je nachdem.
Die ihn unsichtbar macht.
Also wir haben hier schon gewisse Elemente drin, die nicht realistisch sind.
Aber sie werden weitestgehend runtergespielt.
Also man braucht sie scheinbar in der Geschichte, damit es funktioniert.
Aber es ist jetzt nicht wilde Fantasy.
Und jetzt eben...
Und Brunhild hat eigentlich keine Lust, verheiratet zu werden.
Weil man das auch verstehen kann.
Sie sitzt da in Island und herrscht dort aus eigenem Recht.
Und wenn sie jetzt verheiratet wird, dann ist sie halt seine Frau und muss aus Island raus.
Und da sie ja eben sehr, sehr stark ist, sagt sie, ja, ich werde nur einen Mann heiraten, der stärker ist als ich und der mich im Zweikampf bezwingen kann.
Und jetzt ist Gunther nicht.
Nicht so stark.
Gunther ist eher so ein Dulli.
Der ist nicht so fähig.
Und jetzt ist das Problem, dass Siegfried ja eigentlich auch ein Xanten König ist.
In dem Sinne, also seine Eltern leben noch, er ist es noch nicht, aber er ist Königssohn.
Er hat die Aussicht.
Nein, also normalerweise in der üblichen Geschichte.
Aber im Nibelungenlied ist das eben nicht.
Also da hat er Mutter und Vater und die lieben ihn auch.
Die sind ganz toll und die leben.
Das heißt, er ist irgendwann Königssohn.
Irgendwann wird er König sein.
Aber noch ist das nicht.
Und das bedeutet, er ist mit Gunther gleichrangig weitestgehend.
Und wenn er jetzt da auftaucht, als ich bin der Prinz aus Xanten, dann haben die ein bisschen Angst, dass Brunhild sagt, dann musst du auch antreten.
Und Gunther weiß, ja, gegen Siegfried komme ich nicht an.
Also kommt Siegfried als Diener Gunthers an und sagt, ich bin sein Diener.
Und er hält sogar die Steigbügel für Gunther.
Und das ist jetzt, ich weiß nicht, ob du das kennst, diesen sogenannten Stratordienst.
Ich weiß nur, dass es so Darstellungen gibt, wo dann der Kaiser dem Papst die Steigbügel hält.
Das heißt eigentlich, ich bin dein Diener.
Ja, das ist so ein Unterwerfungsgestus.
Also wenn ich jetzt dir vom Pferd runter helfe, heißt das eben, dass ich dein Diener bin, dass wir nicht auf dem gleichen Rang sind und du eine Befehlsgewalt auch über mich hast.
Und so kommt Siegfried eben an in Island mit Gunther.
Er führt eben das Pferd für Gunther und zeigt damit eben, wir sind nicht auf dem gleichen Rang.
Und er sagt auch irgendwie zu Brunhild, ich bin der Diener von Gunther.
Und das müssen wir uns im Kopf behalten, das wird nämlich wichtig.
Also da denkt man, da denkt man, ja, ist schon schiefgegangen.
Aber er ist nicht der Diener von Gunther.
Er steht nicht in einer Leibeigenschaft zu Gunther oder in einem Vasallenverhältnis, sondern er hat seinen Titel durch seine Abstammung durch seinen Vater, nicht durch Gunther.
Und er sagt jetzt eben, ich bin Gunther's Diener, es gibt diesen Stratordienst, und jetzt sagt Brunhild, gut, dann muss Gunther eben jetzt die Wettkämpfe machen, und Gunther kriegt es halt nicht hin.
Und man hat wirklich die Daumen gedrückt, dass es schafft.
Und dann reißen sie wieder ab.
Und dann reißen sie wieder ab, und das war die Geschichte.
Dann sagt eben Gunther, hey Siegfried, ich brauch dich, und Siegfried sagt, gar kein Problem, du bist mein bester Freund, ich tu alles für dich.
Und setzt sich eben diese Tarnkappe auf und hilft damit Gunther.
Also zum Beispiel, die müssen dann Speerwerfen machen.
Und er führt dann Gunthers Arm und wirft diesen Sperr.
Und dadurch kriegt Gunther eben diesen Wettkampf gewonnen.
Und Brunhild ist ja nicht blöd.
Die denkt sich schon, dieser Louis...
Komisch, gestern konnte das noch nicht.
Irgendwie, was ist hier los?
Und dann fällt es auch irgendwie auch, ich weiß nicht, ob es wirklich in der Geschichte auffällt, dass Siegfried nicht da ist, aber eigentlich müsste es ja irgendwie auffallen, wo ist denn eigentlich dein Dienstbote?
Also die denkt sich schon, irgendwas ist hier schiefgelaufen, aber sie verliert tatsächlich. Gunther gewinnt und sagt ihr, jetzt musst du mit mir nach Worms und sie sagt, toll, hurra.
Und sie fahren alle nach Worms zurück.
Und jetzt darf eben Siegfried endlich Kriemhild heiraten, die er ja unbedingt heiraten wollte, obwohl er sie nie gesehen hat, aber jetzt dürfen sie heiraten.
Es kommt dann zur Doppelhochzeit.
Aber gab es da nicht noch diese, liegt doch nicht nur im Sperrkampf, oder?
Da hat der nicht...
Guck, den ganzen Erwartungsvollart.
Gab es da nicht so eine Art Vergewaltigungs-Szene?
Ach so, das kommt jetzt.
Das kommt jetzt, weil jetzt müssen wir heiraten.
Okay, ich dachte, das wäre noch in Island passiert.
Nein, das müssen wir heiraten.
Ja, also the plot thickens.
Es kommt immer mehr jetzt.
Okay, entschuldige, dass ich das...
Nein, nein, alles gut.
Also es kommt jetzt zur Hochzeit.
Siegfried Kriemhild heiraten, Siegfried Kriemhild heiraten.
Und wie gesagt, Brunhild denkt sich, irgendwas ist doch hier schiefgelaufen.
Das kann es doch nicht sein.
Und es kommt dann eben zur Hochzeitsnacht.
Und Gunther kommt dann rein und sagt, so, ich bin jetzt dein König und jetzt vollziehen wir die Ehe.
Und Brunhild sagt nein.
Auf gar keinen Fall.
Und sie sagt dann, wenn du mich überwinden kannst, also wenn du mich nochmal im Kopf versiegen kannst, dann werden wir das tun.
Und Gunther kann es natürlich nicht.
Und es geht dann so weit, dass sie ihn dann irgendwie fesselt und an den Nagel in der Wand hängt.
Da muss er da so einen schenken.
Und das gefällt ihm gar nicht.
Und morgens bindet sie ihn dann irgendwie los, damit die Diener das nicht mitkriegen.
Aber sie hat eben klar gemacht, Freundchen, so nicht, ne?
Und dann geht, wo geht Gunther jetzt hin?
Er fühlt sich ja gedemütigt.
Geht er zu seinem besten Freund und sagt, hey, ich brauch noch mal deine Hilfe.
Und Siegfried sagt, du bist mein bester Freund, ich tu alles, was du möchtest, was brauchst du von mir?
Und Gunther sagt, das war für die Folge mein.
Ihr habt mich gefunden und an den Nagel gegangen.
Ich konnte die gar nicht bumsen.
Und Siegfried sagt, ja, da muss man ja was tun, da helf ich dir doch.
Und dann sagt er, ja, sie hat gesagt, ich muss sie noch mal besiegen im Kampf.
Und dann darf ich sie bumsen.
Und dann sagt Siegfried, ja, okay, dann komme ich halt dazu.
Und ich ziehe mir wieder die Tarnkappe auf.
Und dann läuft das.
Und da sagt Gunther dann jetzt, ja, aber nur besiegen.
Nicht selber bumsen, das mache ich.
Also da gibt es schon noch mal, und das ist ganz interessant, ich habe das selber nicht gefunden, aber angeblich ist das in der späteren Fassung geändert worden.
Also es gibt mehrere Fassungen des Nibelungenlieds.
Da kommen wir gleich noch zu.
Und angeblich in der ersten Fassung macht Siegfried nicht.
Beziehungsweise wird es nicht, da zieht Siegfried selber durch.
Aber hier in der Fassung, die ich hier jetzt habe, sagt er wirklich, ne, bitte nicht.
Und Siegfried macht das auch.
Also die rangeln dann, und das geht wirklich hoch her.
Du wolltest ja, dass ich was vorlese.
Vielleicht trage ich dir das mal vor.
Ich habe es mir nämlich markiert.
Also das ist hier jetzt in der Reihenfassung.
Deswegen, ich versuche es nachvollziehbar vorzulesen.
Mit ihren starken Armen umschloss sie den Degen.
Sie wollte ihn in Fesseln wie den König legen, damit in ihrem Bette sie Ruhe haben möchte.
Dass er ihr Hemd zerrissen, hat Grimmig da die Frau gerecht.
Was halte ihm seine Stärke und seine große Kraft?
Sie zeigte wohl dem Degen ihres Körpers Meisterschaft.
Mit Gewalt trug sie ihre Kraft, wie sie nicht klein, mit ungestümer Stärke ihn an den Wand zu einem Schrein.
Der Kampf zwischen ihnen dauerte gar lang, bis die Frau wieder auf das Bett erzwang.
So sehr sie sich wehrte, ihre Kraft erschließlich brach.
Der König hing der Weilen vielen sorgenden Gedanken nach.
Es deuchte ihm gar lange, bevor er sie bezwang.
Sie presste seine Hände, das aus den Nägeln sprang, das Blut durch ihre Kräfte, das Watt dem Helden leid, doch zwang er zu verleugnen, die gar herrliche Maid.
Ihren ungestümen Willen, den sie gezeigt vorher, der König hörte alles, sprach jene auch nimmer mehr.
Aufs Bett er sie presste, das die heftig schrie.
Sie schmerzen seine Kräfte wie etwas anderes noch nie.
Da griff sie nach dem Gürtel, den sie dort liegen fand und wollte ihn damit binden, da wehrte er seine Hand, dass ihr die Glieder krachten, da verzagte ihr Leib.
So war der Kampf entschieden, da war sie König Gunthers Wein.
Aber auch schon wieder, also die kämpfen da bestialisch.
Und der Gunther sitzt nebenbei und denkt etwas völlig anderes.
Er hat schon ein bisschen Sorgen.
Also er hat ein bisschen Sorgen um Sie und ein bisschen Sorgen auch um seinen Freund.
Aber das muss jetzt halt passieren.
Und dann...
Er sagt ihm dann bitte, dass sie sich morgen da nicht wieder wehrt.
Naja, weil, wir hatten es ja gesagt, ihre Kräfte kommen ja durch einen Gürtel, den sie hat, und einen Ring.
Und Siegfried nimmt das mit.
Er nimmt ihr den Gürtel und den Ring ab.
So als Trophäe, man weiß es nicht.
Und dadurch ist sie jetzt wie jede normale Frau.
Das ist ja symbolisch für die Jungfreude.
Ja, wenn man es nach Freude nimmt.
Also ich habe Deutungen gelesen.
Aber es geht dann tatsächlich weiter.
Also die...
Es wird noch beschrieben.
Also Gunther kommt dann dazu.
Und sie hat immer noch keine Lust.
Aber er macht das so toll, dass sie dann doch nachgibt.
Weil er ist so ein toller Liebhaber.
Doch.
Ich habe es ihr zugeschlagen.
Aber es ist sehr unangenehm.
in der Öffentlichkeit ist es ja total schief dann.
Na ja, also auch zu Hause.
Aber irgendwie gibt sie dann nach, nach dem Motto, ja okay.
Und jetzt ist dann eben...
Und jetzt kann man sich natürlich überlegen, was macht Siegfried mit diesem Gürtel und dem Ring?
Denn man kann sich jetzt vorstellen, das ist ja mitten in der Nacht.
Und er hat ja auch eine Ehefrau, die jetzt vielleicht Dinge erwartet.
Aber die haben doch noch gar nicht heiratet.
Also die haben gleichzeitig geheiratet, oder?
Die haben gleichzeitig geheiratet.
Also wir sind jetzt schon in der zweiten Nacht.
Man kann davon ausgehen, Siegfried und Kriemhild haben schon die Ehe vollzogen.
Genau, das ist eine Doppelhochzeit.
Und Kriemhild sieht das trotzdem und denkt sich, und jetzt ist die zweite Nacht und wo bleibt er denn?
Und es gibt auch da eben verschiedene Erzählungen.
Ich hatte das so im Kopf, dass er ihr das sofort in die Hand drückt nach dem Motto, ja, wundere dich nicht, wo ich war, ich habe deinem Bruder geholfen hier, Beweise.
Ich habe deine Jets-Schwägerinnen habe ich halt.
Ach so, das hat er ihr gesagt?
Ja, also ich dachte, das verrät sie ihm doch.
Ja, also in der Fassung steht drin, dass er ihr das später erzählt.
Aber es ist in dem gleichen Erzählung.
Was klingt das nur, dass sie das hinterher dann irgendwie sagt, ach, übrigens den Ring, den du da trägst, das ist eigentlich mein...
Ja, aber das muss sie ja trotzdem von ihm erfahren haben.
Also Kriemhild kriegt...
Also Kriemhild zeigt ihm das.
Ja, Kriemhild zeigt ihm das.
Also Kriemhild kriegt jetzt den Gürtel und den Ring geschenkt.
Man denkt sich, was ist denn los mit dir?
Ja, vor allem so nachts, hey, ich habe gerade bei der Vergewaltigung deiner Schwägerin geholfen.
Und ich habe das mitgenommen.
Bitteschön dich.
Hey, Familie.
Ganz, ganz schön.
Aber dann ist sie ja jetzt eigentlich unbesiegbar.
Das ist scheinbar nur für Brunhild.
Und nur solange sie Jungfrau ist, gilt das.
Ja, und vielleicht, weil wir noch bei der Hochzeit sind, auch Siegfried hat ja die Ehe vollzogen mit Kriemhild.
Und es ist in der Zeit ja üblich, eine Morgengabe zu geben.
Das heißt, die Frau bekommt von der Familie oder ihres Mannes oder von ihrem Mann etwas geschenkt, was im Grunde sie damit versorgt, damit sie finanziell versorgt ist, wenn er stirbt.
Das ist ihr Besitz.
Und was schenkt der Siegfried ihr?
Den Hort vom Drachen.
Also diesen Nibelungenschatz kriegt sie als Morgengabe.
Das bedeutet, es ist jetzt ihres.
Und jetzt ist es alles passiert.
Die Ehen sind vollzogen.
Wir sind alle verheiratet, mehr glücklich oder weniger glücklich.
Und die Gesellschaft löst sich auf.
Siegfried reist mit Kriemhild nach Xanten.
Dort leben die auch eine Weile glücklich.
Und nach ein paar Jahren sagt Gunther, hey, mein guter Freund Siegfried, wir sollten mal wieder zusammenkommen und mal wieder die Familie zusammenbringen.
Und das passiert dann auch.
Und man freut sich, also die Männer freuen sich, dass sie mal wieder zusammen sind.
Also die Frauen, die mochten sich so auch nicht.
Ja, irgendwie schon.
Ich meine, noch weiß die Brunhild von nichts.
Noch weiß die Brunhild von nichts.
Und sie denkt ja auch, Siegfried ist ja ein Diener von, ja doch, sie ist ein Diener von Gunther.
Das muss sie ja mitgekriegt haben, dass sie das eigentlich nicht ist, wenn man erst ein paar Jahre nach Xanten geht, um der König zu sein.
Ja, es ist auch irgendwie, dass es dann so eine Szene gibt bei der Hochzeit, wo Brunhild das dann auch anspricht, so wieso heiratet ihr eigentlich gleichzeitig mit uns und warum kriegt dieser Basal die Schwester von ihm?
Und Gunther dann so, ja, ja, sei still.
Also Gunther kommuniziert auch nicht gut mit seiner Frau.
Das muss man auch dann zusammen.
Und jetzt kommen die wieder zusammen.
Und jetzt gibt es ein Turnier.
Und die Männer sind alle ganz wunderschön.
Und die Frauen sind ganz wunderschön.
Das wird auch immer noch my bit zutun.
Und jetzt sitzen Brunhild und Kriemhild beieinander.
Und Kriemhild ist immer noch ganz, ganz verliebt in ihren Mann.
Es ist wirklich, sie ist sein größter Fan.
Und sie sitzt da und meint so, mein Mann ist der beste Mann.
Er ist der schönste Mann.
Er ist der stärkste Mann.
Die ganze Welt sollte ihm untertan sein, weil er so geil ist.
Und Brunhild sitzt daneben und denkt sich so, ja, der ist gut.
Aber mein Mann ist schon noch über ihm, weil er ist ja König und deiner ist ja nur Diener.
Und Kriemhild sitzt da und sagt, Entschuldigung, was redest du da?
Hast du gerade meinen Mann Diener genannt?
Und Brunhild sitzt da so, ja, aber das hat er mir ja gesagt.
Also er hat mir ja, als ich ihn kennengelernt habe, gesagt, dass er der Diener von Gunther ist.
Und Kriemhild sitzt da und sagt, bist du dumm?
Wieso sollte ich denn den Diener von dem heiraten?
Das ist doch Quatsch.
Und Brunhild sagt, ja, aber das haben die mir gesagt.
Ja, aber das stimmt ja nicht.
Und dadurch entsteht so ein, es ist natürlich so wie der typischen Frauen, die sich wieder untereinander anzicken und Stutenbissigkeit.
Aber wir haben hier natürlich auch ein Rangproblem.
Also für Brunhild war eben klar, okay, Siegfried ist der Diener.
Ja, aber sie ist ja die Schwester von ihrem Mann und dadurch, sag mal, hat sie jetzt einen höheren Rang.
Und Brunhild ist jetzt zutiefst beleidigt und fühlt sich auch in ihrer Ehre verletzt, dass eben das alles, dass man sie da nicht informiert hat.
Sie sagt eben immer noch, Siegfried ist doch ein Diener, warum ist die gleichrangig mit mir?
Das ist doch alles irgendwie Quatsch.
Und das eskaliert dann vor dem Münster in Worms, das ist dieser berühmte Frauenstreit, wo sie sich dann eben...
Also Kriemhild ist einfach beleidigt, dass Brunhild Siegfried beleidigt hat.
Und Brunhild weiß einfach nicht, was los ist.
Sie versteht es einfach nicht, weil man ja nicht mit ihr redet.
Und es kommt zu diesem Streit vor dem Münster, wo beide Frauen verlangen, als erstes einzutreten.
Auch das ist ähnlich wie mit diesem Stratordienst.
Der, der als erstes eintritt, ist die wichtigere Person.
Und bislang sind die einfach immer zusammen dahingegangen.
Weil für Kriemhild war klar, ich bin auf dem gleichen Rang wie Brunhild, deswegen gehen wir zusammen rein.
Und für Brunhild war, das ist die Schwester von meinem Mann, klar gehört die zu meinem Hochstart, deswegen darf die mit mir reingehen.
Und jetzt sagt Brunhild, die ist nicht auf einem gleichen Rang, wenn sie den Diener geheiratet hat.
Und jetzt verlangen beide, als erstes einzutreten.
Und jetzt fällt alles auf die Füße, was die werten Herren vorher so gemacht haben.
Können die nicht gehen, eine Kirchentür ist doch groß genug für zwei Frauen.
Darum geht es hier nicht.
Es geht ja um den Rang.
Wie gesagt, bislang war das ja kein Problem.
Und alle sind orientiert.
Aber selbst wenn beide ja Königinnen sind, ist es ja schwierig, da jetzt zu sagen, die eine ist vor der anderen.
Ja, und deswegen kommt jetzt Kriemhild und macht einen richtigen Bitchmove.
Denn Kriemhild bei Brunhild sagt so, pass auf, ich bin die Königin von Worms, ich bin mit dem König verheiratet, du bist nur seine Schwester und auch noch mit einem Diener, von dem verheiratet, du gehst hinter mir rein, mit deinem Gefolge.
Und dann sagt Kriemhild, na, denn weißt du, du bist nicht wirklich die Frau von meinen Kindern.
Mein Mann hat dich.
Hat dich vergewaltigt.
Und jetzt fällt wirklich alles in den Kopf.
Diese arme Frau.
Sie nennt sich tatsächlich Kepse meines Mannes.
Die Kepse meines Mannes.
Und Kepse ist ein altes Wort für geliebte Hure, Mätresse, wobei Mätresse eigentlich schon wieder höherrangig ist, aber eben du bist die Hure meines Mannes, die er neben mir hat.
Und wie gesagt, für Brunhild bricht alles auseinander.
Und jetzt kommt nämlich Kriemhild und zieht aus ihrer Tasche was heraus?
Um zu beweisen, hier, mein Mann hat dich...
Mir das in der Hochzeitsnacht geschenkt, nachdem er bei dir war.
Genau.
Das heißt, du bist gar nicht die rechtmäßige Herrscherin, sondern der Diener meines Bruders hat dich.
Eigentlich.
Du bist nicht rechtmäßige Königin.
Und das macht Kriemhild öffentlich.
Das ist nicht einfach nur, die sitzen nicht bei sich...
Nein, sie macht das vor allen.
Und es wird dann auch noch mal beschrieben, also Kriemhild kam mit ihrem eigenen Tross, das sind angeblich 32 Frauen, die dabei stehen, und Brunhild hat auch nochmal ihre 32 Frauen.
Und alle hören das.
Und das ist nicht einfach nur wie heute, man denkt sich die blöde Kuh, sondern das ist tatsächlich ihr Rang.
Das ist eine Kriegserklärung.
Also es ist wirklich, ihr Rang ist weg.
Und Kriemhild geht dann da, ziemlich sein, sagt sie, der habe ich es gezeigt, der ollen Kuh.
Und Brunhild geht dann zu Gunther und meint, du, deine Schwester hat mir gerade was erzählt, stimmt das?
Und Gunther, was sagt Gunther?
Nee, weiß ich gar nicht, wovon du jetzt hier redest.
Ist das Essen schon fertig?
Ich weiß gar nicht, was du willst.
Das ist ja Blödsinn.
So, und was macht jetzt Brunhild?
Deren Ehre, also auch Frauen haben Ehre im Mittelalter.
Das wird ihnen manchmal abgesprochen von einer Person.
Aber auch sie hat als Herrscherin eine Ehre, die eben öffentlich angegangen ist.
Aber eigentlich, ihr Mann ist doch genauso davon betroffen.
Eigentlich schon, aber Gunther ist ja, weil es ist ja sein guter Freund Siegfried.
Siegfried, da steht man zusammen.
Aber jetzt wissen alle, dass Siegfried die Königin vergewaltigt hat.
Ja, aber es stimmt ja nicht.
Der König müsste sich doch genauso angegriffen fühlen.
Also Gunther sagt einfach, nee, das hat Kriemhild sich ausgedacht.
Er will darüber nichts mehr hören.
Und jetzt geht Brunhild zu wem?
Der es regelt.
Sie geht nämlich zu Hagen.
Beziehungsweise sie sitzt dann da und weint.
Hat er eigentlich noch irgendeine Rolle, bis dahin außer Geschichten zu erzählen?
Also er ist immer dabei und meint, das, was jeder macht, ist irgendwie blöd.
Aber er wird doch auch eigentlich immer so sehr hochstilisiert, oder?
Na gut, kommen wir auch noch zu.
Warum?
Also er wird jetzt wichtig.
Also er ist im Grunde der wichtigste Berater für Gunther.
Hagen ist tatsächlich ein Dienstmann von Gunther.
Das, was eben Brunhild von Siegfried meint, ist Hagen.
Der kommt immer mit und berät den König und gibt ihm Tipps.
Und das, was Gunther sagt, ist eigentlich immer richtig.
Nur Gunther macht das halt meistens nicht, was Hagen ihm sagt.
Und kann man auch noch mal über Gunther als Herrscher reden, ob das so ein guter Herrscher ist.
Und jetzt geht eben Brunhild zu Hagen.
Oder Brunhild sitzt einfach da und weint.
Und Hagen kommt dann und meint, warum weinst du?
Und dann erzählt sie das Hagen.
Und da kommen wir jetzt nämlich dazu.
Weil wenn das ja stimmt, und wir wissen, Kriemhild hat ja bewiesen, dass es stimmt, ist eben nicht nur Brunhilds Ehre dahin, sondern eben auch Gunther's Ehre.
Und wenn Gunther's Ehre dahin ist, ist auch Hagens Ehre weg.
Weil Hagen ist ja eben ein Vasall von Gunther.
Und sein Name ist eben nur so gut wie der von seinem Herrscher.
Und jetzt wird Hagen sauer.
Weil eben, es geht eben darum, diese Ehrverletzung auszugleichen.
Der Gunther sagt ja, mein guter Freund Siegfried wird, nee, nee, nee, der Reh mit mir.
Aber gut, Gunther weiß natürlich, dass es wahr ist, dass er sagen möchte, dass das weg ist, und der Hagen, der geht halt ab, weil er keine Ahnung hat.
Oder wusste der Hagen?
Ich glaube nicht, dass Hagen das wusste, aber er denkt, ja, das stimmt.
Und er kennt wahrscheinlich auch Gunther und denkt sich, ja, der ist so abhängig von Siegfried, natürlich stimmt das.
Und jetzt kommt eben, ganz kurz zusammengefasst, das ist noch mal ein bisschen, aber im Grunde sagt eben, bzw.
geht Hagen jetzt zu Gunther und sagt, wir müssen das klären.
Irgendwie, das kann so nicht sein.
Du musst dir schon klarmachen, dass Siegfried dich komplett gedemütigt hat, indem er das weitererzählt hat.
Und seine Frau das dann auch noch weitererzählt hat.
Also wir sind jetzt hier in einem Schneeball, der immer größer wird.
Und dann geht Hagen noch mal zu Kriemhild, um noch mal zu fragen, hast du dir das nicht doch ausgedacht?
Gib doch zu, du hast es dir ausgedacht.
Bei Frauen lügen doch, und die tratschen doch, und das war eigentlich nur so ein Frauenstreit.
Und jetzt kommt es ganz interessant, denn jetzt kommt Hagen zu Kriemhild in die Kammer oder in die Kemenate, wo sie wohnt.
Und Siegfried hat sich in der Zwischenzeit schon um das Problem gekümmert, zumindest um das Problem Kriemhild, denn er hat sie grün und blau geprügelt, dafür, dass sie das erzählt hat.
Ja, das sind unsere großen Helden, Gunther und Siegfried.
Aber sagt die Kreml dazu, ja, das stimmt, ich hab's falsch gemacht, schlag mich.
Genau, und er hat mich auch zurecht grün und blau geschlagen, sagt sie.
Ja, und dadurch weiß Hagen eben, ja, das stimmt.
Also die Geschichte, kommen wir später dazu, geht dann auch darum, dass jetzt eben zwischen Kriemhild und Hagen eine massive Feindschaft entsteht.
Und das ist wahrscheinlich hier der Ausgangspunkt, dass Kriemhild nämlich aus Gehässigkeit, Brunhild öffentlich gedemütigt hat und damit eben auch Hagen gedemütigt hat.
Und jetzt hat Hagen auch einfach keine Lust mehr auf Kriemhild.
Und es kommt dann wieder zum Konflikt mit den Dänen und den Sachsen.
Die kommen wieder, die sind wieder da und meinen, wir wollen jetzt doch wieder Krieg führen.
Und da geht dann Hagen noch mal zu Kriemhild und meint, ja, ich weiß ja, dein Mann ist ja unverwundbar, aber nur an der einen Stelle.
Ich möchte den schützen.
Könntest du das bei dieser Stelle für mich markieren, wo ich dann mein Schild hinhalten muss, damit wenn dann die Sachsen und Dänen kommen, da nichts passiert.
Und Kriemhild sagt, ja, kein Problem.
Ich wüsste gar nicht, warum du mir Böses wollen würdest.
Oder meinem Mann.
Also sie vertraut irgendwie Hagen.
Sie vertraut Hagen.
Den kennt sie ja auch von klein auf.
Der hat ja immer schon da gelebt.
Ich vergesse mal, dass die als Schwester ist.
Nee, Brunhild ist irgendwo hergekommen.
Und Hagen sagt dann eben, ja, alles klar.
Ich schütze den.
Und dann wird dieser Krieg aber irgendwie abgesagt.
Die Sachsen und den wollen dann doch nicht mehr.
Und dann sagt man, nee, geht dann.
Dann gehen wir halt jagen.
Dann machen wir einen Jagdausflug.
Das wird richtig super.
Und es geht dann zur Jagd.
Und Siegfried ist natürlich wieder der beste Jäger.
Und er jagt ganz viel.
Und Sie müssen mehrere Wagen ran und Karren, damit Sie seine ganze Jagdbeute da hinpacken.
Und jetzt sind auch noch, also wir haben es ganz vergessen, es gibt ja noch zwei andere Brüder, nämlich Gernot und Giselher.
Die sind auch immer dabei.
Aber sie sind immer dabei.
Und die sind auch bei dieser Jagd dabei.
Also die sind auch keine echten Könige, oder?
Nee, die sind wahrscheinlich irgendwie so Nebenkönige, weil sie die Königs Söhne sind.
Oder die Königsbrüder sind.
Und Gunther hat noch keinen Erben.
Und deswegen wahrscheinlich in der Sinn.
Und die sind eben dabei.
Und man einigt sich eben auch zu viert, jetzt Siegfried loszuwerden.
Und das tut man jetzt eben auch.
Aber weder Gunther noch Gernot noch Giselher kriegen es hin.
Beziehungsweise kriegen sie sich dazu, die Waffe zu ergreifen.
Gegen ihren besten Freund.
Und wer muss es jetzt machen?
Hagen nimmt dann eben den Speer.
Siegfried ist dann gerade auch irgendwie an der Quelle niedergekniet, um zu trinken.
Und dann von hinten rammt ihm jetzt Hagen eben diesen Speer in den Rücken, weil er ja nur am Rücken verwundet war.
Auf dem Gewand ist das Kreuz eingeschickt.
Und dann ist Siegfried aber nicht sofort tot, weil er ist ja auch übermäßig.
Also er steht da noch auf, wird dann beschrieben, und der Speer ragt so aus seinem Körper raus.
Das ist wie in so einem Zombie-Film.
Ich glaube, er zieht den nicht raus, aber er kämpft noch ein bisschen mit Hagen und stirbt dann.
Und was macht ihr ins Hagen?
Ach so.
Hier sind alle auch einfach solche Arschlöcher.
Die nehmen jetzt den toten Siegfried mit.
Und das erste, was Hagen macht, ist, diesen toten Körper vor Kriemhilds Tür zu legen, damit das erste, was sie macht, wenn sie aus der Tür raustritt, über ihren toten Mann zu fallen.
Aber ich meine...
Wenn das doch die Schwester ist.
Der Hagen ist doch eigentlich genauso ihr...
Was hat die denn getan?
Sie hat Brunhild gedemütigt.
Aber die Brunhild müsste dem Hagen nur völlig schnuppern.
Nee, es ist seine Königin, der er treu geschworen hat.
Aber die Kriemhild kennt ja doch von klein auf.
Erst haben sie keine Beziehung, dann hasst sie auch einfach sofort.
Zumindest muss man mitfühlen, reingehen und sagen, du, Siegfried, ist doch was passiert.
Nee, er legt ihr einer den toten Körper vor die Tür.
Wie so eine Katze.
Auch jetzt wird eben getuschelt, niemand will es gewesen sein.
Es war ein ganz schlimmer Unfall.
Er ist einfach so umgefallen.
Sie wissen auch nicht, was da los war.
Sind irgendwelche Räuber gekommen.
So ein Kriemhild ist auch nicht dumm.
Macht manchmal komische dumme Dinge, aber eigentlich ist sie nicht dumm.
Das war Hagen.
Es gibt auch diesen Moment, wo Siegfried aufgebahrt wird und Hagen tritt dann an den Toten.
Die Wunden fangen wieder an zu bluten.
Das ist ja noch ein langer Aberglauben, dass wenn der Mörder im Raum ist, die Wunden wieder bluten.
Dann weiß sie sofort, das war der Hagen.
Jetzt wird aber wieder gemauschelt, so wie das mit Brunhild gemauschelt wurde.
Und was noch viel schlimmer ist, als erstens hat Hagen jetzt ihren Mann umgebracht, den sie tatsächlich sehr gern hat.
Und was macht er als nächstes?
Der nimmt den Schatz weg.
Er stiehlt den Schatz, der ihr gehört.
Das ist nicht einfach nur durch Siegfried, hat sie ein Anrecht.
Siegfried hat ihr den geschenkt.
Und Hagen nimmt den weg.
Und schmeißt den in den Rhein.
Und warum?
Da könnte man ja auch darüber nachdenken, dass Kriemhild das vielleicht nicht so geil findet.
Weil Hagen von Anfang an weiß, diese Frau wird sich an uns rächen.
Das, was wir getan haben, war nicht in Ordnung.
Und warum nehmt ihr den Schatz nicht für sich selbst?
Sie schmeißen den weg.
Wir müssen ja die Geschichte vorantreiben.
Bessere Geschichte, wie er da oben am Felsen steht und den komischen Teller mit dem Gold da runterschmeißt.
Und sie haben eben Angst, sie können, dass sie damit Söldner anwirbt, unten herauf stellt und dann gegen sie zieht.
Aber es ist scheinbar zu behalten, ist ihnen auch klar, das können wir jetzt nicht machen.
Wir können Siegfried von hinten mit dem Sperr ein Störchen, aber jetzt den Schatz ihr einfach wegnehmen, das geht nicht.
So, und Kriemhild ist eben sehr, sehr wütend.
Kann aber auch nirgendswo anders hin.
Ja, scheinbar nicht.
Also irgendwie...
Eigentlich auch komisch.
Oder sie kann auch das Heer von Xanten eigentlich nehmen, sagen, die haben uns auch einen König ermordet.
Aber das tut sie irgendwie auch nicht.
Und Xanten ist jetzt auch irgendwie raus.
Sie bleibt jetzt da, einfach wohnen.
So knapp zehn Jahre.
Es gehen jetzt noch mal so zehn Jahre ungefähr umher.
Und sie sitzt auch da und sie weint einfach nur die ganze Zeit.
Sie ist sehr, sehr traurig und auch sehr, sehr wütend.
Und muss die ganze Zeit mit denen zusammenleben.
Auch hier, wenn man eben, wie gesagt, so die allgemeinere Erzählung von Nibelungenlied oder von dieser Geschichte so im Kopf hat, Brunhild verschwindet jetzt aus der Geschichte.
Die kommt so gesehen nicht mehr vor.
Sie ist nicht mehr wichtig.
Im Nibelungenlied bleibt sie immer am Leben.
Und sie wird dann später auch nochmal erwähnt, die ist noch da.
Es gibt aber eben eine andere Fassung, eine andere Version, wo sie sich dann auch umbringt.
Ja, so zu verschiedenen Variationen, dass Brunhild dann auch mit Siegfried quasi zusammen tötet.
Das passiert hier im Nibelungenlied nicht.
Sie bleibt am Leben, taucht aber einfach nicht mehr auf.
Und jetzt nach 10 Jahren oder 13 Jahren kommt der Hunnenkönig, der heißt hier nicht Attila.
Sondern Etzel.
Aber es soll die gleiche Person sein.
Das ist die gleiche Person.
Da sind wir schon bei diesen Lautverschiebungen.
Oder andersrum.
Ich weiß nicht, oder aus Etzel wurde Attila.
Also bitte Germanist*innen meldet euch.
Hilft uns bei den Lautverschiebungen.
Genau, also wir kommen gleich noch mal zu den Lautverschiebungen.
Da kann ich dir erklären, was was passiert ist.
Aber bei Etzel weiß ich nicht, ob das erst Attila war und es dann zu Etzel wurde oder andersrum.
Auf jeden Fall jetzt kommt Etzel und sagt, die Kriemhild, die ist so schön.
Auch in ihrer Trauer hat sie so eine Treue bewiesen.
Weißt der Hunde eigentlich, was in Worms los ist?
Der wohnt in Wien.
Der Attila wohnt in Wien.
Das ist quasi der Kaiser.
Und er hat von ihr gehört.
Und du darfst dir sagen, ich zieh nach Goslar um.
Nee, er sagt, die kommen zu mir nach Wien.
Das finde ich top.
Die Hunden wohnen in Wien.
Die Hunden wohnen in Wien.
Und jetzt kommt ein Bote und sagt zu Kriemhild, hey, wie wär's?
Und Kriemhild sagt, na okay.
Aber ist der nett?
Und dann so, ja, der ist ein richtig netter, der ist jetzt kein Christ, aber sonst ist der ganz nett.
Der ist so toll, dass das gar nicht schlimm ist.
Und dann sagt sie, na okay, dann geh ich dahin.
In Wahrheit hat sie doch wahrscheinlich sich durchzählen lassen, wie viele Kämpfer der hat und wie viel Geld.
Wahrscheinlich.
Der hat total schon den Plan im Kopf.
Also bestimmt, weil da sagt nämlich Hagen auch schon, wir sollten die nicht zu Etzel gehen lassen.
Sagen wir, seid ihr eigentlich komplett bescheuert?
Ihr hasst uns immer noch.
Und dann sagt Gunther, ne, aber die hat uns versprochen, dass sie uns vergeben hat und dass sie uns jetzt lieb hat, weil wir sind hier ihre Brüder.
Und sie hat uns das Fest versprochen, da wird nichts passieren.
Und Hagen sagt, ja, okay, dann macht halt auch ihren Scheiß allein.
So, Kriemhild geht dann zu Etzel, das wird dann auch Hochzeit gefeiert und es gehen jetzt noch mal zehn Jahre rum.
Und jetzt kommt eine Einladung nach Worms.
Hey, wäre voll schön, wenn wir uns mal treffen würden.
Kommt doch mal nach Wien, ich zeige euch alles.
Ich habe euch voll vergeben, auf jeden Fall habe ich euch vergeben.
Gar kein Problem.
So, und Hagen sagt wieder, die hat uns auf gar keinen Fall vergeben.
Seid ihr eigentlich komplett bescheuert?
Ja, nee, das hat sie aber gesagt.
Und wenn sie das sagt, dann würde ich das auch so meinen.
Also, man bricht auf, Gunther und Gernot und Giselher und Dankwart und Volker und Hagen.
Und Dietrich von Bern ist noch nicht dabei.
Ja, ja, nee, nee, nee.
Oder der kommt später.
Der kommt später.
Der ist nicht in Worms.
Der ist nicht in Worms.
Wer weiß dann immer andere?
Der gehört noch nicht zu den Worms.
Das ist glaub ich der einzige sympathische Mensch in dieser ganzen Geschichte, oder nicht?
Also, da kommen wir...
Nee, also wir können da jetzt auch schon sehen, denn der gehört zu den Hunnen.
Der ist kein Burgunder.
Ja, ich war auch...
Ja, ich habe das auch heute nochmal nachgelesen und dachte, ach so.
Das ist nicht schlimm.
Nö, auf jeden Fall, sie brechen jetzt auf, die Burgunder und es ist eben auch...
Da kommt jetzt auch wieder so ein mythologischer Moment rein.
Es sitzen nämlich so zwei, drei weise Frauen am Rhein und prophezeien ihnen, wenn ihr jetzt aufbricht, wird nur euer Priester lebendig zurück.
Und dann sagt sich Herr Hagen, leck mich doch am Arsch.
Ich bin der Priester oder was?
Hagen nimmt diesen Priester vom Boot und schmeißt ihn ins Wasser, weil er weiß, dass er nicht schwimmen kann.
Ist doch schon genial.
Also als Beweis, was die erzählen, ist Quatsch.
Der ist Schicksal verweigern, so ich mach mein eigener Schicksal.
Aber ist doch geil, habt ihr die Frauen gefragt, was sagt ihr jetzt?
Ja, pass auf, was passiert mit dem Priester?
Der schwimmt an Land und kommt nicht mit und deswegen überlebt der.
Das ist auch mal diese selbsterfüllende Prophezeiung.
Und jetzt gehen sie eben nach Wien, treffen da den Etzel und es ist ein ganz toller Hof.
Jetzt kommt er nicht drüber weg, da steht doch wirklich Wien in der Geschichte.
Und es ist ein ganz toller Hof, der ist auch international und Etzel ist toll.
Das ist ein richtig netter und Kriemhild ist...
Also sie im Grunde, wenn man vergleichen möchte, hat sie sich in der Zeit in Cersei Lannister verwandelt, definitiv.
Und sie lässt auch im Grunde, beziehungsweise stopp, das habe ich vergessen, die kommen dann eben nach Etzels Land und müssen eine Markgrafschaft passieren.
Also Markgrafschaften sind ja immer die Grenzgebiete, die besonders befestigt sind.
Und dieser Markgrafschaft wird von Rüdiger von Bechelan bewacht und gehört ihm.
Also er muss diese Grenze bewachen.
Und Rüdiger von Bechelan ist ein ganz netter, ein ganz vertrauensvoller Mensch.
Aber es ist jetzt schon Gunthers Grenze, also deren eigene.
Genau, also wir sind jetzt schon im Hunnenland und da gehörte Rüdiger von Bechelan.
Also der Markgraf ist eigentlich für den Hunnen der König.
Genau, aber der denkt sich, naja, aber die kommen ja für meine Königin Kriemhild.
Ich habe ja jetzt zehn Jahre unter der gelebt.
Also die hat jetzt ihre Brüder eingeladen und begleite ich die mal bis nach Wien.
Und man versteht sich super.
Man denkt sich, hey, dass wir noch niemals miteinander zu tun hatten, weißt du was?
Dass wir uns endlich kennenlernen.
Wir tauschen gleich mal Geschenke aus.
Und das ist nicht einfach nur Geschenke austauschen.
Guck mal, du möchtest diesen Schild haben.
Ich gebe dir diesen Schild, um dich glücklich zu machen.
Sondern das ist ein Vertrag.
Es sind Freundschaftsverträge in dieser Zeit.
Das heißt, wenn da steht oder geschrieben wird, es wurden Geschenke ausgetauscht, bedeutet das im Grunde nichts an Angriffspakt.
Nach dem Motto, ich versichere dir meine Freundschaft, ich werde niemals gegen dich die Waffe erheben.
Und das machen die hier.
Und nicht nur das, Giselher, das Kind, wird auch noch mit der Tochter von Rüdiger verlobt.
Teilweise steht dann später auch, dass die verheiratet sind.
Es ist nicht ganz klar, ob die schon verheiratet sind oder erst verlobt sind.
Man sagt, Rüdiger ist richtig begeistert von diesen Begründen, sagt, an die binde ich mich richtig fest.
Das wird niemals ein Problem werden.
So, jetzt bringt er sie dahin.
Und da treffen wir jetzt auch unter anderem Dietrich von Bern, der die Gunther gleich begrüßt.
Und auch so, man zeigt ihr eigentlich komplett bescheuert.
Warum seid ihr hergekommen?
Kriemhild ist immer noch richtig pisst auf euch und ihr habt überhaupt keine Lust.
Irgendwas wird hier passieren.
Jetzt bitte umdrehen.
Bitte geht einfach wieder.
Aber es ist zu spät, Kriemhild und Etzel kommen.
Und das Erste, was sie möchte, ist, lasst doch mal eure Waffen da.
In unserer Halle trägt man keine Waffen.
Hagen, bitte leg mal deinen Schild und deinen Schwert an.
Und gibt es mal meinen Hunden?
Die kümmern sich darum, die passen auf.
Und Hagen sagt, du kriegst auf gar keinen Fall meine Waffen.
Bist du bescheuert?
Und dann wird Kriemhild eben böse nach dem Motto, wieso vertraust du mir nicht?
Habe ich dir einen Grund gegeben, mir nicht zu vertrauen?
Wer hat dir gesagt, dass du mir nicht vertrauen kannst?
Und dann kommt Dietrich und sagt, ich war das, du blöde Kuh.
Zitat, du Teufelsweib, nennt er sich.
Es ist schon ganz klar, Dietrich von Bern mag Kriemhild scheinbar auch nicht.
Also Rüdiger von Bechelan hat mit ihr nicht so ein Problem, aber Dietrich von Bern mag sie auch nicht.
Und versteht sich mit Hagen aber ganz gut.
Die versichern sich auch nochmal ihre Freundschaft und sagen, hey, du bist auch ein ganz Netter.
Und jetzt wird es ein bisschen durcheinander.
Du weißt auch, warum wir hier sein.
Also, Dietrich von Bern steht auf der Seite der Hunnen.
Versteht sich aber mit Hagen ganz gut.
Jetzt hat Hagen noch einen guten Freund dabei.
Den haben wir noch nicht erwähnt.
Das ist der Volker Alzey.
Das ist so ein Spielmann.
Das ist so ein ganz lustiger Typ.
Der lebt auch bei den Burgundern und ist jetzt mitgekommen.
Dann haben wir die drei Brüder Gunther, Gernot und Giselher.
Kann man sich mal gut merken, das sind die drei Gs.
Und die bringen dann auch nochmal ein paar Leute mit.
Und dann haben wir eben Rüdiger von Bechelan, der gehört auch zu den Hunnen, versteht sich aber eben auch mit den Burgundern sehr gut.
Und jetzt eskaliert es.
Dietrich hat es schon angedeutet, Rüdiger ist völlig überfordert, aber durch verschiedene Beleidigungen provoziert Kriemhild den Kampf.
Etzel hält sich da weitestgehend raus und sagt, eigentlich, was ist hier eigentlich los?
Und Kriemhild erklärt ihm dann, die haben meinen...
Hauen die sich, hauen und stechen, aber gut, wir gucken mal, wie es ausgeht.
Kriemhild erklärt ihm, die haben meinen Mann umgebracht und dann mir meine Morgengabe genommen.
Wenn du das so fühlst, dann probieren wir es halt.
So, und es eskaliert jetzt.
Und jetzt fällt auch wieder das, was Rüdiger eben im Eifer der Freundschaft so versprochen hat, auf die Füße.
Weil Rüdiger ist ja eigentlich Vasall von Etzel.
Und Kriemhild sagt zu ihm, bzw.
Rüdiger hält sich auch erst mal raus.
Und dann kommt irgendein namenloser Hunne und beleidigt Rüdiger.
So, du sitzt da im schönen Drei, hältst dich hier raus und mach nicht mit.
Du Opfer.
Und Rüdiger recht, es ist natürlich eine Ehrverletzung.
Und dieser Hunne versucht dadurch, Rüdiger dann zuzubringen, auf ihrer Seite mitzukämpfen.
Und Rüdiger sagt dann, du hast hier gar nichts zu sagen.
Ich bin beiden Seiten verpflichtet.
Ich halte mich heraus und bringe dann diesen Hunnen um.
Also er schlägt ihn und steigt ihn so fest, dass der sofort tot ist.
Und jetzt kommt Etzel ins Spiel und sagt, Entschuldigung, was ist hier los?
Du hast hier nicht meine Leute umzubringen.
Wenn du dich raushältst, okay, aber jetzt hast du gerade einen von meinen umgebracht.
Und dann erklärt Rüdiger das nochmal.
Das findet aber alles in dem einen Saal statt.
Ja, irgendwie alles in verschiedenen Räumen, vorm Saal.
Ich komme da auch nicht hinterher.
Um ehrlich zu sein, wo jetzt ganz genau was passiert.
Und jetzt lässt eben, wird Rüdiger zu Etzel gerufen.
Und der meint, ja, Entschuldigung.
Und dann erklärt Rüdiger das und sagt, ja, du bist trotzdem meiner, mein Mann.
Du hast mir teuer geschworen und das hast du jetzt einzulösen.
Und dann sagt Rüdiger, ich will aber nicht gegen die kämpfen, weil ich habe mit denen Geschenke ausgetauscht.
Ich habe meine Tochter mit dem verlobt.
Ich will nicht gegen die kämpfen.
Und jetzt dann sagt Etzel, ja, aber du musst.
Und dann sagt Rüdiger, ja gut, dann gebe ich mein Lehen zurück.
Dann bin ich nicht mehr dein Vasall.
Ich bin nicht mehr Markgraf.
Diese Markgrafschaft kannst du wieder haben.
Kannst du an wen anders geben.
Ich gehe einfach weg.
Ich nehme meine Frau, ich nehme meine Tochter an die Hand und gehe woanders hin.
Und hier eskaliert es dann.
Und da ist dann auch so ein bisschen, was für uns heutzutage vielleicht auch eher so ist, ja, worum geht es da eigentlich?
Und hier eskaliert tatsächlich etwas, wofür es im 13.
Jahrhundert Mechanismen gibt.
Also dass eben eine Person sagt, ich bin an zwei Leute gebunden, über Eide, die jetzt miteinander Fehde führen oder Krieg führen, das kommt vor.
Und normalerweise halten die sich dann raus.
Das heißt jetzt geht nicht.
Etzel sagt, du gehörst mir, du musst für mich kämpfen.
Dann sagt jetzt Rüdiger, dann gebe ich mein Land zurück.
Auch das müsste Etzel dann annehmen.
Aber Etzel tut das hier nicht.
Er sagt, nö, was soll ich denn mit dem Land?
Brauche ich doch gar nicht.
Ich brauche dich und deine Truppen.
Du kämpfst weiter für mich.
Und was dann noch passiert ist, dass Kriemhild sich jetzt hier einschaltet und sagt, ja.
Und jetzt knien die vor ihm nieder.
Also die Selbsterniedrigung eines Herrschers vor deinem Vasallen machen die öfter in der Zeit.
Beziehungsweise das ist das höchste Mittel, nach dem du greifen kannst als Herrscher, um deine Vasallen dazu zu bringen, das zu tun, was du willst.
Und das können die halten, die dich auch aus.
Aber ein Rüdiger sagt, na okay, dann mach ich halt, wenn ihr euch schon vor mir selbst demütigt, ich kann das geben.
Und das alles parallel, während die sich noch abschlachten?
die haben auch manchmal eine Pause dazu.
Also die machen auch immer mal wieder eine Pause.
So, jetzt müssen wir uns mal kurz regroupen.
Und jetzt geht Rüdiger zu den Burgunden und erklärt denen die Sache auch nochmal.
Also ich muss jetzt gegen euch kämpfen, aber ich will nicht gegen euch kämpfen, weil das meine Ehre vernichtet, weil er ja eidbrüchig wird.
Er hat ihnen ein sicheres Geleit gegeben.
Also er hat sie von der Grenze zu Etzels Hof gebracht.
Das heißt, seine Pflicht ist es, dass sie auch sicher wieder zurückkommen.
Das bricht er.
Dann hat er auch noch Geschenke ausgetauscht, auch nochmal eben ein höheres Level.
Wir kämpfen nicht gegeneinander.
Auch das bricht er.
Und was jetzt eben interessant ist, Gunther kommt gar nicht vor.
Der ist irgendwie woanders, aber Gernot und Giselher lehnen das ab.
Sie sagen dann zu ihm, Gernot hat ein Schwert bekommen.
Und sagt, dieses Schwert habe ich von dir bekommen.
Wenn du mich angreifst, werde ich dich damit töten.
Er macht eben deutlich, du bist der Eidbrüchige.
Du verlierst deine Ehre, deine Familie wird alle Güter verlieren.
Deine Tochter wird definitiv niemanden mehr heiraten, der irgendeinen Stand hat.
Mit dieser Handlung machst du das gesamte dein Leben nicht nur zunichte, sondern die gesamte Familie ist vorbei.
Und Giselher macht das auch.
Der eben sagt, deine Tochter, ich hätte die doch so gern genommen.
Und jetzt geht es ja nicht mehr, wenn du uns angreifst, dann kann ich sie nicht mehr heiraten.
Ja, aber Giselher ist ja eh der dritte Sohn.
Das ist eben wichtig, ein bisschen nicht wichtig, aber ich finde es eben sehr interessant zu sehen, die beiden geben die Geschenke nicht zurück, sondern beharren drauf und machen damit Rüdiger zum Eidbrecher.
Hagen, der auch ein Schild bekommen hat, sagt, also diesen Schild, den deine Frau mir geschenkt hat, der ist kaputt gegangen.
Also im Kampf mit den Hunden ist der kaputt gegangen, ich bräuchte noch mal neun.
Und dann sagt Rüdiger, okay, du kriegst noch mal mein Schild, und jetzt tauschen die noch mal Geschenke aus.
Und Hagen sagt, ich kämpfe da nicht gegen dich.
Also Hagen hält sich raus.
Das ist aber auch so schön.
Nee, gut, nur wenn es sich um einen Nicht-Angriffspark geht.
Also das, was Gernot und Giselher verweigern, macht Hagen.
Also der sagt, okay, ich akzeptiere, dass wir uns Freundschaft gesprochen haben, ich kämpfe nicht gegen dich.
Und daraufhin sagt jetzt Volker, ja, deine Frau hat mir Ringe geschenkt, die gebe ich jetzt zurück, und ich kämpfe dir auch nicht mehr gegen dich.
Wie wäre diese Volker denn auch?
Das war dieser Spielmann, dieser, auch so ein Freund von Hagen.
Also das ist eben auch ganz interessant, also diese Figuren wissen offensichtlich die Regeln, aber es gibt eben gewisse Figuren, die sich nicht dran halten, die sie absichtlich brechen, und es gibt Personen, die sich dran halten.
Und Hagen hält sich an diese Regeln.
Und jetzt kämpfen dann eben Gernot, Giselher gegen Rüdiger, und Rüdiger und Gernot sterben beide, also beide geben sich den tödlichen Stoß und sterben jetzt.
Und das ist dann eben auch so diese tragische Geschichte von Rüdiger, von Bechelan, die auch immer als Teil mitrezipiert wird oder als Hauptgeschichte rezipiert wird, weil sie wirklich sehr dramatisch ist, wenn man eben die Regeln kennt, nachdem sich diese Figuren eigentlich verhalten müssten.
Und dadurch wird, weil sie alle sich nicht dran halten, weil sie alle diesen Konflikt weiter und weiter eskalieren, wird diese Geschichte eben so dramatisch.
Das finde ich eben so spannend an dieser Passage, weshalb ich sie jetzt eben auch sehr ausführlich erzählt habe.
Und jetzt ist eben Rüdiger tot, es sterben noch viele weitere.
Und im Grunde passiert es dann, es kommt dann eben zum großen Klimax.
Die Hälfte von dem Buch ist doch nur die Beschreibung, wer da wann stirbt, in welcher Ecke das ist.
Beziehungsweise die meiste Zeit ist wie Siegfried gegen Sachsen kämpft.
Das ist ein bisschen langatmig.
Und es kommt dann eben zum großen Klimax.
Hagen und Gunther werden festgenommen von Dietrich von Bern.
Und der verspricht Hagen auch noch mal, euch wird nichts passieren, solange ich da bin.
Ihr seid meine Geiseln.
Ich pass auf euch auf.
Also auch das eben eine typische Handlung.
Mittelalter Adlige werden im Krieg nicht getötet.
Die werden in Haft genommen.
Man holt sich Lösegeld von deren Familien und dann schickt man die heil nach Hause.
Das ist normal.
Und das ist, was Dietrich hier macht.
Genau.
Hagen hat da auch keinen Bock drauf und sagt, Entschuldigung, ich werde mich jetzt hier für dich nicht demütigen.
Und Dietrich sagt, damit sichere ich euch euer Leben.
Also ihr macht jetzt mit.
Und dann sagt Hagen, na okay.
So, jetzt werden die vor Kriemhild geführt.
Und das erste, was Kriemhild wissen will, ist, wo ist mein Geld?
Wo ist mein Geld?
Der Schatz, wo ist meine Morgengabe?
Wo ist der Horde vom Drachen?
Meins.
Und dann Gunther sagt wieder nichts.
Aber Hagen sagt, na, das wissen ja nur wir.
Und das wirst du, also werden wir dir ganz bestimmt nicht sagen.
Und dann lässt Kriemhild Gunther abführen in einen Nebenraum, lässt ihn dort enthaupten.
Ach.
Und, mhm.
Ja, lässt ihn enthaupten.
Und das ist dann auch an seinen Haaren haltend, trägt sie den Kopf von ihrem Bruder vor Hagen und zeigt ihm so, dass es passiert, das wird auch dir passieren, wenn du nicht mir sagst, wo mein Geld ist.
Und daraufhin fängt Hagen an zu lachen.
Und sagt, du, der Einzige, der es dir gesagt hätte, wo das Gold ist, den hast du gerade umgebracht.
Weil ich werde es dir ganz bestimmt nicht erzählen.
Und daraufhin nimmt sie dann das Schwert, das Hagen geführt hat, das Schwert von ihrem Mann.
Also er hat dieses magische Drachenschwert, Siegfried hat dieses magische Drachenschwert geführt, Balmung.
Das hat Hagen dann an sich genommen, nachdem er Siegfried getötet hat.
Hat damit jetzt gekämpft.
Und jetzt nimmt Kriemhild dieses Schwert und schneidet Hagen in Stücke.
Also die haut den kaputt.
Und die ganze Zeit steht Dietrich daneben, der ja den beiden versprochen hat, ihr meine Geiseln werdet.
Wird halt nichts passieren.
Aber interessanterweise greift jetzt Dietrich gar nicht, sondern Dietrich hat noch einen Heerführer, Vasallen dabei, den Hildebrand.
Und jetzt kommt der Hildebrand.
Und der tötet jetzt Kriemhild.
Weil so ein großartiger Streit...
Ich wusste gar nicht, dass Kriemhild stirbt.
Ich dachte, die gewinnt das Ganze?
Nein, die ist im Grunde ja...
Ja, aber ich dachte, die könnte lachend nachher raus.
Weil Hildebrand ist so erzürnt, dass eine einfache Frau einen so großen Mann wie Hagen einfach getötet hat.
Das kann er nicht.
Das hält er nicht aus.
Und daraufhin tötet er dann Kriemhild.
Und damit ist die Geschichte zu Ende.
Und da kommen wir jetzt zum Anfang, warum ich so fest davon überzeugt bin.
Und mittlerweile auch Wikipedia das gleiche sagt.
Und warum ich eben der Meinung bin, dass Kriemhild die Hauptfigur ist, weil es fängt mit ihr an, dass sie im Grunde ins Leben eintritt, weil sie heiratsfähig wird und die Geschichte hört mit ihrem Tod auf.
Und sie ist auch die, die diese Geschichte immer vorantreibt.
Also sie ist es, die Brunhild erzählt, übrigens mein Mann hat bei deiner Vergewaltigung geholfen.
Sie ist es, die Siegfrieds Tod im Grunde möglich macht, weil sie das Geheimnis, wo er verwundbar ist, erzählt.
Sie ist es, die dann zu Etzel geht.
Sie ist es, die die einlädt.
Sie ist es, die diesen Konflikt auf sich trägt und dann eben eskalieren lässt.
Und mit ihrem Tod ist die Geschichte auch zu Ende.
Also das ist nicht eben so sehr interessant.
So gab es Leute, die das bezweifelt haben?
Eigentlich alle.
Es ist immer Siegfrieds Geschichte, es ist Hagens Geschichte, es ist niemals Kriemhilds Geschichte.
Aber sie ist eigentlich tatsächlich die einzige, die die ganze Zeit dabei ist.
Die anderen sind ja immer nur so Stückweise.
Genau, und die auch diese Geschichte aktiv vorantreibt.
Die anderen handeln ja immer nur, weil sie etwas tun.
Es gibt dann eben auch so Bücher, das Nibelungenlied aus Frauensicht.
Und dann denkt man, das Nibelungenlied ist aus Frauensicht.
Woher ist das denn eine Frau geschrieben?
Das gab es ja auch, weil da wird so viel von Schmuck und Kleidung geredet.
Das musste ja eine Frau gewesen sein.
Also das jetzt einmal zusammengefasst, worum es im Nibelungenlied geht.
Ja, und das finde ich auch schön, dass wir uns die Zeit genommen haben.
Mir hat es sehr geholfen, auch das jetzt hier mit diesem Vasallen-Marktgraf-Geschichte.
Das habe ich auch völlig ausgeblendet, finde ich aber auch spannend, dass es da diese Rollen gibt.
Und dass du auch das nochmal so aufgemacht hast mit den Leuten, die da Regeln brechen und sich nach Regeln halten.
Da können wir ja noch mal Sympathiepunkte vergeben.
Du hast also durchaus, finde ich, das Bild von Hagen aufgewertet.
Weil das war für mich das absolute Spitzenarschloch in der Geschichte bis jetzt.
In meiner Erinnerung, ich weiß nicht warum, war Dietrich von Bern der absolut Gute.
Das hast du jetzt irgendwie auch über Bord geworfen.
Weiß ich nicht, nee, Dietrich mag halt Kriemhild einfach nicht.
Das kann man irgendwie auch verstehen.
Ja, das ist jedes Menschen recht, andere nicht zu mögen.
Und an sich, auch Dietrich von Bern, gut er tritt nicht so viel auf.
Aber er hat seine Geiseln nicht geschützt.
Das hat ihn jetzt negativer gemacht.
Aber ihm wird auch nicht so viel die Möglichkeit gegeben.
Er bringt sie dann dahin und im Grunde passiert das dann auch sofort.
Also er kann da nicht so richtig eingreifen.
Ja, also das, was ich eben so spannend finde am Nibelungenlied, wenn man sich so höfische Erzählungen anguckt, eben so 13.
Jahrhundert, und früher, man hat eben so die Artus-Sage, diese ruhmreichen Helden und das Nibelungenlied, die sind nicht ruhmreich!
Das ist so ein bisschen, wenn man jetzt vergleicht...
Nee, Siegfried?
Ja, und der betrügt und vergewaltigt und schlägt Frauen.
Also auch der ist...
Also der wird ja auch...
Lass mich kurz den Punkt...
Weil ich eben so...
Was ist so der Reiz vom Nibelungenlied?
Ich hoffe, man hat gemerkt, dass ich die Geschichte wahnsinnig toll finde.
Da ist es so ein bisschen, mag ich Herr der Ringe oder Game of Thrones.
Und für mich ist die Arthurs-Sage mehr Herr der Ringe.
Und das Nibelungenlied ist mehr so Game of Thrones.
Und auch Siegfried bricht ja Regeln.
Also er kommt dann da hin und spielt sich auf.
Und er ist zwar sehr mächtig, aber er ist auch irgendwie dumm.
Also all das, was er da tut, wo man so denkt, warum bist du denn so dumm?
Also mit Gunther zusammen wie so...
Ja, weiß ich nicht.
Ja, voll Liebe für Gunther vielleicht.
Also die zwei, das ist so ein Team, wo man sich denkt, wer hat euch da losgelassen?
Also die Ideen, die ihr da zusammen habt, das ist wirklich die dümmsten Ideen.
Also er geht dann da hin, okay, und gibt sich dann als Dienstbote aus, damit er da nicht mit ihr kämpfen, also auch um Brunhild werben muss, in Ordnung.
Aber wieso nimmt er die Sachen mit?
Wieso gibt er sie seiner Frau und erzählt ihr, was er getan hat?
Das ist so ehrlich und aufrichtig, was er ihr ist.
Wie gesagt, Dietrich von Bern, weil man meine Sympathie-Figur ja so, auch jetzt eingeschränkt nur noch.
Er hat ja auch noch mal seine große eigene Geschichte.
Er taucht in Nibelungenlied einfach nicht so stark auf.
Der hat eine eigene Story.
Ich mag Siegfried einfach nicht.
Der ist auch wirklich doof.
Auch die Dinge, die er so sagt, ist wirklich strunzend dumm.
Man denkt, warum bist du denn so doof?
Den Giselher fand ich immer nett.
Der ist auch ganz lieber.
Der glaubt auch an das Gute in seiner Schwester.
Der sagt auch mal, hier ist bestimmt...
Du dachtest, der müsste am Ende überleben.
Nee.
Hagen finde ich eben auch so spannend oder interessant.
Ich finde Hagen einfach die spannendste Figur.
Ich finde ihn trotzdem nett.
Der ist auch nicht nett.
Für mich ist der Konflikt zwischen Kriemhild und ihm der Fokus dieser Geschichte.
Warum die sich hassen, ist so, weil er hat Siegfried umgebracht und jetzt will sie sich eben an ihm rächen.
Aber er ist halt irgendwie so ein Antihero.
So ein Antiheld, wo man denkt, der macht auch blöde Sachen, aber irgendwie hofft man doch, dass er gewinnt.
Ich finde auch so, sein Ende ist einfach so der größte ausgestreckte Mittelfinger.
Dass er dann wirklich dafür sorgt, dass niemand mehr lebt, der weiß, wo er diesen Schatz versteckt hat, damit sie das nicht kriegt.
Weil er weiß, die wird mich umbringen.
Und es ist eben bei Hagen auch interessant, ja, der verrät Siegfried und er bringt Siegfried um.
Aber er tut im Grunde, er ist einfach konsequent.
Er tut das, was die Regeln eigentlich erwarten.
Er hält sich dran und die anderen halten sich nicht dran.
Und das finde ich eben auch sehr spannend.
Er ist trotzdem irgendwie immer der Böse.
Aber eigentlich macht er das, was von ihm erwartet wird.
Und Gunther ist eigentlich der schwache Herrscher, der durch seine Schwäche überhaupt dieses Drama entsteht.
Wenn er eben entschiedener gewesen wäre, wenn er vielleicht eine Frau genommen hätte, die auf seinem Level ist und nicht auf Siegfried sich so stark verlassen hätte, öfter mal auf Hagen gehört hätte, was er nicht tut, wäre das alles nicht passiert.
Also meiner Meinung nach ist Gunther eben eigentlich so der Schlimmste in der Geschichte.
Ja, weil er eben schlechter Herrscher ist.
Also als Charakter finde ich es ja blass, oder?
Das stimmt, aber Gunther muss ein schlechter Herrscher sein, damit die Geschichte funktioniert.
Das ist für mich auch eine Warnung vor schlechten Herrschern.
Was passiert, wenn der Herrscher nicht das tut, was er eigentlich tun muss, wenn er eben zu weich ist?
Das heißt also, sich auf andere verlässt, die ihm keine guten Ratgeber sind, nicht auch die Ratgeber hört, die ihm guten Rat geben.
Also das sind ja alles auch Tugenden, die einem Herrscher von klein auf beigebracht wird.
Weiß, deine Ratgeber auszuwählen, hör auf die, versteh, wer dir Gutes will und wer dich nur manipuliert, setzt dich durch.
Und das macht Gunther alles nicht.
Und das finde ich eben auch spannend, wie das so mit reingewoben wird, warum wir überhaupt diesen Konflikt haben.
Und das Kriemhild auch einfach nicht agiert, wie eine Frau in der Zeit agiert.
Das wird auch öfter mal gesagt, dass sie sich nicht wie eine gute Frau verhält.
Aber es ist einfach mal schön.
Aber sie wollte ja eigentlich am Anfang eine gute Frau sein.
Aber die Welt hat sie nicht gelassen.
Und das finde ich eben sehr, sehr spannend an dieser Geschichte.
Was ist mit Attila passiert?
Der überlebt das Ganze.
Aber der sagt, er darf nicht am Ende nochmal einen Schlusssatz sagen.
Ich weiß gar nicht, was hier los war.
Ich glaube, das tut er nicht.
Also es ist so nach dem Motto so, sag mal, was ist denn hier passiert?
Alter, ich kann auch mal gucken.
Aber nee, es ist dann Hildebrand, der sich immer nicht...
Das letzte Satz, das war Nibelungenlied oder so was.
Genau, also die Blüte der Helden war da gelegen tot.
Die Leute fühlten alle Jammer und Not.
Mit Leid war beendet des Königs Festlichkeit.
Wie die Freude gerne am Ende sich wandelt in Leid.
Ich kann euch nicht bescheiden, was später nun geschah.
Die Christen und die Heiden man weinender sah.
Weiber und Knechte und manche schöne Maid.
Die trugen um ihre Freunde das allergrößte Leid.
Ich sag euch nicht weiter von der großen Not.
Die da erschlagen waren, die lasset liegen tot.
Was das Geschick der Hunnen für dahin beschied, hier hat die Meer ein Ende.
Das ist der Nibelungenlied.
Etzel kommt nicht noch, aber der lebt noch.
Und es gibt aber doch noch einen zweiten Teil, hab ich letztens.
Es gibt noch die Nibelungenklage, die dann aber mehr so ein Making-of ist.
Ich hatte das tatsächlich immer auch falsch im Kopf.
Ich dachte immer, der erste Teil mit Siegfried ist das Lied.
Und die Rache von Kriemhild ist die Klage.
Aber offensichtlich ist die Klage nochmal ein ganz anderer Text.
Ich weiß auch mehr als mit dieser Klage, die ist irgendwie...
Dass es die auch irgendwie so eine Entstehungsgeschichte wieder gibt, die jetzt auch nicht unbedingt sicher sein muss.
Also irgendwie, die ist nochmal so was ganz Eigenes.
Zum Nibelungenlied vielleicht nochmal.
Also ich hatte es hier schon so ein bisschen angedeutet.
Es gibt drei Fassungen.
Und das, was ich jetzt vorgelesen habe, das ist die Edition von Reclam.
Und soweit ich das verstanden habe, haben die da die C-Fassung.
Einfach eben ins modernere Deutsch getragen.
Das ist doch die freundlichste?
Das ist die freundlichste.
Das ist die, wo man auch das meiste, die höfischen Einfluss am meisten erfährt.
Höfische Kultur meint eben die Kultur, die an den deutschen Höfen um 1200 gepflegt wurde.
Dieses Rittertum und Ehre und wie haben wir miteinander umzugehen und wie haben wir Konflikte zu führen.
Und das ist eben am nächsten an dieser Zeit, was Verhaltensweisen angeht.
Weil es ist ja schon klar geworden, die sind alle sehr christlich.
Das haben wir jetzt ja auch gerade zum Schluss noch.
Warte mal kurz, das würde mich jetzt noch interessieren, wenn es drei Fassungen gibt, sind die aus der gleichen Zeit oder gibt es da größere zeitliche Abstände?
Nicht so kurz.
Die eine 100 Jahre früher, die andere 100 Jahre später oder so?
Die unterscheiden sich in Teilen, was erzählt wird.
Also A ist, glaube ich, mittellang, B ist sehr kurz und C ist am längsten so.
Also die sind dann ausführlicher, wie gesagt, in A angeblich, aber ich habe das nicht nachgeprüft, wird eben auch die Vergewaltigung beschrieben, dass Siegfried Brunhild vergewaltigt, weil das merken wir ja auch in der Geschichte.
Kriemhild wirft ja Brunhild vor, mein Mann hat dich vergewaltigt, was in C aber gar nicht passiert, aber trotzdem erzählt sie das.
Aber die sind, man vermutet, so vielleicht 10, 20 Jahre Abstand entstanden.
Also man geht es vermutet, dass die Fassung A so um 1180 entstanden ist und Fassung C so kurz nach 1200.
Bei B hat man sich gedacht, Siegfried gegen die Dänen brauchen wir nichts.
Streichen wir die Hälfte mal raus.
Wichtig an der Kriegsgeschichte.
Und von diesen Fassungen haben sich insgesamt, also zumindest habe ich es verstanden, 35 Handschriften.
Also 35 Abschriften von diesen drei Fassungen.
Und das ist wahnsinnig viel.
Also aus dem 13.
bis zum 15.
Jahrhundert.
Man muss sich davon ausgeben, die meisten Handschriften haben sich nicht erhalten und es haben sich 35 Abschriften erhalten.
Und man geht schon daran aus, ja, wenn es so 15 bis 20 Handschriften von einem Text gibt, dann war das ein Bestseller, den alle kannten.
Und 35 ist schon sehr, sehr viel.
Und es ist eben sehr verbreitet gewesen, das kannte man.
Und was eben auch deutlich wird, das haben wir ja schon angesprochen, dass Hagen einfach so nebenbei das erzählt, ja, da war noch so ein Drache, den hat er umgebracht und dann hat er da im Blut gebadet.
Also es scheint tatsächlich so, dass auch der Dichter, wenn man sich das so durchliest, diese Szenen als bekannt voraussetzt nach dem Motto, also der macht auch ganz häufig so Foreshadowing, dass er dann sagt, oh ja, und Rüdiger gibt jetzt sein Schwert an Gernot, das wird ihm zum Schaden reichen, dadurch wird er sterben.
Also dass man so überlegen kann, geht der Dichter von aus, dass die Menschen kennen, was hier erzählt wird.
Er erzählt jetzt hier keine neue Geschichte, die er sich ausdenkt, sondern er erzählt einfach neu etwas, was schon bekannt ist.
Und das ist eben auch sehr wahrscheinlich, weil im Grunde die Vorgeschichte, in Anführungszeichen, haben wir mit dem Waltari-Lied.
Das stammt aus dem 10.
Jahrhundert und ist noch in Latein verfasst.
Und da geht es um Walter.
Und da kommen Hagen und Gunther vor.
Also Walter ist eine Geisel am Hof von Etzel.
Und Hagen und Gunther auch.
Und das kommt auch in Nibelungenlied vor.
Da kommt nämlich Hagen und sagt, ja, die kennen ja Hagen, der war ja hier, als er klein war.
Der ist ja hier am Hof aufgewachsen.
Und Gunther ist da auch dabei.
Und das ist dann so ein bisschen die Geschichte von ihrer Jugend, wie sie dann weggehen vom Etzels Hof.
Und Walter geht es dann auch wieder um Geld.
Und Walter verliebt sich ganz doll.
Ja, und ich glaube, Jahre sind da auch.
Also zehn Jahre ist sie mit Siegfried verheiratet, dann ist sie zehn Jahre widw und dann ist sie zehn Jahre mit Etzel verheiratet.
Also die muss dann auch schon in ihren 50ern sein.
Und das ist so die Geschichte, wie die eben groß werden am Hof von Etzel und dann von dort fliegen.
Und Walter stiehlt den Hunnenschatz.
Und dann sind die weg von den Hunnen.
Und es kommt zum Streit zwischen den drei.
Ja, wer kriegt denn jetzt das Gold?
Und dabei kämpfen die dann.
Und Gunther verliert sein Bein.
Walter verliert seine Hand.
Und Hagen verliert sein Auge.
Der Schlag geht irgendwie vom Auge runter zum Kiefer.
Und dabei wird dann das Gesicht aufgeschnitten.
Und er verliert auch Zähne und so weiter.
Und das ist dann auch manchmal im 19.
Jahrhundert aufgegriffen worden.
Weil manchmal wird Hagen mit einer Augenklappe dargestellt.
Und das kommt eben daher.
Also im Nibelungenlied, zumindest in der Fassung hier, von 1200, wird das nicht erwähnt.
Also Gunther hat beide Beine.
Oder wenn er es nicht hat, wird es nicht erwähnt.
Und Hagen ist auch nicht kaputt.
Aber das ist eben ganz interessant.
Also die verlieren teilweise.
Aber es wäre natürlich eine Erklärung, warum Gunther nicht so gut kämpfen kann.
Das hätte man ja doch nochmal erwähnen können.
So ist er einfach nur ein Dulli.
Ja, also wir haben auf jeden Fall schon mal eben dieses Waltari-Lied aus dem 10.
Jahrhundert, wo diese Geschichte, so eine Vorgeschichte gibt, wo die Figuren auch schon auftauchen.
Und das wird dann später auch bei der Rezeption sehr wichtig.
Beim Nibelungenlied, da kommt ja immer diese Verknüpfung, ja, das ist ja nordische Mythologie.
Das kommt ja alles von den Skandinaviern und der nordischen Mythologie.
Und da können wir eben auch schon im 12.
Jahrhundert Verbindungen feststellen, weil in einer dänischen Chronik erzählt wird, dass am Hof von Herzog Knut Lavard oder Lavard, weiß ich nicht, ein sächsischer Sänger, also ein deutscher Sänger, 1131, die einen sehr bekannten Verrat Kriemhilds vorgetragen hat.
Das wird eben in Latein geschrieben, und da steht eben ja der sehr bekannte.
Also die Geschichte gibt es 1131 schon.
Und es sind eben sächsische, also norddeutsche Dichter, die das nach Skandinavien bringen im Grunde.
Beziehungsweise ist sie ja auch schon da, aber wir sehen hier einen Kulturkontakt.
Und dann um 1250, und da kommen wir jetzt wieder zu deinem Jungen, dem Dietrich, um 1250 stellt eben ein norwegischer Dichter am Hof von König Haakonason die Tidrek-Saga zusammen.
Und das ist eben das Leben von Dietrich von Bern.
Also wie auch hier sehen wir eben Parallelen, also so die Geschichte von Dietrich von Bern, der ja eher nur eine Nebenrolle hier in unserem Nibelungenlied spielt, kriegt noch mal so seine eigene Saga.
Und dann kommen wir jetzt eben zur Edda.
Das ist ja so der, ja die Sammlung nordischer Mythologie.
Ich bin da sehr vorsichtig mit.
Die ist nämlich 1220 von dem isländischen Dichter Snorri Sturluson aufgeschrieben worden.
Mir fällt auf, dass dir das sehr leicht von der Zunge geht.
Vor allem vergleichst du den spanischen Namen.
Und der schreibt die sogenannte Snorri Edda.
Und das ist ein bisschen vielleicht auch wie die Klage, so eine Erklärung, wie dichte ich eigentlich.
Und welche Gedichte gibt es so?
Und wie werde ich ein guter Dichter und ein guter Sänger?
Ein guter Skalde, wie das eben in Island genannt wird.
Und da erzählt er auch, ich weiß nicht, ob er die ganzen Nibelungensager erzählt oder sie nur kurz zusammenfasst.
Und daraufhin entsteht dann in der zweiten Hälfte des 13.
Jahrhunderts die Welsungensager.
Und das ist von Richard Wagner als Welsungensager übernommen worden.
Und das ist eben, also man vermutet, dass das so in der Hälfte des 13.
Jahrhunderts passiert ist.
Die älteste Handschrift stammt so um 1400.
Also recht spät.
Und da, wie gesagt, kriege ich so ein bisschen Bauchweh, wenn man dann eben sagt, ja, das ist nordische Mythologie und da kriegen wir so einen richtigen Einblick in die skandinavische Vorstellungswelt, in die Welt vorm Christentum.
Weil 1400 ist ein bisschen spät.
Und auch selbst 1131 ist eigentlich zu spät, wenn man bedenkt, dass Norwegen 965, beziehungsweise norwegische König, ist 965 zum Christentum übergetreten.
Und in Island ist man um 1000 übergetreten.
Jetzt weiß ich, nur weil der Herrschern übertritt, heißt es nicht, dass die Bevölkerung übertritt und es gibt lange Zeit Überschreitungen.
Genau.
Aber ich würde jetzt sagen, 200 Jahre, 300 Jahre, 400 Jahre in einer nicht schriftlichen Gesellschaft, da ist nicht mehr so viel noch wirklich da.
Also bestimmt hat man noch gewisse Vorstellungen und bestimmte Aberglauben, die haben wir ja auch im Reich, die haben wir auch in Frankreich, die haben wir auch in Italien.
Aber da wirklich zu sagen, das ist die reine, das ist die reine Methodologie, schwierig.
Sehr, sehr schwierig.
Und auch da eben so ein bisschen sehr schwierig, wo kommt jetzt diese Geschichte her?
Sind das wirklich germanische, skandinavische, nordische Heldengestichten gewesen, die dann irgendwie christianisiert wurden?
Oder ist es nicht eher andersrum?
Also so der Weg.
Es wird häufig geschrieben, es wird auch noch hier in dem in dem Reclambuch geschrieben, dass die skandinavische Version des Nibelungenlieds älter ist.
Aber es wird nicht erklärt, warum.
Und das finde ich so ein bisschen.
Also ich bin ja bereit, das zu glauben.
Aber es wird kein Argument gegeben.
Und wenn ich mir eben angucke, die Überlieferung anschaue und sehe, dass die skandinavischen Texte alles später entstanden sind, weiß ich nicht, woher die das wissen.
Also sagt es mir gern.
Also Germanisten, Germanistinnen, helft uns bitte.
Oder auch Skandinavisten, woher man das weiß, dass die Edda-Fassung älter ist.
Weil so sehe ich das eben nicht.
Also ich sehe natürlich den sehr engen Kulturkontakt.
Aber na ja.
Und warum ich das eben so kritisch sehe, da kommen wir dann eben auch drum, wenn es um die Rezeption geht.
Aber bevor wir da hinkommen, wollen wir vielleicht darüber sprechen, wie historisch eigentlich das Nibelungenlied ist.
Ich würde sagen...
Sind wir schon so weit, dass wir einen zweiten Teil brauchen?
Ja, allerdings.
Wollte ich zwischendurch schon mal unterbrechen, aber dachte, ne, ne, wir sind noch bei den Quellen.
Und ich dachte, Rezeptionsgeschichte und was überhaupt jetzt hier vielleicht war, ist oder auch nicht, dem widmen wir einen eigenen Teil.
Aber ihr müsst jetzt bitte gar nichts befürchten.
Wir werden euch nicht einen Monat warten lassen.
Wir hatten jetzt schon eine Woche extra gewartet, bis diese Folge erscheint.
Und die wird einfach dann als extra Folge.
Mitgeliefert?
Ja, mitgeliefert.
Ich muss ja doch irgendwie so ein paar unsere Ähs, ne?
Deine Ähs und meine Huster und so weiter.
Da ist ja doch noch ein bisschen was zu schneiden.
Und Show Notes schreibe ich euch ja auch noch dazu.
Und suche noch ein paar schöne Bilder von Hagen raus.
Wir haben nämlich übrigens auch Kapitel jetzt neue Things bei uns.
Wenn ihr das bei Spotify hört, dann funktioniert das nicht.
Also ich schaffe es nicht alle zu bedienen.
Aber diejenigen unter euch, die so Podcatcher wie Antenna-Pod benutzen, da müssten eigentlich in letzter Zeit jetzt auch immer Kapitelmarken.
Und manchmal mit den passenden Fotos.
Da habe ich bei Goslar nämlich letztens noch die Kaiserpfalz mit reingemacht.
Beziehungsweise den Barbarossa, über den wir da so ein bisschen ausführlicher gesprochen haben.
Also nutzt Antenna-Pod, dann könnt ihr auch unsere Kapitel und dann demnächst schöne Bilder von Hagen und Kriemhild.
Oder jetzt, in diesem Moment, wo ich gerade spreche, euch die anschauen.
Und dann wird kurz danach, sagen wir mal eine Woche später, wird die Rezeptionsgeschichte zu den Nibelungen erscheinen.
Und vor allem werdet ihr erfahren, ob es die wirklich gegeben hat.
Genau, die historischen Grundlagen.
Hat es die Nibelungen wirklich gegeben?
Solveig erzählt es euch nächste Woche.
Und bis dahin, Germanistinnen, schreibt uns und natürlich auch alle anderen an kontakt@flurfunk-geschichte.de oder bei twitter oder bei Instagram oder natürlich auch Facebook.
Auf jeden Fall wisst ihr, wie ihr uns erreichen könnt.
Und wir freuen uns sehr über Fragen, Kommentare, Anregungen.
Und hoffen, euch hat die Nibelungen-Saga ins Solveigs Darstellung nochmal besonders gefallen und Lust gemacht, so wie mir, vielleicht auch nochmal in das mittelhochdeutsche Original hinein zu blättern.
Bis demnächst.
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