FG038 - Die Opfer von Mayerling
13.06.2024 103 min Daniel und Solveig
Zusammenfassung & Show Notes
Die tragische Geschichte um den Tod des österreichischen Kronprinzen Rudolf von Österreich-Ungarn im Januar 1889 bewegt bis heute die Gemüter. Auch Daniel und Solveig lässt sie nicht los. Im Fokus dieser Folge stehen jedoch nicht die Geschehnisse dieser Nacht im Jagdschloss Mayerling, an deren Ende sowohl der Kronprinz wie seine siebzehnjährige Geliebte Mary Vetsera tot waren.
Vielmehr gucken wir uns an, wie es überhaupt zu dieser Nacht kommen konnte. Es soll auch um die Frauen in Rudolfs Leben gehen, die am Wiener Hof rasch in Verbindung mit dieser Tat gebracht und teils für sie verantwortlich gemacht wurden. Die Rede ist dabei von Stephanie von Belgien, der Ehefrau Rudolfs, sowie der kaiserlichen Nichte, der Gräfin Marie Larisch. Es geht um die Folgen, die die sog. „Katastrophe von Mayerling“ auf ihr jeweiliges Leben hatte und wie sie dieses später prägte. Und natürlich soll es auch um Mary Vetsera, das erste Opfer dieser Nacht gehen.
Trigger Warnung! In dieser Folge sprechen wir über Depressionen, Selbsttötungsgedanken und Selbstmord. Sollten diese Themen derzeit zu viel für euch sein, dann lasst diese Folge bitte aus.
Sollte es euch derzeit nicht gut gehen und diese Themen euch aktiv begleiten, dann gebt auf euch acht und sprecht mit jemandem darüber. Eventuell kann man euch auch hier helfen: 0800/1110111 (evangelische Telefonseelsorge) | 0800/1110222 (katholische Telefonseelsorge)| 116.123
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Vielmehr gucken wir uns an, wie es überhaupt zu dieser Nacht kommen konnte. Es soll auch um die Frauen in Rudolfs Leben gehen, die am Wiener Hof rasch in Verbindung mit dieser Tat gebracht und teils für sie verantwortlich gemacht wurden. Die Rede ist dabei von Stephanie von Belgien, der Ehefrau Rudolfs, sowie der kaiserlichen Nichte, der Gräfin Marie Larisch. Es geht um die Folgen, die die sog. „Katastrophe von Mayerling“ auf ihr jeweiliges Leben hatte und wie sie dieses später prägte. Und natürlich soll es auch um Mary Vetsera, das erste Opfer dieser Nacht gehen.
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Transkript
Jetzt wird's tragisch.
Es wird tragisch.
Einer der tragischsten Umstände, die wir heute aufklären werden.
Nein?
Flurfunk Geschichte goes true crime.
Hallo Solveig.
Und schon sitzen wir wieder vereint unter dem Berliner Himmel, der heute sehr grau und düster wirkt.
Die Sonne kommt jetzt.
Die sich gerade ein bisschen aufhält, allerdings.
Und trotzdem verbreitet es die passende Stimmung für das schwierige Thema, das uns heute bevorsteht, das schreckliche Ereignis im Hause Habsburg.
Und das ist so schrecklich und die Umstände so unerfreulich, dass wir uns auch entschlossen haben, euch zu warnen.
Was sollte unsere Hörerschaft wissen, bevor du in die Geschehnisse des 19.
Jahrhunderts einsteigst?
Genau, wir haben uns jetzt entschieden, Triggerwarnung doch vorzuschalten, weil es dann doch um die Ereignisse in Mayerling gehen wird.
Das sagt jetzt vielleicht nicht alle Leute was.
Genau, dies manchen vielleicht was sagt, anderen vielleicht noch nicht.
Damit verbunden ist das Thema Selbstmord und langanhaltende Depressionen, die dann zu einem Selbstmord höchstwahrscheinlich geführt haben.
Und aus dem Grund haben wir uns überlegt, solltet ihr da vielleicht gerade ebenfalls euch nicht so gut fühlen, da vielleicht auszusetzen.
Wir wollen, dass es euch gut geht.
Wir wollen, dass ihr euch wohlfühlt, wenn ihr uns hört.
Und wenn das gerade ein Thema ist, mit dem ihr euch nicht wohlfühlt, dann gehört bitte eine andere Folge.
Und damit gehen wir aber nun zu einem Thema, das die Gazetten beschäftigt.
Gehen wir zu einem Mann, der leider nicht die Hilfe hatte und nicht die Menschen hatte, um diese Gedanken loszuwerden.
Weil die zum Teil vielleicht mit sich selbst beschäftigt waren.
Oder es damals auch nicht sich gehörte, über so etwas zu sprechen.
Und vielleicht zum Einstieg.
Es geht um Mayerling.
Jetzt ist die Frage, was ist überhaupt Mayerling?
Mayerling ist ein Ort, vermutlich im Kaiserreich Österreich.
Beziehungsweise eine Jagd-Schlösschen gab es in Mayerling.
Und dort ist am Morgen des 30.
Januars 1889 die Leiche des 30-jährigen Kronprinzen Rudolf von Österreichs zusammen mit der Leiche der 17-jährigen Baronin Marie Vetsera gefunden worden.
Tot im Zimmer des Kronprinzen, auf eben diesem Jagdschloss.
In Mayerling.
Beide sind durch einen Kopfschuss gestorben.
Jetzt die Frage, was machen die beiden dort?
Rudolf hatte seit einigen Monaten eine Affäre mit eben dieser sehr jungen Marie Vetsera.
Und man geht davon aus, dass es sich um Mord, Selbstmord handelt.
Also, dass Rudolf zunächst Marie Vetsera erschossen hat und anschließend sich selbst mit seinem eigenen Revolver dann ebenfalls getötet hat.
Und vielleicht zur Vorgeschichte von Mayerling, die Ehefrau von Rudolf, Stephanie von Belgien, schreibt in ihren Memoiren über diese Jagd, die in Mayerling angesetzt war.
Für den folgenden Tag war eine Jagd in Mayerling angesagt, mit meinem Schwager Prinz Philipp, Graf Hoyos und einigen anderen Gästen des Kronprinzen.
Meine Anwesenheit bei diesem Ausflug wünschte er ausdrücklich nicht.
Er versprach am nächsten Tag zum angesagten Familien-Diner beim Kaiser zurück zu sein.
Bevor wir uns trennten, bat ich ihn noch zu unserem Kind zu gehen.
Als die Tür hinter ihm entschloss, fiel überkam ich eine merkwürdige Bangenis.
Ein unbestimmbares Grauen erfasste mein Herz.
Ich kniete nieder und fand im Gebet meine Zuflucht.
Der 29.
Jänner vereinigte die gesamte in der Stadt anwesende kaiserliche Familie zu einem Diner beim Kaiser.
Der Kronprinz hatte sich eines Schnupfen wegen telegraphisch entschuldigt.
Das Dokument lautete, Alland, den 29.
Jänner, 5 Uhr.
Ich bitte dich, schreibe Papa, dass ich Gehorsams und Verzahlung bitten lasse, dass ich zum Diner nicht erscheinen kann.
Aber ich möchte wegen starkem Schnupfen die Fahrt jetzt Nachmittag unterlassen und mit Jossel Hoyers hierbleiben.
Umarme euch herzlichst, Rudolf.
Als ich zum Familien-Diner in den Saal trat, schien mir, als seien alle Augen auf mich gerichtet.
Kaiser und Kaiserin kamen mir mit der Frage nach dem Verbleib Rudolfs entgegen.
Ich antwortete, er sei verkühlt und wolle sich schonen.
Er sei schon lange leidend und sein Aussehen verursache mir Sorgen.
Ich wagte es jetzt jedoch nicht, meinen Befürchtungen so weit Ausdruck zu geben, um zu bitten, dass man einen Arzt nach Mayerling sende.
So versuchte ich meine mir selbst unerklärlichen, angstvollen Gefühle zurückzudrängen.
Das ist eben der Abend davor.
Bei Steffanys Memoiren hat sie das sehr spät geschrieben.
Ich glaube, sie hat sie in den 1920er, 1930er niedergeschrieben.
Das, was sie so erzählt, ist sehr detailliert.
30 Jahre später ist die Frage, wie weit das alles exakt wiedergegeben ist.
Man merkt, dass da auch viel zurückgeblendet wird.
Gewisse Ängste formuliert sie schon sehr früh um ihren Ehemann.
Da bin ich mir nicht so sicher, ob sie das vielleicht auch in der Rückprojektion schon Zeichen erkennt, die sie in der Zeit noch nicht so erkannt hat.
Jetzt sind wir direkt da so reingestiegen.
Vielleicht gibt es ja doch Menschen, die uns hören, die nicht genau wissen, wer ist dieser Rudolf eigentlich?
Und das ist sicher auch niemand Geringeren.
Das wollte ich.
Ich wollte erst mal einsteigen.
Du hast ja schon angesprochen, ein guter True-Crime-Monier.
Also wir beschreiben, was ist passiert.
Und dann...
Die Person, die zu uns ist.
Die hat auch was damit zu tun.
Denn, wie gesagt, also die Stephanie von Belgien, die habe ich jetzt reingenommen, überhaupt erst mal den Kontext zu geben, in dem das hier alles passiert.
Und dann haben wir nämlich auch noch die Erinnerung vom Kamer-Diener Rudolfs, Johann Loschek, der auch wieder 1928, also viel, viel später, das noch mal niedergeschrieben hat.
Und er erzählt dann eben von der Nacht vom 29.
Januar auf den 30.
Januar.
Spät abends war es, als wir alle schlafen gingen.
Für Rudolf und Vetsera gab es aber keinen Schlaf mehr.
Ich schlief hier gewöhnlich im Nebenzimmer und Rudolf sagte mir beim Schlafen gehen, sie dürfen niemand zu mir lassen und wenn es der Kaiser ist.
Vetsera erwartete Rudolf im Zimmer, wo sie auch in sehr ernstem Tone sprach.
Verstehen konnte ich es nicht.
Fünf Minuten vor ein Viertel sieben, früh kam Rudolf ganz vollständig angezogen zu mir in das Zimmer heraus und befahre mir einspannen zu lassen.
Ich war noch nicht im Hofe draußen, als ich zwei Detonationen hörte.
Ich lief zurück, der Pulvergeruch kam mir entgegen, ich stürmte zum Schlafzimmer, doch war es entgegen der Gewohnheit Rudolfs abgesperrt.
Was nun machen?
Ich holte sofort Graf Hoyos, mit einem Hammer bewaffnet schlug ich die Tour-Füllung ein, sodass ich gerade mit der Hand hineinkonnte, um die Tür von innen aufzusperren.
Welch grauenhafter Anblick.
Rudolf lag entseelt auf seinem Bette angezogen, Mary Vetsera ebenfalls auf ihrem Bette vollständig angekleidet.
Rudolfs Armeerevolver lag neben ihm.
Beide hatten sich überhaupt nicht schlafen gelegt.
Beiden hing der Kopf herunter.
Gleich beim ersten Anblick konnte man sehen, dass Rudolf zuerst Mary Vetsera erschossen hatte und dann sich selbst entleibte.
Es fielen nur zwei vogelziehte Schüsse.
Und ein anderer Bericht aus den Memorien von Marie Larisch zur Auffindung der Toten.
Loschek kam um 7 Uhr, um seinem Herrn zu wecken und der Kronprinz befahl ihm, in einer halben Stunde zurückzukehren.
Dies tat er.
Doch als es keine Antwort auf sein wiederholtes Klopfen gab, wurde er unruhig und schickte nach Graf Hoyos, der gerade beim Frühstück saß.
Sie haben die Tür eingeschlagen.
Alles schwamm in Blut.
Die Kopfkissen waren besudelt, die Wände bespritzt.
Es rieselte als ein pupperoter Bach vom Bett auf den Boden, wo es eine furchtbare Lache bildete.
Rudolf lag auf der Seite, die Hand hielt noch immer den Revolver.
Der Schädel war fast vollständig zerschmettert.
Das Bett bauschte sich etwas auf und Graf Hoyos lüftete die Decken und Mary Vetsera lag drunter, tot.
Auch sie hatte einen Kopfschuss.
Graf Hoyos befahl Loschek, den Leichnam des Mädchens an anderes Zimmer zu schaffen und alle Türen des Sterbezimmers abzuschließen und allen Gästen mitzuteilen.
Der Kronprinz sei plötzlich schwer erkrankt.
Er müsste sofort nach Wien fahren, um den Kaiser Meldung zu machen und einen Arzt nach Mayerling zu rufen.
Das Auffinden der Leichen.
Und jetzt können wir einmal überhaupt drüber sprechen.
Wir sind diese Personen.
Ich wollte nur sagen, wer die Eltern eigentlich sind.
Genau, das hatten wir gesagt, wann, am 30.
Januar 1889.
Und wer ist das?
Es ist eben Kronprinz Rudolf von Österreich, der Sohn von Kaiser Franz Josef und Kaiserin Elisabeth, auch bekannt als Cissi.
Und Rudolf wurde am 21.
August 1858 in Schloss Lachsenburg geboren, als drittes Kind und einziger Sohn.
Und aus dem Grund ist natürlich dieser Selbstmord nicht nur, dass daraus es ist, ein Selbstmord ist sehr tragisch, sondern weil es eben auch die Erbfolge des Hauses Habsburg völlig durcheinanderbricht.
Also das ist eben noch mal so ein zusätzliches Thema.
Jetzt die, die sich auch mit eben dieser Katastrophe von Mayerling beschäftigen, so wird sie ja dann auch begenannt von den Zeitgenossen.
Da wird dann immer Rudolfs Leben auch so angeführt, als die ganz schreckliche Kindheit, die er hatte, die unweigerlich dann zu diesem Ereignis geführt hat.
Wir hatten ja selbst schon mal eine Folge zu Kindheitsprägungen, als es um Johanna Hara ging, wo ich auch bestätigt hatte, auf jeden Fall.
Das Buch können sie nicht gelesen haben.
Nein, aber diese Bewertung, wie stark eben eine Kindheit dann auf das spätere Leben eingeht, das sehe ich auch so.
Allerdings finde ich es in diesem Fall ja ein bisschen schwierig, das allein darauf zu schieben, aber da komme ich gleich noch.
Die schwere Kindheit, ich weiß nicht, ob du dich damit auskennst, was der Kind...
Wahrscheinlich ist es doch so dieser Klassiker, der zart fühlende Sohn, der dann ins Militär gezwungen wird und da gezüchtigt wird und daran zerbricht.
Genau, und das ist eben auch diese Geschichte.
Also Rudolfs Erziehung beginnt wie bei jedem Kind in dieser Zeit mit sechs Jahren und sein Vater Franz Josef will eben, also ihm den guten Soldaten machen.
Das ist auch der Standard.
Alle männlichen Teile einer königlichen Familie haben gefälligst im Militär zu dienen bzw.
bekommen einen militärischen Erzieher und der Rudolf hat das schon mit zwei Monaten als Baby schon irgendeinen Rang bekommen und eine Einheit zugeteilt bekommen.
Und es ist jetzt auch nicht so, dass Franz Josef irgendwie körperlich weltfremd ist.
Er gibt seinem Sohn die gleiche Erziehung, die er auch hergefahren hat.
Und es kommt eben Leopold Jean-Drecourt und der scheint da wirklich exzessiv ein bisschen gewesen zu sein.
Also es wird dann darüber berichtet, dass das Kind ja Wasserkuren durchlebt hat.
Also man hat ihn dann mit kaltem Wasser im Winter übergossen.
Er wurde mit Pistolenschüssen geweckt.
Er wurde allein im Wald ausgesetzt und musste dann zurück nach Hause finden.
Und das ist für uns heutzutage wirklich sehr, sehr hart.
Das kann ich auch völlig verstehen.
Eine fürsorgliche Mutter gewesen.
Nur wie gesagt, auch Franz Josef und auch seine Brüder haben diese Erziehung durchlebt.
Und jetzt ist es eben so, dass Rudolf scheinbar wirklich sehr, sehr stark nach seiner Mutter gekommen ist, die ja auch sehr sensibel war, sehr empfindsam war und sich auch nicht gerne fremdbestimmen ließ.
Und deswegen hat Rudolf eben massiv unter diesen Erziehungsmoden gelitten, wahrscheinlich sogar stärker als der Vater, der sich dann aber nur dachte, na ja, dieses verzerrtele Kind, das wird ihn schon abhärten, also dass er das nicht ernst genommen hat.
Dann hat er es später leichter.
Genau, wenn er jetzt abhärtet, dann wird er später nicht mehr so schwer haben.
Und es wird wirklich ganz, ganz schlimme Dinge erzählt, wie es diesem Kind geht.
Und nach zwei Jahren setzt sich dann Elisabeth dann auch entschieden dazu ein, dass dieser Jean-Drecour geht und der General Joseph Latour zum persönlichen Erzieher ernannt wird.
Und das scheint tatsächlich auch einen großen Einfluss auf Rudolf gehabt zu haben, dass seine Mutter hier so aktiv sich einsetzt.
Weil Elisabeth ist eine sehr abwesende Mutter gewesen, zumindest was die ersten drei Kinder angeht.
Das erste Kind ist ja gestorben, aber die ersten drei, die Gisela dann und der Rudolf, um die hat sie sich nicht gekümmert.
Wir hatten ja auch schon mal drüber gesprochen.
Da hatte sie dann eben, das sind so die Kinder der verhassten Schwiegermutter, wo sie dann keinen Zugriff drauf hatte.
Marie Valérie, das ganz junge Kind, das vierte Kind, das wird dann völlig verzerrtelt und überliebt und will diese ganze Nähe gar nicht.
Und ich glaube, Rudolf wäre schon gerne...
Verlüftet ins Büro vom Papa.
Genau.
Und ich glaube, Rudolf wäre schon gerne von der Elisabeth verzerrtelt worden.
Aber das ist nicht passiert.
Und es ist eben nur einmal, als er dann eben 8 Jahre alt ist, zu diesem Moment gekommen ist, dass seine Mutter sich wirklich aktiv für ihn eingesetzt hat.
Und danach war es dann bei Latour und dann hat sie sich auch nicht mehr gekümmert.
Das wird ihr dann auch wieder vorgeworfen, die böse eiskalte Mutter, die das arme, sensible Kind nicht gesehen hat.
Auch das in dieser Zeit eher auch normal, dass die biologische Mutter sehr abwesend ist.
Genau, in dieser Gesellschaft.
Also weder Franz-Josef noch Elisabeth sind wirklich warme, liebevolle Eltern ihm gegenüber.
Wie gesagt, bei der Marie Valérie später ist das anders.
Und Rudolf kommt dann auch von seinen Interessen her sehr nach der Mutter, also sie liebte so große Windhunde und hatte ständig Hunde um sich herum, die ihr überall in jedes Gemach folgen dürfen.
Und Franz-Josef wird immer ausgerastet, dass überall diese Hunde sind, die Möbel kaputt machen.
Und Rudolf hat dann später in einer Zeit in Prag gelebt, wo er dann diese Art von Hunden gezüchtet hat.
Oder er hat sich dann mit Ornithologie beschäftigt, weil er nun mal der Kronprinz ist, durfte er nicht studieren.
Er hat dann aber sich autodidaktisch weitergebildet und dann auch irgendwie wissenschaftlich anerkannte Bücher im Bereich Ornithologie verfasst.
Und er war dann eben auch sehr demokratisch orientiert, wie auch seine Mutter.
Er hat sich dann auch ja in Zeitungen, also anonym, aber ich denke mal, den Kennern war bewusst, dass er das ist, sich auch sehr kritisch gegenüber Politik und Staat geäußert.
Und ja, er spricht sich dann auch gegen Konservativismus aus, gegen Antisemitismus, gegen Ultramontanismus.
Also es sind alles so Themen, die auch seine Mutter sehr interessant findet, aber die beiden wissen es nicht von dem anderen.
Das ist nur die Tragik.
Also wir kennen es dann aus den Tagebüchern oder aus Briefen, dass sie sich da beide für interessiert haben, aber sie haben scheinbar nicht miteinander darüber gesprochen.
Als hätte sie vielleicht näher gebracht, aber das ist auch so.
Ja, sie war halt auch nicht da.
Also genau, ich hatte es schon angesprochen, mit Marie Valérie haben sie dann eine sehr intime Beziehung, aber bei ihm nicht.
Und das merkt Marie Valérie auch in ihren Tagebüchern an.
Wenn sie dann zum Beispiel schreibt, 1884, wie anders, wie freundlich aber geniert Papa mit ihnen gegen mich ist.
Gewiss ist auch das der Grund für Rudolfs Eifersucht.
Also Rudolf ist tatsächlich mit ihr nicht sehr nett.
Das führt dann auch regelmäßig zu Streit.
Also er ist ganz klar ein eifersüchtiger Bruder.
Elisabeth ist dann aber diese Glucke Marie Valérie gegenüber und straft ihn dann ab.
Also wenn er jetzt nicht ganz begeistert von Marie Valérie ist, dann will sie noch weniger was mit ihm zu tun haben.
Aber eigentlich will er ja nur auch mal von Mama gesehen werden.
Und das schreibt sie dann eben hier.
Also wenn, also wie sie hier meint, Virginierpapa mit ihnen ist, dann meint sie eben Rudolf und Stephanie.
Und meint, ja der ist da ganz...
Ist nicht der Altersunterschied zwischen denen?
Zwischen Rudolf und Marie Valérie.
Das steht ja so deutlich später, dass sie so Nesthäkchen...
Also Marie Valérie war ja das ungarische Kind, also das war 67.
Genau, dann sind das so ein knapp zehn Jahre Unterschied.
Also die ist...
Ja, also sie hat ja auch mit Anfang, ja mit 16, 17, 18, hat sie ja die ersten Kinder gekriegt und dann mit 30 hat sie dann das Letzte nochmal gekriegt.
Dann sind schon so mindestens zehn Jahre zwischen.
Genau, und weiter schreibt Marie Valérie, 1888.
Unfreundlich war er aber keineswegs, und so fühlte ich mich ermutigt, zum ersten Mal in meinem Leben die Arme um seinen Hals zu werfen.
Armer Bruder, er hat doch auch ein warmes, liebesbedürftiges Herz, denn er umschloß und küsste mich mit der ganzen Innigkeit wahrer Bruderliebe.
Und wieder und noch einmal zog er mich an sein Herz und man fühlte, dass es ihm wohltat, dass ich ihm die Liebe zeigte, die so lange fast erstickt war für Angst und Scham.
Und das ist der Moment, wo Marie Valeries Verlobung verkündet wird.
Das ist scheinbar das erste Mal, dass sie ihn in den Arm nimmt, weil die so getrennt voneinander sind, emotional und irgendwie auch beziehungstechnisch, dass sie sich das erste Mal traut, ihn in den Arm zu nehmen.
Und da muss sie ja auch schon 17, 18 sein.
Also das ist auch irgendwie wieder diese Tragik.
Und es gibt dann auch einen Geheimbericht.
Die persönlichen Beziehungen zwischen dem Monarchen und seinem Sohne entbehren jedes Charakters von Herzlichkeit, welcher sonst im höchsten Familienkaiser herrscht.
Seiner Majestät, der Kaiser Franz Josef, beobachtet wieder seiner sonstigen Gewohnheiten, dem Kronprinz gegenüber stets die Grenzen vor Augen zu halten, welche der Erzählzorg in Wort und Urteil zu überschreiben geneigt sei.
Also vielleicht ist es auch so von Franz Josef gedacht, der wird irgendwann Kaiser, dem darf ich das alles nicht durchgehen lassen.
Der muss hart werden, der muss wissen, was seine Pflichten sind und was sein Amt enthält.
Und deswegen ist er ihm gegenüber strenger als den anderen Kindern und den anderen Verwandten über.
Weil das ist eben auch bei Franz Josef.
Alle anderen schreiben nur nette Dinge über ihn, wie lustig er ist oder dass er ein bisschen langweilig ist und ein bisschen altbacken.
Aber sie beschreiben ihn nicht als streng und hart.
Das wird irgendwie nur gegenüber Rudolf beschrieben.
Also von daher ist, glaube ich, das Verhältnis zu seinen Eltern wirklich nicht gut.
Und das beschreibt dann Stephanie von Belgien auch.
Ich habe noch einmal eine Stelle mitgebracht, in der Stephanie dann am nächsten Tag beschreibt, wie ihr mitgeteilt wird, dass ihr Ehemann gestorben ist.
Und vielleicht um diesen Bereich noch mal abzuschließen, bringe ich das auch mal ein.
Der Eintritt meiner Oberhofmeisterin unterbracht den Gesangsunterricht und meine Gedanken.
Ihre Mine war ungewöhnlich ernst und verschlossen, als sie mich bat, ihr zu folgen, da sie mir eine wichtige Mitteilung zu machen habe.
Ich ging mit ihr in den anschließenden Salon.
Ich sah sie an, und noch während sie schonend von schlechten Nachrichten aus Mayerling sprach, erfasste ich schon, dass die längst gefürchtete Katastrophe eingetreten sein musste.
Er ist tot, rief ich aus.
Sie bejahte es erschüttert.
Er war tot.
Er hatte ernst aus seinen schrecklichen Drohungen gemacht.
Er hatte sein zerstörtes Leben selbst beendet.
Alles, was ich in den letzten Wochen erlitten gesehen und gehört hatte, floss nun zusammen in diesem furchtbaren Geschehen.
Ich zettelte vor Erregung und Schrecken am ganzen Körper.
Die Oberhofmeisterin versuchte, mir zuzusprechen.
Ich drang in sie, die näheren Umstände des Unglücks zu erfahren.
Aber sie kannte diese selbst noch nicht.
Weil danach wurde ich zum Kaiser und zur Kaiserin berufen.
Ich ging, von der Oberhoffmeisterin begleitet, hinüber und betrat die kaiserlichen Privatgemächer.
Der Kaiser saß in der Mitte des Raumes.
Die Kaiserin, dunkel gekleidet, schneeweiß und starr im Gesicht, war bei ihm.
In einem fassungslosen, erschütterten Zustand glaubte ich, dass man mich wie eine Verbrecherin ansah.
Ein Kreuzfeuer von Fragen, auf die ich eines Teils nicht antworten konnte, anderen Teils nicht antworten durfte, ging auf mich nieder.
Endlich entschloss sich die Kaiserin, mir alles zu sagen.
Es war das ärgste Geschehen, was eine Frau in ihrer Ehe treffen kann.
Am Morgen hatte man den Mayerling, den Kronprinzen erschossen, in seinem Bett vorgefunden.
Neben ihm die Leiche einer gleichfalls erschossenen Frau.
Es war Mary Vetsera.
Graf Josef Hoyos war sofort nach Wien geeilt und hatte hier dem Oberhofmeister des Kronprinzen die furchtbare Nachricht überbracht.
Man hatte beschlossen, zuerst ihre Majestät in Kenntnis zu setzen.
Die Vorleserin, Fräulein von Ferenci, wurde damit beauftragt.
Die Kaiserin ging sofort zum Kaiser.
Das Leid dieser Stunde trugen die Eltern allein.
Kein Mensch war Zeuge ihres ersten Schmerzes.
Dann erst hatte man die Witwe zum Verständigen beschlossen.
Zum einen, was hier durchkommt, ist das Hof-Zeremoniell, das auch hier immer noch eiskalt eingehalten wird.
Ja, vielleicht mehr als sonst, so eine Krisensituation.
Da helfen doch Regeln, damit klarzukommen.
Es wird dann auch beschrieben, dass Elisabeth gerade in ihrer Griechischstunde ist.
Man entscheidet sich, dass sie dem Kaiser davon berichten muss.
Also wird sie erst informiert, dann geht sie und informiert den Kaiser.
Und dann wird eben erst die Ehefrau involviert.
Was ich ganz interessant an dieser Stelle finde, ist, was Stephanie hier schreibt, nämlich, dass man sie als Verbrecherin ansieht.
Weil als gute Ehefrau wäre es nämlich ihre Pflicht gewesen, Rudolf daran zu hindern.
Also das ist nämlich so der Punkt.
Aber sie spricht ja auch davon, der hätte das schon angekündigt.
Und das zum einen das.
Aber es wird jetzt eben ihr ganz klar zum Vorwurf gemacht, wäre sie eine gute Ehefrau gewesen, hätte sie dafür gesorgt, dass Rudolf in so einer guten, guten Verfassung gewesen wäre, dass er so etwas nicht tut.
Also da sind wir wieder bei diesen Vorstellungen.
Ich weiß gar nicht, in welcher Folge wir das hatten, dass eben die gute Frau für die geistige Gesundheit ihres Ehemanns zu sorgen hat.
Und das muss Stephanie hier jetzt ausbaden.
Vielleicht auch zu Stephanie noch mal vorher.
Wer sie eigentlich ist?
Sie kommt aus Belgien.
Das ist jetzt nicht so ungewöhnlich.
Die Habsburger heiraten gerne nach Belgien.
Beziehungsweise holen sich die Frauen aus Belgien.
Wir hatten schon mal eine Belgierin.
Die Ehefrau von Maximilian kommt aus Belgien.
Und wir hatten auch schon mal über die gesprochen.
Und da hatte ich einen Fehler gemacht.
Da hatte ich gesagt, dass Charlotte von Belgien die Tochter von Leopold war.
Was stimmt.
Aber von Leopold dem Ersten.
Und ich hatte da gesagt, dass der Mann war, der im Kongo gewildert hat.
Das war falsch.
Das ist nicht Leopold der Erste, sondern das ist Leopold der Zweite, also der Bruder von Charlotte.
Und der Vater von Stefanie.
Also Stefanie hat es auch nicht so leicht in ihrer Kindheit.
Zum einen der Vater, der da im Kongo wirklich abgrundtief furchtbare Dinge führen lässt, um möglichst viel Geld aus dieser Region zu kriegen.
Und auch ihre Mutter war jetzt nicht die herzlichste.
Das erzählt sie dann auch in ihren Memoiren, wie so ihr Leben aussah.
Also sie schreibt dann auch, die Stunde des Aufstehens war früh, im Sommer um 5, im Winter um 6 Uhr.
Während des Ankleidens war strengstes Stillschweigen gebot, dessen Bruch harte Strafen nach sich zog.
Wir mussten uns allein ankleiden und kämmen.
Die Kammerfrau stand im Zimmer und überwachte die Toilette.
Um sich vom Gehorsam ihrer Schülerinnen zu überzeugen, trat die Gouverneur oft überraschend ein.
Ich gewöhnte mich schnell an diese neue Ordnung.
Um uns abzuhärten, blieben die Fenster unserer Schlafzimmer Winter wie Sommer geöffnet, nur selten wurde geheizt.
Ich erlebte es beim Erwachen, dass das Wasser in Kannen und Krügen eingefroren war.
Eine peinliche Überraschung für uns, wenn es ans Waschen ging.
Aber man sagt, es sei wohl unangenehm, jedoch gesund, sich mit eisigem Wasser zu waschen.
Und dann um halb acht Uhr ging ich zu meiner Mutter, um sie zu begrüßen.
Meist war sie schon fertig angekleidet, während ich ihr die Hand küsste, flog ihr mein Herz zu.
Und ich wünschte sehnlich, sie möchte mich in ihre Arme schließen und mich Zärtlichkeiten überschütten.
Aber dieses Glück blieb mir meistens versagt.
Und die ständige Angst, wegen irgendeiner Nachleichtigkeit gescholten zu werden, erstickte allmählich meine Gefühle.
Und weiter erzählt sie dann auch noch, dass es irgendwie so einen Bestrafungsort gab, so irgendwie so ein Raum, der mit so zwei Doppeltüren geschlossen wurde.
Ja, also wenn sie frech war, wurde sie scheinbar in diese Doppeltüren hineingesetzt und musste dann da stundenlang irgendwie ausharren, bis dann die Governante meinte, sie hätte jetzt ihre Lektion gelernt.
Also das Haus Belgien hält da mit dem Hause Harpsburg, was die Kindererziehung angeht, gut mit.
Und jetzt also das einmal zu Stephanie und wo sie herkommt und sie schreibt dann eben auch zum Charakter Rudolfs noch mal, auch hier in ihren Memoiren.
Der Kronprinz war eine merkwürdig zwiespältige Natur, voller Gegensätze.
Er achtete den Kaiser überaus hoch, vermochtete es aber so gleich zu vergessen, wenn ihm andere vorspiegelten, wie bald er selbst Kaiser sein könne.
Sein Glaube, dass er berufen sei, eine neue Zeit heranzuführen und die nonchalance, die er bereit war, alles zu verspielen.
Sein altes Blut wohl das vornehmste Europas und der Mangel jeglicher Scheu, sich in einer Weise unter das Volk zu mischen, die alle Grenzen aufhobt.
Seine nervöse Furchtsamkeit und seine Lebensverachtung.
Eine nervenaufreibende Unrast, eine Jagd nach dem Leben und das Verlangen nach Ausruhen und Schluss machen.
Hand in Hand damit ein übersteigerter Leistungswille, im Kontrast zu seiner schwächlichen Konstitution.
So war er in allem.
Er liebte Tiere, schrieb Werke über Vogelkunde und war doch von der Leidenschaft besessen, sie zu vernichten.
Er verstand es durch seine Liebenswürdigkeit, die Menschen zu bezaubern, und doch lag ihm nichts an solchen Erfolgen.
Er spöttelte selbst über sie.
So, also das scheint jetzt auch ein schwieriger Charakter gewesen zu sein.
Und das ist ja auch so eine Zerrissenheit, die auch andere immer beschreiben.
Ich meine, auch für eine Republik zu sein und selbst der Thronfolger zu sein, ist ja auch schon sehr schizophren, mit dem Kleid rumzumüssen.
Genau, und es ist auch eben bekannt, und da erzählt sie jetzt, habe ich jetzt mit rausgenommen, weil es ist eh schon alles, vor allem an Zitate, dass er wirklich auch gerne sich so als wie so ein Bauer oder Bürgerlicher verkleidet hat und dann in die schlimmsten Wiener Bars hinein ist, um dort dann saufen zu gehen mit seinen Freunden.
Und er hat sie dann irgendwie auch versucht, mal mitzunehmen, und sie ist dann mit und meinte, das war ganz furchtbar, und ich habe mich gelangweilt.
Also, Stephanie scheint jetzt auch eine sehr konservative, verstockte Person gewesen zu sein.
Ich glaube, es war mit ihr auch nicht super lustig, und sie war da sehr aufs Protokoll bedacht, aber das macht sie ja jetzt nicht zum schlechten Menschen, also vielleicht nicht so passend für ihn.
Aber sie sprach doch da in diesem ersten Zitat, was du vorgelesen hast, als es darum geht, dass er jetzt das wahr gemacht habe, was er schon angekündigt hatte, auch von, ich weiß nicht mehr, welches Wort sie da gewählt hatte.
Das klang sowieso so, verpfuschtes Leben oder sein kaputtes Leben.
Was meint sie denn damit eigentlich?
Genau.
So hat er ein kaputtes Leben.
Gut, jetzt wissen wir, er hatte keinen einfachen Charakter und seine Erziehung war auch nicht so dolle oder eher unangenehm.
Aber das ist ja noch kein kaputtes Leben, das er hat.
Ich habe das jetzt natürlich zusammengefasst.
Sie schreibt diese Momaren eben, wie es auch in der Zeit ist.
Sie fängt mit ihrer Geburt quasi an und endet dann mit der Katastrophe von Mayerling.
Das ist im Grunde auch so dieses Buch, hat sie, glaube ich, auch verfasst, um noch mal so ihre Rolle darin noch mal klarzumachen und, glaube ich, auch so ein bisschen ihren Ruf noch mal zu richten nach dem Motto eben, dass sie nicht die böse eiskalte Ehefrau war, die ihren Mann da hat verwahrlosen lassen, sondern dass sie einfach gefangen war in dieser lieblosen Ehe.
Und das ist nämlich auch ganz interessant.
Sie erzählt, es ist episodisch, und sie beschreibt wirklich so einen Verfall, den er durchmacht.
Und vielleicht erst noch zu der Ehe zwischen den beiden.
Also 1881 heiraten die.
Also die sind noch gar nicht so lange verheiratet.
Die sind acht Jahre jetzt verheiratet, wenn Rudolf sich eben tötet.
Und sie ist da, genau, er ist 23 und sie ist zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt.
Und die Ehe ist eben sehr, sehr unglücklich.
Es geht dann eine Tochter daraus hervor, von der war eben schon die Rede.
Das ist die Elisabeth Marie, der natürlich auch nach der Mutter benannt wird.
Und es kommen dann auch keine weiteren Kinder mehr, weil der gute Rudolf auf seinen Reisen durch die Wiener Unterwelten sich hin und wieder mal eine Geschlechtskrankheit einfängt und die dann auch an seine Frau weitergibt.
Und das passiert 1886.
Und da beschreibt sie das nämlich auch.
Also es hatte kaum begonnen, als der Kronprinz ernstlich erkrankte.
Er konnte weder an den Hochzeitsfeierlichkeiten teilnehmen, noch irgendetwas anderes.
Und dann sagen die Ärzte, ja er soll ins Warme und kann sich erholen.
Und dann fahren sie nach La Croma.
Und kaum waren wir dort, erkrankte ich ebenfalls schwer.
Wochenlang lag ich zu Bett mit namenlosen Schmerzen.
Die herbeigerufenen Ärzte aus Wien und Triest konstatierten Bauchfellentzündung.
Auf hohem Befehl wurde das jedoch verheimlicht.
Die Ärzte wurden eidlich zum Schweigen verpflichtet.
Man ließ mir die sorgfältigste Pflege angetan.
Also er infiziert sie.
Das ist keine Bauchfellentzündung.
Er infiziert sie mit Gonorreux und die Ärzte sagen es ihr nicht.
Also sie weiß nicht mal, dass sie das von ihm bekommen hat.
Und versteht dann auch nicht, warum keine Kinder mehr kommen.
Also sie wird dadurch unfruchtbar.
Und das ist schon ein bisschen unangenehm.
Und dann zu der Ehe, wenn sie das eben beschreibt.
Also sie bringt auch immer wieder Passagen mit rein.
Also wenn sie zum Beispiel schwanger ist mit der Elisabeth Marie, da ist Rudolf dann auf einmal sehr nett zu ihr, weil er vermutet, dass es ein Junge wird.
Und sagt dann auch mal, pass gut auf den Kleinen.
Und er hat ja auch einen Namen für den.
Und dann wird es halt nur ein Mädchen.
Dann hat er auf einmal keine Lust mehr, kein Interesse mehr.
Dann schreibt sie, die verführerischen Lockungen einer so blendenden Großstadt wie Wien, wie es damals war, konnten auf eine Natur wie den Kronprinzen, der Mittelpunkt des allgemeinen Interesses und somit auch der modernen Weltstand, ihre Wirkung nicht verfehlen.
Und dann ist sie ständig im Urlaub und auf Reisen.
Also es geht jetzt immer los.
Als ich nach Wien zurückkam, fand ich den Kronprinzen stark verändert.
Nicht nur, dass seine Gesundheit erschüttert war, auch seine Unrasse hatte zugenommen.
Seine Jagdleidenschaft hatte sich ins Unnatürliche gesteigert und seine Abende verlebte entkreisen, die ich ihm nicht folgen konnte.
Ich fühlte deutlich, dass er mir jetzt völlig in Glitten war, hinabgezogen in eine andere Welt.
Und dann später.
In den wenigen Tagen, an denen ich in diesem Sommer den Kronprinzen zwischen seinen Inspizierungsreisen zu sehen bekam, musste ich erneut eine beängstigende Veränderung in seinem Wesen bemerken.
Nicht nur, dass er immer unruhiger und zerfahrener wurde, er ließ sich jetzt auch oft aus den nichtigsten Ursachen zu jenen Ausbrüchen einer maßlosen Heftigkeit hinreisen.
Ich hatte mich ja schon längst da rein gefunden, dass die konventionelle Form unseres Zusammenlebens, insbesondere, wie sie in seinen Briefen zum Ausdruck kam, in einem schroffen Widerspruch zu seinem tatsächlichen Verhalten stand.
Aber jetzt war er oft überhaupt nicht wiederzuerkennen.
Seine innere Zerrissenheit führte zu schrecklichen Heftigkeitsausbrüchen, zu unerträglichen und unwürdigen Szenen.
Es war, als ob ich mit dem inneren Halt auch die gute Form abhanden gekommen sei.
Bei einem dieser Auftritte scheute er sich nicht mehr gegenüber, mit aller Offenheit über seine peinlichen Liebesabenteuer zu sprechen.
Es kam schließlich so weit, dass er einmal sogar damit drohte, er werde allem ein Ende machen, indem er sich und mich erschieße.
Grauen erfasste mich.
Und dann, als ich kurz davor aus dem Süden heimgekehrt war, war mir aufs Neue eine Veränderung am Kronprinzen aufgefallen.
Diesmal furchtbarer denn je.
Er war selten nüchtern.
Erst beim Morgengrauen kehrte er in die Burg zurück.
Man sah die zweifelhaftesten Elemente in seiner Gesellschaft.
Seine Unruhe und Nervosität hatten sich noch mehr gesteigert.
Er äußerte drohende und schreckliche Dinge.
Und mit einem grausamen Synismus spielte er mit dem Revolver, den er stets bei sich trug.
Ich wagte kaum mehr, mit ihm allein in einem Zimmer zu sein.
Aber mit dem Aufgebot meiner ganzen Seelenstärke bemühte ich mich noch immer nach außen hin, den Zusammenbruch unserer Ehe zu verheimlichen.
Und vor allem auch diese Dramatik, wie man es scheinbar merkt.
Also wie man es ihm ansehen kann, dass es ihm wirklich nicht gut geht.
Und dass er immer mehr verfällt und scheinbar auch immer mehr in so ein Sog gerät von Leuten, die ihm auch nicht gut tun.
Weil das ist ja gerne bei mächtigen Menschen, dass man, wenn man da einmal in den falschen Kreisen ist, dass man da auch immer weiter hineinkommt und dann da auch Menschen bei sind, die gar kein Interesse haben, dass es dir gut geht.
Weil sie dann davon profitieren vielleicht.
Also das ist schon sehr dramatisch, das zu lesen.
Wie gesagt, sie schreibt es sehr, sehr viel später auf, ob sie das in der Situation wirklich so wahrgenommen hat oder eben in der Retrospektive, dass sie jetzt so vor Augen sieht, sei es eben nicht so ganz klar.
Und was eben auch so tragisch ist, also sie wird dann eben zu den Majestäten gerufen, ihr wird erzählt, ein Ehemann hat sich umgebracht.
Und sie hatte vorher schon versucht, Franz Josef zu warnen.
Nach der zauberhaft schönen Reise kehrte ich seelisch gestärkt im Oktober nach Wienzeug, also sie ist irgendwie immer unterwegs.
Wie erschrak ich aber, als ich den Kronprinzen widersah.
Nun war sein Verfall schon so weit fortgeschritten, dass er auch äußerlich stark auffiel.
Ich fand den Kronprinzen erschreckend gealtert.
Seine Haut war fahl und schlaff.
Sein Blick flackernd, seine Gesichtszüge völlig verändert.
Es war, als hätten seine Züge den inneren Halt, den ihnen der Willen geben muss, verloren.
Als lösten sie sich von innen her auf.
Ein tiefes Mitleid überkam ich und die bange Sorge, wie soll solche Verheerung enden.
In meiner Herzensangst entschloss ich mich, zum Kaiser zu gehen und ihm über alles rückhaltlos und rücksichtslos die Augen zu öffnen.
Ich klammerte mich an den Gedanken, dass sein Eingreifen uns helfen und retten würde.
Da war ich doch erst 24 Jahre.
Da ist es begreiflich, dass ich meine Zuversicht noch nicht ganz verloren hatte.
Obwohl es nicht gestattet war, unangemeldet beim Kaiser zu erscheinen, nahm ich all meinen Mut zusammen und ließ mich gleich durch den Kammerdiener ansagen.
Der Kaiser empfing mich gütig.
Ich begann damit, dass ich sagte, Rudolf sei sehr krank und sein Aussehen und sein Benehmen bereite mir ernste Sorgen.
Ich bat ihn inständig, er möge seinen Sohn doch bald durch ein längere Weltreise seinem aufreimenden, jetzigen Leben entziehen.
Da fiel mir der Kaiser an das Wort.
Das ist eine Einbildung von dir.
Rudolf fehlt nichts.
Er sieht nur blass aus, ist zu viel unterwegs.
Er mutet sich zu viel zu.
Er soll mehr bei dir bleiben.
Sei nicht ängstlich.
Der Kaiser umarmte mich.
Ich küsste ihm die Hand.
Ich war entlassen und alles, was ich dem Kaiser mitteilen wollte, war ja noch unausgesprochen.
Wanken trat ich ins Vorzimmer.
Ich musste an einem Sessel Halt suchen.
War das alles, was mir von dieser letzten Hoffnung blieb.
Das Schicksal des Kronprinzen schien mir besiegelt.
Ich fürchtete das Ärgste, ein Dahinsiechen schauerlicher als der Tod.
Das finde ich schon krass, also zu hören, dass man eben dem Kaiser eigentlich alles schon erzählen möchte, dass man ihn warnen möchte und er nicht zuhört und es abwiegelt und meint, naja, es muss nur eine gute Ehefrau sein und ich um ihn kümmern und dann klappt das schon alles.
Und das ist, was ich anfangs meinte, wir sind, glaube ich, auch in einer Zeit und in einer Gesellschaft, wo man über sowas nicht spricht, wo sich das nicht gehört und man dann auch eben wegguckt und das ignoriert, wenn man merkt, dieser eine Person geht es nicht gut.
Vor allem, Stephanie ist nicht die Einzige, die das anspricht.
Denn Rudolf hat eine langjährige Geliebte und das ist die Wienerin Mitzi Kaspar oder Maria Kaspar, wie sie genannt.
Es ist nicht so ganz klar, also sie wird irgendwie als Hausbesitzerin bezeichnet, was scheinbar in Wien meint, dass sie eine postituierte ist, aber eine sehr gut situierte, wohlhabende, in den guten Kreisen verkehrende.
Und sie ist tatsächlich so die Person, zu der Rudolf auch immer wieder hinkehrt, also mit der er auch immer viel Zeit verbringt und die scheinbar auch, glaube ich, emotional so seine oder eine seiner Bezugspersonen ist.
Und auch ihr soll er den Vorschlag gemacht haben, sich mit ihr zusammen, also dass die beiden sich doch zusammen erschießen sollten.
Und das hat sie dann lachend abgelehnt und gemeint, ja, ja, richtig gute Idee machen wir nicht.
Und sie soll danach aber zur Polizei gegangen sein, um zu warnen.
Sie hat das schon ernst genommen.
Zumindest habe ich das so gelesen, ich habe da jetzt keinen Polizeibericht, dass das da ist, aber scheinwitz so erzählt.
Und da ist sie auch abgewiegelt worden.
So, die Polizei hat sie dann auch nicht ernst genommen und gemeint, ja, ja, ja, wird schon gut sein.
Also es sind offensichtlich zwei Frauen, die bemerken, dass er Hilfe braucht und die sich auch an die Autoritäten wenden.
Und beide Male werden sie ignoriert.
Also das ist so schlimm.
Ja, das sind einfach diese hysterischen Frauen, die, nein, nein, die machen sich einfach nur zu viele Sorgen.
Genau, und Stephanie schreibt dann auch weiter in ihrem, nachdem sie dann erfahren hat, was passiert ist.
Ich zog mich in meine Gemächer zurück mit dem Abschiedsbrief des Kronprinzen, den er mir übergeben hatte.
Sichtlich kurz vor der Ausführung der Tat geschrieben, zeigt er den mit Vorbedacht gefassten Entschluss, sich das Leben zu nehmen.
Als ich ihn in der Hand hielt, empfand ich tief erschüttert die furchtbare Verwirrung und Radlosigkeit des Prinzen in ihrem ganzen Umfang.
Der Brief ohne Datum lautete, Liebe Stephanie, du bist von meiner Gegenwart und Plage befreit.
Werde glücklich auf deine Art.
Sei gut für die arme Kleine, die das Einzige ist, was von mir übrig bleibt.
Allen Bekannten, besonders Bombell, Spindler, Latour, Novo, Gisela, Leopold, etc., sage meine letzten Grüße.
Ich gehe ruhig in den Tod, der allein meinen guten Namen retten kann.
Dich herzlichen Abends, dein dich liebender Rudolf.
Ja gut, du hast ja schon damit gerechnet.
Das kann sie ja dann nicht mehr überraschen.
Also die haben tatsächlich, sowohl Rudolf wie Mary Vetsera haben an diesem Abend sehr viele Briefe hinterlassen, die dann auch den Personen zugewiesen wurden.
Und auch dieser Abschiedsbrief wurde Stephanie dann auch zum Vorwurf gemacht, weil er ja sehr kühl ist, so ja, endlich bist du mich los.
Also dass sie eben die herzlose Ehefrau war, die eh nichts für ihren Ehemann übrig hatte.
Aber das heißt ja schon, also ich meine, es ist ja doch glaube ich ziemlich klar, dass das ja nicht nur der Tod des Thronfolgers an sich schon ein Unglück ist, sondern dass es eben auch noch ein Suizid ist.
Das ist ja dann die eigentliche Katastrophe.
Und dass man sich da sicher bemüht hat, das vielleicht nicht so klar nach außen zu kommunizieren.
Und bei gleichzeitig jetzt diese ganzen letzten Briefe dann so den Empfängern tatsächlich zustellt, finde ich ja schon wieder bemerkenswert.
Ich hätte ja vielleicht einfach mal erst mal einkassiert.
Ja.
Und mal selber gelesen und geguckt, gebe ich die weiter oder nicht.
Naja, es sind ja an die direkten Verwandten.
Ich glaube, das ist noch mal was anderes als das, was an die Öffentlichkeit kommuniziert wird.
Da kommen wir ja auch noch gleich zu, was man so an die Öffentlichkeit mitteilt.
Die kriegen mich was anderes erzählt.
Aber das finde ich eben schon krass, wie Stephanie hier wirklich zur Schuldigen erklärt wird innerhalb der engsten Familie, weil gerade Elisabeth dann ein Riesenthema aus diesem Selbstmord Rudolfs macht.
Und im Tod auf einmal fühlt sie sich so vereint mit ihrem Sohn.
Und wie konnte ich nur seinen Schmerz nicht?
Und wir sind doch die gleichen Seelen.
Und man denkt, zu wenig, zu spät.
Und vor allem fühlt es sich auch, wenn man das dann so liest, was sie schreibt.
Ich will ihr jetzt nicht zu nahe treten.
Das ist eine Frau, die ihr Kind verloren hat.
Aber es wirkt sehr performativ und sehr ichbezogen.
So der Schmerz, den ich empfinde über den Tod des Kindes.
Ich leide.
Und sie sagt dann eben auch nach den Erzählungen von Marie Vestetitsch dann über Stephanie, sie schäme sich ihrer vor den Leuten.
Wenn man diese Frau recht kennenlernt, so muss man Rudolf entschuldigen, dass er für die Herzenslehre des Heims Auswärtszerstreuung und Beteiligung suchte.
Gewiss, er wäre nicht so geworden, hätte er ein anderes Vibe gehabt, dass sie ihn verstanden.
Und später, also sagt dann auch zwei Jahre.
Ja, und zwei Jahre nach Mayerling, also 1890, 91, soll Elisabeth dann Stephanie auch ins Gesicht gesagt haben, du hast deinen Vater gehasst, du hast deinen Mann nicht geliebt und du liebst auch deine Tochter nicht.
Also, Stephanie ist nicht ganz so willkommen mehr am Hof.
Und es wird auch...
Ja, also sie, das ist ja auch so das Schöne, das habe ich jetzt weggelassen, weil Stephanie kommt ja mit 16 Jahren an den Hof, ist dann auch eben Kronprinzessin.
Und Elisabeth hat ja keine Lust auf Protokoll und Pflichten und Repräsentation.
Genau, und dann sagt sie eben, der Stephanie, ja, komm, warte, ich habe es auch rausgeschrieben.
Am folgenden Tag ließ mich die Kaiserin Elisabeth zu meinem großen Erstaunen zuruflich rufen.
Sie teilte mir in ihrer etwas zurückhaltenden Art mit, dass ich schon alle Herzen gewonnen habe und dass sie glücklich sei, eine Schwiegertochter zu besitzen, die sie würdig vertreten könne.
Sie knüpfte daran den Wunsch, ich möge in Zukunft, dass ihr so lästig fallende offizielle Erscheinen an ihrer Stelle übernehmen.
Kaiserin Elisabeth verabscheutete die Etikette und pflichtete gern in die Einsamkeit, fern von den Sitten und Gebräuchen des kaiserlichen Hofes.
Sie beabsichtigte, sich nicht mehr zu zeigen und in Festlichkeiten und Zeremonien fern zu bleiben.
Diese Sklaverei, diese Marta, wie sie die Pflicht in ihrer Stellung nannte, sei ihr verhasst.
Und das heißt, Stephanie muss das jetzt machen.
Mit 17 Jahren und das macht sie auch.
Also sie ist jetzt eben die weibliche Person, die sich dann zeigt, auch an der Seite von Franz Josef, an öffentlichen Veranstaltungen ist sie jetzt immer da.
Und jetzt, wo Rudolf nicht mehr da ist, hat sie ja kein Amt mehr.
Und dann wird sie dann auch irgendwie weggeschickt.
Und sie ist ja auch schuld.
Sie war ja auch die schlechte, böse Ehefrau, die kalte Belgierin, die den armen Sensiven Rudolf nicht verstanden hat.
Ja, und sie hat dann später auch noch einen Ehemann gefunden.
So einen ungarischen Grafen, der sie dann mochte.
Und mit dem scheint sie dann auch kinderlos glücklich geworden zu sein.
Aber man merkt, sie ist jetzt eben die, auf die man die Verantwortung abgibt.
Also es ist eben auch interessant, wie da Franz Josef noch Elisabeth reflektieren, so vielleicht waren wir jetzt auch nicht so nett zu ihm.
Und vielleicht hätten wir eben...
Nein, Stephanie hat ihm die Liebe nicht gegeben.
Also Stephanie war keine gute Ehefrau.
Wir haben damit nichts zu tun.
Und das finde ich schon gemein.
Weil die Stephanie hat sich das nicht ausgesucht, dass die zwei nicht zusammenpassen.
Das konnte man auch aus der Ferne sehen.
Macht es für die Eltern aber einfacher.
Genau.
Also das merkt man eben, wer es sich hier jetzt einfach macht.
Jetzt ist ja nicht nur Rudolf gestorben, sondern...
Stimmt, da war noch jemand.
Da war ja noch jemand.
Unter der Decke, die man gelüftet hat.
Genau.
Und zwar die Mary Vetsera.
Das heißt, der Rudolf hat sich einfach alleine nicht getraut.
Und wenn die Mitzi nicht wollte, hat er die nächste gefragt.
Ja, er hat ja scheinbar die Stephanie auch schon mal angedeutet.
Wie wäre es, wenn ich uns beide mal schieße?
Hat sie scheinbar vielleicht auch nicht so reagiert.
Die Mitzi hat auch nicht.
Und dann hat er eben die Mary Vetsera gefunden.
Das muss man wirklich so hart sagen.
Wenn du dich daran erinnerst, sie ist 17 Jahre alt und ist am 19.
März 1871 in Wien geboren.
Und ich finde, wenn man hört 1871, und wir sind jetzt im Jahr 1889, das ist nicht so eine lange Zeit.
Ja, und sie hat den Kronprinzen im Frühjahr 1888, also ein Jahr vorher, zum ersten Mal bei einem Pferderennen auf der Galopp-Rennbahn Freudenau, ja, zum ersten Mal wahrscheinlich gesehen, aus der Ferne.
Man ist sich nicht so sicher, ob die sich da auch kennengelernt haben oder ob sie ihn nur gesehen hat in Persona.
Und sie war sofort schockverliebt in ihn.
Und beginnt dann auf...
Ich habe Fotos von ihm gesehen.
Mich reißt er jetzt nicht einmal.
Aber die sehen halt alle so aus in dieser Zeit.
Ja, aber andere tragen diese zotteligen Bärten besser.
Aber das ist Geschmackssache, da will ich nicht drüber urteilen.
Vielleicht war es auch der Kron-Tipp.
Oder so junge Männer mit Backenbärten.
Vielleicht hat er auch noch mal eine Aura in Persona, die er auf den Fotos nicht so rüberbringt.
Und sie ist wirklich schockverliebt.
Sie redet nur noch über ihn.
Sie sammelt Artikel über ihn in der Zeitung.
Sie sich auch ausschneidet.
Sammelt Fotos und sie will immer nur über ihn reden und über den Neuen Hofgossip.
Weil sie ja auch erst 16 ist.
Das ist so eine richtige Teenager-Beschwärmerei.
Wie man...
Wir sind nicht früher für irgendeinen Schauspieler.
Nee, komm, also mit 16 wird man schon Kronprinzessin verheiratet.
Ja, aber mit 16 ist man immer noch 16.
Und mit 16 hab ich...
Ist vielleicht doch ein anderes 16 als heute.
Ich weiß es nicht.
Ich hab da auch noch Zeitungsartikel von Schauspielern ausgeschrieben.
Das liegt eher daran, dass sie nicht so eine Position und nicht die entsprechende Erziehung haben.
Oder dass sie halt eine frühreife Dame hätten werden lassen.
Sie ist noch wirklich so ein 16-jähriges Schwermenschussmädchen.
Aber sie ist eine Baroness, ist also auch nicht ganz...
Ja, also sie ist jetzt nicht...
Wobei diese Vetsera-Familie schon am Hof als so dieser...
Die gibt es auch noch.
Ja, also auch Stephanie äußert sich über die Familie, wo man denkt, musste das jetzt sein?
Ich hatte doch Mitleid mit dir und jetzt sagst du solche Dinge.
Aber diese Familie Vetsera, die scheinen zum Teil aus Griechenland zu kommen und aus Armenien oder irgendwie...
Oder nee, nicht aus Armenien.
Es wird dann behauptet, sie sei in Armenien, aber sie sind irgendwie halb Griechen, halb Serben oder so.
Also die sind schon aus den anderen Gebieten des K&K-Reiches.
Die werden dann halt auch schon so ein bisschen auf Neureich, die sich da hier einzecken und so am Hof wahrgenommen.
Die haben es jetzt auch nicht so leicht.
Nora Fugger, das ist auch so eine Gossip-Tante aus der Zeit, die dann auch später noch mal Glanz und Gloria Österreichs geschrieben hat.
Und sie schreibt dann auch in ihrem Buch über Mary Vetsera, der Kronprinz wurde bei einem Rennen im Frühjahr 1888 auf Mary aufmerksam, lernte sie doch damals nicht kennen.
Scheint aber auf ihr Augenspiel gleich eingegangen zu sein, was ihr ganz den Kopf verdrehte.
Bald darauf hat sie den Kronprinzen in der Oper gesehen, wobei sie durch ihr Benehmen en face der Hofloge ihre Gefühle so deutlich erkennen ließ, dass ihr der Kronprinz dann auch mittels Opernglases seine Aufmerksamkeit zuwendete.
Sie war wohl für ihr Alter avanciert, doch es fehlte ihr an Routine und Courage, um sich allein die Möglichkeit zu intimen Zusammenkünften mit dem Kronprinzen zu schaffen.
Ja, wie du halt mit 16 bist, wenn du da halt so einen Crush hast.
Ja, auf jeden Fall ist es offensichtlich gewesen, wie sehr sie ihn mag.
Und er hat es durch das Opernglas wahrgenommen.
Und er hat es dann auch wahrgenommen und sich vielleicht auch gedacht, ich als Kronprinz.
Also, dass er den Damen nicht abgeneigt war und da auch jede Chance genutzt hat.
Das beschreibt auch Stephanie und das beschreiben auch andere Quellen.
Und jetzt im November, also so ein knappes halbes Jahr nach diesem Zusammentreffen beim Pferderennen, vermittelt die Gräfin Marie Larisch, aus deren Marmoran habe ich eben schon zitiert, ein Treffen zwischen den beiden.
Und Marie Larisch, zu der komme ich gleich auch noch, das ist eine Nichte von Elisabeth und damit auch die Cousine von Rudolf.
Und dadurch ist sie auch so familiär da eingebunden.
Und sie vermittelt dann eben dieses erste Treffen und es scheinen dann 20 weitere zu Treffen kommen.
Und von November bis Januar ist das schon viel, finde ich.
Und Marie Larisch schreibt dann auch in Memoiren, auch deren Wert, also Quellenwert muss man, da muss man ein bisschen vorsichtig sein, aber sie schreibt, dass Mary dann, ich weiß immer nicht, ob sie, also manchen nennen sie Mary, weil sie mit Y geschrieben wird, andere sagen Marie, ich weiß dann nicht, wie sie richtig ausgesprochen wird, aber sie soll gesagt haben, er ist so sehr in mich verliebt, dass er mir jeden Wunsch erfüllen wird.
Du weißt doch, wie blöd er ist.
Marys Zonismus widerte mich an.
Hör zu, sagte ich, nimm meinen Rat an und gib diese Label-Lie mit Rudolf auf.
Sie ist gefährlich und ist sie erst einmal bekannt, wird dich nicht einmal dein gutmütiger Miguel mehr heiraten, falls die Affäre zu einem öffentlichen Skandal wird.
Aber lass uns nicht mehr darüber reden, wechselte ich das Thema.
Mary war taktvoll genug, das Thema ruhen zu lassen.
Als sie mir eine gute Nacht wünschte, fragte sie nochmals, du willst mein Geheimnis bewahren, Marie?
Ja, das habe ich bereits versprochen, antworte ich.
Du kennst meine Ansicht über dein Benehmen und du weißt, wie Rudolf dich kompromittieren kann.
Marie wurde nervös und gereizt, aber darauf nahm ich keine Rücksicht.
Du hast auch mit der Kronprinzessin zu rechnen, fuhr ich fort.
Und ich versichere dir, dass sie dir eine erbittere Feindin sein kann.
Alles in allem sind deine Aussichten auf Glück gering.
Und vergiss ja nicht, dass da auch noch die Kaiserin ist.
Was würde sie wohl von dir denken?
Was sie denken würde, erwiderte Mary verächtlich, als ob die Kaiserin jemals an irgendetwas oder jemanden denken würde, außer an sich selbst.
Aber wir bleiben bei der Mary.
Frech ist er auch noch.
Aber die Grefin ist ja auch gut, jetzt plötzlich zu warnen, nachdem sie sie dem Rudolf dazu geführt hat.
Gut.
Vielleicht...
Das wollte ich nachher noch machen, aber die Marie Larisch schreibt dieses Buch auch deutlich später.
Und da kommen wir gleich zu, die hat wahnsinnig viel zu verlieren, beziehungsweise zu gewinnen mit diesem Buch.
Und gerade diese Position, dass sie hier sagt, ich warne dich, bitte tu das nicht, es wird nur Schlimmes passieren, das müssen wir im Kopf behalten.
Das wird später noch mal wichtig, dass sie hier die Stimme der Vernunft ist und Mary überhaupt nicht hören möchte.
Aber was eben auch sehr wichtig ist, was hier so ein bisschen durchkommt, Mary Vetsera ist nicht verheiratet.
Aber hat jemand den Aussicht?
Scheinbar, den gutmütigen Miguel.
Trotzdem fängt Rudolf eine Affäre mit ihr an, was sie komplett zerstören würde, weil sie noch nicht verheiratet ist.
Also der Wert einer adligen Frau in dieser Zeit ist, verheiratet zu werden.
Und wenn du dann den Er in den Sperr geboren hast, dann kann sie machen, was sie willst.
Dann kannst du da mit Rudolf Party machen.
Aber erst nach der Ehe.
Vorehelich, nein.
Es heiraten, gebären, dann der Spar.
Und dann kannst du mit allen.
Das ist dann nichts.
Und das finde ich halt auch so krass, wie Rudolf das offensichtlich auch völlig egal ist, was er hier, diese Mädchen auch, also er können...
Ja mein Gott, wenn das da so eine Baronesse aus der fünften Reihe ist.
Ja, aber da kannst du ja trotzdem einen Anstand haben.
Warum soll er sich dafür interessieren, wenn sie ihn doch will?
Die süße 16-Jährige.
Der ist 30 Jahre alt.
Du hast ihn bis jetzt nicht so dargestellt, als wäre er ein besonders verantwortungsvoller Mensch gewesen.
Ja, aber genau, das ist ja der Punkt, den wir machen.
Aber ich will nur sagen...
Fühl ich jetzt bloß nicht überraschend.
Nein, aber ich wollte es dem Publikum noch mal klarmachen, in welchen Sphären wir uns hier bewegen.
Also was hier in Kauf genommen wird für den eigenen Spaß.
Also das noch dazu.
Und dann schreibt nämlich auch die Mary, also bislang ist ja noch, ja, es könnte mal passieren, und der Miguel wird dich dann auch nicht mehr nehmen, aber noch ist ja nichts.
Noch haben sie nur ein bisschen mit dem Opernglas geflirtet.
Aber am 13.
Januar 1889 schreibt Mary dann an eine Freundin, wir haben beide den Kopf verloren und ich bin eine Frau geworden.
Nun gehören wir einander in Körper und Seele.
Das sieht ja auf jeden Fall anders.
Der denkt sich auch so, ja, ja, das ist halt hier, ich hab noch da und da.
Und das wird halt deutlich, wie verliebt sie in ihn ist.
Sie scheint wirklich der Meinung zu sein, der lässt sich von Stephanie scheiden und heiratet mich.
Und ich werde dann irgendwie Kronprinzessin und vielleicht später Kaiserin.
Und dann kommt er nicht in Frage an dem Wurf.
Aber das scheint irgendwie, wird ihr das öfter zumindest auch unterstellt, dass sie so diese Vorstellung hatte, ja, Stephanie wird dann verschwinden und dann wird er mich und wir lieben einander.
Also sie ist da fest von überzeugt.
Sie ist ja öfter mal unterwegs.
Also sie ist da wirklich fest von überzeugt.
So Star-Cross-Lover, wir können einfach...
Wir sind eigentlich dazu gedacht, zusammen zu sein, aber die Gesellschaft erlaubt es uns nicht.
Und das kommt auch in ihren Abschiedsbriefen raus.
Sie schreibt dann nämlich an ihre Mutter.
Liebe Mutter, verzeih was ich getan.
Ich konnte der Liebe nicht widerstehen.
In Übereinstimmung mit ihm will ich neben ihm im Friedhof von Alain begraben sein.
Ich bin glücklicher im Tod als im Leben, deine Mary.
Und an ihre Schwester schreibt sie, wir beide gehen freudenstrahlend in die Ungewissheit des Jenseits.
Sie ist halt erst 17.
Sie ist da fest von überzeugt, dass sie jetzt hier mit ihm in der Ewigkeit zusammen sein kann.
Und Stephanie sieht das ein bisschen anders, denn Stephanie schreibt, Er scheint, dass der Kronprinz sich schon länger mit dem Gedanken beschäftigt hatte, nicht allein aus dem Leben zu scheiden.
Der ihn niemand fand, der sich opfern wollte, benutzt er die Leidenschaft Mary Vetseras, um die furchtbare Bitte an sie zu richten.
Sie gewährte sie blindlings.
Mary Vetsera, und jetzt kommt's leider, war der Typ ihrer Rasse, wie man ihn häufig im Orient findet.
Es gab in Wien unzählige, viel anziehende Erscheinungen von wirklich auffallender Schönheit.
Und der Kronprinz war gewohnt, dass ihm kein weibliches Wiesen widerstand.
Er hat Mary Vetsera nicht geliebt.
Sie war ihm nur eine von vielen.
Sie aber hat ihn wirklich geliebt.
Und ist angesichts der unabsehbaren Konflikt, die daraus entstehen mussten, freudig mit ihm in den Tod gegangen.
Diese Feststellung, dass die Liebe Mary Vetseras zum Kronprinzen tief und echt gewesen ist, sei die Blume, die ich, die betrogene Frau, verzeihend dem beklagenswerten verblendeten Mädchen auf die Ruhestätte lege.
Und das ist einmal die Tragik ihres Lebens.
Aber es hört noch nicht auf.
Ja, vor allem wird wahrscheinlich auch jetzt der Traum, dass sie gemeinsam auf dem Friedhof da landen.
Das ist ja auch undenkbar.
Das hätten sie ja auch vorher schon überlegen können, dass der Rudolf ganz sicher in die ordentliche Gruft kommt.
Ja, also das hatte er in seinem Testament geschrieben, dass er dort begraben werden möchte.
Aber da hält sich niemand dran, das wird ja nichts.
Also Rudolf wird dann eben auch nach Wien gebracht, er wird obduziert und es wird dann auch die Meldung an die Presse gegeben, was passiert ist.
Und da ist erstmal nicht die Rede von dem Selbstmord.
Ein erschütternder Schicksalsschlag hat das allerhöchste Kaiserhaus, hat alle Völker der österreichisch-ungarischen Monarchie, hat jeden Österreicher und jeden Ungarn getroffen.
Der allverehrte Kronprinz Rudolf ist tot.
Der tiefgeliebte Sohn, seiner Majestät des Kaisers und ihrer Majestät der Kaiserin, das Lebensglück der zärtlichen Gemahlin, der Kronprinzessin Stephanie, der liebevoll verehrte Bruder der Prinzessin Gisela und der Erzherzogin Valérie, der Stolz des gesamten österreichischen Kaiserhauses, die Hoffnung der treuen Völker, ist in der Blüte der Jahre der Vollkraft des Wirkens in ein frühes Grab gesunken.
In tiefster Trauer, das Herz voll unendlichen Wehs, wenden in angestammter Liebe und Treue die Völker des Reiches ihren schmerzerfüllten Blick dem allerhöchsten Throne zu und vereinigen sich zu dem innigen Gebete, Gott möge unser allgeliebtes Herrscherpaar und das ganze Kaiserhaus in so schwerer Stunde jenen Trost finden lassen, den ein Menschenwort und tönt es auch von Millionen Zungen zu bringen, kaum entstande ist.
Um den erschütternden Todesfall können wir nachstehendes mitteilen.
Seine kaiserliche und königliche Hoheit, der durchlauchtigste Kronprinz Erzherzog Rudolf, hatte sich vorgestern zur Jagd nach Mayerling bei Baden begeben und mehrere Jagdgäste wie seine Hoheit, den Prinzen August von Coburg und seine Exzellenz, den Grafen Josef Hoyos, geladen.
Seine kaiserliche und königliche Hoheit befand sich jedoch schon gestern etwas unwohl und musste sich deshalb entschuldigen, bei dem in der kaiserlichen Hofburg aller höchst anberaumten Familiendinäe nicht erscheinen zu können.
Als sich die Jagdgäste heute Morgen versammelten und seine kaiserliche und königliche Hoheit, der durchlauchtigste Kronprinz, nicht erschien, wurden dieselben nach sofortiger teilnahmsvoller Erkundigung durch die entsetzliche Wahrheit vom Schmerz überwältigt, dass der durchlauchtigste Kronprinz in Folge eines Schlaganfalls seine edle Seele ausgehaucht hatte.
Wie ein Blitz aus heiterm Himmel traf die erschütternde Kunde in der kaiserlichen Hofburg ein.
Bei dem unaussprechlichen Weh, welches das allerhöchste Kaiserhaus erfüllt, treten unwillkürlich auf jedes Österreichers Lippen die Worte Gott erhalte, Gott schütze, Gott segne seine Majestät den Kaiser und das allerhöchste Kaiserhaus und verleihe uns allen Stärke und Kraft, solch großes Unglück standhaft zu tragen.
Blüte seines Lebens.
Also das ist die Meldung, die auch sehr schnell dann an die Presse rausgeht.
Er hatte einen Schlaganfall oder irgendwie ein Aneurysma, ein Blutgerinnsel.
Also irgendwie wird das dann ganz schnell vertuscht.
Dann kommt dann aber doch im Laufe der Tage durch auch ärztliche Gutachten heraus, dass dann ein Loch in seinem Kopf ist.
Und dann entscheidet man sich, ja, also er hat sich dann doch erschossen, aber in geistiger Umnachtung.
Also es wird dann eben gesagt, er war nicht ganz zurechnungsfähig und das macht man auch nur, um ihn begraben zu können.
Denn als Selbstmörder darf er nicht auf geweihtem Boden begraben werden.
Er darf nicht in der Familiengruft, in der Kapuzinergruft in Wien begraben werden.
Aber das will man unbedingt.
Also wird dann eben geistige Umnachtung festgestellt von den Ärzten.
Es wird dann ein großer Verband an seinen Kopf gelegt, dass man das nicht mehr sieht.
Und dann kann man ihn in den Kapuzinergruft beisetzen.
Mit Mary Vetsera macht man das nicht.
Aber sie ist ja auch keine Selbstmörderin.
Ja, doch.
Scheinbar schon.
Also sie wird zumindest als Selbstmörderin behandelt.
Also aber das heißt, sie hat die Selbsthand an sich gelegt oder?
Ich bin jetzt davon ausgegangen, er hat erst mal sie erschossen.
Er hat ja auch.
Aber das wird so nicht mitgeteilt.
Also sie wird dann auch behandelt, als wäre sie Selbstmörderin gewesen.
Ohne geistige Umnachtung?
Ohne geistige Umnachtung.
Beziehungs-
und also es wird auch, sie wird ja eh weggelassen.
Also es wird nicht davon erzählt, dass da noch jemand bei ihm war, als er vom Schlag getroffen wurde.
Und er wird auch im Grunde ohne sie aufgefunden in Mayerling.
Denn es wird dann sehr schnell, also dieser Graf Hoyos kommt dann eben nach Wien gefahren, erzählt allen, was passiert ist.
Und man schickt dann den, ich weiß nicht, ob das der Leibarzt ist, aber es ist auf jeden Fall einer der Hofärzte, den Dr.
Wiederhofer, der das alles dann auch untersuchen muss und der dann auch den Leichnamen von Rudolf untersucht und das dann ihm auch feststellt und auch ein Gutachten erstellt.
Erstens, seine kaiserliche und königliche Hoheit, der durchlauchtigste Kronprinz, ist zunächst an Zertrümmerung des Schädels und der vorderen Hirnpartien gestorben.
Zweitens, diese Zertrümmerung ist durch einen aus unmittelbarer Nähe gegen die rechte vordere Schläfengegend abgefeuerten Schuss veranlasst worden.
Drittens, ein Schuss aus einem Revolver mittleren Kaliber war geeignet, die beschriebene Verletzung zu erzeugen.
Viertens, das Projektil wurde nicht vorgefunden, da es durch die über dem linken Ohr konstatierte Ausschussöffnung ausgetreten war.
Fünftens, es unterliegt keinem Zweifel, dass seine kaiserliche und königliche Hoheit sich den Schuss selbst beigebracht hat und dass der Tod augenblicklich eingetreten ist.
Sechstens, die vorzeitige Verwachsung der Pfeil-
und Kranznaht, die auffällige Tiefe der Schädelgrube und die sogenannten fingerförmigen Eindrücke an der inneren Fläche der Schädelknochen, die deutliche Abflachung der Hirnwindungen und die Erweiterung der Hirnkammer sind pathologische Befunde, welche erfahrungsgemäß mit abnormen Geisteszuständen mitzugehen pflegen und daher zur Annahme berechtigen, dass die Tat in einem Zustand von Geistesverwirrung geschehen ist, unterzeichnet Hofrat Dr.
Hofmann, Professor der Gerichtlichen Medizin.
Das ist nicht der Widerhofer, aber da sind wir dann auch schon wieder bei der Kraniologie, die dann auf einmal benutzt wird.
Das ist ja diese Vorstellung der Kraniologie, dass man an der Schädelform ablesen kann, welchen Charakter ein Mensch hat.
Oder eben geistig umnachtet ist und sich dann erschießt.
Genau, also das ist dann das Gutachten, das beweist, er hat das selbst getan.
Aber er war eben in dem Moment nicht zurechnungsfähig.
Und eben auch im Bericht von der Marie Larisch erzählt sie dann, wie der eben der Dr.
Widerhofer kommt und sich dann auch um den Leichnam von Rudolf kümmert und dann von Lošek, also diesem Kammerdiener von Rudolf, dann weitergeführt wird.
Und jetzt sagte Lošek zu Dr.
Widerhofer, sehen sie sich einmal die Frau an.
Er ging dem Dr.
voran und führte ihn einen Korridor entlang.
Dann öffnete er eine Tür und Widerhofer saß sich in einer kleinen Kammer, die durch ein Dachfenster spärlich erhält wurde.
Zuerst konnte er die mannigfachen Gegenstände, die rinx umher standen, kaum unterscheiden.
Aber schließlich entdeckte der Dr.
einen großen Wäschekorb.
Obenauf lag ein mit Straußenfedern garnierter Hut.
Am Fußboden lagen allerlei weibliche Kleidungsstücke umher.
Widerhofer war durch seinen Beruf an grausige Anblicke gewöhnt.
Aber, sagte er, zum ersten Mal fühlte ich einen Schwindelanfall, als Lošek das Laken beiseitezog, das den Körper bedeckte.
Da sah ich den Körper einer Frau, nackt bis auf ein dünnes Batistspitzenhemd, das sie über den Kopf gezogen war.
Ich sagte Lošek, dass ich in der Dunkelheit die Leiche dort, wo sie lag, nicht besichtigen könnte.
So trug er sie in das anschließende Zimmer und legte sie auf den Tisch.
Dann begann ich die Prüfung.
Ich entfernte das lange Haar aus dem Gesicht, das fast ganz dahinter verborgen war.
Dann erkannte ich Mary Vetsera, das Mädchen, das ich seit seiner Kindheit gekannt hatte.
Das ist eben auch ganz interessant.
Sie wird sofort weggeschafft in so einen Wäscheraum und dann auch irgendwie so abgedeckt.
Rudolf bleibt da in dem Bett liegen, wo man ihn gefunden hat.
Dort kümmert man sich so drum.
Das heißt, wenn die Öffentlichkeit jetzt kommt oder der Hof kommt, dann sieht man nur ihn.
Sie ist dieses schmutzige, kleine Geheimnis.
Irgendwie Leute, die jetzt nachträglich dazukommen und die Szenen sehen und dass sie das nicht wissen.
Und es gibt dann auch den Bericht von ihr.
Sie hatte eine Schusswunde an der linken Schläfe, die hinter dem rechten Ohr herauskam.
Es waren, da die Tat am Tag vorher zwischen 6 und 8 Uhr früh geschehen war, etwa 38 Stunden seit dem Tod verflossen, ohne dass dem eiskalten Leichnam sein Recht geworden war.
Die Leiche befand sich auch in demselben Zustand, in welchem sie am Tag zuvor zugleich mit jener des Kronprinzen aufgefunden wurde, die Augen weit geöffnet und starr hervortretend.
Aus dem halb geöffneten Mund war ein gestockter Blutstrom hervorgequollen, der einen Teil des Körpers bedeckte.
Die Arme ruhten leicht gebogen im Schoß, die linke Hand umschloss krampfhaft ein Taschentuch, welches nur mit Anwendung großer Gewalt aus der erstarrten Hand entfernt werden konnte.
Bei der ersten Auffindung wurde die Leiche im Zimmer des Kronprinzen auf dem Rücken liegen vorgefunden.
Sie war jedoch von dort in ein anderes Zimmer getragen, auf ein Bett gelegt und mit Kleidern derart überdeckt worden, dass sie erst nach Entfernung der Kleider sichtbar wurde.
An der armen Leiche wurde vielfach gefrefeld.
Man hatte ihr die Liebesdienste verweigert, die dem entseelten Ebenbild Gottes überall dort, wo christlicher Glauben herrscht, willig geleistet werden.
Das habe ich auch noch mal mit rausgenommen, weil das ist so ein Bericht, den ich nur aus der ersten Biografie von Elisabeth kenne, der Cochthi hat das geschrieben.
Und der beschreibt eben, dass, als man die beiden auffand, bei Mary Vetsera schon die Leichenstarre eingesetzt hätte.
Was sich nur erklären lässt, dass sie deutlich vor Rudolf gestorben ist.
Weil nach Lošek hat ja Rudolf noch irgendwie eine halbe Stunde vorher mit denen gesprochen, hat sich eben kurz erst nach Morgenrauen getötet.
Wenn sie schon steif war, muss das ja viel früher passiert sein.
Und das finde ich noch viel unangenehmer, diese Vorstellung, dass er sie getötet hat.
Und sich dann nicht mehr ganz sicher war, ob das jetzt bei sich selber auch noch mal läuft.
Ja, und da auch eine Weile noch bei ihr dann saß und sie dann da irgendwie schon tot liegt.
Weil er sich das doch gerne anguckt, wenn Leute sterben.
Das ist nämlich der Punkt, warum ich sagte, das musst du dir noch mal markieren, weil wir haben nämlich ein Tagebucheintrag von ihm.
Das war im Jahr 1885, hat er sich das notiert in seinem Tagebuch.
Ich suche von Zeit zu Zeit nach einer Gelegenheit, einen Sterbenden zu sehen und seine letzten Atemzüge zu belauschen.
Es ist dies für mich immer ein merkwürdiger Anblick und von allen Personen, die ich sterben gesehen habe, ist jeder auf eine andere Weise gestorben.
Ich betrachte auch aufmerksam die sterbenden Tiere und ich suche auch meine Frau an diesen Anblick zu gewöhnen.
Man muss mit den letzten Notwendigkeiten des Lebens rechnen lernen.
Ist ja gar nicht so ein dummer Gedanke.
Das ist ja eher so etwas, was man in unserer Zeit immer zum Vorwurf machen kann, dass wir das Sterben immer so schön ausblenden.
Und auch das eigene und auch das von anderen Menschen finde ich gar nicht so blöd, nur am Anfang.
Das ist tatsächlich ein bisschen morbide.
Ich suche nach jeder Gelegenheit, wo stirbt denn gerade jemand?
Oh, ein Tier stirbt?
Guck es mir jetzt an.
Und vor allem, wenn man es eben damit zusammenbringt und vielleicht hat es ja auch nichts miteinander zu tun und vielleicht stimmt das auch nicht, was da steht, dass sie schon deutlich länger tot war, weil der Loschek erzählt ja auch, er hätte zwei Schüsse gehört und vielleicht war sie, hat er sie gleichzeitig getötet.
Aber wenn das eben so stimmt, dann ist das sehr unangenehm.
Also dann denkt man sich so, der hat wirklich schon deutlich früher nach Hilfe gerufen.
Also das hätte schon auffallen können, auch wenn man ihm zugehört hätte, glaube ich.
Aber, also Marys Leben ist vorbei.
Man hat sich um ihre Leiche, man hat sie sich angeguckt, aber ihre Geschichte ist noch nicht vorbei.
Aber kommt das denn raus irgendwann, dass sie dabei war?
Also wird in irgendeinem Extrablatt erscheinen?
Ach, da gab es übrigens noch eine Frauenleiche.
Das weiß ich nicht.
Ob das in den Nachrichten durchkommt, weiß ich nicht.
Das muss ich ehrlich gestehen, das weiß ich nicht.
Also es kommt dann später natürlich raus.
Also Stephanie schreibt in ihren Memoiren drüber, Marie Larisch macht das sehr, sehr deutlich.
Aber ob das in den Zeitungen kam und wann das in den Zeitungen kam, das weiß ich wirklich nicht.
Also da müsste man nochmal gucken.
Aber, Marie Larisch, äh, nicht Marie Larisch, also Marie Larisch schreibt jetzt darüber, auch da, wie weit das so hundertprozentig akkurat ist, stelle ich mal in Frage.
Aber es ist schon sehr unangenehm.
Mary Vetsera ist ja jetzt in diesem Wäscheraum, hat festgestellt, die ist auch erschossen worden.
Und jetzt muss man ja irgendwie gucken.
Und sie irgendwie loswerden.
Aber kommt da eigentlich ein Kommissar, kommt da die Polizei?
Nein.
Also es gibt zwar hier gerichtsmedizinische Untersuchungen des Leichnames von Rudolf, aber sowas haben wir jetzt nicht von der Vetsera.
Es kommt doch keiner.
Ich denke, die Hofbeamten, die sie da auffinden, die packen schnell die Vetsera in die Wäschekammer.
Dann rufen sie den Kommissar, der sagt, aha, die Frau ist nicht in der Wäschekammer.
Also es kommt jetzt ein Polizist in dieser Geschichte, aber ich weiß nicht, wie weit da ermittelt wird.
Ich weiß auch nicht, wie heutzutage bei einem Selbstmord ermittelt wird, wie stark da ermittelt wird.
Oder dann gesagt, okay, es ist offensichtlich ein Selbstmord, da sind wir raus.
Also das weiß ich nicht.
Es kommt auf jeden Fall jetzt die Polizei, denn Marie Larisch erzählt weiter, Graf Stockau erzählte mir, dass er am Abend des 30.
Januar, also der Tag ist jetzt rum, zusammen mit Alexandra Baltazzi die Anweisung erhalten hatte, dass sie sofort in einer geschlossenen Kutsche nach Mayerling reisen sollten.
Und Graf Stockau und Alexandra Baltazzi sind Verwandte von Mary Vetsera.
Also Alexandra Baltazzi ist ihr Onkel, und Graf Stockau weiß ich jetzt gerade nicht wie, aber die sind aus der Vetsera-Kreis.
Ein Geheimpolizist saß neben dem Kutscher, und nach ihrer Ankunft wurden sie direkt in den Wäscheraum geführt, wo Marys Körper noch immer in dem Korb lag.
Also jetzt ist sie in dem Korb, eben war sie noch auf dem Korb.
Wie gesagt, also Marie Larisch, die schmückt gerne aus.
Also das habe ich schon am Anfang mit dem Pfund der Leiche von Rudolf, überall ist Blut und so, also sie schmückt gerne aus.
Die Details darf man bei ihr, glaube ich, nicht so achten.
Aber jetzt liegt sie im Korb.
Hier wurden den Herren eröffnet, die Leiche der Baroness Mary vollständig anzukleiden und in den wartenden Wagen zu schaffen.
Und, sagte der Polizist, sie sollen den Leichnam so zwischen sich halten, dass es den Anschein erweckt, die Tote leben noch.
Damit begann der grausige Akt, die Tote anzuziehen.
Es muss eine grausige Erfahrung gewesen sein für alle, die dieser letzten Toilette der Mary Vetsera beiwohnten.
Denn als ihre Onkel ihr den Mantel anziehen wollten, sackte ihr Kopf nach vorne.
So konnte man sie natürlich nicht fortschaffen.
Der Polizist wusste sofort Rat.
Er stieß dem toten Mädchen einen Spazierschock in den Rücken und band ihren Hals mit einem Taschentuch daran.
Graf Stockau und Alexandre Baltazzi zogen ihr dann den Pelz an und hoben den Leichnam von dem Stuhl.
Die beiden Männer führten den Leichnam ihrer Nichte zwischen sich und trugen und schleiften ihn halb aus dem Zimmer, entlang den Korridor und hinab die Haupttreppe in die wartende Kutsche.
Das tote Mädchen wurde auf den Rücksitz gesetzt, die beiden Herren saßen ihr gegenüber.
Graf Stockauer erzählte mir, dass das Schütteln des Wagens das Mädchen mehrmals auf sie warf und er beteuerte, dass dieser enge Kontakt während dieser finsten Reise schier unerträglich war.
Und dann erzählen sie ihm weiter, sie wird dann eben in diese Abtei gebracht, die ich eben noch nachgeguckt, Himmelsau oder Himmeldreich.
Also da, wo sie bestattet werden wollten, also beide, da wird Mary dann tatsächlich hingebracht.
Sie wird dort begraben, Rudolf eben nicht, der kommt in die Kapuzinergruft und sie wird jetzt eben auch wie eine Selbstmörderin behandelt.
Also sie kriegt nur so einen Holzsarg und da ist gar kein Leichentuch drin, sie wird da einfach reingeworfen quasi und dann gibt es auch nur eine ganz kurze Messe und die Onkel dürfen auch nur kurzes Gebet beten.
Und dann kommt schon der Polizist und sagt, so ihr müsst jetzt auch gehen.
Also es gab kein Leichentuch, in das man Tote hätte wickeln können und der wunderschöne junge Körper wurde roh in den ungefütterten Sarg gelegt.
Arme Mary, welch ein schreckliches Ende für ein Leben, das so volle Hoffnung schien.
Rudolf lag im Staatsornat aufgebahrt, aber seinem Opfer sang nur der traurige Wind, der über die Gräber strich, das Requiem.
Mary Vetsera, deren einziges Verbrechen die Liebe war, wurde wie ein Hund verscharrt und auch ihre Onkel, die an ihrem Grab niederknieten, gestattete man nur ein Gebet, bevor der Polizist ihn auf die Schulter tippte und bedeutete, dass sie sich hier nicht aufhalten durften.
Also sie wird wirklich so entsorgt.
Ja, aber dass die Familie da auch so mitmacht.
Das willst du machen.
Also genau, hier im Kloster Heilig Kreuz, so heißt das.
Und die Mutter lässt dann später auch dort ein Mausoleum errichten.
Und dann wird Mary auch ein Jahr, nee, sogar ein halbes Jahr später, am 16.
Mai wird sie in einen kupfernden Prunksack umgebettet und in dieses Mausoleum gelegt.
Also man kümmert sich nachträglich dann doch noch um sie.
Aber auch hier ist ihre Geschichte noch nicht rum.
Denn dieses Grab wird im April 1945 von sowjetischen Soldaten geöffnet.
Weil die sind halt da und die denken, das ist ja eine Baroness, da werden ja vielleicht ein paar Schmuckstücke drin sein.
Und machen das eben auf.
Und das fällt auch erst im Juli 1959 auf, dass da was passiert wurde oder passiert ist.
Und sie wird dann in einen Zinssack umgebettet.
Und das Mausoleum wird dann auch wieder zugemacht.
Und dieser Kupfer, eine Prunksack wird irgendwie so draufgestellt.
Ich habe die Beschreibung nicht so richtig verstanden.
Aber man versucht, das wieder gut zu machen.
Aber auch hier ist die Geschichte noch nicht vorbei.
Denn im Dezember 1992 wird festgestellt, da war schon wieder jemand dran.
Da hat schon wieder jemand das Mausoleum aufgemacht.
Und dass da was weg ist, dass sie fehlt, dass ihre Leiche weg ist.
Und der Möbelhändler Helmut Flatzlsteiner, so heißen die Österreicher, hat schon im Juli 1991, also anderthalb Jahre vorher, so lang hat das gedauert, bis man merkte, das Mausoleum ist auf, hat die Leiche mitgenommen.
Ja, denn er wollte die Leiche forensisch untersuchen lassen, ob es wirklich sie ist, ob sie wirklich erschossen wurde, was da los ist.
Und jetzt wird es ein bisschen seltsam, weil die Berichte dieser forensischen Untersuchung...
Scheinbar, aber die Berichte unterscheiden sich.
Ich hatte es dann auch mal bei Wikipedia nachgeguckt, und das ist ganz interessant, je nachdem, welche Sprache man in dem Artikel einstellt, kommt ein anderes Ergebnis raus.
Also wenn ich den deutschen Artikel in der Wikipedia lese, steht da drin, es wurde eben untersucht, der Pflatzelsteiner hat gemeint, das ist eine Verwandte von mir, die ist vor 100 Jahren gestorben, und ich würde halt gern wissen, was so mit ihr passiert ist.
Und dann steht da eben, der Schädel war nicht mehr vollständig, und man hat das nicht rekonstruieren können, man weiß nicht, ob es ein Schuss war, also man konnte es nicht nachweisen.
Wenn man es im Englischen liest, ja, man hat ganz klar das Einschussloch gefunden, man hat sogar an den Haaren, hatte man noch Schmauchspuren.
Ich weiß es nicht.
Nein, ich habe mich nicht rausgekriegt, bzw.
habe ich dann keinen Zugriff auf die Artikel.
Also, ich entweder, es ist so Schrödingers Katze, also entweder...
Solange man den Saal nicht aufmacht, klebt sie oder ist sie tot.
Hat sie jetzt Schusslöcher im Kopf oder eben nicht.
Man hat aber eben scheinbar feststellen können, dass es sich eben um eine 18-jährige Frau handelt und die Kleidung scheint auch intakt gewesen zu sein, dass man eben auch noch die Marke irgendwie in ihrem Kleid lesen konnte.
Und das hat sich dann, das sei eben auch ein Wiener Kleidungshaus gewesen, Modehaus gewesen, wo die Familie Vetsera auch wirklich eingekauft hat.
Also es wird schon so sein, aber arme Mädchen.
So und auch da ist es noch nicht vorbei.
Weil in Folge, dass man ja vermutlich keinen Schuss finden konnte, hat sich dann die Geschichte entwickelt, dass sie gar nicht erschossen worden sei, sondern Rudolf mit ihr nach Mayerling gefahren ist.
Weil sie eben durch einen dieser vielen Tätetäts mit ihm schwanger geworden ist und es eigentlich eine Abtreibung war, die schiefgegangen ist und dabei ist sie dann gestorben.
Und in völliger Verzweiflung darüber hätte er sich dann erschossen.
Und das ist nach all dem, was wir hier gerade an Quellen besprochen haben, einfach nur frech.
Es ist einfach nur frech.
Es ist so eine Verschwörungstheorie, weil man irgendwie eine aufregendere Geschichte erzählen möchte.
Der tragische Held, nicht der Frauenmörder, sondern der tragische Held, der in der Liebe entbrannt war.
Also das hätte vielleicht auch Mary gern gehabt, diese Geschwäre.
Ihr vielleicht auch lieber gewesen.
Ich weiß es nicht.
Aber das ist einfach nur ekelhaft.
Also man schändet diesen armen, eh schon gequälten Leib.
Nur um dann so einen Schachsinn zu erzählen.
Und vor allem, wenn du dich erinnerst, Mary hat ihrer Freundin Anfang Januar, Mitte Januar geschrieben, dass sie das erste Mal mit ihm geschlafen hat.
Das ist zwei Wochen vor ihrem Tod gewesen.
Da war eine Schwangerschaft auch noch nicht nachweisbar.
Und das musste tatsächlich eine Wissenschaftlerin in einem Essay rausarbeiten.
Also das kommt jetzt nicht von mir, sondern die hat das noch mal.
So Leute, dieser Brief existiert.
Zwei Wochen später, und dadurch ist diese Geschichte, dieser Humbug mit der Abtreibung erst weggegangen.
Also das musste eine Wissenschaftlerin den hinschreiben, damit das aufhört.
So, was man aber auch vielleicht zum Schutz sagen kann, diese Abschiedsbriefe, die ich vorhin gezitiert habe, von ihr an ihre Mutter, dass sie freiwillig geht und so weiter, die waren in einem Bankschloss seit den 1920ern.
Die sind dann irgendwie erst 2015 wiedergefunden worden.
Man dachte, die wären verloren.
Und seitdem weiß man, kann man eben auch auf Papier nachweisen, dass sie freiwillig mit ihnen ins Ungewisse gegangen ist.
Wer hat diese Riefe, wie es so kommt, die da jetzt erst?
Das hat die arme Seele aber wirklich ihre Ruhe gefunden.
Sie haben es wirklich einbetoniert.
Der Platzelsteine hat sie dann zurückgegeben.
Danach haben sie das Mausoleum zubetoniert, damit niemand mehr an diese arme Frau rankann.
Du kannst nicht ins Mausoleum, aber als Nichtfamilienangehöriger darfst du da ja eh nicht rein.
Die mussten das wirklich zupetten.
Wie geht es denn jetzt mit Österreich?
Ich habe noch eine Dame.
Du hast noch eine Dame?
Ich habe noch eine Dame, nämlich die Marie Larisch, von der wir schon die Rede hatten.
Das war die Cousine von Rudolf?
Genau, weil die hat auch meiner Meinung nach guten Grund, diese ganzen aufmerksamkeitsheiligste Geschichte zu erzählen.
Denn wenn du dich erinnerst...
Sie hat dir die vorgestellt.
Genau, wer hat die unheilsame Verbindung geschaffen?
Marie Larisch.
Und bzw.
heißt sie eigentlich Marie-Louise Elisabeth Freyen von Wallersee.
Und die hat auch eine interessante Vergangenheit bzw.
Kindheit, denn sie ist geborene Marie-Louise Elisabeth Mendel.
Das ist ein bürgerlicher Name.
Ja, da war doch irgendwas mit den Hochzeiten bei den Bayern.
Genau, denn der gute Herzog Ludwig in Bayern, also der erste Sohn dann der Wittelsbacher, der erste Sohn von Herzog Max und Ludovika, der mochte bürgerliche Frauen.
Ja, bei Warte.
Der hat die wirklich gern gehabt.
Der hat die so gern gehabt, dass er sie geheiratet hat, die Schauspielerin Henriette Müller.
Und zwar nachdem sie dann die Marie-Louise geboren hatte.
Die ist eben 58 geboren, 59 heiraten die beide.
Und die Mutter wird dann in den Adelsstand erhoben, wird dann zur Freien von Wallersee.
Und dieser Titel geht dann auch auf die Tochter über.
Also die Marie ist dann eben unehelich geboren.
Wahrscheinlich wird sie auch immer so einen gewissen Hauch gehabt haben.
Aber ihr Vater hat sie schon legitimiert.
Und in der Zeit ist das schon wirklich Mensch.
Aber das war ja auch nur die nachgeborenen Bayern.
Also die Elisabeth hat ja auch in dem entsprechenden Film so ein glückliches, unbeschwertes Leben gehabt.
Also irgendwie war da auf jeden Fall mehr möglich.
Genau.
Weil sie ja Herzöger auch in Bayern sind und nicht von Bayern.
Da hat man es dann leicht, ja?
Und als sie so, ich glaube, 14 ist, lässt Elisabeth eben diese Nichte von ihr zu sich an den Hof holen.
Und die lebt auch sehr eng bei Elisabeth mit so im Kreis, weil die Marie auch sehr gut im Reiten ist, weil die sehr sportlich ist, sehr gut wandern kann.
Und das ist Elisabeth hier sehr wichtig.
Und deswegen ist sie da wirklich, ich glaube, ich nicht offiziell Hofdame, aber sie ist damit eben sehr nah an ihr dran.
Und sie wird dann 1877 mit dem Grafen Larisch verheiratet.
Und deswegen ist sie immer dann die Gräfin Larisch.
Und das ist jetzt so eine Ehe, die ist jetzt okay.
Man lebt so nebeneinander her.
Aber dadurch, dass man jetzt verheiratet ist, darf man ja auch außerhalb ein bisschen knicknacken machen.
Und das tut sie auch.
Denn offiziell hat sie mit ihrem Ehemann fünf Kinder.
Aber nur zwei sind wirklich von ihm.
Das ist auch scheinbar öffentlich bekannt.
Drei der Kinder haben andere Väter.
Und wenn ich mich jetzt richtig erinnere, zwei von denen sind von diesem Alexandre Baltazzi, der eben schon bei dieser Leichenshow mit dabei war.
Also die sind auch sehr eng miteinander.
Also die Marie Larisch ist eben auch sehr mit der Vetsera-Familie verbunden.
Und 1896 dann wird die Ehe schließlich geschieden, aber sie bleibt dann bis in die 1880er-Jahre sehr nah in Elisabeths Umfeld.
Das ändert sich dann 1889.
Denn dadurch, dass sie ja die beiden zusammengebracht hat, die Marie Vetsera und den Rudolf, und das eben auch sehr schnell rauskommt, weil sie auch bei vielen Treffen immer so dabei war oder zumindest die Marie dann mitgebracht hat in die Hofburg hinein und dann sie so abgegeben hat an der Tür, wissen halt alle, dass sie da mit dabei war.
Und genauso wie Stephanie schuld ist, weil sie die schlechte Ehefrau war, die dem armen, liebesbedürftigen Mann nur ein kaltes Bett geburten hat, ist Marie Larisch jetzt schuld, weil sie eben die Marie Vetsera ihm angebracht hat.
So, als ob das irgendwas geändert hätte, wenn das nicht passiert wäre.
Also sie sind jetzt schuld daran.
Und das wird ihr auch ganz deutlich gemacht.
Also Marie Larisch wird dann auch mitgeteilt, dass Rudolf eben tot ist.
Und dann kommt eben auch dieser Dr.
Widerhofer, der ja diese Untersuchung folgt, man spricht irgendwie mit ihr, und meint dann eben, ja, beruhigen Sie sich, liebe Gräfin, Sie müssen jetzt aufmerksam zuhören bei dem, was ich zu sagen habe, ich wurde von der Kaiserin geschickt.
Wünscht Tante Sisi, mich zu sehen, fragte ich.
Nein, sie wünscht, dass Sie eine Frage beantworten.
Was wissen Sie über die Ereignisse?
Ich weiß gar nichts, ich sterbe beinahe für Unsicherheit.
Um Himmels willen sagen Sie mir etwas.
Man weiß alles in der Burg, sagt der Herr Ernst.
Die Geheimpolizei hat herausgefunden, dass Sie Rudolfs Vertraute waren und dass Sie Mary Vetsera in die Hofburg brachten.
Der Mann, der sie gefahren hat, hat alles gestanden.
Und dann geht es eben weiter und sie schreibt dann, ich beschloss Tante Sisi noch einmal, um eine Unterredung anzuflehnen, ehe ich Wien verließ.
Ich wusste zwar, wie unversöhnlich die Kaiserin sein konnte, doch hatte ich immer ihr großes Gerechtigkeitsgefühl geachtet, sodass es mir unfassbar war, als sie sich weigerte, mich anzuhören.
Ich schrieb daher an die Vertraute Madame Ferenzi und bat sie, der Kaiserin mitzuteilen, dass meine Bitte um eine Unterredung sich auf den Wunschgründe, ihr etwas sehr wichtiges kundzutun, dass sie, wie ich glaubte, wissen müsste.
Am Nachmittag empfing ich Madame Ferencis Antwort.
Die Kaiserin weigerte sich hartnäckig, mich zu empfangen.
Voller Verzweiflung schrieb ich Dr.
Widerhofer, ob er sie nicht zur Änderung ihrer Meinung bewegen könne.
Um vier Uhr erhielt ich seine Antwort.
Nein, die Kaiserin wollte mich nicht sehen.
Wenn ich ihr etwas mitzuteilen hätte, so würde sie eine Vertraute schicken, der ich meine Botschaft ausrichten könnte.
Also sie ist jetzt auch der Sündenbock, der geopfert wird.
Und sie darf sich dann auch nicht mal noch mal rechtfertigen.
Also man hört sie gar nicht mehr an.
Und es wird ihr dann auch sehr schnell nahegelegt, doch bitte zu gehen, weil sie eben schuld ist.
Alle anderen sind schuld.
Und auch die Familie Vetsera.
Um fünf Uhr früh, am 31.
Januar, reisten Madame Vetsera, Hanna und Ferry nach Venedig ab.
Und Wien kannte sie nicht mehr.
Später erfuhr ich, dass meine Korrespondenz mit der Baronin von der Polizei beschlagnahmt worden war.
Sie wurde als ein vernichtender Beweis für meine Vermittlerrolle in der Liebesaffäre Rudolfs und Marys angesehen.
Und der letzte Brief des Mädchens an mich, der auf dem Nachttisch in Mayerling gefunden wurde, besiegelte meine Verdammung.
Erst drei Wochen nach Marys Tod ging mir das Schreiben zu.
Das Kouver war geöffnet und wieder zugeklebt worden.
Es lautete, liebe Marie, vergeb mir all das Leid, das ich über dich gebracht habe.
Ich danke dir herzlich für alles, was du an mir getan hast.
Wenn das Leben schwer werden sollte und ich fürchte, das wird es nach dem, was wir getan haben, so folge uns.
Es ist das Beste, was du tun kannst, deine Mary.
Und da, du hattest ja vorhin gemeint mit den Briefen, die zurückgehalten werden.
Also ihre ist offensichtlich zurückgehalten und gelesen worden.
Also Stephanie, scheint man den gleichgegeben zu haben.
Aber hier musste man dann noch mal prüfen, was man denn da noch an die Marie Larisch zu schreiben hatte.
Also sie ist wirklich so das Bauernopfer, das jetzt eben ja beschuldigt wird.
Die Familie Vetsera muss weg vom Hof.
Und ja, Marie Larisch zieht sich dann nach Bayern zurück und lernt dort dann den bayerischen Hofopernsänger Otto Brooks kennen.
Und das scheint dann auch der Grund zu sein, warum sie sich dann von ihrem Mann scheiden lässt.
Weil ein Jahr später heiratet sie dann diesen Otto Brooks.
Und das kostet den Otto Brooks seine Karriere.
Denn niemand möchte mehr den Mann dieser Gräfin Larisch sehen und engagieren.
Vielleicht haben sie gedacht, wir sind ja in Bayern.
Aber dass die Bayern natürlich mit den Habsburgern da vielleicht zusammenhängen.
Er wird jetzt nicht mehr auf kaiserlichen und bayerischen Bühnen engagiert.
Er fängt an zu trinken und stirbt 1914.
Und jetzt hat die gute Gräfin Larisch, die ja schon gar nicht mehr die Gräfin Larisch ist, aber immer noch berüchtigt ist, dass sie was mit den Dingen in Mayerlingen zu tun gehabt hat, hat sie Geldnot.
Und jetzt schreibt sie ein Buch?
Jetzt schreibt sie ein Buch.
Ah, verstehe.
Und Franz Josef kriegt das mit.
Und Franz Josef ist Franz Josef.
Wir reden nicht nach außen.
Und wir kümmern uns um einander.
Und er kauft dieses Manuskript auf.
Er kauft das Manuskript ihr ab.
Also es ist noch nicht publiziert.
Es wird eben bekannt, dass sie daran arbeiten.
Er kauft ihr das ab und sichert ihr eine Rente zu.
Solange sie das nicht publiziert.
1913 nimmt sie aber, also sind zwei von ihren fünf Kindern gestorben.
Und sie behauptet, das ist aber bewiesen worden, dass das so nicht gestimmt hat, sie behauptet, dass ein Sohn von ihr sich umgebracht hätte, weil er erfahren hätte, oder eine Geschichte von ihr gehört hätte, von einer völlig übertriebenen Darstellung, wie sie in Mayerling involviert gewesen wäre und daraufhin hätte sie sich umgebracht.
Das scheint aber eben nicht zu stimmen.
Und daraufhin nimmt sie jetzt mit einer englischen Journalistin Kontakt auf und publiziert dann doch dieses Buch, das dann My Past genannt wird, weil es eben in Englisch zuerst erscheint, oder eben dann auch Meine Vergangenheit.
Und das sind eben auch die, daraus diesen Buch habe ich jetzt auch zitiert.
Und wenn man sich jetzt bewusst macht, dass diese Frau vom Hof verbannt wurde, dass sie dringend Geld braucht, dass diese Geschichte 1913 immer noch heiß ist, wird dann natürlich klar, was sie ja auch selber sagt, ihr Sohn hätte sich angeblich umgebracht, weil er falsche Geschichten über sie gehört hätte, warum sie dieses Buch schreibt.
Und es wird dann eben, also es ist sehr, sehr drastisch.
Die Details sind wahnsinnig cineastisch.
Also wenn man so denkt, das schreiben die anderen jetzt nicht, aber okay.
Und sie schreibt dann eben auch in wörtlicher Rede.
Also das ist schon sehr klatsch und tratsch.
Nur in Niveau, würde ich mal behaupten.
Also ich glaube jetzt nicht, dass sie hier exakt wiedergibt.
Aber trotzdem finde ich schon, ist es ganz interessant zu lesen.
Sie erzählt dann auch über ihr Leben mit der Kaiserin oder mit ihrer Tante Sisi.
Und sie macht die wirklich fertig.
Also deswegen habe ich auch diesen Punkt mit drin gelassen, dass Mary Vetsera angeblich sagt, die Kaiserin würde nur an niemand anderes als sich selbst denken.
Also immer, wo es geht, geht es gegen Elisabeth.
Also wirklich, es wird dann irgendwie auch so Geschichten erzählt, dass Elisabeth sich mit einem der Ungarn trifft, ich glaube mit dem Grafen Esterhazy.
Und das wird dann so impliziert, es wird nicht gesagt, aber wenn man es so liest, kriegt man so ein bisschen dann Eindruck, dass Marie Valéry eigentlich das Kind von Esterhazy sei.
Ja, die sind dann in Gödelö und...
Genau, so.
Also das ist auch so die Qualität.
Also dann gibt es dann so eine Szene, dass Sisi ruft sie dann zu sich und sie ist dann jetzt mit dem Esterhazy da allein und da muss irgendwie Marie Larisch irgendwelche Lieder singen und die Elisabeth ist da ganz...
Oder dann sind sie der Esterhazy und Elisabeth im Garten und die Marie Valéry wird dann dazu gerufen und der Esterhazy ist ganz entzückt und sprachlos und schenkt ihr eine Katze und so.
Also wirkt schon so ein bisschen wie so der wirkliche Vater sieht zum ersten Mal sein leibliches Kind und ist überkommen von seinen Gefühlen, aber darf nichts sagen.
Wie gesagt, das spricht sie nicht aus, aber wenn man das liest, könnte man solche Ideen haben.
Also ich finde auch die Sachen, die ich jetzt herausgenommen habe, ich finde das sehr unterhaltsam.
Ich glaube nicht, dass das stimmt.
Sie ist dann auch die, die das dann mit hineinbringt.
Es kommt dann auch dieses Gerücht auf, Rudolf hätte sich umgebracht, weil er in irgendeinen politischen Skandal involviert gewesen ist, wo es dann irgendwie auch gegen den Kaiser geht.
Das erzählt sie in dem Buch auch.
Sie trifft dann da irgendeinen geheimen, verhüllten Mann im Park, der ihr dann folgt und ihr irgendeinen Brief zusteckt.
Es wird wirklich abstoos, wo ich so dachte, okay, jetzt hört es auch bei mir auf.
Sie veröffentlicht dieses Buch, der finanzielle Erfolg bleibt aber leider aus.
Ach Mensch, das ist doch nicht mehr so heiß, das Thema.
Ja, doch, aber es gibt sehr viele Raubkopien, also Raubdrucke zu der Zeit.
Jetzt kriegt sie ja auch diese Rente nicht mehr, die Franz Josef ihr versprochen hat, weil sie hat es ja gemacht.
Jetzt bricht dann auch noch der Krieg aus.
Also es ist halt alles nicht so schön.
Aber es ist eben auch ganz klar dieser Ton in diesem Buch, das hatte ich ja eben schon angesprochen, dass sie sich halt damit auch rehabilitieren will.
Also diese Geschichte, oh Marie, tu das doch nicht, es ist doch alles ganz schlimm, dass sie so die Stimme der Vernunft wird.
Oder es gibt dann auch Szenen, wo sie dann mit Rudolf sprechen, dass das bloß nicht auf mich zurückfällt, oder es wird alles, ich werde das Opfer sein.
Sie lästert auch kein gutes Haar an ihre Tante Elisabeth, also ich hatte noch eine Szene mitgebracht, weil ich das auch so lustig fand.
Elisabeth nannte Franz Josef nie bei seinem Namen, sondern sprach ihn immer mit Du an.
Du komm her, sagte sie zu dem Herrscher über Österreich, vor dessen Macht die ganze Familie zitterte und auf dessen Befehl aufsässige Erzhürzöge ins Exil gingen.
Aber Du war seiner Frau manchmal durchaus ebenbürtig.
Die Kaiserin sprach immer mit sehr leiser Stimme und presste dabei die Lippen zusammen.
Dies und die merkwürdige Angewohnheit, sich ständig mit dem Taschentuch den Mund zu betupfen, waren darauf zurückzuführen, dass ihre Zähne schlecht waren und sie es hasste, diese zu zeigen.
Wenn man Elisabeth nicht sehr gut kannte, war es schwierig zu verstehen, was sie sagte.
Und da niemand sich traute, sie zu bitten, ihre Worte zu wiederholen, war die Konversation zwischen der Kaiserin und Fremden oft eine merkwürdige Aneinanderreihung drolliger Fragen und noch drolligere Antworten.
Da ich die meisten Absonderlichkeiten meiner Tante nach ahmte, schürzte auch ich meine Lippen und sprach in gedämpften Ton, wenn der Kaiser mich bei einer besonderen Gelegenheit ansprach.
Um Himmels willen, Marie, rief dann das entnervte Du.
Mach den Mund auf, wenn du mit mir sprichst.
Ich bin sicher, er ist groß genug dafür.
Und sei bitte nicht so affektiert wie deine Tante Sissi.
Wäre ich in Elisabeth ein kaum hörbare Bemerkung gemacht.
Klingt aber ein bisschen wie eine Beschreibung, die ich auch mal gehört habe von Elisabeth Christine, der Frau von Friedrich dem Großen.
Die soll auch so geredet haben, weil ihre Zähne nicht so gut waren.
Ja, aber das stimmt ja auch gar nicht.
Also Elisabeths Zähne waren nicht schlecht.
Also ich glaube, für sie ist auch die, die dieses Gerücht in die Welt setzt, dass ihre Zähne so schlecht waren.
Sie ist auch die, die von den ganzen Pflegeexzessen von Elisabeth spricht.
Also mit den Haaren, dass die nur einmal im Monat gewaschen werden mit Ei und Konjak oder mit den Erdbeermasken.
Also das, was auch so immer wieder reproduziert wird über Elisabeth, das kommt aus diesem Buch, glaube ich.
Also woanders habe ich es so nicht gefunden.
Und jetzt ist der Krieg vorbei und Marie Larisch hat überhaupt kein Geld mehr.
Und sie ist mittlerweile 66 Jahre alt.
Und scheinbar setzt sie eine Kontakt-Einzeige in die Welt oder sie antwortet darauf ein, ich bin mir jetzt nicht so sicher.
Aber sie erklärt sich bereit, in die USA zu gehen, um dort einen reichen Mann zu heiraten.
Der an einer europäischen Artigen interessiert ist.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob sie diese aufgibt oder ob sie darauf antwortet.
Aber es findet sich auf jeden Fall einer, der sagt, jawohl, ich habe richtig Bock, eine europäische Anliege zu heiraten.
Das ist doch voll cool, so die Amerikaner wieder.
Sie kommt dann dahin, auch mit ihrer Tochter.
Ich habe mir das jetzt notiert, dass er ein Heiratsschwindler ist.
Ich glaube, das ist er gar nicht.
Der hat sich schon an das gehalten, war aber ein bisschen enttäuscht von dem, was halt bei rauskam.
Weil er sich dachte, so eine europäische Adlige...
Die kommt jetzt auch mit drei Kindern dann an.
Ja, mit einem Kind kommt sie, glaube ich, an.
Und er denkt sich, das ist eine junge, zarte Gräfin mit Geld und Titeln.
Und damit wird es ganz schick.
Jetzt hat sie wieder Geld, noch ist sie ein Zart oder ein Jung.
Und er ist wahnsinnig enttäuscht davon.
Und dann ist das auch...
Heiratet sie nicht.
Doch, ich glaube schon.
Aber die sind ja schon verheiratet im Grunde in dem Moment, wo sie dann hinkommt.
Oder macht es dann, aber die Ehe ist ganz, ganz schlimm.
Und sie flieht dann auch vor ihrem Ehemann.
Und ich glaube, nach New York oder irgendwie so in die Gegend.
Und muss dann da auch als Putzfrau und Köchin arbeiten.
Und versucht wieder, Kontakt zu einem Journalisten aufzunehmen, um auch ihm ihre Geschichte zu erzählen, weil sie eben auch dringend Geld braucht.
Und dieser Journalist nimmt dann die Geschichte gerne, bezahlt sie aber nicht und erfindet dann auch noch Szenen dazu.
Und dadurch ist sie dann auch eben diese geldgierige Gräfin Larisch, die halt Lügen über ihre Verwandtschaften für Geld erzählt.
Also jetzt ist wirklich komplett auch noch der letzte Rest ihres Rufes ruiniert.
Und sie kehrt dann eben dann nach Augsburg zurück, nach knapp fünf Jahren.
Also 24 ist sie in USA, 1929 kommt sie dann zurück, lebt dann in Augsburg in so einem Spital zum Schluss und stirbt dann 1940.
Und sie hat dann auch kein Kreuz bekommen und gar nichts.
Erst vor ein paar Jahren war man dann bereit, ihr so ein kleines Kreuz...
Ja, sie ist da auf diesem Spital in Augsburg, früher durfte man beigesetzt werden.
Und erst vor ein paar Jahren hat man ihr dann überhaupt erst einen Grabstein, nicht mal einen Grabstein, sondern nur so ein kleines Holzkreuz mit ihrem Namen gewidmet.
Weil die Abneigung gegen sie war dann doch zu tief.
Das war dann doch die, die uns alle verraten haben.
Erst den Kronprinzen Mayerling.
Und dann so ein Buch geschrieben.
Dann die Familie.
Und das waren die Opfer von Mayerling.
Mehr als gedacht.
Mehr als gedacht, weil ich fand das dann doch eben erschreckend.
Wahrscheinlich ist auch der Kaiser gebrochen.
Alle, alle.
Aber ich fand es eben so, einfach um nochmal so, du willst sprechen, also natürlich über Rudolf wird viel gesprochen, auch über seinen Selbstmord ist viel gesprochen worden.
Als ich dann aber eben auch einfach mal bei Wikipedia so rumgelesen habe und dann las, was mit Mary Vetsera alles so veranstaltet wurde, auch nach ihrem Tod und wie jung sie war, da hat mich irgendwie auch so eine hoffnungslose Wut irgendwie erfasst.
So wie konnte ich diesen Mädchen das antun?
Und dann liest man Stefanies Memoiren und merkt, wie scheiße sie behandelt wurde.
Und man liest über Marie Larisch und denkt sich, das kann doch nicht wahr sein.
All diese Menschen, die da in diesem Sog hineingekommen sind, dann verantwortlich gemacht wurden für das Versagen von Autoritäten im Grunde.
Dafür, dass man nicht erkannt hat, in welchem Zustand sich dieser arme Mann auch befindet, der auch einfach Hilfe gebraucht hätte.
Und dann das einfach so auf die abwälzt und dann sie dann auch vom Hofverband und so, wir wollen sie jetzt auch nicht mehr sehen.
Das ist halt keine normale Familie, wo man dann sagt, da ist bestimmt was nicht, jetzt kümmern wir uns mal um den.
Die Firma muss funktionieren.
Und vor allem auch in der Zeit, vor dem Wahnsinn ja sowieso etwas war, von dem man weiß, dass es das gibt gerade bei den Wettbewerben.
Ich weiß es nicht.
Aber das ist irgendwie diese große Tragik.
Also, dass es eben zwei Menschenleben gekostet hat.
Aber dann auch noch, naja, die Stephanie ist relativ gut weggekommen, aber die Marie Larisch, denkt man sich auch so.
Im Grunde hat sie ja nichts gemacht.
Aber sie ist dann schuld.
Das heißt, ich hatte, wie es hier in den Quellen heißt, fast schon krankhafte Nervenaufregung erfasst.
Angesichts des Schicksals dieser Frauen.
Und ja, auch dieses Mannes, weil auch Rudolf ist im Stichgelassenen.
Der hat sich unfletig über unseren Kaiser geäußert, dieser Österreicher.
Da habe ich sogar noch eine Quelle.
Über den armen Wilhelm II., unser Liebchen.
Wer sich da jetzt wundert, sollte noch mal einen hören in die Folge zur schwulen Hofkammeria.
Auch nur ein missverstandene Seele.
Dabei sind die ja fast der gleiche Jahrgang.
Sie sind gerade mein Jahr dazu.
Sehr älter, der Rudolf.
Das habe ich jetzt weggelassen, weil ich dachte, es wird eh schon alles viel zu lang.
Aber Stephanie schreibt da nämlich auch was zu.
Über den Wilhelm und die Beziehung zu Rudolf.
Und für dich habe ich das nämlich mitgebracht.
Der Kronprinz liebte Deutschland nicht und begab sich nur auf Befehl des Kaisers, seines Vaters dahin.
Er besaß eine gewisse ehrarbeitige Verehrung für den Greisen Kaiser Wilhelm, dessen Würde, dessen Ritterlich, liebenswürdige Art erschätzte.
Fürs Bismarck aber erdrückte ihn.
Er trug weder seine beispiellose Willenskraft, seine Überlegenheit, seinen genialen Blick, noch seinen Eindruck von absoluter Sicherheit.
Gegen den Prinzen von Preußen vollends hekte der Kronprinz eine ausgesprochene Abneigung, die sich bei jeder neuen Begegnung verstärkte.
Man kann sich vorstellen, mit welch gemischten Gefühlen ich den Kronprinzen nach Belgien begleitet habe.
Und was ich auch ganz interessant finde, weil du meinst, die sind ja nur ein Jahr auseinander.
Man hat wirklich versucht, die beiden so zusammenzubringen.
Als Kinder vielleicht noch nicht, aber man dachte, die spielen zusammen.
Dann werden sie sich vereinen.
Deutschland und Österreich haben in die Zukunft und die Freundschaft zwischen den beiden wirklich sehr gut.
Ich glaube, das wird uns verewigen.
Ich mochte Rudolf auch nicht so, da habe ich keine Quellen.
Aber Rudolf konnte ihn so nicht leiden.
Es ist so wie früher, wenn die Eltern gesagt haben, ja, spiel mal mit denen.
Man wollte aber mit denen nicht spielen, weil man die Scheiße fand.
Aber man musste mit denen spielen, weil die Eltern das wollen.
So wie ich meinen Cousin zu meinen Geburtstagen einladen musste.
Ich kannte den eigentlich gar nicht.
Dann musste ich auch immer mit der spielen.
Ich mochte die gar nicht.
Und es ist auch so tragisch, weil ich auch immer denke, hätten die einfach mal die Babys getauscht?
Nein, ja pass auf, hätten die die Babys getauscht?
Rudolf wollte studieren gehen.
Der wollte Wissenschaft machen.
Der wollte über das Leben und die Welt was lernen.
Und Wilhelm wollte Soldat sein.
Der wollte nie studieren.
Und Franz Josef hat den Wilhelm auch so gern gehabt.
Den hätte er bestimmt gerne.
Da hätte er Soldat sein dürfen.
Und Rudolf hätte in Bonn studieren können.
Oder mit Matrosen.
Irgendwelche komischen anzüglichen Witze machen.
Aber ich glaube, Wilhelm hätte auch von Franz Josef die Zustimmung bekommen.
Ich glaube, die wären in der Familie desart und glücklich.
Ich bin nicht so sicher, wie du.
Ich glaube schon.
Ob das geklappt hätte.
Ich bin jetzt sehr gespannt, denn wir sind in einer merkwürdigen Situation.
Wir wissen eigentlich, dass der uns quasi in Zuneigung verbundene Podcast die Porzellanfuhre, die wir euch allen wärmstens ans Herz legen.
Unsere lieben Kolleginnen und Kollegen, die geografisch natürlich viel näher sind an den Orten des Geschehens, wahrscheinlich in dem Moment, wo ihr diese Folge zu hören bekommt, schon längst auch eine Folge über Mayerling und die dortigen Ereignisse gemacht haben, die wir aber jetzt, wo wir hier aufnehmen, noch nicht kennen.
Aber dann schaut doch da, wenn ihr noch mehr wissen wollt, oder eine andere Perspektive, oder quasi vor Ort-Reportage, dann hört doch bitte mal rein in den Podcast Porzellan Fure.
Die kennen sich da nochmal ganz besonders aus.
Und vor allem kennen sie die Ecken aus der direkten Anschauung, die wir uns jetzt hier nur aus der preußischen Ferne mal angeschaut haben.
Wobei, das haben sie wahrscheinlich auch schon erzählt, von Mayerling auch nicht mehr so viel da ist, weil Franz Josef hat dieses Jagdschloss dann in ein Kloster aufgewandt.
Das finde ich ja jetzt interessant.
Das Bett von Franz Josef, von dem Rudolf quasi ist das Schlafzimmer die Kapelle jetzt?
Ich mein es nicht.
Aber zum Andenken an seinen Sohn, zur Rettung seines Ehlenheils, an Franz Josef da.
Bedenkraum, wo sich das Kloster da dran gebaut.
Wir müssen mal so ein paar Exkursionen planen.
Wir suchen die Kollegen da unten mal.
Dann können die uns das nochmal zeigen.
Aber wir danken euch vor allem natürlich, dass ihr uns folgt und hört.
Und wie immer freuen wir uns über eure Nachrichten von euch, über Kommentare.
Ihr könnt jetzt natürlich eine Bewertung schreiben, wenn die nett ist, dann freuen wir uns auch.
Nur, wenn die nett ist.
Es geht vor allem natürlich bei den Apple.
Die haben die Möglichkeit, da könnt ihr uns noch was Nettes schreiben.
Aber es gibt ja auch andere Podcatcher, wo ihr uns Sterne geben könnt.
Leutet die Glocken, was immer da möglich ist, um uns eure Zuleidung spüren zu lassen.
Und dann wünschen wir euch bis dahin alles Gute.
Bis zum nächsten Mal.
Der Franz Josef hat sogar die Schulden von Wilhelm beglichen, wenn der Paddi machen war.
Der Franz Josef hat von Wilhelm die Schulden beglichen?
Ja, weil er das so unterhaltsam fand, wie der Wilhelm immer Paddi macht.
Aber der Rudolf hat auch Paddi gemacht.
Da wäre er wahrscheinlich nicht so völlig drüber gewesen.
Das ist unterhaltslos.
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