FG042 - Maria Karolina | Gefährlichste Frau Europas
29.08.2024 71 min
Zusammenfassung & Show Notes
Die Revolution in Frankreich wirft ihre Schatten bis nach Neapel. Maria Karolina von Österreich, die Königin von Neapel und Sizilien, steht vor den größten Herausforderungen ihres Lebens. In dieser Folge unserer Tetralogie erleben wir die dramatischen Ereignisse, die das Königreich Neapel und seine Königin in den Abgrund zu reißen drohen. Während die Revolution in Frankreich tobt und ihre Schwester Marie Antoinette in Lebensgefahr ist, muss sich Maria Karolina nicht nur gegen äußere Feinde, sondern auch gegen innere Unruhen und Verrat behaupten.
Die Bedrohung aus Frankreich
Die Revolution in Frankreich hat das europäische Machtgefüge erschüttert. Maria Karolina ist zutiefst besorgt um ihre Schwester Marie Antoinette, die in Frankreich in großer Gefahr schwebt. Leopold II., ihr Bruder und Kaiser, zeigt sich zwar besorgt, aber nicht bereit, militärisch einzugreifen. Maria Karolina ist enttäuscht und fühlt sich von ihrer Familie im Stich gelassen. Die Situation spitzt sich zu, als Ludwig XVI. hingerichtet wird und Marie Antoinette im Kerker landet. Maria Karolina schwört Rache und ist fest entschlossen, ihre Schwester zu rächen.
Die Flucht nach Sizilien
Als die französischen Truppen unter Napoleon näher rücken, bleibt Maria Karolina keine andere Wahl, als mit ihrer Familie nach Sizilien zu fliehen. Die Überfahrt wird zu einem Albtraum, als ein schwerer Sturm das Schiff beinahe sinken lässt und ihr jüngster Sohn Albert stirbt. In Palermo angekommen, ist Maria Karolina von Trauer und Verzweiflung erfüllt. Ferdinand hingegen freut sich über unberührte sizilianische Jagdgründe und überlässt es seiner Frau, der Gefahr zu begegnen, die von den Franzosen ausgeht.
Revolution gegen die Republik
In Palermo plant Maria Karolina ihre Rückkehr. Unterstützung erhält sie von England und dem charismatischen Kardinal Fabrizio Ruffo, der einen Aufstand in Kalabrien organisiert. Mit einer Mischung aus Bauern, Briganten und russischen sowie osmanischen Truppen gelingt es ihm, die französische Besatzung in Neapel zu schwächen. Bei der Rückeroberung Neapels lässt sich Maria Karolina von Rachsucht leiten und fordert Admiral Nelson zu brutalen Vergeltungsmaßnahmen auf.
Englands Einfluss
Die Rückkehr nach Neapel bringt eine neue Abhängigkeit mit sich. England, das entscheidend zur Rückeroberung beigetragen hat, nimmt nun zunehmend Einfluss auf die Politik des Königreichs. Maria Karolina und Ferdinand müssen erkennen, dass die Unterstützung der Engländer auch ihren Preis hat. Die Übergabe des königlichen Schwertes an Nelson symbolisiert diese neue Abhängigkeit, die in zukünftigen Konflikten noch eine Rolle spielen wird. Zudem bringt die allgemein bekannte Affäre von Nelson mit der Frau des britischen Botschafters, Emma Hamilton, die Königin zunehmend in Misskredit.
Hört Euch auch die vorherigen Folgen unserer Tetralogie über Maria Karolina an, um die ganze Geschichte dieser faszinierenden Königin zu erleben.
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Transkript
Daniel: Das ist keine Königin, keine Gattin oder Mutter, die
Österreich uns da gegeben hat. Das ist eine Furie, eine
Megäre, eine Messalina, die es in seiner
Wut auf uns ausgespien und zwischen uns
geschleudert hat. Die Stimmung
ist wohl nicht mehr so gut. Mal
schauen, was da los ist.
Hallo Solveig.
Solveig: Hallo Daniel.
Daniel: Es ist schön, dass wir immer noch zusammen sind, denn wir
behandeln hier unsere Sommerserie,
die ja schon eine Tradition ist, dass wir uns einen
Sommer lang in die schönste Region
Europas begeben, in das Königreich
der beiden Sizilien
zweitausendein. Unser Versprechen ist, eine Frau aus
Erkoren, deren Lebensweg wir hier
begleiten und die zu
einer wahren Königin herangereift ist, in
unserer letzten Folge ihren Mann gleich miterzogen
hat und dafür sorgt, dass das Königreich
Neapel zu einem Stern am
Himmel der Aufklärung wird und dabei auch
noch die Wünsche ihrer mittlerweile verblichenen Mutter
erfüllt hat, nämlich ihre eigenen Töchter wieder
richtig zu verheiraten und das
Familiennetz der Habsburger ja
fester zu spinnen. Und
da ist dieser böse Kommentar irgendwie gar nicht
so passend eigentlich.
Solveig: Aber ich wollte eh sagen, warum sitzen wir denn jetzt ja eigentlich noch.
Die Geschichte ist doch jetzt.
Daniel: Die Geschichte ist doch jetzt zu Ende.
Solveig: Genau.
Daniel: Ich glaube, sie hat noch nicht die 17 Geburten hinter sich gebracht, sie hat doch
alles erreicht.
Solveig: Ja, warum sitzen wir jetzt noch hier?
Daniel: Weil es offenbar Verleumdungen gibt, die solche Dinge
hier wiedergeben, die angeblich ihr Mann
gesagt haben soll, was er natürlich nie getan hat.
Solveig: Gehässige Nachricht.
Daniel: Er hat ja schon so ähnliche Sachen vorhin mal gehört. Aber nein, das
muss eine Verleumdung sein. Und
ja, du sagtest schon, irgendwas muss da in Frankreich
los sein. Während man Hochzeiten feiert und
einen Kaiser krönt, gibt es doch
vielleicht einen Anlass zur Besorgnis, denn
wir hatten ja diese Hochzeit und die Krönung 1700
neunzigste, hätte man
ja doch erst schon Nachrichten hören können aus dem Land, wo
Maria Karolinas kleine Schwester Maria
Antonia oder Marie Antoinette
mittlerweile Königin ist, nämlich von
Frankreich. Und man scheint aber
nicht sonderlich besorgt zu sein, oder jedenfalls
schaut man eher abwartend auf die
Vorfälle in Frankreich, denn so
sagt es Leopold, als er noch nicht gekrönt ist, also
man hat es scheinbar doch vorher schon irgendwie mal mitbekommen,
was da eigentlich abgeht. Und da
gibt er seinen Eindruck wieder, wie er das beurteilt.
Die Vorfälle in Frankreich sind entsetzlich, sowohl an und
für sich als wegen ihrer Folgen für alle Provinzen
und des Blutes, das fließen wird. Man hat es
insbesondere auf unsere Schwester abgesehen, gegen die alle
Öffentlichkeit so sehr als nur möglich eingenommen ist.
Das lässt für sie schreckliche Unannehmlichkeiten fürchten, denn es
scheint, dass man sie in Frankreich nicht mehr will.
Ein Ding, das beispiellos wäre. Alles in allem
ist das eine recht eigentümliche Lage überall.
Das ist die angemessene Schlussfolgerung. Es ist eine eigentümliche
Lage, die sich da in Frankreich entwickelt.
Und er spricht ja schon von Blut, das fließen wird und macht sich
offenkundig Sorgen seine Schwester. Aber
so richtig kann man natürlich noch nicht abschätzen,
was diese Lage eigentlich bedeutet. Also
als die Kunde nach Neapel kommt, ist Ferdinand gerade
in San Leucio unterwegs, in seiner Seidenmanufaktur,
wo er sich auch gerne aufhält mittlerweile, und
schreibt von diesem Tag an Maria Carolina.
Er hat Zwiesprache gehalten mit seiner Freundin
Luna, ganz Romantiker geworden
irgendwie scheinbar. Und Leopold II.
Beruhigt sich dann auch und
sagt, er findet das eigentlich gar nicht so schlimm,
was die da gerade vorhaben in Frankreich.
Ich glaube, dass der Souverän selbst ein erblicher, nur
der Delegierte und Beauftragte des Volkes sei,
für welches er da ist, dass er diesem alle seine
Sorge und Arbeit widmen soll. Ich glaube, dass
jedes Land ein Grundgesetz oder einen Vertrag zwischen
Volk und Souverän haben soll, welches die Macht des
letzteren beschränkt. Geguckt,
das sagt der römische Kaiser aus dem Hause Habsburg.
Wo bleibt das Grundgesetz, lieber Leopold?
Solveig: Schreibst du da schon eins zwischen sich und seinem Volke?
Daniel: Ja, zwischen sich und Gott.
Wirklich scheint er kein Problem mit zu haben.
Deswegen ist er auch nicht aufgeregt, dass da diese Nationalversammlung sich
bildet und jetzt von seinem schwager
Ludwig dem Sechzehnte genau das
verlangt. Maria Karolina kann das nicht so ganz
nachvollziehen, wie man da so entspannt bleiben kann. Sie findet es auch
unmöglich, dass Ludwig XVI. Dieses Ding
dann auch noch unterschrieben hat und da in der
Nationalversammlung einen Eid drauf
leistet. Sie findet viel mehr, dass Ludwig
XVI. Ein Hasenfuß sei und ein Eidbrecher, was
seinen eigentlichen Beruf als König anbelangt. Schon
ziemlich hartes Urteil.
Solveig: Gut, das ist, glaube ich, so das Urteil insgesamt über Ludwig den
Sechzehnte.
Daniel: Ich meine, ihr kaiserlicher Bruder war da offensichtlich anderer
Ansicht, also der war ein bisschen weiter. Aber
natürlich teilt sie die eigentliche Sorge, was ist denn mit meiner
Lieblingsschwester eigentlich, die kleine Marie Antoinette?
Was wird denn jetzt mit der? Was machen sie mit der? Weil die wissen natürlich, dass die
noch viel mehr Verleumdungen schon zu hören bekommen
hat, als das, was Maria Karolina dazwischendurch
mal zu Ohren kommt, was man über sie
erzählt.
Solveig: Wobei, das geht ja bei Marie Antoinette auch schon seit einigen Jahren,
dass man das vielleicht auch erstmal nicht so ernst nimmt, weil
das seit Jahren wird Marie Antoinette da
als lüsterne Megäre irgendwie
angegangen, dass man dann sagt, ja, da könnte.
Daniel: Sich offenbar schon denken, dass der
Volkshass womöglich sie mehr trifft als den
König selbst. Und ja, Marie
Antoinette schreibt dann an Maria
Karolina die folgenden
unsere Stellung ist furchtbar, umso mehr, da
es unmöglich ist, ein Ende abzusehen. Zweitausendein,
wenn nur wir darunter leiden würden und unser kummer und
Unglück nach uns meinem armen Kinde eine glücklichere
Zukunft bereiten könnte. Dieser Gedanke
erhält noch meinen Mut. Aber in anderen
Augenblicken, wenn ich meinen Sohn in den Armen halte, bin ich
wie zerrissen in dem Gedanken, dass er vielleicht ebenso
unglücklich sein wird wie wir. Ich danke dem Himmel, dass
er nur vier Jahre alt ist. Er wird sich an die Art und
Weise gewöhnen, wie er zu leben gezwungen ist und niemals
genau wissen, was wir der einst waren.
Würde er vielleicht mit klarkommen, etwas weniger Glanz
und eine Verfassung zu haben. Aber
gut, wir sprechen ja hier nicht über das Schicksal
Frankreichs, auch wenn das natürlich gleich noch mal
zurückkommt und auch Maria Karolina
dann maßgeblich beeinflusst. Und ja, Maria
Karolina ist auch ein bisschen enttäuscht, dass der Leopold sich nicht ein bisschen mehr engagiert,
wenn er sich schon Sorgen macht seine Schwester. Jetzt kümmere dich mal, du bist das
Familienoberhaupt. Aber Leopold sagt ganz klar, als
Kaiser sagt er, ich habe eine
Schwester, die Königin von Frankreich. Aber das heilige
Reich hat keine Schwester und Österreich hat keine
Schwester. Ich darf einzig handeln, wie das Wohl der
Völker gebietet und nicht nach Familieninteressen. Und
ich glaube, das ist was ganz anderes, als was Maria Karolina
empfindet.
Solveig: Aber da hat er ja auch recht.
Daniel: Ja, also er ist offenkundig ein modernes
Staatsoberhaupt, muss man schon fast sagen, mit
ganz sehr modernen Ansichten. Hättest du
immer mehr Zeit gehabt, das auch umzusetzen.
Maria Karolina ist da eher noch so drauf, ihre
Mutter, so wie sie es gelernt hat, es ist Familie,
wir gehören zusammen, wir kümmern uns umeinander. Und meine
Schwester ist Frankreich und du bist
Österreich.
Solveig: Und die Familie zählt vor allem anderen.
Daniel: Ja, und als es dann diesen Fluchtversuch
gibt, nachdem die ja die Verfassung unterschrieben haben, aber es
eigentlich nicht wollten, versuchen die herauszukommen
da aus Frankreich und in eins der
österreichischen Territorien zu gelangen.
Die sind ja nicht so weit weg. Z.B. niederlande sind ja damals noch
österreichisch, also das, was heute Belgien ist.
Und ja, dieser Fluchtversuch, da kommen schon Nachrichten nach
Neapel, sie haben es geschafft.
Und kurz danach ist klar, nein,
haben sie nicht geschafft, sie wurden ja in Warenne.
Solveig: Genau, ich wollte gerade sagen, wo wurden sie entdeckt? Von
wem?
Daniel: Beim Postmeister das ist immer blöd, wenn dein. Du
versuchst inkognito da rauszukommen und musst dann aber
für den Pferdewechsel bezahlen. Und wenn auf jeder Münze dein
Gesicht drauf ist, verdammtes Gesicht ist
scheinbar war das Gesicht gut auf der Münze dargestellt und
noch nicht so abgegrabbelt, dass der Postmeister sich mal gedacht
hat, das sieht ja aus wie der Mann in der Kutsche.
Solveig: Da sage ich mal Bescheid.
Daniel: Da sage ich mal Bescheid. Und dann war es das mit der Flucht und
dann war es das auch mit der Monarchie in Frankreich, weil die sagen, also wenn
du es nicht willst, wir haben es versucht, wenn du uns verrätst,
ja, dann machen wir jetzt hier Republik und wir brauchen dich
so nicht mehr. Du kannst jetzt in dem Schloss
bleiben, wir machen die Tür zu und
überlegen dann später, was wir mit dir weiter
anstellen. Und da entscheiden natürlich die
anderen europäischen Mächte, da mal Druck auszuüben auf
Frankreich. Also so geht es dann jetzt doch nicht mehr.
Also dann lass ihn wenigstens gehen. Oder
wir fangen an, unsere Armeen einzusetzen, euch zu
überzeugen. Und da sind dann die Franzosen aber schneller und
verstehen diese Drohung aus Pillnitz, wo
man das verfasste, pillnitzer Erklärung
als Kriegserklärung. Und
erklären dann eben ihrerseits, also offiziell, Frankreich
erklärt den anderen den Krieg. Sie versuchen es ja dann noch so komisch, dass
sie nicht dem Kaiser den Krieg erklären, sondern dem
König von Böhmen. Und haben dann die Hoffnung, dass die das
verstehen und einsehen, dass sie natürlich nicht gegen das
ganze Reich kämpfen möchten. Und so sagt der Leopold aber auch.
Solveig: Entschuldigung, aber er ist doch auch.
Daniel: Ich bin der Kaiser. Ja, aber dass man quasi nur
ihm den Krieg erklärt als König von Böhmen. Und
offenbar haben die es nicht ganz kapiert in Frankreich, dass es ein
und derselbe ist und der da keinen Unterschied macht. Und
wenn das Reich angegriffen wird, muss auch das Reich zweitausendein
sich verteidigen. Und dann eben gemeinsam mit
den Verbündeten. Und jetzt kommen immer mehr
französische Flüchtlinge nach Neapel.
Also plötzlich sprechen immer mehr Menschen da französisch auf
den Straßen von Neapel. Und irgendwie wird denen das auch ein bisschen zu
viel. Und Maria Karolina kommentiert diesen
Eindruck dann, den sie da hat. Sie sind nicht besonders
erfreut, muss man sagen. Sie ist, es mal mit
modernem, fragwürdigen Sprech zu sagen,
migrationskritisch, die
Nichtstuer.
Solveig: Aber die adligen, großen Herren und Müßiggänger wären
uns weder angenehm, noch würden sie gut empfangen werden. Und
ich hatte gewünscht, dass sich ganz Italien zusammenschlösse, alle
Auswanderer so daran zu verhindern, die in Italien
herrschende Ruhe stören zu kommen. Hier ist schon der
Sauerteig in allen Köpfen. Kleine und große
Kaufleute, Perückenmacher, Kammerdiener, Köche. Es wimmelt
nur so von Franzosen und all dies spricht hin und her und sät
Grundsätze, die verderblich sein können. Zweitausendein ich
wünsche so sehr, dass Italien von diesem Pestgezücht
frei bliebe.
Daniel: Hohohoho.
Solveig: Das Pestgezücht, weil da meint sie doch die
Revolutionäre, oder?
Daniel: Ne, sie meint. Sie meint schmarotzende
Migranten.
Solveig: Achso.
Daniel: Also man hat nicht grundsätzlich was dagegen, aber man hätte halt schon
gerne Migranten, die ein Handwerk gelernt haben.
Solveig: Aber das sind doch Perückenmacher.
Daniel: Perückenmacher sind, glaube ich, ganz okay noch. Es gibt dann schon so andere
Kommentare, die noch mal ein bisschen unterscheiden, aber die
Nichtstour, die bräuchte man hier eben nicht.
Ÿousand schon überlegt, ob es da vielleicht
unterschiedliche Reaktionen geben könnte in Bezug
auf den Festlandteil Königreich
Neapel und was vielleicht womöglich dann sich
auf der Insel Sizilien aus solchen
Gerüchten und Ideen entwickeln
könnte. Und das sagt sie nämlich dann auch noch
mal etwas dazu.
Solveig: Nicht, dass die Barone nochmal auf irgendeine Idee kommen.
Daniel: Ja, allerdings.
Solveig: Man muss nur zusehen, dass es nicht an Lebensmitteln
mangelt. Wenn ich also für Neapel beruhigt bin, bin ich
Siziliens wegen sehr besorgt. Ÿousand, das eine ganz andere
Art der Regierung hat. Dort gibt es alle drei Jahre ein
Parlament, das aus drei Ständen besteht. Den
Baronen, den Geistlichen und dem dritten, dem sogenannten
Domänenstand. Sie entscheiden über die
Steuern, über die Art, dem König alljährlich seinen Teil zu
zahlen, schätzen sich selbst ein und verlangen jedes Mal
Sonderrechte und Gnaden. Die Sizilianer lesen
auch, sind voller Feuer, leicht zu begeistern und zu allem
fähig.
Daniel: So ein Parlament mit drei Ständen, also
das, aus dem sich da in Frankreich was komisches entwickelt
hat. Ja, also da könnte irgendwas sich greifen.
Ja, und dieser wundervolle liebste Bruder
Leopold, der die Sache da sehr sachlich
beurteilt und sich auch der Zukunft offenbar
zuwendet und in der Lage ist, auf
Ideen der Zeit einzugehen, der ist
leider von uns gegangen in der
Zwischenzeit, also kurz nach der Kriegserklärung
gewissermaßen. Und jetzt kommt schon die
nächste Generation, die noch nicht so viel Lebenserfahrung
hat. Das ist der Franz, verheiratet
mit Marie Therese, also
der Tochter Maria Karolinens. Also vielleicht auch gar nicht so
schlecht, da können wir wieder einfluss nehmen. Und über die Tochter
vielleicht, ob den Schwiegersohn oder. Natürlich schreibt sie auch
Direktbriefe an Franz und sagt ihm ganz klar, was er
jetzt zu tun hat. Und der Franz sagt vielen Dank, liebe Schwiegermama.
Aber ich bin nicht dein Lieblingsbruder. Und
ich bin zwar verheiratet mit deiner Tochter, aber ich mache, was ich
für richtig halte. Und irgendwie Zweitausendein sind jetzt die
Ratschläge aus Neapel und die ganzen Briefe, die da
ständig ankommen, werden scheinbar schon noch gelesen und
beantwortet, aber sind nicht so besonders
willkommen. Und nach Neapel kommt ein
neuer Botschafter aus Frankreich, der auch ganz klar
macht, wir sind jetzt übrigens Republik läuft da quasi mit
der französischen Kokarde bekleidet durch die Gegend,
heftet sich diese Trikolore quasi auch an, wenn er die Oper
besucht und die Königin oben in der Loge sitzt. Und der geht echt der
Hut hoch. Frechheit.
Außerdem hat er an der französischen Gesandtschaft
das königliche Wappen entfernt und,
wie man es damals bezeichnet, durch ein
Frauenzimmer mit Lanze und Freiheitsmütze
ersetzt.
Solveig: Und mit der Marianne.
Daniel: Ja, allerdings. Woher die meisten
Neapolitaner das noch gar nicht verstehen, denken, das ist eine Madonna.
Solveig: Wieso ist denn die nackt?
Daniel: Die Madonna, auch öfters auf den Bildern, wenn sie das Baby
stillt, kann man öfter zumindest eine nackte Brust der
Madonna.
Solveig: Stimmt, die Marianne aber nur eine. Und dann hängt ein Baby
dran.
Daniel: Die Marianne ist einfach nur locker angezogen.
Solveig: Sie ist einfach nackt, komplett. Wie
sieht es denn mit dem Ludwig aus? Ist der noch.
Daniel: Der Ludwig ist noch da in den Tuilerien.
Noch erfreut er sich bester Gesundheit, nicht
besonders Freizügigkeit, aber immerhin, er ist noch
da. Aber jetzt geht es halt hier darum, was machen wir mit diesem französischen
Botschafter? Schmeißen wir den wieder raus? Das kann ja wohl nicht ihr
Ernst sein, wie die sich hier benehmen. Zweitausendein.
Und die französische Republik schafft
dann doch noch etwas Nachdruck auf Neapel, dass
man jetzt bitte ihren Botschafter auch anerkennen
muss. Und umgekehrt versuchen sie es aber auch ein bisschen mit Schmeichelei und
bieten z.B. neapel an. Wie wäre es denn mit euch, wenn ihr den
Kirchenstaat haben möchtet, hätten wir nichts dagegen, wo
Maria Karolina dann doch ein bisschen. Also das mag ja verlockend
sein, aber es ist auch klar, dass das völliger Schwachsinn ist.
Solveig: Das ist unser Leben.
Daniel: Noch mal einen kurzen Kommentar und Antwort auf dieses Ansinnen.
Solveig: Zweitausendein. Wir mögen schwach sein und nur unzureichende Mittel besitzen,
aber wir besitzen ganz sicher genügend Ehre und
Rechtschaffenheit.
Daniel: Ja, also mag ja den Papst vielleicht nicht so mögen
und mit verschränkten Armen vor dem
Sitzen bei Begegnungen, aber so weit
gehen wir jetzt bitte nicht. Aber dann erscheint eben eine französische Flotte
von Neapel und sagen wir hallo, unsere Schiffe sind
übrigens größer und wir haben noch mehr davon, wobei
wahrscheinlich Derpel mit den immerhin 150 oder mittlerweile
noch ein paar mehr Schiffen, zweitausendein, die sie da gebaut hatten, mit denen jetzt schon noch
klar gekommen wäre. Aber man will sich ja jetzt nicht
komplett anlegen, schon gar nicht jetzt erstmal, wenn man da noch
vorläufig auf sich alleine gestellt wäre.
Und ja, man erkennt dann den
Botschafter an und sagt gut, es muss halt einen
geben, der für Frankreich hier spricht. Soll er
halt bleiben mit der nächsten besser benimmt.
Genau, vielleicht kann er da was drüber reden.
Solveig: Sieh deiner Madonna wenigstens was an.
Daniel: Nicht nur eine Mütze, sie wird doch
krank. Ja, also Neapel wird die Republik
anerkennen, die Schiffe ziehen wieder, davon kommen aber zwei
zurück, weil sie sagen, oh bei uns ist was kaputt, wir müssen noch länger da
bleiben. Wo man sich schon denken
kann, da war nichts kaputt. Da war bestimmt nichts kaputt.
Und irgendwie seitdem diese zwei Schiffe da im Hafen liegen, verbleiten sich
ständig irgendwelche Flugschriften und über
Freiheit und mit die verteilen rote Mützen
in der Stadt, die ja da populär sind, haben die Lazzaroni
eh aufgehabt, vielleicht nicht in rot, aber
finden das schick. Und irgendwelche
Schmähschriften noch und
ja tatsächlich, du hast es ja schon gesagt
kurz darauf, das erste höchst
prominente Opfer dieser Republik ist eben Ludwig
XVI. Der natürlich jetzt als Verräter dasteht,
weil er natürlich eigentlich nichts von dem anerkennen
wollte, was man da von ihm verlangte.
Und der
Tod Ludwigs XVI. Als der bekannt wird in der
Apel Macht, verstärkt jetzt natürlich noch mal sehr
deutlich die Sorge, was denn
mit Maria Antonia
passieren könnte, weil er ist ja.
Solveig: Nicht als Ludwig XVI. Hingerichtet worden.
Daniel: Als Bürger Kp.
Solveig: Bürger KP, Louis KP.
Daniel: Es gab glaube das König macht für Maria Carolina
nicht so einen großen Unterschied.
Solveig: Aber vielleicht warum KP? Vielleicht noch mal ein klugscheißer Einwurf
meinerseits. Warum ist es Louis KP?
Daniel: War das der Familien. Nee, das ist nicht der Familienname, oder? Doch,
Kartinger von Hugo Kapé, dem
allerersten. Ist auch irgendwie böse.
Solveig: Richtig böse.
Daniel: Erinnerst du noch mal daran, wer ihn eigentlich ist? Und
gleichzeitig ist die größte Erniedrigung. Ja,
das ist wirklich fies. Genau. Also nach der Hinrichtung von
Ludwig Capet gibt es eine
kurze Bemerkung von Maria Carolina, wie sie da
die Lage beurteilt.
Solveig: Wie hat meine so ehrwürdige Mutter ihre Tochter glücklich zu
machen geglaubt und welch furchtbarem Los ist sie nun
ausgeliefert, meine unglückliche Schwester, wenn nur
ihr Schicksal schon entschieden wäre. Ich finde das was sie jetzt
durchmacht, ist das furchtbarste. Sie liegt auf Stroh im
Kerker, nichts ärgeres kann ihr geschehen und alles was
diesen Qualen ein Ende setzt, ist Ein Glück.
Daniel: Genau. Tatsächlich passiert es ja dann ein bisschen
später als der König. Sie liegt da noch in Gefangenschaft.
Solveig: Zwei Jahre, ne?
Daniel: Ja, nicht? Nee, ein Jahr.
Solveig: Ich dachte, sie wäre drei und neunzigste.
Daniel: Ich habe mir jetzt gerade das Todesdatum von dem Ludwig nicht aufgehoben. Zweitausendein, geschrieben
nur von der Maria Antonia.
Das war am 16. Okt.
1793,
stirbt also Maria Carolinas kleine Schwester.
Und da schauen wir nochmal, wie der Eindruck bei ihr so ist.
Solveig: Das Verbrechertum dieser Ungeheuer übersteigt alle Grenzen der
Einbildungskraft. Grässlich, grässlich. Vor sieben
Jahren war sie noch das Angebetete, Beweihräucherte, der
Idol Frankreichs. Und jetzt, wo sie auf dem Schafott
geendet hat, essen, trinken und schlafen alle diese
sogenannten Freundinnen und Freunde außerhalb des
Landes in Sicherheit und weinten
krokodilstränend, während sie ihr Blut vergoss, ohne
dass sich irgendjemand einen Kratzer für sie zuzog. Welch
große, furchtbare Leere.
Daniel: Also da ist wohl der Vorwurf ziemlich deutlich
an die Verbündeten, wo sie
findet, dass nicht erst der Leopold, sondern jetzt
womöglich auch Franz und die anderen nicht genug unternommen
haben, ihre Schwester da heile irgendwie rauszukriegen.
Zweitausendein. Und vielleicht auch die französischen Adligen, die sich
lieber irgendwie in Neapel ein lauen Lenz machen, als
einen Widerstand in Frankreich zu organisieren.
Solveig: Wobei, es sind ja schon einige auch mit ihr hingerichtet worden.
Daniel: Das stimmt natürlich. Und die Guillotine wird ja jetzt so schnell auch nicht zur Ruhe
kommen. Und ja, vor allem
aber schwört Maria Carolina Rache
auf immer. Und sie hat dann auch beschrieben eine Szene,
wo sie mit ihren Kindern vor dem Bildnis Maria
Antonias niederkniet und eben sagt, das werde ich nie
vergessen und mein Leben lang werde ich alles
tun dafür, sie zu rächen.
Solveig: Das Gefühl tiefsten Hasses für alle Angehörigen jener
Nation wird mein ganzes Leben andauern.
Daniel: So, wer könnte denn jetzt noch helfen, wenn die Österreicher irgendwie
nicht engagiert genug sind?
Solveig: Preußen.
Daniel: Preußen ist zu weltweit. Ich glaube, Preußen spielt irgendwie für Neapel keine Rolle.
Also die sind höchstens die, die damals Maria Theresa
angegriffen haben, die findet man, findet sie, glaube ich, nicht so
sympathisch. Die Preußen, denen können die nicht so viel anfangen.
Die sind irgendwie viel weiter weg für sie als selbst die Rußen.
Zweitausendein, die fahren ja da mit Schiffen durch Mittelmeer.
Die sind irgendwie für sie direkter vor Ort. Die
Preußen nicht. Aber es gibt natürlich noch eine große Nation, die mit Schiffen
auf dem Mittelmeer unterwegs ist. Ja, natürlich, England.
Solveig: Stimmt. Sie hat ja ihren Staatsminister.
Daniel: Sie hat sowieso ihren Staatsminister, der sich natürlich als Italiener versteht,
aber klar einen englischen Namen hat. Sie hat
einen Botschafter aus England, mit dem sie gut
Kontakt hat, nämlich Sir William Hamilton, der auch sich
natürlich entsprechend gut mit dem Staatsminister Ÿousand
versteht. Und sie findet, die
Engländer sind eigentlich die einzigen, die in der Lage wären, das
Meer reinzufegen von den
Franzosen, von den Schiffen, die ständig
zu Reparaturen in Neapel verweilen.
Ja, und ausgerechnet eben der Lord Hamilton und
seine junge Frau Emma haben nämlich
Maria Antonia kurz vor ihrem Tode
noch besucht. Und tatsächlich war das der
Anlass, dass die Lady Emma
Hamilton mit Königin Maria Carolina
zusammengetroffen ist, mir quasi noch Worte ihrer
kleinen Schwester zu überbringen. Und seitdem haben die ganz
guten Kontakt. Und diese Emma Hamilton ist ja doch
eine sehr interessante Persönlichkeit, wo
wir jetzt ein bisschen unschlüssig sind, wie viel wir über sie
vielleicht schon hier verraten sollten oder eher
später wird ihr vielleicht noch mal eine eigene Folge
widmen, denn sie hat auch eine interessante, das können wir glaube ich schon erwähnen, eine
interessante Karriere hingelegt.
Solveig: Auf jeden Fall.
Daniel: Ja, also sie kommt aus sehr einfachen Verhältnissen und bei ihr muss man
glaube ich schon sagen, sie hat sich quasi
hochgeschlafen. Das ist jetzt nicht brutal,
das war.
Solveig: Ihre Strategie, das war das Mittel ihrer Zeit für
sie.
Daniel: Und es ist eigentlich auch ziemlich fies, wie sie nach Neapel gekommen ist.
Das können wir auch noch sagen, dass sie eigentlich, ich glaube,
es war ein Neffe von Lord Hamilton, mit dem sie da
verbunden war und wo es auch wirklich zumindest von ihr
aus Liebe war, von ihm scheinbar weniger, denn
ihm war nachher wichtiger, nachdem er sein Vermögen verspielt hatte,
eine reiche Dame zu heiraten, damit es ihm finanziell wieder besser
geht. Und dann war die Emma Hamilton im Weg. Also die Emma, ich weiß gar
nicht, jetzt habe ich den ursprünglichen Namen vergessen.
Solveig: Ich weiß es auch.
Daniel: Also die Emma war ihm im Weg und dann hat er seinen
Onkel, den Lord William, gefragt, sag mal, brauchst du
nicht noch wen? Brauchst du nicht noch wen? Fühlst du dich nicht alleine? Ich
hätte da jemanden für dich. Und der sagt, ja, okay,
schick sie mir mal vorbei. Und das Allerfieseste ist ja
eigentlich, dass sie dann der Emma nicht gesagt haben, was die Herren
da verabredet haben, sondern er verkauft dir das als
nette Tour, guckt dir mal neben Apple an, der Onkel zeigt dir da
was. Und als er dann ankommt, ist klar, ey, du
gehörst jetzt mir, ich muss mich dich kümmern, der will dich nicht mehr.
Solveig: Hatte sie nicht sogar schon ein Kind.
Daniel: Von dem ich glaube, ja. Das müssen wir dann in der anderen
Folge, wenn wir da nochmal genauer drauf gucken, was
da eigentlich los war mit Emma Hamilton. Und jetzt hat sie aber
tatsächlich es geschafft, also nicht nur, dass der Lord
Hamilton sie heiratet und sie damit zur Lady
aufgestiegen ist, sondern sogar empfangen wird
bei der Königin von Neapel, weil sie halt heiße
Informationen hat über die kleine Schwester.
Und ja, es entsteht tatsächlich ein
Vertrauensverhältnis zwischen diesen beiden
Frauen. Und im Juli 93 schließt
man eben tatsächlich auch ein Bündnis mit
England. Und ein paar Monate später, im
September, läuft die Agamemnon
in Neapel ein. Oh ja.
Und übernimmt, das ist nämlich Teil des Bündnisses
Soldaten zweitausendein, neapolitanische Soldaten, die
man da sie versprochen hat, bereitzustellen zur
Verteidigung von Toulon.
Solveig: Das sagt uns doch was.
Daniel: Das sagt uns was. Das wurde filmisch sehr schön
dargestellt. Es gibt viel, wir haben da viel zu kritisieren gehabt,
mal wieder in Svalberg vor allem. Aber insgesamt
ist es eine tolle Filmszene, wie ein gewisser junger
Napoleon da zum ersten Mal von sich reden macht
und zu aller Überraschung Toulon erobert. Zweitausendein.
Und dann klappt das nämlich gar nicht, was sie sich hier vorgenommen hatten
eigentlich. Also große Niederlage
und Napoleon bricht ja dann auch noch auf nach
Ägypten. Nee, nee, nach Italien.
Solveig: Stimmt, das ist davor.
Daniel: Da wird er dann eigentlich wirklich berühmt, weil er wird ja da mehr oder weniger mit nicht
so dem allerbesten Teil der französischen Armee betraut. Mach da mal
was, beschäftige dich, vielleicht kannst du was reißen. Und der reißt ja
wirklich was. Und im gleichen Maße, wie Napoleon sich langsam
Neapel nähert, steigen auch die
propagandistischen Angriffe. Die Schiffe haben ja da einiges
hinterlassen. Und es gibt eben auch einen gewissen Graph,
Joseph oder Giuseppe Gorani,
der ein Werk verfasst mit diesem
wunderbaren Titel geheime und kritische Nachrichten
über Italien nebst einem Gemälde der Höfe und Sitten der
vornehmsten Staaten dieses Landes. Und
so vornehm dieser Titel klingt,
desto mehr Schmutz ist in dieser Schrift
verbreitet, insbesondere über den Hof
von Neapel, der weder Moral noch
Anstand besitze und schon gar nicht die
Königin, die ist wirklich die allerschlimmste. Und aus
diesem Werk stammt eben auch das Zitat, das ich eingangs
hier benutzt habe, dass er einfach mal Ferdinand quasi
in den Mund legt. Aber er ist auch sehr geschickt, weil er immer
Dinge aufnimmt, die vorher schon in Neapel
kursieren und wo einige auch glauben und manche vielleicht sogar
wissen, da ist was dran und bauscht es dann
entsprechend groß auf, sodass man dann irgendwann nicht mehr
weiß, ja, es könnte ja schon irgendwie stimmen, was er da sagt über
den König und die Königin und vor allem über die Königin und
ihre Geliebten und Affären verbreitet
mit diversen Ministern und
Günstlingen, Finanzreformern. Warum sagen die
plötzlich Karriere? Und womöglich, es ist ja
auch merkwürdig, dass da zwei Söhne so hintereinander so
schnell gestorben sind. Wahrscheinlich war das gar
nicht wegen der Impfung, sondern die Königin
hat einfach so einen Hass auf die Bourbonen, dass sie ihre
eigenen Kinder vergiftet hat.
Solveig: Zweitausendein natürlich. Ja, macht ja auch Sinn.
Daniel: Total, ne?
Solveig: Aber wenn man sie schon Messalina nennt.
Daniel: Wer war eigentlich Messalina?
Solveig: Messalina ist, ich weiß jetzt gerade gar nicht, aus
welcher Ehefrau sie ist, aber Messalina wird dann
auch nachgesagt, dass sie so ein lüsternes
Weib war, dass sie als Kaiserin, also
römische Kaiserin, wir sind jetzt noch in der römischen Kaiserzeit, dass
die wirklich so geil war, dass
es ihr nicht reichte, regelmäßig mit ihrem Kaiser zu
schlafen, sondern dass sie anschließend zweitausendein in ein
Bordell ging, sich dort als
Prostituierte quasi kostenlos
zu verdingen, weil ihre sexuelle Lust
anders nicht gestillt werden konnte.
Daniel: Es ist schon sehr intellektuelle Propaganda, muss ich sagen. Also da ich keine
klassische Bildung genossen habe,
komme ich immer nicht so ganz klar mit den Anspielungen auf das antike
Rom und Griechenland. Ja, das ist ja ziemlich heftig
tatsächlich.
Solveig: Und by the way, auch vielleicht noch mal so ein bisschen, auch Marie
Antoinette ist ja diese unstillbare Lust nachgesagt
worden, Maria Caroline auch. Das scheint so die
Möglichkeit zu sein, große Frauen in der Zeit.
Daniel: Aber das kam schon öfter rüber bei deinen Folgen, wenn es
solche Schmähungen geht und Stereotype,
dass das schon so ein Klassiker ist.
Solveig: Ja, genau, das wollte ich nur noch mal betonen. Also dass das genau das
Ding ist, das wird dann Frauen vorgeworfen, dass sie
zu sexuell sind. Und deswegen sind sie, und das trifft.
Daniel: Dann natürlich vor allem Königinnen, wo dann auch
die Legitimität ihrer Nachkommenschaft dann gleichzeitig in Frage
gezogen wird.
Solveig: Und da auch noch mal vielleicht so ein Schlag zu den
Nonnen, die jetzt eine Weile her sind, auch wieder
diese, auch eine gewisse Fetischisierung, weil gerade auch
bei Marie Antoinette haben wir ja auch diese massiven pornografischen
Zeichnungen von ihr. Ich weiß jetzt nicht, wie das passiert.
Daniel: Das heißt, die haben dann auch noch Spaß, sich das anzugucken.
Solveig: Also die geilen sich daran auf, diese Frau so
stark zu sexualisieren.
Daniel: Also das ist dann vor, wenn du dir das alles angeguckt hast und
dann kommt die Marie Antoinette in so einer Kutsche vorbeigefahren, wie
denen dann quasi die Spucke da runterläuft und vor allem, weil.
Solveig: Sie ja auch eine Wirtschaftskrise haben und nicht genug essen. Und dann sieht man, dass sie
da Kuchen isst und sich die Zehen lecken lässt. Also es
ist ja, es ist
einfach so eklig auch wie das so dann auf
diese Frauenprojekt.
Daniel: Ja, aber dann mit so einem schönen Titel hier, als wäre das irgendwie so eine
politische Beobachtung, als ob das so ein Reisebericht
sei. Ganz harmlose, geheime und kritische Nachrichten.
Ja, aber wenn es schon heißt Sitten der
vornehmen Staaten. Also so Sittenbücher sind ja sehr
pornografisch in dieser Zeit. Das sind immer so die Bücher,
wo man sowas versteckt drin, was der
Unterhaltung dient vielleicht mehr und der Anregung,
der Fantasie.
Solveig: Ist ja auch in Ordnung, wenn jetzt nicht irgendwelche mächtigen Frauen
damit bloßgestellt sind.
Daniel: Und natürlich Ferdinand, der wird auf andere Weise bloßgestellt, nämlich, dass
er quasi sich da von der Frau unterbuttern lässt
und dass die quasi sich da so Kämpfe liefern. Also das
war ja quasi ihm eben in den Mund gelegt, die Vorier, die
Messaline und so weiter. Aber man weiß eben,
dass die auch zwischendurch aneinander geraten,
Wortgefechte und sehr emotional.
Da gibt es auch Briefe entsprechend, aber wo dann auch immer betont aber eine
halbe h später war alles wieder gut. Das finde ich eigentlich ganz gesund, wenn
man alles rauslässt eben und dann versöhnt man sich
wieder und dann gibt es wieder einen neuen Nachwuchs.
Solveig: Vielleicht war das deren Vorspiel auch, wer weiß.
Daniel: Ja, und dann gibt es diverse jakobinische Entdeckungen.
Also wo verbreiten sie sich immer mehr
der Ansichten? Republikanische Ideen zweitausendein
in Neapel selber. Und natürlich versucht jetzt die
Regierung alles zu tun, das zu
unterdrücken und zu verfolgen. Und
ja, anscheinend, angeblich gibt es da Verschwörungen
und dann entsprechend einen Hochverratsprozess
gegen diese Jakobiner in Neapel.
Dabei kommt die Frage auf, ob nicht der Polizeipräsident
mit dem Namen Medici oh oh,
ich glaube, das kann nicht diese riesige.
Solveig: Vielleicht sind das noch Nachfolger, wahrscheinlich die.
Daniel: Drittgeborene Linie der Medici ob der nicht sogar selbst
Jakobiner ist. Und
tatsächlich wird er als solcher verurteilt, was vor allem ein Problem ist,
weil es eher ein Vertrauter war von Maria Carolina und noch
mehr seine Schwester, das war die Marchessa di San
Marco und das war sozusagen eine
Hofdame, und zwar die Lieblingshofdame von Maria Carolina, mit der
sie alles Persönliche besprechen konnte. Und die muss jetzt natürlich gehen.
Solveig: Autsch.
Daniel: Die kann nicht bleiben, wenn ihr Mann als Jakobiner
wegen Hochverrat verurteilt wird. Und jetzt fragt
man sich natürlich die ganze Kommen diese Franzosen
wirklich nach Italien? Werden wir
jetzt direkt bedroht? Bis jetzt sind ja nur ein paar Schiffe bei uns
vorbeigesegelt. Ja, und für den Fall, dass die
Franzosen tatsächlich nach Italien kommen,
überlegt Maria Karolina sogar drastische
Maßnahmen.
Solveig: Dann wäre ich im äußersten Falle entschlossen, meine sieben
Kinder ins Meer zu werfen und ihnen dann nachzustürzen.
Ich will keinesfalls die Beute dieser Halunken werden. Noch
irgendjemanden Mitleid anbetteln. Das ist mein fester
Entschluss. Die Furcht und Herzenangst, die der
bloße Name Franzosen Italien einflößt,
ist schrecklich. Es ist so, als wären sie alle
Riesen.
Daniel: Ja, als wäre Carl von Anjou wieder auf dem Wege ein
bisschen.
Solveig: Es hat Narben hinterlassen.
Daniel: Es hat Narben hinterlassen, die sie offenbar auch schon
aufgenommen hat, sozusagen, diese ganze Geschichte dort. Und jetzt
kommen die Franzosen. Wir haben es schon gesagt, der nächste große Schritt, den
Napoleon unternimmt, zweitausendein in der entsprechenden
Napoleon Folge noch mal anhören, ist eben der Italien
Feldzug. Das geht 1796 los und
wo er überraschend erfolgreich ist.
Und Neapel selber muss jetzt sehen, dass sie da irgendwie
heile rauskommen, weil so richtig wahrscheinlich, dass man mit
der eigenen Armee gegen diese Franzosen ankommen
könnte, ist es eigentlich nicht. Und man schickt
dann natürlich Unterhändler Richtung Napoleon. Wie ist es, musst du
unbedingt nach Neapel? So schön
da oben. Und ja, Napoleon
sagt ganz klar, also mit euch
auf Augenhöhe zu verhandeln, ist es zu spät. Dafür habt ihr euch hier schon
zu sehr mit den Engländern zwischendurch beschäftigt
und mir die Truppen da in Toulon auf den Hals gehetzt. Das
habe ich nicht vergessen. Also für einen Frieden auf Augenhöhe hättet
ihr euch mal früher melden müssen. Und er sagt
ganz also wenn ihr Frieden mit mir wollt, dann müssen
erstmal alle englischen Schiffe von euren Küsten weg
und da nie wieder Zugang haben. Maria Carolina muss ins
Exil und natürlich der Minister
Acton muss weg. Also Napoleon hat auch schon verstanden, wer eigentlich
das Sagen hat in Neapel. Finde ich schon ganz interessant, das haben schon
alle mitgekriegt, dass man sich vor allem erst mal mit ihr
beschäftigen muss und dass sie diejenige ist,
die da den meisten Widerstand leistet. Und es
gibt dann einen Sonderfrieden tatsächlich mit dem Königreich
Neapel. Aber man schafft es doch, die
schlimmsten Bedingungen erstmal wieder raus
auszuklammern. Also sie darf bleiben, der Minister darf auch
bleiben, nur die englischen Schiffe sollten mal ein bisschen auf
Abstand zur Küste gehen.
Und ja, womöglich auch da gibt es hier so
widerstrebende Aussagen. Also die einen,
eine Biografin schreibt, dass
Neapel dann vor allem zur Verteidigung des Kirchenstaates
später beeinschreitet. Der andere Biograf
behauptet, Maria Karolina hätte selbst
vorgeschlagen, man könne jetzt vielleicht doch den Kirchenstadt
einnehmen. Scheint mir nicht so logisch. Auf
jeden Fall wird es dann noch mal interessant,
wenn eben die französischen Truppen weiter gen
Süden in den Kirchenstaat vordringen, da den
Papst bedrohen. Offenbar fühlt sich Neapel doch
verpflichtet, als Lehnsnehmer des Papstes
dort vielleicht einzuschreiten. Vielleicht finden sie es aber auch einfach
besser, wenn man das dann da erklärt, bevor
die französischen Truppen weiter gen
Süden ziehen. Und vorläufig gibt es
aber einen Friedensschluss Ÿousand. Das ist der
berühmte Friede von Campoformio. Was genau da drin
steht, müssen wir jetzt nicht klären, nur es handelt sich deutliche
Grenzverschiebungen zugunsten Frankreichs,
sowohl was den Rhein betrifft, als eben auch
Norditalien.
Solveig: Nicht der Rhein.
Daniel: Und die österreichischen Niederlande. Also
da muss ja Österreich jetzt doch ein bisschen bluten.
Und tatsächlich wird dieser Friede von Campoformio
hauptsächlich vom neapolitanischen Botschafter in
Wien, dem Herrn Gallo Ÿousand, ausgehandelt,
weil man sich irgendwie nicht einigen konnte, wer quasi
diese Verhandlungen da führen soll. Von französischer
und österreichischer Seite hat man gesagt, nehmen wir den
Neapolitaner. Und die Franzosen waren nicht ganz unglücklich, weil sich
herausgestellt hat, dass der überhaupt keine Ahnung hat, wie man so verhandelt
und meist einfach das gemacht hat, was ihm die
Franzosen vorgegeben haben. Aber
weil er diese bedeutende Rolle hatte, wird er dann anschließend
in Neapel quasi zum Minister nochmal Ÿousand, in den
Staatsrat erhoben. Also ob das eine
gute Wahl war, scheint eher
nicht der Fall zu sein. Interessant ist auch, wie
Maria Karolina zu diesem Zeitpunkt Napoleon
beurteilt, von dem man sich ja doch eigentlich die ganze Zeit bedroht
fühlt, schon als einem offensichtlich
erfolgreichen französischen General.
Und sie sagt über Napoleon
das trotz.
Solveig: Allen Übels, das Italien durch ihn erlitten hat, habe ich
zugegebenermaßen eine hohe Meinung von ihm. Zweitausendein, da ich in allem
die größe Liebe, selbst wenn es sich gegen mich wendet, ich würde
mir wünschen, dass er sich außerhalb Italiens auszeichnet. Er
wird der größte Mann unseres Jahrhunderts.
Daniel: Sein, das ist meine Prophezeiung.
Also das scheint sie immer sehr realistisch
einzuschätzen. Dagegen ist ja interessant, was Napoleon
jetzt über Neapel sagt und seine Königin stinkendes
Drecksloch. Es könnte in
diese Richtung gehen, immerhin haben sie ja da gewisse
Werke schon verbreiten lassen mit falschen
Informationen. Fake News. Dieser
Hof rüstet immer noch, obwohl er keinen Heller mehr
hat. Es gibt keinen wütenderen und zu
tieferer Feindschaft gegen die Republik entschiedenen
Hof. Wir müssen uns also hüten, jemals
zuzustimmen, dass er irgendeine Art Vergrößerung
erlange. Ihm ist schon klar, dass der, wo der
Hauptfeind für ihn sich
heranbildet und ja, wo
eben offenbar jemand ist, auch der da maßgeblich
Einfluss hat, eben die Königin, die dafür sorgt,
nachdem sie da Rache geschworen hat, dass es hier keinerlei
Frieden von Campoformio oder dergleichen
Vereinbarungen mit diesem Ungeheuer
geben kann. Ja, erstmal kann man sich vielleicht ein bisschen beruhigen, weil
Napoleon eben dann ein neues Projekt findet.
Solveig: Ja, Ägypten.
Daniel: Ja, genau, dann nach Ägypten zieht, muss.
Solveig: Irgendwelche Pharaonen an der Nase anfassen.
Daniel: Genau. Und wo er eben auch noch heile ankommt,
weil irgendwelcher Nebel die englischen Schiffe davon abhält,
ihn da zu erwischen. Nichtsdestotrotz
wird er eine große Niederlage, oder seine Schiffe
vielmehr, aber eben nachdem sie ihn dort schon heile abgesetzt
haben, erleiden dann eine Niederlage in der
Seeschlacht von Aboukir. Anfang
August 98 gehen da die französischen
Schiffe alle unter. Und natürlich der Befehlshaber dieser
Flotte, der hier seinen ersten großen Sieg
einfährt, der Sieger vom Nil,
ist eben der Admiral Horatio Nelson.
Und der hatte ganz klar Unterstützung aus
Neapel. Seine Schiffe sind nämlich vorher
in den neapolitanischen Häfen gewesen, wurden da
versorgt, haben sich da wohlgefühlt und sind
dann gestärkt aufgebrochen und haben diese Schlacht
erfolgreich geschlagen. Und das kommt natürlich schon
auch den Franzosen dann nachher zu Ohren, dass Neapel
da offenbar den Sonderfrieden und die Bedingungen nicht
eingehalten hat. Aber in Neapel ist man natürlich jetzt
sehr glücklich. Also Maria Carolina nennt ihn unseren Retter
und Befreier zweitausendein und
küsst, als sie vom Sieg hört, alle
Anwesenden einmal durch,
egal welchen Rang der hat. Allein Kuss
von der Königin, weil sie einfach so glücklich ist, dass
Nelson da diesen Napoleon geschlagen hat. Es gibt
entsprechende Siegesfeiern, obwohl man eigentlich gar nicht verbündet ist
offiziell. Und auch Emma Hamilton
freut sich schon darauf, dass der Admiral sicher auf der
Rückfahrt auch wieder vorbeikommen
wird. Wir bereiten die Wohnräume für sie vor.
Ich hoffe, sie werden bald kommen, denn Sir William und ich können es
kaum erwarten, sie zu umarmen. Ich wünschte,
sie hätten unser Haus während der drei Nächte, in denen die Stadt beleuchtet
war, sehen können. Es war mit dreitausend Lampen
in Form ihres glorreichen Namens geschmückt.
Ich kleide mich von Kopf bis Fuß à la Nelson.
Sogar mein Schal ist blau und mit goldenen Ankern bedeckt.
Meine Ohrringe sind Nelsons Anker. Wir sind
ganz und gar Nelson.
Da schwärmt aber jemand sehr, ich würde.
Solveig: Schon sagen, Nelson hat sich ja auch sehr wohl gefühlt.
Daniel: Er war ganz angetan von der Begegnung auf dem
Hinweg mit der jungen Lady Hamilton
und hat da nicht vergessen und sie scheinbar auch nicht.
Weiß nicht, ob sie da noch eine andere Option für sich sieht,
aber so.
Solveig: Adrett wie er gefahren ist, kommt er ja nicht zurück.
Daniel: Ja, allerdings. Das wird er gleich selber zugeben müssen. Aber
ich wollte ja auch noch mal drauf eingehen. Also Emma Hamilton, das können wir vielleicht auch
noch erwähnen, ist Brüder geworden und auch hat sie auch ein gewisses
Ansehen dort in der Gesellschaft erlangt, dass
sie, wie heißt das noch mal, was sie da immer gemacht hat?
Attitüden. Klingt auch sehr komisch, dass sie Attitüden gegeben hat.
Also sie hat quasi so Szenen
nachgespielt oder sich auch ausgedacht
teilweise. Also sowas wie ich bin ganz
Nelson und das würde sie jetzt auch körperlich und durch ihren
Dress ausdrücken. Und sie ist auch diejenige, die
dann quasi als Attitüde gerne mein Ohnmacht fällt. Vor
allem, wenn der britische Admiral kommt und
sie von ihm eine Umarmung möchte, was vielleicht so blöd angekommen
wäre der Öffentlichkeit. Aber wenn man zum richtigen
Zeitpunkt vor dem richtigen Mann in Ohnmacht fällt, dann muss er einen ja
auffangen.
Und du hast es schon darauf angespielt, als Admiral
Nelson dann im Hafen erscheint, sagt er selber,
begrüßen sie doch die Reste des Admirals.
Oh Gott, der Ärmste. Denn er hat ein Auge
verloren und schon vorher in anderen Schlachten
den rechten Arm eingebüßt, seit er sie das letzte Mal gesehen
hat.
Solveig: Und hat eigentlich auch seine Zähne verloren. Irgendwie hatte ich gelesen,
dass er die.
Daniel: Ganzen Zähne verloren hat, weil man so die ganze Zeit auf dem Schiff ist und
irgendwie die Zitronen vergessen hat. Könnte sich in Neapel ja auch
mit ein paar Südfrüchten eindecken.
Solveig: Ja, das recht vergessen.
Daniel: Vitamin C geben. Ja, aber es kann schon mal
passieren, dass den Seeleuten die Zähne ausfallen oder
eben bei der Ausführung, Auseinandersetzung irgendwie nicht standgehalten
haben. Ja, und die beiden, die begehen jetzt doch
eben eine intime Beziehung, die Lord
Hamilton anscheinend, es wird nicht an ihm
vorbeigegangen sein, die duldet er
offensichtlich. Das zieht sich über eine
ganze Weile.
Solveig: Ich meine, wenn er jetzt, hat sie ja auch irgendwie von seinem Neffen nur
angenommen und sich sie gekümmert vielleicht.
Daniel: Und es wird auch allgemein bekannt, also wir können das
nicht lange verbergen, versuchen es vielleicht auch gar nicht. Also es ist, glaube ich,
die berühmteste dreiecks überhaupt.
Solveig: Es gibt auch richtig gemeine, ich glaube, die
sind, sind englisch, so Pamphlete
gegen sie und über diese Beziehung auch wie sie sie dann
lächerlich machen, das ist richtig gemein.
Daniel: Und Napoleon sagt natürlich dann auch über Neapel, es ist ein Land von
Huren und Briganten, also
vielleicht nicht das schlechteste Land,
aber er spricht auch von Maria Carolina
tatsächlich als der würdigsten Tochter Maria Theresias.
Also er weiß tatsächlich, mit wem er es da zweitausendein zu tun hat,
also in negativer Hinsicht, aber eben auch in der
Beurteilung ihres Sachverstands und
ihres politischen Engagements, das sie dort eben
zeigt. Und ja, merkwürdigerweise entschließen
sich die Neapolitaner, oder das heißt merkwürdigerweise, so ein bisschen in dem
Siegestaumel, den sie selber gar nicht zu verantworten haben,
denken sie sich, jetzt ist der Moment gekommen, jetzt machen wir mit. Jetzt machen
wir mit, denn das mit dem Kirchenstaat, das ist ja immer
noch offen. Die Franzosen sind da und bedrohen uns. Die könnten jeden
Moment, wenn Napoleon da in Ägypten durch ist,
könnt ihr sagen, jetzt mache ich da weiter Ÿousand. Und dann denken sie, jetzt sind wir
schneller. Und natürlich versucht Maria
Carolina dafür Verbündete zu finden. Und wen soll sie schon
sonst fragen als ihren Schwiegersohn Franz und schreibt
da einen Brief nach dem anderen, Mensch, jetzt ist der Moment, jetzt bitte, jetzt
schick uns nochmal, vielleicht reichen auch, aber
du musst einfach jetzt mal von Norden so ein paar tausend Leute runterschicken, damit
wir hier nicht komplett alleine sind. Ja, der schickt aber nur den General
Karl Mack, damit er sich da mal die
Neapolitaner anguckt, was man aus dieser Armee machen
kann. Ich weiß nicht, welche Armee der General sich da
angeguckt hat, wahrscheinlich die, die ab und zu mal eine Parade machen auf dem
Schlossplatz. Auf jeden Fall behauptet er, es sei die schönste Armee
Europas. Ja, also irgendwie haben die ein
bisschen trainiert zwischendurch oder die Uniform gewaschen.
Also irgendwie, der Josef hatte da noch einen anderen Eindruck,
aber er findet hier, mit denen könnten wir was machen. Mittlerweile haben
sie Leute tatsächlich
zusammengekratzt und das auch wirklich.
Also die meisten von denen sind zwangsrekrutierte Bauern,
die auch wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem Leben so ein Gewehr in der Hand
gehalten haben, die entsprechend schlecht ausgerüstet sind.
Aber das macht alles nichts, denn es muss jetzt sein, sonst ist
es zu spät vielleicht. Und am 22. Nov.
98 bricht man dann
auf und ja, es mag sein, dass es in
Neapel wahrscheinlich keine Minusgrade gibt im Winter, aber
das Wetter wird halt doch schlechter und es regnet öfter mal und
so richtig gute Infrastruktur,
da hat man jetzt nicht so rein investiert, es gab ja
auch nichts, weil die Maskenbälle haben das Geld
gebraucht. Oder die wissenschaftliche Akademie vielleicht
auch. Auf jeden Fall, in diesem
Winterschlamm sind jetzt neapolitanische
Soldaten unterwegs. Und da berichtet
Ferdinand an seine Frau, die natürlich jetzt nicht
mit dem Heer gemeinsam zieht. Das,
was man Hügel nannte, sind sehr hohe Berge,
und es gab teufelsmässige Anstiege. Und
deshalb und der Sümpfe ist die ganze
Artillerie, ebenso wie auch der Train,
zurückgeblieben. Gott weiß, wann sie nachkommen werden.
Wir haben keine Hemden zum Wechseln und sind seit gestern abends bis
jetzt nüchtern geblieben. Das Wetter ist
hundeschlecht. Mack ist übelster Laune. Er sieht
sich in seinen Maßnahmen durch die Strassenschwierigkeiten
gestört. Die Dinge können keinen Fall so gehen, wie
er es vorher festgesetzt hat. Von nun an werde ich
auch mit der Hauptkraft marschieren und nicht mit der
Vorhut. Wenn die Franzosen uns hätten streicheln
wollen, hätten sie es bequem machen können. Ich
weiß nicht, wie wir uns da befunden hätten. Ich bin in
Casaciena gut untergebracht. Es sind zwei sehr anmutige
Hausfrauen da, die mir ein so großes Bett hergerichtet
haben, dass ich darin schwimmen könnte. Selbstverständlich
ganz angezogen wie ich bin. Kein Verdacht
aufkommt, dass das Soldatenleben
hier mich verführen könnte. Zweitausendein zu bestimmten
unehelichen Begegnungen, das auf keinen Fall. Also es läuft
irgendwie schon im Anmarsch nicht so gut, aber die
Franzosen offenbar haben gesehen, irgendwie kommen da mehr Neapolitaner
als wir haben. Auf jeden Fall haben sie beschlossen, es ist besser, wir lassen die
erstmal laufen, weil sie vielleicht auch mitgekriegt haben,
deren Artillerie ist ja da hinten im Schlamm stecken geblieben. Also die kommen auf
jeden Fall schon mal nicht mit.
Solveig: Aber dass Rom herum Sümpfe sind, das hätte man auch vorher drauf
kommen können.
Daniel: Tja, und wie die Straßen so sind im Winter zweitausendein, wusste man
wahrscheinlich sonst auch. Aber gut, es musste ja jetzt sein.
Aber erstmal irgendwie gar nicht so schlecht. Sie ziehen den Rom
ein und befreien quasi seine Heiligkeit.
Solveig: Wo ist der?
Daniel: Keine Ahnung, ob der da wirklich ist.
Solveig: Ist der in der Engelsburg versteckt?
Daniel: Womöglich? Da gehen die doch meistens hin, oder? Ja, aber einer
der Untergebenen von General Mack beschreibt
diesen Einzug jetzt nicht besonders feierlich. Der sagt, der
Dauerregen hatte die Waffen verrosten lassen und es
gab nicht genügend Stiefel. Die Artillerie was teilweise verloren
gegangen, viele Lasttiere waren verendet oder irrten
in den Straßen herum, und der Tross hinkte fünf Tage
zurück. Im siebenjährigen Krieg waren die
Truppen nicht so ruiniert wie die neapolitanischen. Nach sechs
Tagen Vormarsch, oh mein Gott.
Solveig: War das Wetter aber auch ein anderes.
Daniel: Meinst du, in sieben Jahren Krieg war das Wetter immer gut
für die Preußen.
Solveig: Die haben halt im Winter Pause.
Daniel: Also siebenjähriger Krieg, wenn ihr euch fragt, das war hier Friedrich der Große gegen
Maria Theresia Schlesien. Wobei
das war eigentlich der erste Weltkrieg, aber das machen wir irgendwann
anders. Auf jeden Fall, nach sieben Jahren
waren die noch besser in Schuss scheinbar, als die Neapolitaner, die
zum ersten Mal überhaupt so marschieren und sich einfach nur einen blöden
Zeitpunkt ausgewählt haben, auch nicht richtig vorbereitet
sind. Und obwohl sie fünfmal
mehr Leute haben als die Franzosen, werden sie dann doch sehr
schnell von eben jenen Franzosen
zurückgeschlagen. Und dann gibt es ein geflügeltes Wort,
Ÿousand, sehr böse ist, dass man dann quasi von Mund zu
Mund weitergibt über diesen Feldzug unter
Ferdinands und General Max Führung. Ich kam,
sah und flüchtete. Veni, vidi e
fuji. Das
ist also der große Feldzug der Neapolitaner.
Und nichtsdestotrotz wird der König
gefeiert, als er dann zurück in die Stadt kommt. Und viel
schlimmer als die eigentliche Niederlage ist eben, dass das Blut
des heiligen Gennaro sich bei der
jährlichen, nach jährlichen Fürbitten und
Prozessionen dennoch nicht verflüssigt hat.
Also er sagt eben immer, wenn es gerade nicht gut läuft
für Neapel. Ja, und jetzt ist klar, die
Franzosen werden jetzt wahrscheinlich nicht mehr an der Grenze halt machen,
sondern die werden weiterkommen Richtung Neapel. Es ist
besser, wir hauen ab. Und man bereitet sich
eben darauf vor, möglichst heimlich natürlich, damit der Zuspruch
für den König in der Stadt nicht nachlässt und vor allem keine
Panik ausbricht, bringt man so Tag für Tag
immer ein paar Kisten aus dem Palast auf die diversen Schiffe von Herrn
Nelson, die da vor Anker liegen.
Und endlich ist es soweit. Am 23. Dez.
Geht dann der komplette Hof auf das Schiff und fährt
los von Neapel. Und auch da dachte
man, endlich ist das Wetter gut, jetzt können wir los.
Aber während dieser Überfahrt wird das Wetter
deutlich schlechter. Oh ja,
es ist einer der schlimmsten Stürme anscheinend überhaupt, die es da
in letzter Zeit gab. Ja, vor allem diese Stelle
da, das ist ja, wenn man von Neapel nach Palermo
will, das ist ja gut, es ist eine Ecke weg von Messina,
aber dieser Durchfahrtbereich
hat es ja so in sich. Insgesamt, habe ich gelesen, sollen
da bis zu 2000 Flüchtlinge auf diesen Schiffen gewesen sein.
Aber uns interessiert natürlich jetzt nur die,
die, diese, der eigentliche
Hof. Und im Grunde bei diesem Unwetter werden
alle krank, alle sind seekrank, außer Emma. Emma
Hamilton scheint da überhaupt kein Problem mit zu haben alle
anderen, ne, die kümmert sich
da die Kinder tatsächlich und vor allem ein Kind,
der kleine Prinz Albert, der ist nämlich irgendwie sehr
krank und jetzt in diesem Sturm und
die arme Maria Carolina, die übergibt sich die ganze
Zeit und kann sich kaum noch bewegen. Und Gott sei Dank ist die
Emma irgendwie da und kümmert sich alle anderen. Und Lord Hamilton
angeblich, so sagt es glaube ich Emma nachher, den hat sie dann
gefunden mit der Pistole in seiner Kabine. Also er war schon bereits sich
das Leben zu nehmen, weil er meinte, also jetzt weniger wegen der
Seekrankheit, sondern weil er davon ausging, sie werden untergehen und er
möchte nicht ertrinken und würde sich dann eben, hatte den Plan
gefasst, sich vorher zu erschießen. Ich glaube der anwesende
Fürst Esther Hasi wirft eine Tabakdose weg, die ihm irgendeine
Geliebte geschenkt hat, mit der er zusammen quasi nicht gefunden werden
möchte, damit das nicht rauskommt.
Ja, aber der kleine Prinz Albert stirbt,
stirbt auf dem Schiff, das war der jüngste Sohn von
Maria Carolina und der schafft es nicht.
Ja, das heißt so in diesem Zustand
erreicht man jetzt Palermo. Und ja,
da kann man sich vorstellen, dass Maria Carolina
diese Stadt jetzt erstmal nicht so positiv wahrscheinlich
betrachtet und ihre Stimmung auf dem Nullpunkt ist.
Solveig: Zu dem furchtbaren, grausamen Verlust des schönen
Königreichs, der Ehre, des Ansehens, aller unserer
Interessen und des Erbes meiner Söhne habe ich nun auch dieses
Kind verloren. Alles ist in mir ertötet,
alles vernichtet.
Daniel: Also das ist jetzt der vorläufige Tiefpunkt
für ihre Geschichte und die Geschichte der
Familie, auch was ihre Wahrnehmung
glaube ich angeht, dieser Insel und der wunderbaren
Stadt Palermo, für die sie sich irgendwie nicht erwärmen kann.
Das mag auch mit dieser Ankunft zu tun
haben. Ferdinand allerdings, der hat Spaß. Der hat
Spaß. Der findet ganz toll, der ist das erste mal auf Sizilien
entdeckt ist mein Gott, hier ist ja so viel Natur und so viele Wildtiere,
die kann ich alle jagen. Der findet das
fantastisch. Die
Palermitaner, das korrekt sage,
glaube ich schon, ne. Palermitaner, die sind auch erstmal
ganz angetan davon, dass jetzt eine königliche Familie wieder bei ihnen ist, schon
ein paar hundert Jahre her
und haben ja eigentlich die Idee, vielleicht sind wir jetzt das
wichtigere Königreich.
Solveig: Werden wieder Hauptstadt.
Daniel: Genau, wir werden wieder richtig Hauptstadt hier.
Und das ist jetzt Königreich Sizilien und Neapolis,
nur so Vize, was davon noch übrig sein kann, vielleicht
später. Und natürlich Maria Caroline
versucht jetzt sich da häuslich einzurichten und irgendwie klarzukommen.
Und wir haben ja auch ein paar Möbel mitgenommen und ein paar Bilder sie an die Wand zu hängen.
Aber Palazzo Reale in Palermo ist
alt. Ist alt, wunderschön von
Rogero, schön ausgestattet mit Mosaiken. Aber das ist
scheinbar nicht der Geschmack des achtzehnte Jahrhunderts. Also
das findet sie, das seien ja hier afrikanische
Zustände, die da herrschen würde. Ich meine, faktisch ist ja auch schon
Afrikas schon auf einer Höhe. Mit anderen Mitteilen
Afrikas. Also bitte. Und es leben da auch Nachfahren von
Menschen, die damals quasi da im Schmelztiegel
der Kulturen bei Friedrich II. Sehr gut gelebt haben.
Aber dafür interessiert sie sich natürlich nicht. Sie sieht nur ihre
eigene schlechte Situation
und entsprechend wird es
irgendwie nicht besser, was sie da zu sagen hat.
Solveig: Ich habe schon zu lange gelebt und der Gram tötet mich. Ich
weiß gewiss, dass ich so nicht weiter leben kann und zweifle, ob
ich standhalten werde. Meine Schwiegertochter leidet an
Schwindsucht und ist dem Tod geweiht. Was ihren Vater
betrifft, sollte ich schweigen. Er empfindet keine
Liebe außer zu sich selbst und kaum einmal das.
Er sollte sich vor Augen führen, dass er den besten Teil seiner
Krone, seiner Einkünfte verloren hat. Aber er
ist allein von den Neuheiten gefesselt, die ihn amüsieren
und verschwendet keinen Gedanken daran, dass uns nur
1/4 unserer Einnahmen geblieben ist, dass wir
enternt und unglücklich andere mit uns ins
Verderben ziehen. Alles hier widert mich an. Unsere
Provinzen, Sorrento, jeden anderen Ort würde ich
vorziehen.
Daniel: Das ist der Moment, wo sie mir persönlich doch sehr unsympathisch
wird, dass sie meine Lieblingsstadt Palermo auf
diese Art und Weise hier in den Dreck
zieht.
Solveig: Vor allem kam mir jetzt auch gerade so, wenn der Ferdi doch so
viel jagt. Wir haben doch Cefaluda, das ist ja seit dem
Mittelalter das Jagdschloss von dem gewesen.
Warum hat ihm das niemand gesagt, dass es da so schön jagen
geht auf die Insel?
Du kannst dann nur jagen.
Daniel: Ja, aber scheinbar war das irgendwie so aus dem Blick bei denen
und eben nur so ein Fortsatz. Das gehört auch noch zu
uns, aber das sind diese Barone, die nerven.
Und der fühlt sich jetzt aber wohl und ist quasi weg.
Und das sieht hier Maria Carolina mit Schmerzen,
dass scheinbar sie die einzige ist, die das jetzt nicht einfach so hinnehmen
will, die Situation, in der man sich gerade befindet,
sondern dass man dagegen was tun muss und nicht hier
sich anpasst, also wie ihr Mann das scheinbar schon tut.
Und entsprechend gibt man sich auf die Suche nach Unterstützung.
Aber natürlich gibt es letztlich nur eine Nation, die in dem
Fall unterstützen will, denn der Franz
hat erst mal Frieden geschlossen und möchte da nicht mehr dran
rühren. Aber auf die Engländer ist
Verlass, denn so wie Napoleon die als Hauptfeind
sieht, müssen die Engländer sich auch die ganze Zeit vor
allem mit den Franzosen beschäftigen. Die sind aber
noch nicht so weit, jetzt gleich für Maria Carolina und die
Neapolitaner da das ganze Festland zurückzuerobern. Sie
kümmern sich erstmal die Inseln, weil das ist natürlich nicht schlecht, da den Zugang
zu kontrollieren nach Neapel. Das heißt, es sind diese
kleinen, kleineren, etwas größeren Inseln im Golf
von Neapel, pro Ischia und Capri,
wo da die Sonne im Meer versinkt.
Solveig: Ischia kenne ich durch das Nonnenkloster.
Daniel: Ja, ich glaube, Angela Merkel hat da immer Urlaub gemacht. Ischia, ja,
habe ich mal gelesen, dass sie da an einem Ort
Urlaub gemacht hat. Und Proci, da kennt ihr vielleicht auch von so
Urlaubsprospekten, wenn man immer besonders bunte
Häuser am Meer auf einer Insel sieht, dann ist das
meistens Proci, da sieht es so aus.
Und da schaffen es die Engländer quasi,
das wieder einzunehmen und so eine Station zu haben,
direkt vor den Toren von Neapel. Und dann, wenn es soweit
ist, den Sprung zu schaffen. Und als sie dann
wenigstens diese drei Inseln zurückerobern, sind sie auch nicht
zimperlich, sondern zeigen gleich, was sie von denen, diesen
republikanischen Franzosen halten.
Nelson berichtet nämlich dann von seinem Vorgehen da vor Ort. Die
Nachricht von der Hinrichtung von 13 Jakobinern in Proceda
hat uns großes Vergnügen bereitet. Die drei Geistlichen
werden hoffentlich bald an dem besten dafür geeigneten Mast
der Aurora unter der Last ihrer Sünden hängen.
Ja, auch eine Rachegott, der da sich auf den Weg
nach Neapel macht demnächst.
Solveig: Im Sinne von Maria Carolina hat die Rache gespielt.
Daniel: Ja, im Prinzip ja, das müsste ihr ja
gefallen. Zeigt sich aber, dass die Franzosen in
Neapel tatsächlich auch nicht so einen besonders guten Stand
haben. Dieser Stellvertreter des Königs, den man da gelassen
hat, ist weiß nicht unbedingt die hellste Kerze
auf der Torte, aber vor allem sind
es, wie in anderen Teilen Europas auch, wo
Länder für französische Soldaten aufkommen
müssen, die Tributzahlungen, die einen
Volksaufstand verursachen in Neapel.
Ja, die meisten Menschen in der
Stadt, die Lazzaroni, sind immer noch auf der Seite des
Königs, finden das gar nicht so toll, dass die Franzosen da jetzt angekommen
sind, beziehungsweise, dass die ja immer mehr
Jakobiner sich in Neapel breit machen, die die Franzosen
und ihre Ideen toll finden. Die werden jetzt zunehmend gejagt und
getötet. Also es bricht so ein bisschen Anarchie
aus und man ist dann auch bei der Definition recht
frei, wer eigentlich ein Jakobiner sei,
denn da heißt es dann, wer Brot und Wein besitzt, muss Jakobiner
sein. Alles klar.
Also es geht mehr die sozialen Unterschiede in der Stadt als wirklich
die philosophischen Ideen der Aufklärung, ist ja
meistens, und der Menschenrechte, die da vielleicht sich
verbreiten könnten. Und
ja, für Neapel ist eigentlich eine
französische Besatzung und französische Macht
momentan die einzige Hoffnung, da wieder Ordnung
reinzubringen und keine Angst haben zu müssen, auf der
Straße mal so nebenbei erdolcht zu werden. Das heißt,
es gibt immer mehr Leute, die sich anfreunden damit, dass vielleicht
Frankreich die Herrschaft über Neapel übernimmt.
Und eine ganz prominente Persönlichkeit ist die
Dichterin, die seinerzeit die Geburt der
ersten Töchter besungen hat, Frau
Pimentel, die damit angeblich
aber fand, das kündigt nur die größere Geburt an
und die eine wichtige Rolle gespielt hat eigentlich auch bei
Hofe und von Maria Karoline auch belohnt wurde.
Die schließt sich jetzt mit Verve den
Jakobinern an und ist ganz vorne
dabei, jetzt auch Maria Carolina zu
verhöhnen. Jetzt ist sie keine Messalina mehr, sondern sie
sei die wiederauferstandene Popea von Nero,
glaube ich.
Solveig: Die Mama, die Frau, die. Ja tot geprügelt
hat.
Daniel: Ah, okay. Eine unreine Lesbierin.
Oh ja, sie hat sie oft sich mit Lady
Hamilton getroffen.
Solveig: Das sind nämlich diese fiesen
Karikaturen, von denen ich meinte.
Daniel: Und überhaupt die gottlose Gemahlin des
törichten Tyrannen. Ja, der gar nicht mehr so
töricht war. Aber das sind die Bilder, die sich
verbreiten und die populär sind und mit denen man
wunderbar jetzt abschließen kann, gewissermaßen mit denen, die
man gerade verjagt hat. Und tatsächlich ersteht jetzt eine
Republik in Neapel unter einem antiken
Namen, nämlich die natürlich, also das als die
Antike könnte Vorbild sein für diese
republikanische Ära, nämlich die parthenopäische
Republik. Ich glaube, die wird sich nicht lange halten, weil niemand sich diesen
Namen merken kann.
Solveig: Von Parthenon wahrscheinlich.
Daniel: Ja, das ist quasi der antike Name für Neapel.
Solveig: Ich dachte, Neapel wäre der antike Name von Neapel.
Daniel: Ja, noch antiker, griechischer.
Solveig: Aber Neapel ist doch Neapolis, also die neue Stadt.
Daniel: Aber die Region wahrscheinlich. Vielleicht nicht die
Stadt, aber die Region, in der man
sich da befindet. Ja, aber es gibt drei Tage
Kampf zwischen französischen Soldaten und den Lazzari oder
Lazzaroni, die immer noch dem Ferdinand
treu ergeben sind. Und es entwickelt sich so eine Art
Guerillakrieg, so wie dann später in Spanien. Also die
Franzosen werden da keine Ruhe finden, solange die Lazaro
Uni finden, dass der Ferdinand der bessere
Herrscher wäre. Und im Grunde besteht
diese Republik natürlich nur unter der französischen
Besatzung und ihrerseits hat Frankreich auch kein
Interesse daran, jetzt Neapel weiterzuentwickeln, sondern
vor allem militärisches Interesse an den Küsten
und finanzielles Interesse daran, die Bevölkerung an der
Finanzierung des Krieges zweitausendeinundzwanzig zu beteiligen. Und es gibt zwar so
Reformversuche, aber da verbessert
sich nichts an den Lebensumständen der Bevölkerung,
eben man vor allem das Land auspresst. Und
im Ergebnis dieses Partisanen oder
Guerillakrieges und mit englischer Unterstützung
natürlich, zieht erstmal die französische Besatzungsmacht
im Mai 99 sich langsam wieder zurück. Aber
noch sind da die neapolitanischen Jakobiner an
der Macht und man fragt sich schon, wie das Ganze jetzt hier
weitergeht, denn scheinbar
so der stärkste Charakter, nämlich Maria Carolina, auf dem man
vertrauen könnte, von der wird gerade anscheinend auch nicht
mehr so viel erwartet, weil sie sich da ihrer
schlechten Stimmung hingegeben hat in Palermo, so
berichtet es jedenfalls ein Engländer,
also nicht Herr Hamilton selbst, sondern jemand, ein anderer Adeliger,
der sich da zurzeit aufhält. Der König spielt in der
Regierung seines Königreichs absolut keine Rolle. Der ungestüme
Charakter der Königin hat sich durch die andauernden
Schicksalsschläge verstärkt und wird durch den Gebrauch von
Opium, von dem sie nun sechs Körnchen am Tag nimmt,
immer schlimmer. Sie hält sich fast den ganzen Tag in ihren
Räumen auf, nimmt die Berichte der Minister entgegen, bespricht sie
mit ihnen und gibt ihnen Instruktionen. Dann empfängt sie ihre
Geheimagenten und trägt ihnen das Gegenteil auf.
Die Spione der Königin sind überall
und da gibt sie tatsächlich scheinbar viel Geld für aus, dass sie so ein
Spionagenetzwerk aufgebaut hat und unterhält
also ihre eigene kleine Flottille in Palermo, so
Fischerbötchen, mit denen die quasi bis nach Neapel vor
allem dann können. Ja, aber scheinbar geht es ihr auch nicht mehr so
gut. Also es hat sie doch etwas mitgenommen.
Solveig: Kann man jetzt verstehen, dass sie da vielleicht eine Depression.
Daniel: Also meine körperlich ist ja beansprucht durch zahlreiche
Geburten und auch sie ist öfter mal krank, auch
zwischendurch. Jetzt diese Überfahrt, wieder ein Kind
verloren, sitzt in dem kalten normannischen Palast
in.
Solveig: Palermo, wahrscheinlich auch zugig geworden, will nach
Hause, ist nicht mehr so intakt und.
Daniel: Damit sie es besser aushält und das alles nicht so schlimm wirkt, schluckt es jetzt also
Opium und davon offenbar immer
mehr.
Solveig: Was halt passiert, wenn du Opium konsumierst.
Daniel: Scheinbar brauchst du mehr.
Es gibt aber einen Hoffnungsstreif am
Horizont und das ist nicht Ferdinand
Emma, das ist kein Minister, es
ist auch nicht die Emma, sondern die
Kirche ein Kardinal,
Kardinal Fabrizio Ruffo, der dort am
Hofe von Neapel weilte und jetzt auch mit nach Palermo gegangen
ist. Vor allem aber war der Leiter von San Leuccio,
also hier dem Vorzeigeprojekt von Ferdinand,
diese Seidenmanufaktur, Kolonie und so weiter,
der im Staatsrat eben einen Sitz hat.
Und er sagt, ich schaffe das, ich bringe
uns wieder zurück nach Neapel, wir erobern das zurück.
Er wollte eigentlich sowieso, dass Ferdinand in Neapel bleibt,
mit den Lazzaroni gemeinsam Widerstand
leistet, aber gut, das war mit Ferdi halt nicht zu machen. Und
jetzt sagt er, da müssen wir mit Gottes Hilfe das
schaffen. Also im Grunde so einen
Kreuzzug, den er aufruft. Also sie
setzen über mit einer kleinen Truppe, der
Kardinal voraus, mit einem Kreuz, das beschrieben ist, in diesem
Zeichen wirst du siegen, so wie einst der
Kaiser Konstantin. Und er
schreibt einen Aufruf, der dann von allen
Kanzeln in Kalabrien verlesen
wird. Und darin heißt
nachdem eine Horde von sektiererischen
Verschwörern in Frankreich Thron und Altar
umgestürzt, ganz Italien überrannt und in
Unordnung gebracht hat, den Stellvertreter
Christi, unseren Papst Pius VI. Gefangen
genommen und nach Frankreich verschleppt,
durch Heimtücke und Verrat unser Heer zerstreut
und unsere Hauptstadt und unsere Provinzen
überfallen und zum Aufstand
angestachelt hat, unternimmt sie nun alle Anstrengungen, uns
das kostbarste Geschenk des Himmels, unsere heilige
Religion, zu entreißen, die göttliche Lehre des
Evangeliums zu zerstören, unseren Besitz zu
rauben und der Keuschheit unserer Frauen
nachzustellen. Also wen das
nicht überzeugt mit der Religion, dem macht
man nochmal ein bisschen Angst vor Vergewaltigung von
Töchtern und Frauen. Das funktioniert meistens ganz
gut. Tatsächlich sammelt er einiges an
Geld und am Ende hat er Leute sich
herum, mit denen er jetzt sich Richtung Neapel bewegt.
Oder was sind das für Leute?
Solveig: Irgendwelche Bauern?
Daniel: Irgendwelche Bauern. Vor allem sind das Leute, die
ja keine Verpflichtungen haben, niemandem gegenüber,
die sich meist irgendwie mit Diebstahl und Raub sonst über
Wasser gehalten haben, die eben auch kein Problem damit
haben, andere Leute anzugreifen. Das sind die, die
man jetzt braucht. Die aber zusehends da auch Gewalt
verbreiten, überall wo sie vorbeikommen.
Solveig: Wahrscheinlich auch selber vergewaltigen.
Daniel: Wahrscheinlich. Tatsächlich, genau. Dass sie
sich nicht so ganz an die Moral halten,
die der Kardinal hier mit dem Kreuz eigentlich verbreiten will. Aber das muss man
jetzt halt in Kauf nehmen, denn man braucht diese Schlägertruppe, die
Briganten und Räuber.
Solveig: Lasst euch nicht von den Franzosen vergewaltigen, lasst euch von uns.
Daniel: Ja, oh Gott, bitte. Aber scheinbar haben
manche diesen Eindruck, denn er wird dann auch als
Kardinaler oder das Kardinalsmonster
bezeichnet. Man muss allerdings auch dazu sagen,
er macht im Geiste Leopolds II.
Da Reformen,
Steuerreformen. Er schafft es, dass der Adel
kuscht, weil sie Angst haben vor seinen Banden,
müssen sie akzeptieren, dass sie jetzt auch mal hier zur
Verantwortung gezogen werden, auch mal finanziell und sich bitte
beteiligen. Und eigentlich hofft
er natürlich auf Beistand, dass der König jetzt sieht, wir haben
Erfolg, komm zweitausendeinousand, wir brauchen dich, dass du hier auch mit
voranschreitst. Der kommt halt nicht, der hat immer
noch ein paar Wildschweine übrig, die ihn noch nicht kennengelernt
haben. Und Maria Karolina schickt also nur eine von ihr
und den Töchtern bestickte Fahne
zur moralischen Unterstützung dieser Armee. Aber es
kommen tatsächlich noch andere Soldaten und da
ist Maria Carolina wahrscheinlich erfolgreich gewesen mit ihrem Briefverkehr.
Also die Rußen schicken ein paar bisschen Verstärkung, die da
anlanden und die Osmanen sogar
schicken ein paar Albaner, 2000 Albaner, glaube ich,
waren mit dabei. Also das sind so die Kampftruppen, die dann
von außen kommen, jetzt hier mit denen zusammen auf
Neapel zu ziehen. Und weil dieser Aufstand ja in
Neapel da losgegangen ist schon, haben die
Jakobiner und Republikaner letztlich schon sich auf
dem Rückzug befinden. Sie haben sich da in die diversen Kastelle
zurückgezogen, also da quasi
militärisch haben sie sich da verschanzt, haben also
letztlich aber keine Kontrolle mehr über die Stadt, außer dass sie von da aus
natürlich schießen können. Und Rufo auch
da ist er jetzt doch nicht das kardinale Mostro,
sondern versucht zu verhandeln und sagt, also worum es uns
geht, ist jetzt einfach die Stadt wieder einzunehmen und dass hier wieder Ruhe
und Ordnung einkehrt und alles wieder ordentlich
wird. Und wir sind einverstanden, euch
quasi freies Geleit zu geben,
Waffenstillstand, wenn ihr abzieht.
Und da sind die einverstanden, also die schließen einen Waffenstillstand,
während die in Palermo vor allem natürlich den Sieg
Rufus feiern und dann doch ziemlich zweitausendein. Wie kann
denn dieser Kardinal jetzt mit diesen Jakobinern
behandeln, die meine Schwester getötet
haben, quasi im übertragenen Sinne Maria
Karolinas jetzt hier ernsthaft verhandeln, was ist das für ein
Verräter? Egal was der da geschafft hat, aber
das geht auf keinen Fall. Also im Namen von
Ferdinand kommt jetzt Nelson, der keinerlei
Vollmachten hat, aber jetzt da quasi sagt, wo es wirklich langgeht
muss und so milde walten lassen
wie der Rufo. Das geht noch nicht. Und das heißt,
Nelson übernimmt das Kommando und tut eben so, als hätte
er zu sagen, was da jetzt geschehen muss. Und
natürlich hat er auch den Zuspruch von Maria Carolina.
Und die ist jetzt gar nicht zimperlich, wenn es darum geht,
da wieder für Ordnung zu sorgen.
Solveig: Schließlich, meine liebe Lady, empfehle ich Lord Nelson,
Neapel zu behandeln, als wäre es eine rebellische Stadt
Irlands. Es ist nicht notwendig, auf die Zahl Rücksicht zu
nehmen. Tausende von Verbrechern weniger werden Frankreich
schwächer machen und wir werden besser stehen. Ich empfehle
ihnen daher, meine liebe Lady, größte Festigkeit, Kraft,
Energie und Strenge hier.
Daniel: In der Stadt Irlands. Auch schön wie so querverweise plötzlich auftauchen,
wo die Engländer auch schon mal gezeigt haben, wie sie eigentlich so drauf
sind, wenn man ihnen widerspricht und nicht das
tut, was sie für richtig halten. Und das findet sie offenbar ein gutes
Modell, jetzt mit ihrer Residenz statt
zu verfahren. Ja, und dann Ferdinand
tatsächlich, nachdem da aufgeräumt wurde, fährt jetzt
mal rüber, guckt sich das an vor Ort, traut sich aber nicht vom
Schiff.
Solveig: Er bleibt halt.
Daniel: Er, er bleibt halt. Er traut sich da immer
noch nicht rein, fordert aber jetzt noch mal schneller hinrichten.
Mehr. Dann komme ich, dann komme ich gleich.
Solveig: Bringt sie alle Dann komme ich.
Daniel: Ja, und da gibt es auch noch so eine Szene. Also sie haben da, ich habe vergessen, ich
glaube, den ehemaligen Minister, der sich dann auf die Seite der Jakobiner
geschlagen hatte, den haben sie dann da getötet
und ins Meer geworfen. Und als der Ferdinand dann mit seinem Schiff
Ÿousand im Hafen von Neapel kommt, dann kommt plötzlich die Leiche
wieder aus dem Wasser heraus, quasi so nach einer christlichen
Bestattung zu verlangen. Was auch immer davon wahr sein
kann. Wahrscheinlich, dass man ihn jetzt mehr geworfen hat,
wird schon richtig sein. Nelson fand ja vorher auch, dass man
da die Geistlichen am Mast aufhängt. Also
er ist ja da offenkundig nicht zimperlich. Und Maria
Carolina gefällt das und dem fährt ihn dann auch.
Danach gibt es dann eine große Party in
Palermo, eine große Siegesfeier,
vor allem für Nelson Zweitausendein, für das, was der Rufo
geleistet hat. Der kriegt zwar auch noch ein bisschen was,
wird noch mal erwähnt, aber mit dem Waffenstillstand
hat er sich da ein bisschen verdorben. Und jetzt darf der Nelson den ganzen Ruhm
für sich einheimsen. Und
ja, es ist schon ein bisschen peinlich dann da
diese Situation am Ende. Und
vor allem sieht man auch, dass sie es jetzt
ein bisschen übertreiben und quasi das Pendel in die andere Richtung
ausschlägt. Denn bei diesem
Ÿousand, bei dieser Feier zu Nelsons Ehren,
überreicht ihm Ferdinand das königliche
Schwert Neapels. Also das, was
er quasi als Karl, sein
Vater, als König von Neapel
abgedankt hat zu seinen Gunsten und nach Spanien
aufgebrochen ist, hat er ihm quasi symbolisch das
diamantenbesetzte Schwert übergeben, das
Neapel verkörpert. Und das schenkt
Ferdinand jetzt Nelson.
Solveig: Schenkt er es ihm oder gibt es ihm nur für den Abend so für dich?
Daniel: Nee, der schenkt ihm das. Also es
scheint, also es kommt so raus, als würde er das dann behalten.
Solveig: Oh, okay.
Daniel: Also ich würde ja auch sagen, man kann es mal symbolisch wie die Schlüssel der Stadt
übergeben, wobei das vielleicht auch schon übertrieben wäre. Ich meine, der König
übergibt das Schwert quasi sein Königreich in Nelsons
Hand. Und das zeigt jetzt schon
die Abhängigkeit natürlich auch, mit der
Neapel jetzt Ÿousand sich in die Hände Englands
begeben hat. Und das ist der nächste Verweis auf den
nächsten Teil, der jetzt noch
aussteht. Denn ich dachte mir, bevor du
einschläfst und ihr womöglich auch zu viel
habt von diesen Auseinandersetzungen, machen wir das in etwas
kleineren Teilen, damit dir die einzelne Folge nicht zu lang
wird. Und das heißt aber auch, ich übertreffe dich,
die du ja schon zwei Trilogien hier,
Trilogien abgeliefert hast mit einer
Tetralogie. Das heißt, wir werden jetzt an diesem
Punkt enden, wo also England
dafür sorgt, dass Neapel wieder in
die Hände des Königs gelangt.
Und werden aber sehen, dass es mit dieser
Abhängigkeit von England vielleicht doch nicht so eine gute
Wahl war. Und dass die sich jetzt
langsam da breit machen und irgendwie nicht mehr weggehen wollen. Das ist
auch unangenehm.
Solveig: Diese Engländer auch immer, ne?
Daniel: Ja, also die haben das mit Irland scheinbar falsch verstanden, als
die Maria Karoline das gesagt hat, zweitausendein, ihr sollt das wie so eine
irische Stadt behandeln, haben sich gedacht, ja stimmt,
dann bleiben, dann machen wir das so wie in Irland.
Und so hat sie sich das, glaube ich, nicht gedacht. Aber dazu mehr in
der nächsten Folge und im Finale dieser Reihe
zu Maria Carolina. Und wir danken euch sehr, oder ich vor
allem, dass ihr meine
Leidenschaft hier verfolgt und
die Geschicke dieser wundervollen Königin und
interessanten Persönlichkeit. Und wir hören uns
demnächst wieder. Bis dahin schreibt ihr uns
gerne Kommentare in den sozialen Medien oder
direkt per E Mail an
kontaktloorfunk geschichte
de. Und wir wünschen euch alles Gute.
Solveig: Bis dann.
Daniel: Ciao.