FG043 - Maria Karolina | Großmutter des Teufels
12.09.2024 85 min
Zusammenfassung & Show Notes
Unter der Sonne Neapels feiern wir den Abschluss unserer Tetralogie über Maria Karolina von Österreich. Diese Folge bringt uns die letzten dramatischen Momente ihrer Herrschaft und ihres Lebens.
Der Fall der neapolitanischen Monarchie
Nach dem Sieg über die neapolitanische Republik und der brutalen Vergeltung, die Maria Karolina und Nelson initiierten, kehrt keine Ruhe ein. Die Monarchie hat zwar obsiegt, aber König Ferdinand traut sich nicht vom Schiff und die Stadt versinkt in Anarchie. Europa verliert den Respekt vor Neapel, und die englische Unterstützung wird zunehmend zur Bevormundung. Insbesondere, nachdem Maria Karolinas Vertraute Admiral Nelson und Sir William Hamilton abberufen wurden.
Erneute Flucht nach Sizilien
Maria Karolina muss erleben, wie ihr Einfluss schwindet. Ihr Neffe und Schwiegersohn Kaiser Franz I. von Österreich überlässt Neapel den Franzosen. Diese halten Apulien dauerhaft besetzt, und die finanziellen Belastungen wachsen. Maria Karolina hofft weiter auf ein Bündnis mit Großbritannien und hält die versprochene Neutralität nicht ein. Schließlich marschiert Joseph Bonaparte nach Neapel, um sich dort zum König zu krönen. Erneut muss die königliche Familie nach Sizilien fliehen. Dort wird immer deutliche, dass die Briten die Insel mittlerweile als ihren Besitz betrachten und die Königin als Befehlsempfängerin.
Angeheiratete Verwandtschaft
Franz I. von Österreich überlässt seine Tante und ihr Königreich sich selbst. Auch seine Frau Maria Teresa - Tochter von Maria Karolina hält im Zweifel zu ihrem Mann. Den größten Schmerz jedoch bereitet Maria Karolina die Hochzeit ihrer Enkelin Marie Louise mit Napoleon, dem selbsternannten Kaiser der Franzosen. Damit habe man sie zur "Großmutter des Teufels" gemacht. Mit ihrem Neffen bricht sie daraufhin jeden Kontakt ab.
Auf dem Weg zum Kongress
Da Maria Karolina ihre anti-napoleonische Haltung nicht ändert und weiterhin zum Kampf gegen Frankreich aufruft, verlangen die britischen Besatzer Siziliens, dass die Königin ihr Königreich verlässt. Nach achtmonatiger Reise gelangt sie nach Wien. Von Ferdinand ist sie zur Bevollmächtigten Neapels beim Wiener Kongress ernannt. Doch Österreichs Kanzler hält noch zum napoleonischen Herrscher Joachim Murat. So ist Maria Karolina gesellschaftlich und politisch isoliert. Sie stirbt überraschend an einem Schlaganfall. Selbst bei ihrer Beisetzung wurde ihr der Titel der "Königin von Neapel" vorenthalten.
Hört Euch auch die vorherigen Folgen unserer Tetralogie über Maria Karolina an, um die ganze Geschichte dieser faszinierenden Königin zu erleben.
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Transkript
>> Daniel: Es mag ja schon September sein, aber wir befinden
uns noch immer unter der sommerlichen Sonne
Neapels und feiern den Sieg des
Admirals Nelson über den irischen, nein, über
den neapolitanischen Widerstand,
über die Reste der neapolitanischen Republik. Und das ist ja
schon gute Tradition bei bestimmten
Gelegenheiten, die eine bestimmte
Feierlichkeit erfordern, wie z.B. der Abschluss unserer
ersten Tetralogie über diese
wunderbare oder wunderbare, aber faszinierende
Persönlichkeit von Maria Corolina. Vielleicht auch
gemeinsam einmal diesen Moment durch
ein Anstoßen zu würdigen.
So, es ist leider
kein Getränk aus dem Königreich beider Sizilien,
aber es ist so ähnlich. Aber zumindest aus Italien
stammt es.
Auf Maria Carolina und auf Lord
Nelson. Lord Nelson nicht so. Vielleicht nicht
so Lady Hamilton, die ist cool. Und überhaupt
auf die ganze Mischboke und den Ferdi, über die wir jetzt
hier in der vierten Folge mittlerweile euch
berichten. Und ich hoffe, ihr seid alle noch dabei. Auf jeden
Fall ist es mein Opus Magnum und wie du schon gesagt hast, von Anfang
an wollte ich unbedingt über Maria
Carolina sprechen. Vor allem, ja, mich
mal zwingen und euch
mitzwingen, weil die Bücher
zu lesen, die hier schon ewig rumliegen. Und da bin ich jetzt sehr
dankbar, dass ich einmal ihr ganzes
Leben verfolgen durfte und dir und euch
allen davon berichten konnte. Also noch mal
auf die Königin.
>> Solveig: Das habe ich nur dir eben gesagt, haben wir noch nicht aufgenommen,
sondern vielleicht auch für die Zuschauerschaft. Tatsächlich, seit wir
diesen Podcast betreiben, sagte mir Daniel, er
möchte über Maria Karolina sprechen. Also es ist wirklich
das große Thema. Ja, also die als
Anliegen, also das ist wirklich, das ist nicht nur Gerede, es ist
wirklich das große Thema.
>> Daniel: Aber erstmal hallo Solveig.
>> Solveig: Ja, danke.
>> Daniel: Es ist schön, dass du immer noch da bist.
>> Solveig: Ja, ich kann auch nicht sprechen.
>> Daniel: Und deine königliche Rolle übernommen hast
für uns immer quasi. Wir hören die
Worte immer wieder der Königin durch deine
wunderbare Stimme, an der überhaupt gar nichts auszusetzen
ist, wie ich das in der ersten Folge behauptet habe,
oder Maria Theresia das behauptet hat. Und ja, letztes
Mal durften wir uns freuen über die Wiedereinnahme der
Residenzstadt Neapel. Allerdings klang es schon
ein bisschen an, der Ferdinand traut sich nicht mehr vom Boot runter.
>> Solveig: Kann ich verstehen.
>> Daniel: Und es herrschen irische Verhältnisse, was auch immer
das heißt. Ich glaube, die Iren wissen sehr gut, was das heißt. Also
ich habe da keine Zweifel. Solltet ihr zweifeln? Ja,
also England mausert sich ja immer mehr zu einer Kolonie.
Das ist schon länger eine Kolonialmacht,
die große Teile der Welt bereits in Besitz genommen
hat und das nicht immer zum Vorteil und
zur Freude der dort ansässigen
Bevölkerung. Und das betrifft vor allem gleich die
nächstliegende Insel.
>> Solveig: Aber die erste große Kolonie haben sie auch schon wieder verloren.
>> Daniel: Ja, das stimmt allerdings. Die haben so vor den
Franzosen schon entdeckt, man kann eine Verfassung schreiben
und kommt auch ohne König klar.
>> Solveig: Es wird die Engländer aber nicht aufhalten, weitere Kolonien zu
sammeln, die nicht weg ist.
>> Daniel: Muss man halt eine neue suchen.
>> Solveig: Genau.
>> Daniel: Und wer weiß, was da Neapel noch blüht. Aber
erstmal bricht jetzt der Exzess aus,
nämlich das, was ja Maria Carolina quasi mit auf den Weg
gegeben hat, behandelt es wie eine irische Stadt. Und
entsprechend gibt es in Neapel wohl rund 8000
Prozesse und vor allem auch sehr viel Selbstjustiz. Also jeder hat einen
Jakobiner, dem er noch was nachträgt
und von dem er sich noch befreien wollte. Da war man ja vorher schon nicht
so definit, was eigentlich ein
Jakobiner sei. Also im Zweifel ist es der Nachtrag, mit dem ich schon lange
ein Hühnchen zu rupfen hatte. Und wir können es heute nicht
mehr so ganz nachvollziehen, wie viele Prozesse und gegen wen und
mit welchem Urteil eigentlich geführt wurden, weil auf Befehl
seiner Majestät des Königs später diese Akten
alle verbrannt wurden. Ja, also vielleicht war es ihm
auch unangenehm, dass man sich da so der Rache
hingegeben hat. Also wir wissen nicht genau, wie viel und
welche strafen. Aber wir wissen allerdings, dass
eben jene Dichterin, die
Maria Karolina als Popper beschrieb,
also wie hattest du doch gesagt, das war die Frau, nicht wahr?
Von Nero. Das ist ja an sich schon mal ein
schlechtes Image. Das kann man gut benutzen.
Es geht nicht darum, wer sie wirklich war, sondern welches
Bild hier genutzt wird. Genauso wie ja Maria Carolina
jetzt mit einem bestimmten Bild behaftet werden
soll. Und dafür muss Frau Pimentel jetzt erst
mal bezahlen. Also die wird genauso hingerichtet wie eben viele
andere, die sich da hervorgetan haben bei der
Parthen. Ich habe es schon wieder vergessen.
Zweitausendein. Ja, hättet ihr euch anders überlegen müssen, wenn ihr
in die Geschichte eingehen wollt
und erinnert werden wollt. Das Branding ist wichtig.
Genau. Ja, und Maria Karolina
tut sich jetzt nicht besonders hervor, außer dass sie da
Nelson losgeschickt hat. Hinterher tut es ihr, glaube ich, schon ein
bisschen leid. Auf jeden Fall. Es gibt so einen kleinen Kommentar, da
darfst du jetzt noch mal deine Stimme leihen.
>> Solveig: Das ist eine Mischung aus Korruption und Schrecken, die meine
Abscheu vor der Immoralität und Verderbtheit in Neapel erhöht.
Ohne eine starke Regierung mit klarer Richtung geht Neapel
unter. Es wird an seiner eigenen Immoralität
verwesen. Das lässt mich verzweifeln. Aber es gibt kein
Heilmittel, das ist.
>> Daniel: Etwas merkwürdig aussagen, nicht wahr? Also eigentlich ist
das ihre Stadt, wo sie unbedingt wieder hin
möchte. Das Land, das sie ihr Vordermann gebracht hat,
zumindest teilweise, da durchaus Erfolge gefeiert
hat oder sich rühmen kann, damit die richtigen Leute
da eingesetzt zu haben. Und jetzt geht es einmal irgendwie nicht
so, wie sie das möchte und das Korruptheit und
Schrecken, Immoralität und Verderbtheit.
>> Solveig: Aber die Zustände hat sie doch selbst auch
Neilson hingeschickt hat.
>> Daniel: Also und tatsächlich, es gibt jetzt Mord und Totschlag in
Neapel. Also das setzen die erstmal sofort. Also so richtig unter
Kontrolle bekommt man das eigentlich nicht für die Monarchie.
Die mögen das ja jetzt zurückerobert haben, aber der Ferdinand geht ja
nicht von Bord. Also die Monarchie ist
irgendwie, kommt nicht zurück
erstmal. Es herrscht da Anarchie und auch
jegliches Ansehen eigentlich in Europa ist für Neapel
erstmal gegessen. Zweitausendein. Also das
war's. Und ja, du erinnerst dich
sicher an die Siegesfeier, die wir gerade quasi noch mal mitbegangen haben für
Lord Nelson, der das königliche Schwert
des Königreichs Neapel mindestens überreicht,
womöglich sogar geschenkt bekommen hatte. Und es gab
irgendwie eben auch so einen peinlichen Moment bei dieser Feier, weil sie haben so ein bisschen
übertrieben und damit ist gar nicht das Schwert gemeint, sondern sie haben
da im Garten so ein Ruhmestempel aufgebaut oder ein
Siegestempel, wo dann der Ferdinand stand, also
eine Wachsstatue von ihm. Das ist also der letzte
Schrei damals, dass man Personen den Wachs
nachformt. Da gibt es, habe ich nicht mitgebracht jetzt mehr,
auch so einen schönen Brief, wo Maria Karolina zum ersten Mal so eine
Wachsfigur geschickt bekommt, total irritiert ist, mein Gott, das sieht aus wie eine
Leiche, was haben die uns da
geschickt? Und dann finden sie es aber irgendwie cool.
>> Solveig: Ist aus England die Tradition.
>> Daniel: Ich glaube, madame Tussaud ist das schon.
>> Solveig: Die Zeit tatsächlich, das habe ich mal erklärt bekommen,
aus den Effigien, die sie.
>> Daniel: Für die Kascha macht hatten, sogar seinerzeit in der Ausstellung in
der WT Raten gemeinsam zu arbeiten, gab es auch so eine
Wachspuppe eines englischen, ich glaube von
Cromwell wurde dargestellt.
Ja, auf jeden Fall machen sie das jetzt noch mal in groß. Also
der König steht da in Wachs als Sieger
über die Jakobiner. Nein, ich erzähle völligen Quatsch. Es war
nicht der König, der in dem Siegestempel stand, sondern natürlich die Siegesgöttin.
Der König wird dahin geführt in dieser Darstellung. Also
auch Wachspuppe, soweit war es richtig. Also nicht
der König wird dahin geführt, sondern es gab mehrere
Figuren, Siegestempel, Siegesgöttin.
Natürlich. Und vorne führt Lord Nelson
König Ferdinand zur Siegesgöttin. Das ist die
Szene, die da in in Figuren
dargestellt wurde. Und jetzt darfst du nur einmal
raten, welche Gesichtszüge denn oder
wessen Gesichtszüge denn wohl die
Siegesgöttin hatte.
>> Solveig: Also angemessen wäre vielleicht Maria
Caroline, aber ich vermute jetzt, weil es Nelson
ist, dass er Lady Hamilton nimmt.
>> Daniel: Genau, das haben die aber so für ihn gemacht.
>> Solveig: Ach so.
>> Daniel: Also der Nelson. Ich weiß gar nicht, ob
Hamilton auch in der Szenerie mit beteiligt war. Ich glaube, weiß es
nicht. Ich glaube nicht. Also Nelson führt
Ferdinand zu Siegestempel.
>> Solveig: Aber kurzfristig. Nelson ist jetzt der echte oder ist das auch eine Wachspuppe?
>> Daniel: Nein, eine Wachspuppe. Also alles, alles ist eine Wachspuppe.
Nelson führt Ferdinand zur
Siegesgöttin und das ist eigentlich Lady Hamilton.
Und jetzt stell dir vor, die Besucher kommen in diesen Garten, also die
Geehrten kommen in diesen Garten und sehen diese Szenerie,
was ja doch sehr pikant ist, dass Cassie
Nelson da zu seiner geliebten
Siegesgöttin kommt. Und Lord Hamilton steht auch daneben und denkt
sich. Und vor allem, das ist ja eine große
Siegesfeier bei Hofe. Natürlich gibt es danach Aufzeichnungen,
Berichte darüber, die auch an die anderen Höfe durch die Botschafter
gesandt werden. Das heißt, der Hof in London erfährt jetzt auch,
was da geht da eigentlich ab in Palermo.
Also es ist ja schön, dass die mit uns
verbündet sind, aber dieser Personenkult
geht uns doch ein bisschen zu weit. Und auch die Art dieser
Beziehung, dieses komischen Dreiecks, ist auf
Dauer irgendwie nicht so angenehm,
weil man kann diese Szene.
>> Solveig: Ja auch anders deuten, wenn also
Lady Hamilton da steht. Vielleicht auch als
Personifikation sind die ja auch nicht immer so leicht, also nicht
groß bekleidet. Und jetzt Nelson führt jetzt den
König zu ihr, so nach dem Motto ich hatte sie, jetzt
kannst. Jetzt führt er noch den König zu ihr, dass er auch sie, wenn
sie.
>> Daniel: Ihre Attitüden spielt, ist sie wahrscheinlich auch nicht immer ganz so
dick angezogen, aber.
>> Solveig: Trotzdem so eine Zuführung durch Schnelzen, jetzt ergibt
sie weiter an den König.
>> Daniel: Sehr skurril. Auf jeden Fall findet man das, ist man in London not
amused über diese Berichte, über diese
merkwürdige Szene. Und das haben auch, glaube ich, die Leute, die
dann sich das angucken, da schon gespürt, dass das
vielleicht doch ein bisschen was drüber ist.
Auf jeden Fall bekommt lauten Helsing jetzt post
von der Admiralität. Die macht sich eher Sorgen.
Sag mal, was machst du da eigentlich noch in Palermo? Du wolltest doch Malta für uns
erobern, damit wir da unsere Flotte stationieren können gut
so Richtung Ägypten und da mal die
Franzosen endgültig fernhalten.
Und falls aber diese wünschenswerten
Umstände unglücklicherweise von der Tatsache verhindert
werden sollten, dass sie im Dienst übermäßig erschöpft
sind, dann ist es für mich offensichtlich, und ich glaube,
all ihre Freunde hier sind derselben Meinung, dass es für
sie leichter wäre, in London wieder zu Kräften zu kommen
und zu gesunden, als untätig an einem fremden
Hof zu verweilen. So angenehm der Respekt und die
Dankbarkeit für ihre Dienste auch sein mögen, die man
ihnen dort bezeugt. Boah, die Engländer können so
freundlich und so biestig sein
gleichzeitig. Ist unfassbar.
>> Solveig: Aber das Klima ist doch so gut in der Apel. Es geht doch immer ums
Klima. Ja, das Klima ist doch
wichtig im guten Klima. Warum geht es nicht
London?
>> Daniel: Es geht Strategie. Kommen sie bitte nach Hause.
Entweder Malta oder das.
Ja, da jetzt Malta nicht gebracht hat, muss
er halt wohl den Rückweg antreten. Und
genauso geht es bei Hamilton. Da kommt, den
Brief habe ich jetzt hier nicht mehr mit reingepackt, aber da ist die
Argumentation natürlich die gleiche. Sie sind ja jetzt schon ein bisschen älter,
also vielleicht wäre es mal an der Zeit, vielleicht möchten sie sich erholen, kommen
sie doch nach Hause. Ich würde auch bei Hamilton wird ja sagen, der hat doch keinen
genug. Also der kann doch da eine Villa und im Zweifel,
ob er da bleiben darf von londoner Seite aus, kann ihm ja wurscht
sein, solange die Königin ihn da akzeptiert, hätte ich mir
da eine Villa gekauft und wäre da geblieben.
>> Solveig: Aber hat er nicht auch ein Amt in England?
>> Daniel: Mein Gott, also ich hätte dann doch Palermo
genommen. Aber gut, Lord Hamilton sagt, alles
klar, ich komme, ich packe meine Sachen zusammen. Ein
paar von seinen Sachen hat er übrigens vorher schon zusammengepackt gehabt. Er ist
ja ein leidenschaftlicher Sammler von antiken Vasen und
diversen Dingen, die man da im Pope ausgegraben hat und überhaupt
alles, was mit Vesuv zu tun hat. Und hat diverse natürlich
auch Gemälde und andere Kunstschätze. Und als klar war, hier
die Franzosen kommen, hat er erstmal schön ein Schiff bepacken
lassen und quasi das schon mal. Er wollte in Sicherheit
wissen, dass das dann ankommt.
>> Solveig: Napoleon fummelt sonst alles an.
>> Daniel: Das stimmt, aber es hat ihm auch nicht geholfen, das Schiff ist untergegangen.
>> Solveig: Oh nein.
>> Daniel: Ja, das ist
wirklich, also dass der sich jetzt nicht das Leben genommen hat, das war
so sein Hauptlebensinhalt, Ÿousand, bevor die
Emma kam, jedenfalls da die Vasen zu sammeln und dann geht das
alles, liegt jetzt alles auf dem Grund des Meeres, wobei ich glaube, ein paar
Vasen hat man wieder hochgeholt. Also später erst, ich glaube nicht.
Damals schon. Also das ist erstmal aber
kaputt gegangen.
>> Solveig: Ihre Attitüden hat sie doch auch von diesen Vasen irgendwie
abkopiert. Also von daher hat Hamilton da ja
zwei Leidenschaften vereint.
>> Daniel: Ja, muss er neue Vasen kaufen.
>> Solveig: Der ärmste von den Franzosen wahrscheinlich.
>> Daniel: Also beide, Nelson und Hamilton, werden
abgerufen. Und Maria Carolina möchte ja
eigentlich gerne nach Neapel, aber wie du schon angedeutet hast,
ohne den König kann sie jetzt erstmal nicht. Also der
König sieht keine Veranlassung, Palermo zu verlassen. Der ist
da glücklich und zufrieden auf der Insel.
Und dann gehen wir halt. Dann fahre ich halt nach Wien,
dass.
>> Solveig: Die immer noch das Land verlassen darf.
>> Daniel: Ja, aber da ist die Familie, vielleicht lässt er sie dann. Und sie haben ja
immer noch ein paar Töchter frei, die versorgt werden
müssen. Jetzt, wo man gerade gewonnen hat, ist man vielleicht auch in einer besseren Position,
zweitausendein die irgendwie unterzubringen. Ja, und der
Ferdi, der das beurteilt, gucken wir uns jetzt noch mal an.
>> Solveig: Sitzt Napoleon nicht immer noch in Rom? Kommt sie da durch?
>> Daniel: Die Franzosen, die blockieren natürlich da große Teile Italiens.
Aber wir haben ein Schiff.
>> Solveig: Okay, das stimmt.
>> Daniel: Also wir müssen ja nur den richtigen Hafen ansteuern und
womöglich dann fahren, wenn es neblig ist und uns keiner sieht.
Und dann halt. Und weiter durchschlagen.
Zweitausendein. Ja. Und Ferdinand sagt dann
zu die Entscheidung, dass ich mich von dir
und den Töchtern trennen muss, dich vielleicht nie
wiederzusehen, hat mir wahrhaft die Seele
durchstoßen, was Neapel angeht. Weißt du, wie
viele Feinde wir dort haben? Wie kann man hingehen,
ohne jeden Augenblick in Gefahr zu sein, in aller Bequemlichkeit
ermordet zu werden? Du wirst sagen, das sei feige,
furcht. Ja, ich bin feig und ängstlich Verrätern
gegenüber. Denn sterben und hinterher ausgelacht werden
ist gewiss keine Sache, die Ehre bringt. Zweitausendein Feinden Brust
an Brust gegenüber glaube ich, keine Beweise von Feigheit
gegeben zu haben. Gehe also, wenn du es für dein
Wohlergehen, das des Staates und deiner Kinder für nützlich
hältst. Meine Feste und endgültige Absicht
ist, nach der Niederkunft Clementinens abzudanken,
alles Francesco zu überlassen und mich
zurückzuziehen. Da sind gleich mehrere interessante
Dinge drin. Also erstens, sie darf fahren, da lässt er sie
los, weil er weiß eben, es geht Familie und die Kinder. Die
Clementine ist die Schwiegertochter, also die
Frau von Thronfolger Francesco.
Und das Schönste aber ist, dass er behauptet,
hier Feinden Brust an Brust gegenübergestanden zu haben. Wo er
sich noch nicht mal vom Schiff runtergetraut hat, als
eigentlich er unter Schutz, genügend
Schutz zur Verfügung hatte.
>> Solveig: Er sagt ja nicht, wie viel Luft zwischen den zwei Brüsten war.
>> Daniel: Ja gut, aber der König kann per se natürlich
nicht mit Feigheit beschuldigt werden. Ja, und die
Royal Navy sagt aber, als dann Carolina und alle sich da
einschiffen wollen und Nelson gesagt nehm euch mit,
weil wir brauchen ja das Schiff, die Franzosen zu umgehen. Und die Royal Navy sagt dann aber
klar, nee, wir sind kein Taxi.
Und er kriegt dann eine Nachricht, also entscheide dich bitte, entweder
die Schiffe und du kommst jetzt mit den Schiffen hier nach Hause
oder du steigst aus mit deiner
Fracht, mit deiner königlichen und der
Hamilton Familie. Und dann sagte Nelson, ich steig
aus.
>> Solveig: Auch wirklich?
>> Daniel: Ja.
>> Solveig: Krass, wow.
>> Daniel: Da sagt er in dem Moment, nee, dann fahren die Schiffe ohne
uns weiter und wir schlagen uns da durch Oberitalien durch.
Für ihn ist das natürlich toll, er wird überall gefeiert, wo er da
vorbeikommt. Und für Maria Carolina ist natürlich jetzt der
wichtigste Job, wenn sie dann in Wien ankommt,
ja wieder einfluss zu gewinnen, vor allem auf den Kaiser Franz.
Denn was tust du denn für Neapel? Helf uns, wir sind
da, wir gehen in Anarchie unter und müssen da Kontrolle überbringen
und schaff endlich die Franzosen aus Italien raus, damit wir
das wieder so aufteilen können wie früher, damit es wieder alles schön wird. Der ganze Norden,
Österreich, wir im Süden. Das ist doch super, machen wir
das. Aber das gelingt
ihr irgendwie nicht, weil auch Marie
Therese im Zweifel
offenbar doch eher auf Seiten ihres Mannes ist.
Also ihre eigene Tochter ist nicht so
verlässlich, wie sie sich das eigentlich erhofft hatte.
>> Solveig: Das hätte es unter Maria Theresia nicht gegeben.
>> Daniel: Also auf keinen Fall undank. Undank ist der
Weltlohn. Also macht sich da Frustration bereit
in ihrer Seele und auch bei denen, die sie versucht zu beeinflussen.
Natürlich denken was willst du hier eigentlich? Mach doch das
so wieder zurück kommst und für Ordnung sorgst da
unten. Ja, und
es gab natürlich zwischendurch wieder Auseinandersetzungen
zwischen, ich weiß nicht mehr, die wievielte Koalition haben wir gerade? Auf jeden
Fall wird der Frieden von Lüneville
geschlossen. Und da hat Maria
Carolina eigentlich gedacht, wird der Franz dann auch für
Neapel was quasi mit Frieden
schließen mit den Franzosen, hat die zwei
Jagd aus Neapel, aber hat ja noch keinen Frieden.
Und der hat auch versprochen, dass er sich darum kümmert und dass sie
quasi mit eingeschlossen wird in diesen Friedensschluss
und dann da gut wegkommt. Aber irgendwie steht da nachher nichts drin von
Neapel. Tim Franz ist Neapel, der ist ein
verlogene, undankbare Schwiegersohn.
Unglaublich. Und
irgendwie machen die neuerdings auch Politik, ohne sie zu
konsultieren in Neapel.
Ja, die schließen nämlich einen Waffenstillstand tatsächlich mit den Franzosen,
ohne ihr vorher wenigstens mal einen Brief zu schicken.
Also die machen jetzt auch alleine Politik. Das dauert halt eine
Weile, bis man da so unterwegs ist und irgendwie erst mal wieder mit allen
Kontakt aufgenommen hat. Ja, und aber
normalerweise war sie das schon gewöhnt, dass man
ohne sie solche Entscheidungen eigentlich nicht fällt. Und jetzt
irgendwie verselbstständigen die sich da so ein bisschen. Offenbar
fanden die es auch ganz angenehm, dass sie da nicht mehr so. Dass sich
dazwischen funkt. Und tatsächlich in diesem
Waffenstillstand steht, dass ja die
Jakobiner sich über eine Amnestie freuen dürfen,
dass die Häfen gesperrt werden für die Briten mal
wieder und
dass ein Jahr lang französische Soldaten in
Apulien stationiert werden, zweitausendein, für deren Unterhalt
natürlich das Königreich Neapel aufzukommen hat.
Toller Waffenstillstand.
>> Solveig: Also das ist eigentlich im Grunde. Ja, Frankreich ist
okay.
>> Daniel: Eigentlich müssen sie jetzt wieder alles das tun, was Frankreich
ihnen befiehlt. Und auch während sie, glaube ich, noch in
Wien ist, erfährt sie, oder wenn sie kurz nachdem sie
zurückkommt, ich bin gerade nicht sicher, dass die Maria Clementina,
von der wir eben gesprochen haben, die Schwiegertochter
aus.
>> Solveig: War die nicht von Franz?
>> Daniel: Das war von Franz. Die Schwester, glaube ich, von Franz.
>> Solveig: [Sos/Eos], ich glaube, das war die Tochter von Leopold, der
sie an den Thronfolger.
>> Daniel: Genau, das war eine der Bindungen. Ja, stimmt. Ja, das war noch der Tausch da von
Leopold II. Dass sie
leider verstorben ist. Der ging
es ja offenbar vorhin schon nicht ganz gut. Als wir da in Palermo angekommen sind,
war schon davon die Rede, dass ihr gesundheitliche
Probleme da das Leben schwer machen. Und
francesco ist aber 10 Tage später eigentlich bereit für eine
Neuheirat. Und man hat da auch schon was angeleitet.
>> Solveig: Die müssen nicht mal das Trauerjahr abwarten.
>> Daniel: Es ist dringend.
>> Solveig: Und das ist bei Männern, glaube ich, auch nicht so wichtig, dass der das Trauer
ja einhält.
>> Daniel: Vielleicht, ich weiß es nicht.
>> Solveig: Das ist ja nur, sicher zu gehen, dass die nicht noch schwanger sind.
>> Daniel: Okay, dann kann es hier schneller.
>> Solveig: Beim Mann geht es schneller.
>> Daniel: Und diesmal überlegt man sich, die Stimmung ist ja schlecht, gerade mit dem Franz
und Österreich und Maria Carolina. Vielleicht
in dem Moment fand sie es gerade nicht so toll, weil sie ja versucht hatte, da mit Franz wieder
klar zu kommen. Aber der will ja eh auch nichts von
ihr. Dann wenden wir uns halt an
Spanien.
>> Solveig: Die andere Sache, wohin sonst?
>> Daniel: Die mögen wir zwar alle, nicht, aber sie sind da.
Aber wir wollen natürlich diese Verbindung aufrechterhalten.
Und das heißt, die spanische Infantin Maria
Isabella bricht auf.
>> Solveig: Mit der ist man auch gar nicht so eng verwandt, oder?
>> Daniel: Oder man holt sie ab, glaube ich. Na doch, natürlich ist man mit der eng
verwandt. Das ist ja die Tochter hier von Karl IV.
Also der Nichte von
Ferdinand. Und heiratet jetzt den Sohn von
Ferdinand, also ihren Cousin. Also ist jetzt
genauso im grünen Bereich. Ja, aber
braucht man keinen Dispens für.
>> Solveig: Ja doch, in der Zeit braucht man.
>> Daniel: Cousin heiraten, auch okay. Haben sie offensichtlich
gekriegt.
>> Solveig: Da sind wir heute nicht so streng wie die Kirche früher.
>> Daniel: Und damit das hält, machen wir es wie sonst auch. Am
besten gleich doppelt. Das heißt, der Francesco
nimmt die spanische Infantin Maria Isabella,
die wahrscheinlich, so sind die Gerüchte damals, man ist sich fast
sicher, gar nicht die Tochter des Königs nichts ist. Aber es ist eine andere Geschichte.
>> Solveig: Ist ja gar nicht so schlimm.
>> Daniel: Zumindest kommt mal ein bisschen frisches Blut in die Familie.
Sie kam allerdings auch nicht so gut an. Als sie dann
ankam, waren alle ein bisschen schockiert. Francesco hat sie ein Stück
Fleisch ohne Seele genannt. Und es gibt sehr böse Briefe,
die ich euch erspare, weil dann werdet ihr Maria Carolina hassen.
Wie abfällig sie sich über Maria Isabella äußert.
>> Solveig: Die kann noch einen klaren Satz formulieren. Nee, kann sie
nicht, wenn da weniger
Ÿousand.
>> Daniel: Soll aber später besser geworden sein. Es gibt halt wieder nettere
Briefe, paar Jahre später. Vielleicht war es auch nur nervöser
Mann. Genau, und der Ferdinand von
Asturien, also der potenzielle
Thronfolger in Spanien, bekommt Maria
Antonietta, also die letzte
verfügbare Tochter, die Maria Carolina da noch nicht.
Ne, es nicht war. Sie hat dann, glaube ich, noch ein,
zwei. Aber immerhin ist eine jetzt schon mal wieder auf einem guten
Weg. Und womöglich, immerhin wird sie
ja dann Königin von Spanien. Zumindest ist ihr Mann eben
der Thronfolger. Maria Antoinetta ist allerdings absolut
verzweifelt. Also da. Das würde
die Rahmen dieser Folge wirklich absolut sprengen, wenn ich diese Briefe
jetzt auch noch alle vorlesen würde. Man kann es nur
zusammenfassend sagen, es ist die Hölle. Und so spricht
sie es auch aus. Gut, musst du mit leben,
Kind. Immerhin Spanien, immer in
Spanien,
in der Hauptstadt, auch nicht am Meer.
Also das wird alles verhandelt. Und da gibt es auch
unterschiedliche Aussagen. Also Biograf
Finn behauptet, dass sei alles ohne ihr Wissen passiert,
beziehungsweise gegen ihren Willen passiert. Allerdings, der
Herr Corthy hat Briefe von ihr abgedruckt, wo sie das eigentlich selber
angeleiert hat. Ich glaube, wenn sie es in
Briefen selber mal vorgeschlagen hat, kann sie es niemandem nachher
vorwerfen dass sie es auch durchziehen.
>> Solveig: Ist jetzt auch nicht so besonders, dass Heiratsentscheidungen gegen
den oder ohne die Zustimmung der Kinder passiert.
>> Daniel: Nee, weil es gegen Maria Carolina. Ach so,
Kinderfrag. Natürlich.
>> Solveig: Ich dachte gerade, wir werden noch bei ihr.
>> Daniel: Aber das kann nicht sein. Wie gesagt, Briefe von ihr, wo sie das
selber mal angeleiert hat, und jetzt haben sie es einfach
gemacht. Und ja, sie macht sich auf
zurück dann nach Neapel,
wo offenbar mittlerweile allerdings, und das kann ihr nicht
gefallen, Ferdinand, der Sohn Francesco
und der Minister Acton, der immer noch da ist, auch
versuchen, wie wäre es denn jetzt, wenn wir das vielleicht doch mal Frankreich so ein bisschen
annähern und ein bisschen pragmatisch damit umgehen, so wie zweitausendein der
Kaiser Franz das ja auch mittlerweile
handhabt, damit wir nicht ständig diesen Stress
haben mit denen und irgendwie mal wieder so ein bisschen
Frieden genießen könnten und uns mit Neapel
selber beschäftigen, dass da wieder Ruhe reinkommt.
Und natürlich ist da aber Maria
Karolina voller Entrüstung. Und
gleichzeitig, interessanterweise, äußert sie sich
irgendwie positiv über Napoleon, immer noch,
aber das.
>> Solveig: Hat sie ja vorhin auch schon gemacht, mit der Größe,
die sie in ihm erkennt.
>> Daniel: Aber interessanterweise wird Napoleon jetzt so ein bisschen zur positiven
Folie für ihren Mann.
>> Solveig: Ach so. Ich glaube, das beste, was wir alle machen
können, wäre, uns jede Woche durch unsere Minister genau
unterrichten zu lassen, wie Bonaparte seine Untertanen und die
Menschen überhaupt regiert. Denn er allein,
allein in ganz Europa, versteht das schwierige,
undankbare und peinliche Geschäft, Menschen zu
beherrschen, mit den Leuten umzugehen, sie und die Geschäfte zu
führen. Er ist somit von uns allen der würdigste
Souverän. Er ist ein einzigartiger, großer Mann,
der von allen Fürsten nachgeahmt zu werden
verdiente.
>> Daniel: Ja, Guck mal an. Also nicht nur, dass
sie ihrem eigenen Mann vorführt, sondern jetzt sagt
sie, Napoleon ist der Größte
überhaupt.
>> Solveig: Der Beste ist der einzige Souveräne.
>> Daniel: Schau mal, besonders demütigend, wenn er genau weiß,
wie sie die Franzosen hasst für alles, was sie
getan haben, und die dann zum Vorbild gibt. Guck mal, du bist sogar
noch schlimmer als der. Meine Fresse.
Ja, und in Neapel beruhigt sich gar nichts. Irgendwie sind alle gerade
unzufrieden. Also der Adel ist unzufrieden, die Bürger sind
unzufrieden, die breite Maße ist eh unzufrieden, weil
sich an deren Situation einfach nichts ändert.
Außerdem, die Franzosen sind nachdem.
Sie haben das Jahr irgendwie auch ausgedehnt.
Also es ist nicht dabei geblieben, dass Leute ein Jahr lang
da sind, sondern es kommen noch mehr schon wieder. Und die
bleiben irgendwie in Apulien. Und das drückt
natürlich die Kasse. Vor allem so ähnlich, wie wir das schon mal
hatten, über eine andere Königin, die eine
ähnliche Situation letztlich erfahren hat, das nämlich
ihr Land bluten musste und für die
französische Besatzung bezahlen musste und die dann
am Ende sogar bitte Briefe schreiben musste an Napoleon.
Bitte, bitte gib uns wieder frei,
gib uns wieder Luft zum Atmen. Mein damit natürlich
die preußische Königin Luise, die Maria
Karolina, glaube ich völlig unbekannt ist, scheint
so sehr weit entfernt von ihr.
>> Solveig: Es sind die anderen, die mögen wir.
>> Daniel: Nicht, diese Protestanten da im Norden,
die.
>> Solveig: Da in dieser Kälte wohnen.
>> Daniel: Auf jeden Fall ist die Situation mittlerweile
so schlecht, vor allem auch eben finanziell
für den Hof, dass sie sich gezwungen
sieht, an Napoleon direkt zu
schreiben.
>> Solveig: Ich schreibe ihnen diesen Brief als Gattin, zärtliche Mutter
meiner Kinder und geliebten Untertanen und zärtlich auf ihre
Grussmut. Der Einmarsch der französischen Truppen
richtet uns zugrunde. Ich lasse alle Erwägungen von
Gerechtigkeit und Recht beiseite und wende mich zum
ersten Mal mit Vertrauen an sie. Sie werden den
König, meinen Gatten, von einer entsetzlichen Würde befreien,
wenn sie ihre Truppen zurückziehen und sie können dann voll
auf seinen Charakter bauen. Er wird seine Neutralität
streng und genau einhalten.
>> Daniel: Was für Worte. Das muss sie schon was gekostet
haben. Wo wobei, wenn sie diese heimliche Bewunderung oder
gar nicht mal heimliche Bewunderung für ihn hegt, hat sich vielleicht auch
gefreut, jetzt mal direkt an ihn schreiben zu dürfen.
Gleichzeitig schreibt sie aber noch mehr
Briefe, die ja überall ständig
eigentlich an alle Höfe in Europa gehen.
Und da ist irgendwie immer noch recht unfreundlich
eigentlich. Da spricht sie immer noch davon, dass
Napoleon eine schmächtige, magere, kleine
und armselige Figur sei.
Und Napoleon kriegt sowas natürlich auch mit. Überall an
den Höfen sind natürlich, so wie Maria Karolina ihre Spione
hat, auch französische Leute unterwegs, die solche Briefe
abfangen, sich kopieren lassen. Also Napoleon wird schon
hören, was sie eigentlich hier über ihn
verbreitet und sich dann auch
entsprechend verhalten. Und vor allem natürlich ist für
Napoleon klar, Neapel ist immer noch
meins. Nein, ich
will zumindest, dass es meins wird, dauerhaft ÿousand
und von einem englischen Minister regiert, denn der Acton ist ja
immer noch da und das heißt ja eigentlich sind die immer noch auf der
falschen Seite.
>> Solveig: Aber was ich mich auch frage ist, was Napoleon eigentlich denkt, dass
er ständig diese Battlebriefe von diesen Königinnen kriegt.
>> Daniel: Süß.
>> Solveig: Ja, dann denkt er sich auch, freut er sich daran, ja, ich bin der
Mann hier, sie alle betteln
vor mir.
>> Daniel: Also erstmal reagiert Napoleon gar nicht da drauf, weil er weiß, was
soll das? Natürlich nicht lass die mal
betteln, kommt alle zu mir. Und
irgendwann gibt es dann so eine unterkühlte Antwort
und sagt ja, Entlass mal den Acton bitte. Ihr seid
immer noch auf der englischen Seite, solange der da ist, weg mit dem.
Und tatsächlich wird er dann auch entlassen,
aus gesundheitlichen Gründen natürlich, bzw. Er bietet glaube
ich auch seinen Rücktritt an und genauso überraschend wie damals
wird.
>> Solveig: Er dann angenommen, das Klima ist nicht gut
genug für dich.
>> Daniel: Und der muss aber auch gerade seine Hochzeit organisieren. Ich glaube, er war
zweitausendein, Anfang 60 und
heiratet dann seine jährige Nichte natürlich
nochmal für seinen Lebensabend sich zu
versüßen und dampft dann nach
Sizilien.
>> Solveig: Aber immerhin darf er in Sizilien bleiben, er muss nicht nach London
zurück.
>> Daniel: Ne, der kommt ja nicht aus London. Also der ist ja, seit er
ein kleines Kind war, war der in der Toskana. Der war ursprünglich
mal Leihgabe von Leopold.
>> Solveig: Aber sie sehen ihn ja alle immer noch als Engel.
>> Daniel: Ja klar, man hat den Namen und ist da geboren, nur
fühlt er sich selber glaube ich nicht mehr so
englisch. Und
Ferdinand liegt, also acten darf, sie sind ja
momentan wieder in Neapel ansässig, Ecken geht es darüber
nach Sizilien, dazu seine Hochzeit zu feiern und gut
auf so ein gut seinen Lebensabend zu verbringen. Und Ferdinand sagt ich will auch
nach Sizilien weiter jagen. Ja,
also Ferdinand liebt Palermo, Ferdinand liebt
Sizilien.
>> Solveig: Hätte man ihm gleich sagen können, wenn er so gerne jagt. Zweitausendein.
>> Daniel: Ja, und das wird auch
bald Realität. Allerdings nicht so, wie er sich das vorgestellt hat.
>> Solveig: Was passiert jetzt?
>> Daniel: Weil Napoleon natürlich jetzt den Höhepunkt seiner Macht
erreicht hat und findet, erster
Konsul zu sein, das reicht mir nicht mehr, sondern
eigentlich bin ich jetzt der Nachfolger der römischen
Kaiser. Und jedenfalls beansprucht er
diesen Titel für sich, ab sofort Kaiser der
Franzosen zu sein. 1804 ist das passiert und das
kann Maria Carolina natürlich auch nicht unkommentiert
lassen.
>> Solveig: Es war nicht der Mühe wert, den gutmütigsten der Könige,
Ludwig den 16. Zu verurteilen und zu köpfen.
Eine Frau, die Tochter Maria Theresias,
entehrend in den Kot zu ziehen,
Niedermetzelung, Erschießungen, Ertränkungen
vorzunehmen, dabei ganze Bibliotheken von
Freiheit, Glück und so weiter und so weiter zu
schreiben, schließlich nach 14 Jahren das
versklavte Gewürm eines kleinen Korsen zu
sein.
>> Daniel: Hat den Punkt durchaus es
gibt noch den Code Napoleon, gleiche Rechte für alle,
aber so von der ursprünglichen republikanischen Ideen ist jetzt
irgendwie doch ein Großteil erst mal abgeräumt.
>> Solveig: Gut, das war unter den Leuten von Robespierre im
Terroran.
>> Daniel: Das war doch auch nicht anders. Aber und das mit den
freien Wahlen für alle war ja auch von Anfang an jetzt nicht so ernst
gemeint.
>> Solveig: Und der Gleichberechtigung der Menschen auch nicht.
>> Daniel: Ne. Also insofern können wir dann auch wieder einen Kaiser
ausrufen und der wendet sich jetzt nochmal
Neapel zu und sagt noch mal ganz klar, ihr seid überhaupt nicht
neutral, was ihr immer behauptet, sondern ihr seid immer
noch auf der englischen Seite. Und er schreibt
an Maria Vigos muss der
Hass eurer Majestät gegen Frankreich sein, dass sie
nach allen bisherigen Erfahrungen weder die eheliche
Liebe noch die Liebe zu ihrer Familie und ihren
Untertanen dazu veranlassen konnte, mehr
Zurückhaltung zu zeigen und eine Politik zu
betreiben, die ihren Interessen mehr nützen würde.
Sind sie, Majestät, die sie anderen Frauen geistig
derart überlegen sind, etwa nicht in der Lage,
die Vorurteile ihres Geschlechts abzulegen,
Staatsangelegenheiten nicht mit
Herzensangelegenheiten zu verwechseln? Sie haben
schon einmal ihr Königreich verloren und waren zweimal
Ursache eines Krieges, der ihr väterliches Haus
von Grund auf zerstört hat. Wollen sie zum
dritten Mal der Grund für einen Krieg sein? Majestät?
Hören sie geduldig diese Prophezeiung an.
Sollten sie einen Krieg entfachen, werden
sie aufhören zu regieren. Ich aber
wünsche Frieden mit Neapel, mit ganz Europa und auch
mit England. Aber ich fürchte den Krieg nicht, von
wem auch immer. Na, wie fühlst du dich
als Königin?
>> Solveig: Als Königin fühle ich mich sehr beleidigt.
Als ich denke ich, so hat Napoleon ja
auch irgendwie einen Punkt.
>> Daniel: Ja, ich finde eigentlich auch, sie könnte jetzt auch irgendwie
mal die Rache vielleicht ein bisschen
runterschlucken und mal sehen, wie kommen wir jetzt,
wie können wir das Beste aus der Sache machen? So wie eigentlich ihr Mann das
möchte, ihr Sohn das möchte und auch der Minister so lange noch da
war, das auch für den besten Weg fand, sich jetzt
mal langsam anzunähern. Und wo eigentlich ja alle
Monarchen in dieser Zeit zwischendurch
dann, wenn sie sehen, wir kommen nicht gegen den an, mit
ihm eigentlich gemeinsame Sachen machen und sich
irgendwie einigen und ja auch viele deutsche Fürsten gerade da
ganz gut wegkommen dabei. Ja und tatsächlich
macht Napoleon sich selbst eben jetzt zum
König von Italien.
>> Solveig: Ach so, ja, im Norden hat auch.
>> Daniel: Nochmal diesen lateinischen Namen, aber vor allem ist es
König von Italien und
gleichzeitig der Beistand, den
England und auch Russland
versprochen haben, ein paar tausend Leute mal zu schicken, dass man
da diese französische Besatzung vielleicht loswerden
könnte, der bleibt irgendwie auch aus.
Aber dann kommt die Nachricht von Trafalgar,
die letzte große Schlacht von Admiral Nelson, in der er
selbst tödlich verwundet wird, aber damit quasi Frankreich
als Seemacht erstmal ausgeschaltet ist, da gibt es
natürlich noch mal schöne Feier was zu feiern. Nur leider ändert das erstmal an
der Situation in Neapel gar nichts.
Und im selben Jahr findet ja auch noch die Schlacht
von Austerlitz statt.
Also Napoleon gegen den Zaren und Kaiser Franz.
[sos/eos] geht nicht so gut aus für Kaiser Franz.
Und das heißt jetzt
Neapel ist offen und
da geht Napoleon nicht selber hin, sondern er schickt seinen Bruder.
>> Solveig: Welchen?
>> Daniel: Josef hatte noch mehr?
>> Solveig: Der hat ein paar.
>> Daniel: Okay, aber der Josef kriegt doch eigentlich alles immer nacheinander.
>> Solveig: Napoleon, der hat doch noch den Jérôme und den
Lucian.
>> Daniel: Ach stimmt, Entschuldigung, Jerome ist in Westfalen.
>> Solveig: Ja genau deswegen.
>> Daniel: Deswegen müssten wir das eigentlich auch wissen. Ich habe jetzt gerade verdrängt,
weil ich so fokus fokussiert bin auf das was jetzt
da als nächstes in dieser
Mittelmeermetropole geschieht. Also
Napoleons Bruder Joseph
marschiert Richtung Neapel
und ihm gibt Napoleon mit auf den Weg. Die Dynastie
von Neapel hat zu herrschen aufgehört. Ihre bloße
Existenz ist mit der Ruhe Europas und der
Ehre meiner Krone unvereinbar.
>> Solveig: So, Schluss mit lustig, so baut nichts mehr. Von dem Brief von vorhin,
mit dem mit dem ansehen, mit dem
Einschätzung hat.
>> Daniel: Er damit gedroht, wenn sie der Anlass ist für neuen Krieg.
>> Solveig: Aber was hat sie denn getan? Sie hat doch jetzt gar nichts getan.
>> Daniel: Sie hat immer noch mit den Engländern beschäftigt, sie hat hier mit den Rußen
verhandelt, wollte wieder Albaner ins Land
holen, sie wollen die französische Besatzung
loswerden. Also sie ist ständig am
intrigieren und jetzt geht ihm halt der Hut hoch.
>> Solveig: Okay, das kann ich verstehen.
>> Daniel: Der zweizackige.
Ja und in diesen militärischen Bulletins, die da immer so die
offizielle Sicht zweitausendein in Frankreich verbreiten,
wird dann berichtet über diesen Vormarsch seines Bruders
Josef. Die Armee seiner Majestät geht in Eilmärschen
voran, die Königin von Neapel für das größte Attentat
zu bestrafen, das je gegen die Heiligkeit von Verträgen,
gegen Treu und Glauben und gegen das Völkerrecht verübt
worden ist. Umsonst waren alle Bitten und
Vermittlungsversuche, die für eine derartige
Treulosigkeit Vergebung bitten wollten. Der
Kaiser antwortete zweitausendein, dass es nach diesem
letzten Attentat keine Hoffnung auf Vergebung mehr geben
dürfe. Die Königin von Neapel hat kein Recht mehr
zu herrschen, auch den Preis, die Feindseligkeiten
erneut aufzunehmen und die Nation einen
jährigen Krieg erleiden zu lassen. Also die
muss jetzt weg. Es nervt.
>> Solveig: Aber es ist interessant, dass nur sie genannt wird. Also normalerweise
wird der König oder das Herrscherpaar oder das Königspaar ist nur
sie.
>> Daniel: Wobei in den Bulletins damals gegen die Luise, war ja auch so die
Kriegstreiberin da in Jena
Auerstedt, wurde sie ja auch immer so dargestellt, dass
sie da die Walküre ist, die quasi ihren Mann dazu
treibt, Krieg zu führen. Der Mann sei eigentlich ganz
in Ordnung. Und scheinbar macht Napoleon das hier genauso. Und
hier ist es eigentlich noch viel verständlicher, weil einfach alle Welt
weiß, dass sie eigentlich da in Neapel regiert
und der Ferdinand zu enteilen jetzt mal selbstbewusster
ist und offenbar, gerade wenn sie in Wien weilt,
vielleicht doch mal von der Jagd seine Jagd unter. Aber es ist
eben klar, dass ihr Haupteinfluss da ist.
Das heißt, sie müssen wieder rüber nach Sizilien. Und
diesmal nicht bei Nacht und Nebel, sondern
diesmal kann die Stadt dabei zusehen, quasi wie die königliche
Familie ihre Sachen packt, den Palast wieder
ausräumt auf die Schiffe.
Und ja, irgendwie, ich glaube, ist es auch so weit, dass da niemand mehr
viva el Rey ruft. Selbst von den Lazzaroni,
die gucken jetzt einfach mal gucken, wie der Josef so drauf
ist. Also so langsam wird denen das da auch zu
bunt. Sollen sie halt gehen.
Ja, sondern als der Josef kommt,
als König von Neapel, wird er eigentlich von den
meisten ganz offenherzig begrüßt. Also
diesmal gibt es da keinen Widerstand, wie damals
bei der ersten Phase. Ja, und
für Maria Karolina ist das natürlich jetzt unerträglich. Wer
ist überhaupt dieser Mann? Und wie kann er sich erdreisten, sich König von
Neapel zu nennen?
>> Solveig: Wenn man nicht so unglücklich wäre, könnte man einen
Schwank schreiben über all dieses Gezücht von Leiten, die vor
10 Jahren keiner von uns auch nur als niedrige Dienstboten
angenommen hätte. Hätte. Unser glorreicher Wüstling Josef
ist von mehreren Leuten wiedererkannt worden, die ihn vor einigen
Jahren in Neapel als kleinen Kaufmannsschreiber gesehen
hatten. Ich glaube selbst, dass er während einiger Wochen im
Gefängnis gesessen ist. Das löst mir keine große Achtung
ein. Und sein wirklich lumpenmässig blödes Benehmen tut es noch
weniger. Man kann gar nicht reden über diesen Hans Wurst, den man
zum König gemacht hat. Josef ist nur ein Bluthund,
grausam, dabei lächerlich, unentschlossen, weder
schätzenswert noch folgerichtig. Er ist bloß ein
sogenannter König. König. Nichtswürdig, unfähig,
ein Feigling und bis zum lächerlichen verderbt.
Dazu ein gewalttätiger, blutiger, grausamer,
rachedurstiger, diebischer Minister. 2000
Aufgehängte und Erschossene, keine Staatsschuld bezahlt,
rücksichtslose, planmäßige Plünderung und Diebstahl
überall das Königreich weist in 18 Monaten
dieser Regierung mehr Tränen und vergossenes Blut auf, als in
45 Jahren Herrschaft seines angestammten
Königs, des schlechtesten, anständigsten, der
souveräne, dessen äußerste Güte sein Unglück
herbeigerufen hat.
>> Daniel: Ist ein bisschen, als würde sie ihr eigenes Vorgehen beschreiben,
zeitweilig.
>> Solveig: Ich weiß nicht, ob sie jetzt 2000 aufgehängt und erschossen hat.
>> Daniel: Immerhin 2000 Prozesse, ne, 8000
Prozesse soll es gegeben haben, wo die Akten halt jetzt
verbrannt sind, wir wissen es nicht genau. Ja, und sie ist derweil mit dem
Schiff unterwegs eben nach Palermo. Und scheinbar ist das Wetter diesmal noch
schlimmer als letztes Mal. Es stirbt allerdings niemand,
jedenfalls niemand aus der Familie. Von anderen wird nicht berichtet.
>> Solveig: Man hat jetzt kein Baby, denn die.
>> Daniel: Meisten Schiffe gehen unter.
>> Solveig: Oh nein.
>> Daniel: Das heißt, alles, was sie aus dem Palast da eingeräumt haben, mit
rübernehmen wollten, ist jetzt leider irgendwo auf dem Grunde des
Mittelmeers.
>> Solveig: Ach nein.
>> Daniel: Also wer sich da jetzt zum Schatz suchen berufen fühlt, es gibt antike
Vasen irgendwo im Ärmelkanal oder ich weiß
nicht, wo das genau untergegangen ist. Und da kurz vor
Palermo müssen irgendwie auch nochmal schöne
achtzehnte Jahrhundert aus Palastausstattung zu
finden sein. Und ja, im Grunde
kann man fast sagen, sie kommen jetzt schon so annähernd
mittellos in Palermo an.
Mittellose Flüchtlinge im eigenen Königreich. Und der
Empfang in Palermo ist auch nicht sehr freundlich, weil
nämlich letztes Mal, bevor der Ferdinand dann rüber musste, hat er sich vom
Parlament noch ein Geschenk erbeten, eine neue
Steuer, ein paar hunderttausend Gulden. Gib mir die mal bitte
als Geschenk mit. Der Eindruck ist dann haften
geblieben, also die freuen sich nicht, dass der jetzt wieder da ist.
Und in Sizilien leben sie jetzt natürlich auch
abhängig von dem Schutz der Engländer.
Und damit die Engländer sie auch richtig beschützen können, haben die auch jetzt richtig
viele Soldaten mit dabei und Schiffe.
Und eigentlich ist es auch kein Schutz mehr,
sondern faktisch ist Sizilien einfach
englisch besetztes Terrain, wo jetzt von
Englands Gnaden ein König noch weiter
existieren darf. Und das ist eine Situation, mit der
Maria Karolina jetzt sehr schwer zurechtkommt. Also
eigentlich erlebt sie das, was in anderen Teilen der
Welt die Engländer schon oft getan haben,
in der Mitte Europas, also was sie verlangt hat.
Sie erlebt jetzt, wie die Iren sich fühlen müssen,
nur dass sie halt auch noch die Königin davon ist und es nominell
natürlich bleibt. Aber es kommt ein neuer Botschafter, der
Hamilton war ja weg, Botschafter heißt
Elliot. Und der sieht in Maria
Karolina eigentlich eine Befehlsempfängerin. Also dass die einfach
umzusetzen hat, was er im Namen des
englischen Außenministers ihr zu sagen hat. Das muss auch
erfolgen. Und sie versucht dann noch mal sowas wie mit dem Rufo, mit
dem Kardinalmonster damals. Aus dessen
Trupp ist noch der Fra Diavolo übrig.
>> Solveig: Oh Gott, was ist ja immer für
Name.
>> Daniel: Und ja, da dachte sie, der könnte ja mit dem Francesco vielleicht noch mal
rübersetzen und dann macht ihr dann noch mal sowas. Aber
zweites mal funktioniert das natürlich nicht. Also das reißt jetzt nicht
nochmal das Ruder rum. Und gleichzeitig versucht
sie auch noch mal mit der
Heiratspolitik irgendwo wieder so einen Fuß
reinzukriegen, denn die Kaiserin Maria Theresa
stirbt ja. Und das war eigentlich so der gute Draht,
so halbwegs. Wobei in letzter Zeit war der Draht nicht mehr so
gut, weil sie halt dann doch lieber dem Franz zugeneigt
war, als das zu tun, was ihre Mutter von ihr
verlangte. Die stirbt 1807 im Kindbett
und dann sagt Maria Karoline sofort, hey, ich habe ja noch eine Tochter
übrig. Franz, wie wär's? Maria Amalia,
26. Immerhin noch nicht viel.
Also sie hat schon ein bisschen Stress. Man kann natürlich entschuldigen, in
diesen Wirren dieser Jahre, da jetzt zwischendurch noch die Kinder
das anzubahnen, zu organisieren und zu feiern
angemessen, ist halt auch nicht so einfach. Und es muss ja auch einen Prinzen
geben, der dazu passt und der ihren Ansprüchen
genügt. Wie gesagt, ein Herzog von sonst
woher reicht halt nicht. Aber der Franz, der mittlerweile
neun und dreiig ist, will das nicht. Oh Wunder,
warum bloß? Weil er halt auch ein bisschen schiss
hat. Er hat ja einen Friedensvertrag mit Frankreich
und jetzt ausgerechnet mit Maria Carolina sich noch mal per Hochzeit
zu verbinden, käme vielleicht schlecht an bei
Napoleon. Also das mag vielleicht auch noch eine Rolle spielen, neben den
persönlichen Animositäten.
>> Solveig: Ich glaube, der mag die auch nicht.
>> Daniel: Nee, das ist glaube ich, auch schon ziemlich klar
mittlerweile. Also der heiratet lieber
seine Cousine, der
Esteousand, die entsprechende Teil der
Familie noch mal verstärken die Verbindung. Die ist auch erst
19, viel besser, 20
Jahre jünger als der Kaiser.
Und die Maria Amalia, deswegen
so ein bisschen gezwungen halbwegs,
kriegt dann tatsächlich nur so ein Herzog. Aber einen, der später
noch Karriere macht, das kann man damals noch nicht ahnen,
nämlich den gewissen Louis Philippe, Herzog von Orléans.
>> Solveig: Ach so.
>> Daniel: Der ist da quasi als französischer Flüchtling unterwegs,
lebt so ein bisschen von englischem Geld, dass er für die
so ein bisschen Politik macht. Allerdings versucht er dann in Spanien
irgendwie zu landen, auch mit den Neapolitanern zusammen da so
eine Sache zu unternehmen, geht total in die Hose.
Dann stellen sogar die Engländer ein. Dafür bezahlen
wir nicht, dass du so Blödsinn anstellst. Also
bist du abenteuerlich, was du da machst in der so ist das nicht
diplomatisch genug? Jetzt sieh zu, wie du klar kommst. Das heißt, die haben eigentlich so
mittello französischen Flüchtling, mit dem sie da
Maria Amalia verheiratet und das ist so unangenehm,
dass sie da nicht mal eine große Hochzeit machen, sondern der
Ferdinand ist eh gerade krank, dann macht man es bei ihm im
Schlafzimmer einfach nur schnell unterschreiben. Genau, unterschreiben sie bitte
hier. Aber das zu
sagen, alle, denen das jetzt vielleicht nicht so viel sagt, Louis
Philippe, der wird eben 1800
dreiig nach einer neuerlichen
Revolution in Frankreich zum König der
Franzosen werden und damit Maria
Amalia auch Königin.
>> Solveig: In Frankreich wird das nicht mehr so lange sein, oder?
>> Daniel: 18 Jahre bleibt er das bis 1848.
Immerhin. Dann müssen sie natürlich wieder raus. Ich glaube, in England
bleiben sie dann. Aber gut, immerhin 18 Jahre
wird sie Königin der Franzosen sein.
Franz wollte sich eben nicht mit Frankreich verderben, sondern er
überlegt eher, ob das nicht für ihn gewinnbringender ist,
eine Verbindung mit Napoleon zu
erreichen. Und denn im Prinzip
sind sie momentan durch ihren Vertrag ja quasi
Verbündete. Und du weißt schon, zu
welcher ehe es da kommt. Du hast mal eine längere
Folge davon damit bestritten. Eigentlich über eine
andere Frau, nämlich über die erste Frau Napoleons,
die dann aber ausgewechselt wurde, weil sie zu alt war.
Zu alt war, kein Kind mehr gebären konnte oder
wollte. Ich glaube konnte, konnte wohl eher.
>> Solveig: Die wollte, glaube ich schon.
>> Daniel: Und da wollte man eher sicher sein, dass es doch klappt.
Und 1810 stellt also Kaiser Franz
seine Tochter Marie Luise zur Verfügung, dass man.
>> Solveig: Vielleicht noch einwerfen sollte, Kaiser Franz
ist jetzt nicht mehr Kaiser des heiligen römischen Reichs.
>> Daniel: Das stimmt, 1810 hat sich das geändert. Aber er ist
immer noch Kaiser.
>> Solveig: Er ist immer noch Kaiser, nur die.
>> Daniel: NR. Hat sich geändert.
>> Solveig: Er ist jetzt Kaiser von Österreich.
>> Daniel: Genau.
>> Solveig: Und die Krone des heiligen römischen Reiches ist erloschen.
Zweitausendein.
Und das ist auch der Grund, wir hatten mal über das romantische Mittelalter
gesprochen, warum die dann jetzt alle so durchdrehen. Weil das
deutsche damals gibt es nicht jetzt mehr.
Das ist, Napoleon hat es vernichtet.
Das ist so der zumindest der gibt für die
Vorstellung der Zeit.
>> Daniel: Also Frank, Kaisertum lebt weiter.
>> Solveig: Genau, das Kaisertum lebt weiter. Das hatte Franz, glaube ich, auch vorher schon.
Das hat er gesagt.
>> Daniel: Das hat er schon 1804 gemacht, gleich als Antwort, wenn der
sich Kaiser nennt, mache ich das auch noch mal. Und deswegen konnte er dann auch
halbwegs leichten Herzens sagen, das ist jetzt eh faktisch nicht mehr
existent, dann lassen wir das und ich bin jetzt Kaiser von Österreich.
So ein bisschen inflationär gerade der Kaiser.
>> Solveig: Ja, jetzt sind es auf einmal alle. Also wenn es einmal, dann.
Jetzt sind es alle.
>> Daniel: Ja, aber kannst du dir das vorstellen? Napoleon
heiratet die Enkelin
von Maria Karolina und sie sagt natürlich
jetzt auch, ich bin zur Großmutter des Teufels
geworden. Also Schwiegergrossmutter quasi.
>> Solveig: Aber er war doch eben noch so toll. Er war doch der beste Souverän.
>> Daniel: War ja vorbei.
Jetzt hat er sie verstoßen quasi.
Und sie war der Anlass sein Neapel einzumarschieren.
Und jetzt heiratete ihre Enkelin. Na
toll. Das Allerschlimmste ist überhaupt, dass Maria
Carolina. Hat das niemand gesagt? Also der Franz
ist nicht mal bereit, einen Brief zu schicken.
Übrigens, ich bin gezwungen, deine Enkelin
mit mit diesem Usurpator zu ehelichen. Nein,
sie erfährt es aus der Zeitung. Ich glaube, das
ist doch wohl das allerletzte.
>> Solveig: Ja, aber ich glaube, Franz.
>> Daniel: Man muss sie ja nicht mögen, aber man kann auch höflich sein.
>> Solveig: Franz doesn't give a fuck.
Ich glaube, der singt das ist meine Tochter, dem ist das scheißegal,
dass Maria Karolina da noch da ist.
>> Daniel: Also es war irgendwie mal anders in dieser Familie,
glaube ich zumindest.
>> Solveig: Ich glaube nicht, seit der Franz da ist.
>> Daniel: Und das war noch nicht das Allerschlimmste. An
dem Hochzeitstag, wo Marie Luise
Napoleon heiratet.
>> Solveig: Das Monster.
>> Daniel: Das Monster. Die
Teufel. An demselben Tag
übermittelt Franz, der erste Kaiser von
Österreich, Glückwünsche zur
Thronbesteigung Joachim Müras
in Neapel. Denn der Josef mittlerweile nach
Spanien und jetzt ist Napoleons Schwager gerade in
Neapel angekommen und der neue König von Neapel. Und Franz
findet, ist der beste Gruß. Ich beglückwünsche
dich zu deinem neuen Königreich. Wir sind jetzt auch noch
verwandt. Hammer.
>> Solveig: Ja, ich sag ja, ein bisschen sensibler
sein. Nein, nicht Franz.
>> Daniel: Unglaublich. Ja, Maria Carolina ist eine
konsequente Frau. Das haben wir vielleicht an manchen
Stellen schon spüren können. Jetzt wird es sehr deutlich und
das zeigt sie jetzt auch gegenüber Franz. Beziehungsweise
erstmal hören wir ihre Beurteilung über diese ganzen
Vorgänge, die sie an Kardinal Hof vorschreibt,
der irgendwo unterwegs ist. Ich glaube im Vatikan
unterwegs ist oder Gesandter irgendwo ist, ich weiß es nicht mehr genau. Auf
jeden Fall haben sie noch Briefkontakt und dann kündigt sie jetzt
schon an, was sie vorhat, wie sie auf Franz reagieren
möchte.
>> Solveig: Solch ein abscheulicher Schwiegersohn eines Enkels
Maria Theresias, einer Urenkelin Heinrichs
IV. Diese Geißel, die der Zorn
Gottes uns zur Sühne für unsere Verbrechen gesandt
hat, gewährt die Gunst eines unreinen Bettes,
denn das ist keine Ehe, er hat doch eine andere Frau.
Man muss zugeben, das heißt recht tief fallen. Ich kenne
den kleinlichen Geist des Kaisers zur Genüge, obwohl er
meine Erwartungen übertroffen hat, aber ich kenne auch seine
begründete Verlegenheit, wie er derjenigen, die ein
Recht auf seine Tochter zweitausendein hat, die feige Niedrigkeit
mitteilen soll, mit der er sein Kind opfert und
entehrt. Lassen sie ihn wissen, dass er mich, wie er es
mir schuldig ist, genügend achten soll, mir niemals
davon zu schreiben oder zu sprechen. Für mich ist er
tot. Marie Luise ist verloren,
entehrt, beschmutzt. Diebstahl, Mord und alle
Gräuel und Verbrechen gegen Gott zusammengenommen, bilden
den Sitz und die Stufen dieses schändlichen Thrones.
Niemals wieder werde ich ihm schreiben. Ich bedauere mein
Vaterland, wo ich mein Leben beenden wollte, ich habe
alles verloren, Familie, Heimat, Leben,
Existenz, aber ich werde stets ich selbst
bleiben.
>> Daniel: Ja, das bleibt sie ganz bestimmt. Und hier kündigt sich schon
an, wie sie es gewissermaßen mit Franz
verfährt. Und Wien ist für sie gestorben. Und
jetzt schreibt sie an den Kaiser auch noch mal direkt, ihm
das klar zu machen, was sie von ihm hält.
>> Solveig: Ich schreibe ihm, dass ich die niemals wieder. Im Schreiben,
mein Herr, dreifach. Ihre Tante und seit
20 Jahren ihre Schwiegermutter, höre ich, obwohl es
scheint, dass alle diese Bande vergessen sind, durch die
Zeitung von der Heirat meiner Enkelin, eines
Kindes, an das mich so vieles knüpft. Obwohl sie jetzt
für mich tot ist, werde ich nicht aufhören, Gott für sie
zu bitten, in der gefährlichen Laufbahn, in die sie gestürzt
worden ist und der ich viel mehr für ihre Seele als für ihren
Körper zittere, obwohl ich alle beide in der größten
Gefahr glaube. Ich habe lange gezweifelt und diese
unfassbare Verbindung nicht glauben wollen, aber
die Nachrichten in allen Zeitungen folgten sich mit
solchen Einzelheiten, dass ich nicht mehr daran zweifeln
konnte. Das völlige Vergessen ihrer
Pflicht als Sohn, Neffe und Verwandter,
das zu zeigen eurer kaiserlichen Majestät für
gut gehalten habe, legt mir ewige schwer auf.
Ich empfehle Eurer Majestät für dieses letzte Mal in
meinem Leben meine übrigen unglücklichen Enkel.
Gott möge alle Kinder meiner lieben Therese vor
Verderbnis, Gurtlosigkeit und allem geistigen und
zeitlichen Unglück bewahren, das sie bedroht. Zu
dieser abscheulichen Hochzeit kann ich ihnen kein Kompliment
machen, bittere Tränen vergoss ich darüber. Mögen
sie niemals Rechenschaft dafür ablegen müssen. Ich bin für
das Leben, mein Herr Schwiegersohn und Neffe, euer
kaiserlichen und königlichen Majestät sehr untergebene
Schwiegermutter und Tante Charlotte.
Charlotte?
>> Daniel: Ja, Charlotte. Sie ist geborene Marie Charlotte
und sie wurde dann quasi schon Vorauseiland
lateinisch gerufen, italienisch gerufen, Maria
Carolina, so wie Marie Antoinette,
aber ursprünglich war sie mal eine Charlotte
und scheinbar benutzt man das in der Familie noch, aber jetzt so,
jetzt nie wieder, wie du schon gesagt hast, ich schreibe dir, dass ich dir nie
wieder schreibe. Zweitausendein. Aber
sie ist dann erstmal konsequent, weil es kommt dann noch so ein
halbgarer Brief von Franz zurück und
er bekommt keine Antwort mehr. Also bleib doch, wo
der Pfeffer wächst, habt uns eh nicht geholfen.
Und generell, also man kann es schon verstehen, nach diesen persönlichen
Kränkungen auch, die da Maria Carolina jetzt erfahren hat, dass sie
im Grunde so insgesamt immer unleidlicher wird. Wir
erinnern uns auch, dass sie quasi ihre Stimmung
versucht mit Opium aufzuhellen und da greift sie
offensichtlich immer noch und gerne zu. Und
eigentlich haben die ja so einen Vertrag mit England, also wir
beschützen euch, wir stellen euch alles mögliche zur Verfügung,
aber ihr müsst, also vor allem Geld stellen wir euch zur
Verfügung, dafür müsst ihr aber auch Leute ausstatten und
so und so viele tausend Leute dann von
eurer Seite zur Verfügung stehen für den Kampf. Tatsächlich gibt sie
dieses Geld immer für ihr eigenes Spionagesystem
aus und es verbreiten sich
diverse Verschwörungstheorien.
Angeblich würde Maria Carolina jetzt mit
den Franzosen plötzlich reden, sehr
weird. Jedenfalls kommt sowas bei
den Engländern plötzlich an. Also ist die uns noch treu
ergeben? Was ist mit unserem Geld? Was macht die damit?
Und ja, natürlich, Sizilien ist jetzt auch
keine besonders vermögende Region, da ist natürlich viel Potenzial
drin, aber das versickert auch in diversen oder durch
diverse Baronenhände kommt
nicht so viel an. Aber eben jene Barone,
die ja ein Parlament dort haben alle drei Jahre,
die fordern jetzt, dass man hier mal Reformen macht,
weil so kann es irgendwie nicht bleiben. Wir müssen
ein gerechteres Steuersystem machen. Die fühlen sich da irgendwie zu
stark besteuert und finden, die Kirche muss auch mal ran
und dass wir das irgendwie gleich aufteilen. Tatsächlich ist die
Kirche, sind die meisten da einverstanden in dieser Situation,
ja, wir müssen hier tatsächlich irgendwie das mal
auf neue Beine stellen. Und vor allem geht es natürlich den
Baronen darum, noch mal zu wir sind das Parlament und
wir entscheiden, was hier in Sizilien passiert.
Und der Konflikt eskaliert dann ziemlich, weil es dann
quasi so eine Opposition gibt plötzlich in dem Parlament,
das da meint, außer Steuerfragen könnte man gleich noch andere
Dinge klären vielleicht. Und da werden so ein paar
Rädelsführer dann wegen Majestätsbeleidigung
weil sie da diese Steuererhöhungen, die der König eigentlich
wollte, verweigert haben
und stattdessen da über ihr eigenes System plötzlich
nachdenken. Und das gefällt allerdings dann wieder dem
Botschafter nicht, beziehungsweise der englischen Regierung
nicht. Und die sagen, eigentlich haben die ja recht, das kennen wir eigentlich, das ist doch völlig
normal, so ein System, wo die Barone im Parlament mitregieren,
das funktioniert bei uns ganz gut, das könnt ihr ruhig auch mal
machen. Und dieser neue
Botschafter, der jetzt schon wieder kommt aus England, das ist
Lord William Bentinck. Und er ist nicht nur Botschafter,
er ist eben auch Militärkommandant. Also er
entscheidet quasi, wie er die englischen Kräfte da
einsetzt. Und es gibt nicht nur so ein paar
diplomatische Noten weiter. Der ist da 1811 ÿousand
dort eingetroffen und stellt sich ganz klar auf die Seite der
Barone. Also das ist doch wie bei uns, wir haben völlig
recht, macht doch jetzt mal was. Und er sagt ganz klar, quasi
sein erster Auftritt bei Maria Carolina. Freut mich, sie kennenzulernen. Ich sage
ihnen jetzt mal, was wir als nächstes machen. Sie rufen bitte diese Barone zurück, die
sie da ins Exil geschickt haben,
strafweise. Sie geben mir bitte den Oberbefehl
über alle sizilianischen Truppen und am besten verschwinden sie immer von
hier.
>> Solveig: Hallo, so ein englischer
Beamter, ja, der.
>> Daniel: Ist, der ist ein bisschen mehr, also ist nicht nur ein Beamter, der
verhalten so, der fühlt sich da eigentlich, als würde
ihm jetzt wie so ein Generalgouverneur, ihm wurde die
Kolonie Sizilien übergeben und du bist jetzt hier die
Ortskönigin vor Ort, die pro forma hier noch bleiben
darf. Aber ich sag dir jetzt mal, was du zu tun und zu lassen hast.
>> Solveig: Wenn du es nicht tust, dann bist du halt nicht mehr da.
>> Daniel: Ja, und es ist kein Wunder, dass Maria Carolina
sah sich plötzlich irgendwie vorkommt, als sei Sizilien
besetzt und eben
die Engländer vielleicht keine so guten Freunde, wie sie
das jahrelang oder eigentlich jahrzehntelang
geglaubt hat. Und es gibt eigentlich von Anfang an eine
verständliche wechselseitige Abneigung
zwischen Lord Bentinck und der
Königin. Und grundsätzlich scheint sich
irgendwie das Klima zwischen Engländern und Maria
Karolina abzukühlen. Also nicht nur zwischen
diesen beiden Personen, sondern überhaupt die Wahrnehmung
ihrer Person auf englischer Seite. Denn
da gibt es auch einen Bericht eines anderen englischen
Adligen, der in diesen Tagen dann nach Hause
schreibt und da wenig nette
Worte findet. Das ist eine alte,
runzelige, jährige Hexe. Jung
hat sie sich allen Lastern ihrer sie beherrschenden
Leidenschaften ergeben. Jetzt ist sie in alle
Liederlichkeiten verfallen, ist stets von Opium trunken
und von Blut ihrer Untertanen bedeckt.
Solche Unregelmäßigkeiten sind, den Überspanntheiten
entartet, diese in Wahnsinn, der so
verbrecherisch ist, dass er ihr die allgemeine
Verachtung eingetragen hat,
aber auch wirklich alle Klischees. Ist eine Hexe. Sie hat
Leidenschaften, die sie beherrschen,
Überspanntheiten, drogenabhängig wahrscheinlich.
Ihre Gebärmutter ist am Wandern. Hört euch den
historischen Wahnsinn an, wenn ihr wisst, was was zu
Wahnsinn führen kann, worunter sie hier vielleicht leiden.
Zweitausendein, wobei langsam hat sie ein Alter erreicht, da ist es
eigentlich, wo die eigentlich da zufriedengestellt sein
müsste. Aber ja, der Ton ist
entsprechend und auch umgekehrt.
Scheinbar ist einfach jetzt keine Freundschaft mehr
spürbar zu den
einstigen Helfern. Und auch Ferdinand hat sich
irgendwie resigniert.
>> Solveig: Wo ist der eigentlich?
>> Daniel: Der ist irgendwie weg, weil der ist wahrscheinlich ein paar Lärmer angekommen
und hat ich gehe auf mein Jagdschloss Ÿousand, du
regelst das hier, komm irgendwie klar mit denen, ich habe
Spaß, der ist irgendwo im Wald. Also der kommt ab und zu,
glaube ich, vorbei, hört sich das an und sagt, ich
bin wieder im Wald, ich bin wieder weg. Und
Ferdinand ist halt auch nicht nur, glaube ich, von den Engländern genervt,
sondern halt auch zunehmend von seiner Frau, weil
die ist halt ein bisschen unangenehm geworden in letzter Zeit, ein
bisschen angestrengt und eben vielleicht tatsächlich zu viel
Drogenkonsum auch und zu viele
Nervenzusammenbrüche und Wutausbrüche.
Und der Ferdinand ist auch so harmoniebedürftig.
Der möchte doch nur Frieden, der möchte.
>> Solveig: Doch nur, dass jemand ihm sagt, was er tun soll.
>> Daniel: Ja, und das tun das plötzlich wieder so viele Leute mit
gegensätzlichen Befehlen. Genau, also
Maria Karolina weiß jetzt, wie das ist,
kolonisiert zu werden und sagt es tatsächlich
auch mal so ähnlich, das habe ich mir nicht rausgeschrieben, aber bei
einer Begegnung mit dem Botschafter erwähnt sie irgendeinen
indischen Freiheitskämpfer namentlich, wo,
glaube ich, dem Lord Benting dann ordentlich die Gesichtszüge
entglitten sind.
Ja, aber entsprechend herzlich ist das Verhältnis
da jetzt. Ja, und Benting sagt, wir machen jetzt hier mal eine schöne
Verfassung, ist Zeit. Francesco soll
König werden, weil mit euch beiden geht es hier nicht mehr
weiter. Und wie schon einmal angedeutet,
Maria Carolina soll raus hier. Also die muss
weg, die nervt, die stört unsere
Politik für Sizilien auf unserem
Flottenstützpunkt hier im Mittelmeer.
Genau. Ja, und Maria
Carolina ist so weit.
>> Solveig: Dass sie einmal wünscht, möge mich eine wohltätige
Krankheit hinweggraffen.
>> Daniel: Also mal wieder ist die Todessehnsucht da und
im Grunde, man kann es verstehen, ja, der Leopold, der war ein bisschen
offener, was das angeht, aber der wusste halt auch nicht,
dass seine Schwester nachher getötet wird. Und für Maria
Carolina ist einfach klar, Verfassung, das heißt, das
was in Frankreich passiert ist, das heißt Tod für mich und meine Kinder.
>> Solveig: Zweitausendein.
>> Daniel: Und was das vielleicht noch bedeuten könnte, da denkt sie
halt nicht drüber nach, sondern für sie ist das einfach nur so ein
Schreckensbegriff. Genauso wie Nation
oder was an Jakobinertum noch
so da immer wieder hervortritt.
Also Verfassung heißt Tod für sie und ihre
Familie. Deswegen darf das auf keinen Fall in Frage kommen.
Aber Ferdinand weiß genau, es gibt keinen
Weg aus diesem Dilemma. Wir haben zu
tun, was die englische Besatzungsmacht uns jetzt
sagt. Natürlich, im Endeffekt geht es dann noch ein
bisschen mehr hin und her und man versucht irgendwie wieder sich rauszulösen.
Aber am Ende unterschreibt Ferdinando das,
was Bentinck davor schreibt. Und er schreibt dann noch an
seine Frau als Freund rate ich euch dazu,
als Ehemann bitte ich euch darum und als König befehle ich
es euch, dass sie am Ende gehen muss.
>> Solveig: Wo muss sie denn jetzt, wo geht sie denn hin?
>> Daniel: Sie geht, sie muss raus.
>> Solveig: Aber wohin?
>> Daniel: Aus Palermo? Nicht aus Palermo, sondern.
Ja, sie muss das Königreich Sizilien verlassen.
>> Solveig: Wo soll sie denn hin?
>> Daniel: Am 25. Mär. 1813 überbringt
ein englischer Kurier ein
Ultimatum. Du hast noch 10 Tage, sonst wirst du hier
mit Gewalt entfernt. Man könnte sie z.B. nach Malta bringen.
Malta ist mittlerweile dann doch auch englisch.
Da könnte sie und
Ferdinand größeren
Wohnungen den Rest ihres
Lebens fristen.
>> Solveig: Nicht mehr irgendwie unter Hausarrest noch.
>> Daniel: Schiffer ist ja immer noch da und dann
hat sie immer noch ihre Spionagenetz und mischt sich überall rein.
Sie soll einfach weg hier. Und unter englischer Kontrolle
am besten. Das heißt, eigentlich ist der Plan, sie nach Malta zu
bringen.
>> Solveig: Kann doch nach St. Helena.
>> Daniel: Das ist ja sehr nett von dir. Also Malta hat dir vielleicht
noch ein bisschen mehr Angebot und ein bisschen mehr Zivilisation als
St. Helena.
>> Solveig: Nein, es war nur gerade Elba war davor ja
dran.
>> Daniel: Ja. Elba war übrigens auch mal sizilianisch. Wenn ich das richtig verstanden habe,
ist auch Ÿousand ein. Einer der Teile, den die Franzosen ihnen
weggenommen haben, war schon mal ein großer.
>> Solveig: Streitpunkt unter Friedrich dem Zweiten.
>> Daniel: Oh, das werden wir jetzt aber nicht alles wieder aufräumen.
>> Solveig: Nein, nein, nein, aber so lange ist es schon.
>> Daniel: Bleib bei mir. Neunzehnte Jahrhundert.
>> Solveig: Nein, alles gut. Ich meine so lange war das auch sizilisch.
>> Daniel: Deswegen ausgerechnet
da wird nachher der Napoleon seinen Platz, meine ich.
>> Solveig: Ja, dann können die beiden da zusammen ihren.
>> Daniel: Gottes Willen. Sag mal,
so eine Verwahranstalt. Ÿousand.
>> Solveig: Diesmal eine echte Verwahrung.
>> Daniel: Ich seh schon, du hast deine Meinung über sie deutlich geändert,
du fühlst die Rolle nicht mehr so. Jetzt
wendest du dich auch schon von ihr ab.
>> Solveig: Ich dachte, dann ist sie nicht so alleine.
>> Daniel: Also unter Androhung von Gewalt, ja, Entschuldigung,
verlässt Maria Caroline für immer,
muss man sagen, ihr Königreich.
Und nach Malta kommen sie aber irgendwie nicht.
Ja, ich weiß nicht mehr genau, da ist Nebel oder irgendwelche
französischen Schiffe kreuzen da gerade und ein Sturm
zweitausendein. Weil da hat man ja jetzt auch das Problem, man muss ja gucken,
wie man jetzt wieder irgendwie, wohin man kommt. Und
ich meine, wo soll sie schon hin? Bringen wir sie nach Wien?
Freut sich der Kaiser Franz drauf.
>> Solveig: Es ist doch für sie gestorben.
>> Daniel: Ja, das ist doch den Engländern egal, was die da mit Franz
irgendwie zu schaffen hat oder nicht. Also die kommt aus Wien, da soll
sie auch jetzt wieder hin. Das ist auch weit weg von
Neapel, weit genug jedenfalls.
Und da will man sie dann hinbringen,
beziehungsweise sie ist dann vielleicht auch ganz glücklich, weil dann kann sie es nochmal
versuchen mit dem Franz. Vielleicht doch ÿousand noch mal, dass er ihnen
hilft jetzt. Aber sie hat ja nur gesagt, ich schreibe
dir nie wieder. Aber sie kann ja dann halt besuchen und persönlich noch
mal reden. Naja, das hat sie selbst sich gewünscht.
Also sie hat dann tatsächlich noch mal Ansprüche
gestellt. Also bevor die dann mit Gewalt sie rausholen, hat sie gesagt, okay,
ich gehe, ich bin einverstanden, wenn ihr mich nach Wien bringt
statt nach Malta, wenn ihr meine Schulden bezahlt
für die Masken melden und wenn ihr mir eine Rente bezahlt und
noch Personal. Ja gut, das haben die Engländer ja
gesagt, machen wir. Ist halt netter als so eine
unangenehme Szene, die König mit Gewalt da über
den Kai zieht.
>> Solveig: Ist vielleicht auch, dachten sich schon, naja, es ist ja trotzdem
eine Königin. Engländer sind ja auch Monarchen.
>> Daniel: Der Bentinck muss ja auch im Nachhause berichten nachher, was der hätte wahrscheinlich
gemacht, sie da einfach ins Schiff zu zerren und da
reinzuwerfen. Aber er muss ja nachher nach Hause sagen, wie
das ausgegangen ist.
>> Solveig: Aber man möchte ja nicht irgendwie, als wenn man Franzose die
Monarchien abschaffen, also.
>> Daniel: Sich noch in irgendeiner Weise unterscheiden von denen.
>> Solveig: Also wir sind, werden schon die Monarchie mit angemessenen
Würden ausstatten.
>> Daniel: Es gibt aber dann noch ein anderes Problem. Wir sind ja schon im Jahr
1813, ja, es bahnt
sich schon an, dass Napoleon scheinbar doch nicht so der
unschlagbare Kaiser ist, weil der ist ja
doch ziemlich kleinlaut aus Russland zurückgekommen. Und gerade
formieren sich da neue Netzwerke und neue
Bündnisse und und gerade
Metternich hat entdeckt, dass
Murat, also
Napoleons Schwager in Neapel schon öfter
mal aneinandergeraten ist mit seinem Schwager
und man den vielleicht auf die Seite der Verbündeten gegen
Napoleon ziehen könnte. Und der
ist halt König von Neapel gerade. Und
Österreich ist bereit, oder Metternich ist
bereit, ihm das zu überlassen, wenn
er das Lager wechselt. Und da ist
Maria Carolina jetzt irgendwie ein bisschen im
Weg dabei. Die könnte das empfindlich
stören, diese
faszinierende Entwicklung, die es damals
gibt. Und deswegen lassen wir dir mal eine schöne
lange Reise machen, weil sie ist.
>> Solveig: Ja auch direkt da. Also jetzt schreibt sie nicht nur böse Briefe, sondern
jetzt schreit sie dich direkt an.
>> Daniel: Ja, aber erstmal ist ja nicht in Wien. Ach so, deswegen meine ich ja,
lassen wir dir doch mal die Reise ein bisschen lernen als
sonst üblich machen. Also wir
fahren erst mal nach Malta, dann fahren wir noch auf eine andere
Insel, dann sagen wir, nee, das sind ja die
Franzosen. Und das ist nämlich auch blöd, weil
Napoleon, der eben auch jetzt entdeckt, hier
irgendwie gibt es gerade neue Connections und das gefällt mir
nicht. Und was machen die denn gerade mit der Maria Karolina? Die war eigentlich auch
eine ganz coole Frau, nur halt auf der falschen Seite. Und dann gibt
er nämlich Befehl aus, weil Maria Carolina eine von den den
Engländern vertriebene Königin ist, sie überall, wo sie
auf Franzosen trifft, sie mit absolutem Respekt zu behandeln. Und
also die Engländer versuchen jetzt krampfhaft natürlich auch
überall Kontakt mit französischen Gebieten zu
vermeiden. Also fährt man in einem großen
Bogen alle Territorien herum, wo sich Franzosen
aufhalten, Richtung Bosporus,
verhandelt da sehr lange mit dem osmanischen Reich. Dürfen wir darüber?
Nein, ein englisches Kriegsschiff lassen wir nicht durch den
Bosporus. Dann setzen die da
Maria Carolina einfach ab auf irgend so einer Insel
und fahren weg.
Die ärmste, wirklich.
>> Solveig: Entschuldigung.
>> Daniel: Hallo. Wollen sie eine
rauchen gehen? Ja, ich gehe mal kurz vom Boiler.
>> Solveig: Ganz schön antike Stätten. Wollen sie sich die nicht anschauen?
Hallo, wo sind denn alle?
>> Daniel: Ja, sie schafft es dann aber, irgendein Handelsschiff,
Ÿousand, da an Land zu ziehen quasi,
dass sie dann weiterbringt über das schwarze Meer
und einen Stopp legt sie dann ein.
Also währenddessen, es geht ja Wochen, monatelang,
diese Reise, die sie da jetzt vor sich hat.
>> Solveig: Können wir dann irgendwann mal wieder zurück?
Wie lange dauert es denn noch?
>> Daniel: Ja, aber währenddessen gibt es diese ganzen neuen
Bündnisse. Währenddessen wird irgendwie die Völkerschlacht in Leipzig
geschlagen, während sie da irgendwie auf der
Insel, osmanischen Insel sitzt.
Dann sitzt sie in Odessa in Quarantäne,
weil man sagt, wer ist denn die, die gibt ja nicht ihren Namen
da an, natürlich ist sie auch inkognito und jetzt ist
ja auch keine englische Besatzung mehr dabei, die sagt, hallo, das ist aber eigentlich die
Königin von Neapel, sondern jetzt ist sie nur die Gräfin
sowieso. Und dann sagen die natürlich in
Odessa, ja, da müssen sie aber hier in Quarantäne. Und weil die
gerade mit anderen Dingen beschäftigt sind, gibt es jetzt natürlich auch niemanden, der
zwischendurch jetzt mal einen Brief schickt da an die russische
Verwaltung, Entschuldigung, ihr habt ja die Königin, kann die bitte von dem
Schiff runtergehen? Also bleibt die da 40 Tage lang auf
ihrem Schiff in Quarantäne.
>> Solveig: Sie sind ungewollte Butterfahnd.
>> Daniel: Ja, aber wirklich, hallo. Und
danach überlegt sie sogar, ob sie zu Fuß da durch Bulgarien und so
weiter bis nach Wien geht. Und
während sie da aber jetzt so unverzweifelt mehr oder weniger unterwegs
ist, gibt es halt diese ganzen neuen Bündnisverhandlungen.
Und Ferdinand schon schickt ihr quasi einen Brief hinterher,
sie ist seine Generalbevollmächtigte jetzt und
sie soll, wenn sie dann schon mal in Wien ist, wo dann demnächst vielleicht so
neue Verhandlungen stattfinden könnten, dass sie
da alles rausholt für das Königreich Neapel, dass
der blöde Murat da rausgehauen wird.
Also deswegen natürlich diese ganze, darf sie.
>> Solveig: Jetzt von der Butterfahrt zurück?
>> Daniel: Darf sie nicht von der Butterfahrt zurück, sondern deshalb macht
sie jetzt diese riesigen Butterfahrt überhaupt.
Ich hätte das vielleicht vorher erwähnen sollen, das ist im
Grunde der Moment, also es war klar, sie soll möglichst
verzögert in Wien eintreffen, aber dieses
Schreiben mit der Generalbevollmächtigung, das ist der
Moment, wo die Engländer sie da absetzen auf der Insel und
sagen, mach mal alleine weiter, weil wir
und die Österreicher wollen eigentlich den Murader oder
sie wissen, dass die Österreicher das wollen. Und
in dem Moment ist es einfach opportun, wenn Murat mit seiner
Streitmacht quasi. Ist wichtig, ja. Also
dann übersteht sie die Quarantäne in Odessa, fährt weiter nach
Lemberg und dann bekommt sie Post von
Franz, der ihr vorschlägt, sag mal Lemberg, so eine schöne Stadt,
warum bist du eigentlich? Ne, das fragt er nicht, wo bist du eigentlich
gerade? Der weiß ganz genau, dass die in Lemberg sich befindet.
Lwiw schlägt einfach vor, bleib doch da, ist doch
eine schöne Stadt, besorgt dir auch eine kleine Villa, kannst du doch in
Lemberg bleiben, bist du nicht auch.
>> Solveig: Mit der Luise da?
>> Daniel: Mit der Luise in Lemberg?
>> Solveig: Und da habe ich das jetzt gerade.
>> Daniel: Ist Lemberg nicht, Lemberg ist die westlichste Stadt der
Ukraine, also Großstadt der Ukraine.
>> Solveig: Ich hatte es gerade irgendwie in Polen verortet, sorry.
>> Daniel: Also damals natürlich Österreich. Also sie hat schon
österreichischen Boden betreten. Und Franz überlegt einfach,
wie kann ich sie aufhalten und sagt, Mensch,
haben doch eine schöne leere Villa. Wie wär's denn mit Lemberg für
dich?
>> Solveig: Strecke, die sie da abgelegen ist, durchs schwarze Meer.
Auf einmal bist du in der Ukraine.
>> Daniel: Hallo, die ist acht Monate
unterwegs, soll doch nach Wien.
>> Solveig: Hallo? Das sind so, die
ich manchmal habe, dass ich irgendwo sein muss und nicht hinkomme
und irgendwo anders bin. Aber Frau, dass es
ihr wirklich passiert.
>> Daniel: Ja, also im Februar 1814,
nach achtmonatiger Odyssee,
trifft sie dann tatsächlich in Wien ein,
dann zu hören, dass Metternich und die
anderen Verbündeten jetzt ein Bündnis geschlossen haben mit
Joachim Möhrer. Da
schreibt Maria Caroline erst mal eine Denkschrift und
sie tut etwas Überraschendes. Sie hält sich zurück,
sie argumentiert ganz friedlich, ohne
Drohungen, ohne alles. Schreibt sie an
Metternich noch mal, warum es vielleicht vorteilhafter
wäre, sich von Myra zu trennen und noch mal
zurückzukommen auf Ferdinand und Maria Karolina.
Ganz sachlichen Ton, aber was kommt als
Antwort von Franz?
>> Solveig: Nein, danke.
>> Daniel: Vielleicht möchtest du nach Pressburg ziehen.
>> Solveig: Möchtest du noch mal auf dieses Boot?
>> Daniel: Pressburg ist auch eine schöne Stadt.
Nein, sie möchte nicht nach Pressburg, steigt nie wieder auf
ein Boot. Immerhin, es gibt tatsächlich einen Höflichkeitsbesuch.
Also sie begegnen sich noch einmal kurz, trinken wahrscheinlich
heiße Schokolade zusammen, reden nicht miteinander. Ja, werden sie
schon gemacht haben. Und dann gesteht Franz ihr
zu, oder sie macht es einfach und kann es
nicht verhindern. Also sie möchte eigentlich gerne natürlich
im Schloss Schönbrunn Zimmer beziehen. Und da sagt er ganz klar, Ÿousand,
nee, also Tante oder nicht, also
du bist schon weite Verwandtschaft, ich brauche hier nicht
mehr. Und es kann nicht so weit weg wohl davon. Ich
kenne es nicht, ich war noch nie da. Ich glaube, es wird auch heute anders
benutzt. Man kann es nicht mehr als Schloss besuchen, das Schloss
Hetzendorf, also nicht weit entfernt von Schönbrunnen.
Und da hat sie jetzt quasi, ich würde schon fast sagen, ihren
Witwensitz. Eigentlich lebt ihr Mann ja noch,
aber sie wird so bald nicht wieder
zurückkehren.
>> Solveig: Der ist irgendwo im Wald. Ÿousand.
>> Daniel: Ja, und da ist jetzt eigentlich
abgeschoben. Also hätte es auch nach Pressburg gehen können und nach
Lemberg. Wahrscheinlich hätten die das dann auch cool gefunden ohne Königin bei
uns. Da wären wenigstens Leute zu Besuch gekommen hier.
Sie sagen, die meisten schieben irgendeinen Vorwand vor,
sie nicht besuchen zu müssen. Also ist jetzt eine
alte Dame, die alleine auf so einem kleinen
Schloss vor Wien ihr Dasein
fristet. Und so sieht sie das jedenfalls.
>> Solveig: Mein Los ist an dem Tag entschieden und abgeurteilt
worden, da ich wie eine Frau vom Theater weggejagt und
aus Sizilien hinausgeworfen wurde. Mein Leben in
dieser Welt ist zu Ende. Ich bin nur mehr ein Gegenstand der
Aufmerksamkeit einiger alter Frauen, die ihr Haus nur
noch verlassen, das letzte Kind der großen Maria Theresia zu
sehen. Der Prater prangt in seinem herrlichsten,
frischen Grün und alles blüht. Aber für mich gibt es nichts
Schönes mehr.
>> Daniel: Und das, wo doch der Kongress demnächst stattfindet.
>> Solveig: Wo so viel getanzt wird.
>> Daniel: Wo so viel getanzt wird. Aber ich glaube, für das Tanzen interessiert sie sich gar
nicht mehr so. Sie hat bestimmt auch Hilfsprobleme, auch wenn sie das nicht sagt. Aber man kann
sich vorstellen, dass sie nicht mehr so viel tanzen wird.
Aber sie als Generalbevorher nicht. Muss
ja für Neapel sprechen, also für das legitime
Neapel. Angeblich ist man doch so für die Legitimität.
Deswegen übrigens sogar der französische Außenminister
Talleyrand in eher eine Verbündete sah zu diesem Zeitpunkt,
der da murat eben auch aus Neapel ÿousand.
Aber Metternich hat sich da festgelegt damals, den
lassen wir und der ist erstmal für
Murat, bis der eben falsche Dinge
macht, nämlich dann doch wieder sich auf die Napoleons Seite
schlägt. Ja, aber da gehen wir nicht weiter drauf ein, sondern
wir schauen noch mal auf die letzten Tage von Maria Karolina.
Sie fühlt sich da nämlich einer anderen Person plötzlich dann doch verbunden
und hat wenigstens ein bisschen sozialen Kontakt. Denn es gibt
eine andere Dame, die verstoßen wurde und quasi kein Zuhause mehr
hat. Und das ist ihre Enkelin Marie Louise.
Allerdings, Marie Louise findet dann
bald neuen Kontakt.
Sie ist ja auch jung. Also das nochmal klar zu machen, das war ihre Enkelin, die
Frau von Napoleon, den man gerade geschlagen hat in
Leipzig. Und deswegen kann Marie Luise natürlich nicht
bei Napoleon bleiben, sondern die ist jetzt wieder zu Hause in Wien
angekommen.
>> Solveig: Napoleon ist jetzt auf dem Weg nach Elba.
>> Daniel: So ist es. An die Seite von Marie
Luise hat man, ich glaube es heißt, einen Ehrenoffizier
gestellt, der auf sie aufpassen soll. Ich habe jetzt den Namen hier nicht notiert,
aber den findet sie offenbar sehr attraktiv. Ich glaube, ich
habe fast den Verdacht, er wurde auch entsprechend ausgewählt. Das ist doch nett,
ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Und
dann wird da noch mal irgendwas, weiß ich, ein Husten
vorgeschoben, damit sie dann gemeinsam in Kur fahren können
und lassen den kleinen Jungen einfach da.
>> Solveig: Aber das ist Napoleons Jungen.
>> Daniel: Ja, es ist auch eher Ÿousand, ihr Sohn und
Franzens Enkel.
>> Solveig: Ich glaube, das war für die nicht so.
>> Daniel: Der Franz ist gemeiner Hund.
>> Solveig: Ich glaube, das war das Problem war, das ist ein
napoleons Kind.
>> Daniel: Ja, aber das kümmert sich jetzt Maria Karolina.
>> Solveig: Sie kümmert sich den, stirbt ja auch so früh später.
>> Daniel: Ja gut, so lange wird sie nicht durchhalten, dass sie das erlebt. Noch ist er ja sehr
kleiner Junge und da ist die Mama halt weggefahren,
ist in Kur,
kümmert tatsächlich Maria Carolina sich ihr Ÿousand.
Und das wird sie allerdings auch nicht lange tun,
denn sie stirbt in der Nacht vom siebte auf den
Achter. September
1814. Wird
quasi die
Zugehdame, hört da ein Geräusch
im Nebenzimmer und findet sie dann schon
bereits tot. Noch mit ausgestrecktem Arm hat sie
offenbar versucht, den Klingelzug zu
greifen und es ist vorbei. So
plötzlich, unerwartet, von einem Tag auf den
anderen an einem Schlaganfall stirbt zweitausendein
Maria Carolina von Österreich,
Königin von Neapel. Was ihr natürlich
sehr wichtig war, Neapel, denn
darum ging es ja. Aber selbst das wird ihr verweigert.
Bei der Beisetzung ist nur die Rede von Maria Carolina,
Königin von Sizilien. Weil man sich ja mit dem
neuen Verbündeten nicht verderben will, darf sie nicht mal
ihren eigentlichen Titel tragen. Also ist
schon auch normal. Ÿousand, verdammt fies. Und in Wien
gibt es auch nur sechs Wochen Trauer, weil der Kongress dann startet und dann
hat man keine Zeit mehr für sowas.
>> Solveig: War ja auch nur eine Tante.
>> Daniel: War ja nur die Tante in
Sizilien. Tatsächlich
verkündet Ferdinand eine sechsmonatige
Trauer, entscheidet dann aber nach zwei
Monaten seine offenbar schon langjährige Geliebte
Lucia Miljaccio e Borgia zu
heiraten, in morganatischer Ehe.
>> Solveig: Deswegen war der immer nicht da scheinbar. Der war nicht nur im Wald, der.
>> Daniel: War nicht allein auf seinen Jagdschlössern. Das ist
etwas, was tatsächlich in diesen ganzen Briefen von
Maria Karolina nicht einmal erwähnt
wird. Die war offen, die wusste das
garantiert. Also da ist sogar der Corti sich
sicher, die wusste das. Aber die geht da einfach drüber
weg. Das existiert halt nicht für sie.
>> Solveig: Das ist das ungenannte Übel, das man
mittragen muss.
>> Daniel: Und jetzt fragt man sich doch, also für mich ist einfach
natürlich jetzt ein trauriges Ende. So können wir nicht enden. Wir stoßen noch
einmal an.
>> Solveig: Glas ist leer.
>> Daniel: Achso, dein Glas ist leer, dann kriegst du jetzt was von diesem hier.
>> Solveig: Kannst doch nicht weinen, hier bei mir stehen lassen. Der ist weg.
>> Daniel: Auf Maria Carolina. Du hast alles gegeben.
Und sie ist tatsächlich die einzige, die von Anfang an bei
ihrem Weg geblieben ist, ist da keinen MM von ab. Und
so wie die anderen dann so taktisch, ich meine, das ist natürlich vernünftiger,
das ist alles klar. Aber sie war offensichtlich
eine sehr prinzipielle.
>> Solveig: Frau, eine Tochter Maria Theresias. Wo ist sie erzogen worden?
>> Daniel: Ich weiß nicht, ob Maria Theresa, ist die nicht auch ein bisschen gewesen?
>> Solveig: Weiß nicht. Ja, die war auch schon.
Genau, ganz klar die Linien, die sie
sich so vorstellen.
>> Daniel: Dann hat sie da eine wahre Erbin gefunden, nur
leider wenig erfolgreich letzten Endes.
Da wäre Taktik jetzt noch die bessere Wahl gewesen. Und vor
allem, ich meine, es ist halt natürlich der Tod ihrer Schwester,
der das so krass umgelenkt hat von
einer Frau, die eigentlich bereit war, sehr offen war für alles Neue.
Lass uns das mal ausprobieren und hier das ordentlich auf Vordermann
bringen. Hinzu auf keinen Fall irgendwas.
Und wir müssen alles aufhalten,
was in eine ähnliche Richtung wie in Frankreich
führen könnte.
>> Solveig: Das wird bestimmt auch mit ihrer Schwester zu tun haben. Aber grundsätzlich
auch der Gedanke vor der Angst vor der Republik und vor
den Schrecken, die da in Frankreich passieren. Also
wenn das Hand in Hand geht, also du meinest ja auch, dass sie dann
sagt, wenn es eine Verfassung gibt, dann ist das mein
Tod.
>> Daniel: Also wir müssen ja nicht gleich an eine Verfassung denken. Das ist ja
jetzt quasi schon das Ende gewesen, dann unter dieser englischen
Besatzungsherrschaft in Sizilien. Aber
man hätte ja sowas machen können wie preußische Reformen.
Die Luise, die hat den Hardenberg immer gesagt hier,
oder ihrem Mann gesagt, der Hardenberg, der hat das hier gut gemacht. Könnt ihr euch noch mal
anhören in der entsprechenden Folge Luise und Napoleon, die ist irgendwie ein
anderes Modell, mal abgesehen davon, dass man die natürlich nicht vergleichen
kann. Ganz andere Situation. Aber Luise hatte natürlich
weniger Zeit zu zeigen, wo das mal enden könnte.
Aber da in Preußen hat man ganz. Sie war auf der Seite dieser
Reformer, hat gesagt, ja, wir machen hier keine Revolution, aber wir
nutzen die Sachen, die offenbar gut funktionieren und gut ankommen, damit wir hier
wieder auf die Beine kommen. Und davon ist Neapel halt so
ein absoluter Null. Da ist nur Unterdrückung,
hinrichten, Prozesse machen, tabula
rasa und eben komplett auf die Engländer
gehen. Und ja, insofern ist es auch eine sehr
traurige, tragische Figur.
>> Solveig: Sie hat sich, glaube ich, so ein bisschen verkalkuliert.
>> Daniel: Absolut. Und vor allem, dass sie nachher wirklich allen auf die Nerven gegangen
ist, auch noch mal sehr traurig.
In der eigenen Familie mehr ein Zuhause hatte.
>> Solveig: Das ist ja so ein gängiges Ding. Also da sind wir dann
vielleicht wieder bei den Hexenverfolgungen, aber da sind es ja
auch vor allem so ältere, alleinstehende Frauen, die da verfolgt wurden,
weil man gesellschaftlich für die keinen Wert mehr gesehen hat.
>> Daniel: Aber sie ist ja nicht alleinstehend.
>> Solveig: Ja, aber der kümmert sich ja nicht, er ist ja nicht da.
Also ich habe, worum es mir geht, ist dieses Gefühl, dass
so ältere Damen scheinbar sehr schnell immer als
obsolet abgewertet werden. Also auch ein Franz, der dann sagt,
nein, ich mache jetzt hier meine eigenen Sachen, ich höre nicht auf die Tante,
weil es halt die alte Tante ist. Also das haben wir ja heute auch noch in unserem
Sprachgebrauch. Also das
könnte ich mir auch vorstellen, dass deswegen dann auch sie dann
so abserviert wurde, aber sie noch weiterhin
in ihrem Anspruch verharrte
und dadurch dann den Leuten auf die Nerven ging.
>> Daniel: Ja, aber das eigentliche Faszinierende an dieser Figur finde ich
eben diese Sattelzeit Zweitausendein,
der so verkörpert wird in einer Figur. Also Sattelzeit
heißt, wir haben ja diese Epochengrenze 1789 und
dann fängt das lange neunzehnte Jahrhundert an. Und natürlich ist
das Quatsch. Es gibt ja nicht nur diese Zäsur, sondern es gibt eben
auch Entwicklungen, die daran vorbeigehen oder
das einfach quasi nur
hineinspielt. Und da ist das beste
Beispiel, weil sie quasi so diese Brücke, diesen Sattel über
diese Epochengrenze bildet, da aus einer völlig anderen
Welt noch kommt und dann endet sie aber kurz vor wiener kurz Kongress.
Also es ist irgendwie so ein Epochenwandel, den sie
verkörpert eigentlich. Sie ist noch so eine Rokoko, barock
Rokoko Königin, die dann auch entsprechend in
der Apel ankommt, in der Kleidung. Es gibt auch so böse
Kommentare in Wien, dass sie quasi mit so alten modischen
Klamotten rum. Nee, das trug sie ganz garantiert nicht, weil es
gibt auch Bilder von ihr, wo sie so empire oder
so muss Kleider trägt. Also ich glaube, das ist totaler
Quatsch. Vielleicht hat sie da nicht das ganz neue Kleid gehabt. Ist
ja auch schwer, wenn man gerade acht Monate unterwegs war und
hat zweitausendein in Secondhand
Shop in Odessa sich einkleiden musste. Aber das
finde ich so das Spannende an so einem Leben, quasi so einen der
größten Umbrüche in der Geschichte so ein bisschen
nachverfolgen zu können und was das bedeutet, wenn man
quasi ja in der, nicht in der jungen Generation
ist und da so einen Aufbruch erlebt, sondern eben ja
dummerweise einfach nur zusehen kann, wie die eigene
Welt immer mehr zusammenbricht.
>> Solveig: Wie man auch so als, wie nennt sich das alte,
ne, aus Abstellgleis, das Wort aufs Abstellgleis
geschoben wird. Dankeschön, wir brauchen dich nicht mehr
gemeinsam.
>> Daniel: Der Ferdinand ist damit besser klar. Gekommen. Der hat sich einfach
seinen Hobbys, seinem einen Hobby zugewandt,
dauerhaft.
>> Solveig: Aber vielleicht ist das auch so eine Weltflucht, die er da
begeht, dass er da einfach in Sizilien bleibt und sich das da alles schön
macht in seinen Palästen und dann zur Jagd reitet
und nach mir die Sintflut ist.
>> Daniel: Ja, da können wir das kurz zu Ende führen. Also der
Murat wird nachher einen falschen Schritt tun,
wieder als Verräter dastehen und das befördert
dann, dass eben Ferdinand
tatsächlich alles wieder zurückbekommt.
Und jetzt wird da auch nichts mehr getrennt gezählt und
getrennt verwaltet, sondern beide Teile des
Reiches werden zusammengefasst mit einem neuen Begriff, oder
der schon länger benutzt wird. Aber ab sofort, 1815,
im Ergebnis des wiener Kongresses, ist er dann
Ferdinand, der erste König beider
Sizilien und bleibt dann noch 10 Jahre,
lässt aber Francesco meistens alles erledigen.
>> Solveig: Ist ein Jagen weiterhin.
>> Daniel: Genau, der Francesco regiert dann und
der ist dann natürlich auch schon ein bisschen betagter, als er dann endlich König
wird, hält nur fünf Jahre durch und dann ist der Francesco auch
Geschichte. Und jetzt sag mir mal, was glaubst
du eigentlich, wer ist die letzte Königin
im Königreich beider Sizilien, die zwei
Jahre zumindest diesen Titel tatsächlich
für sich real auch beanspruchen konnte?
>> Solveig: Ja, ist doch eine Schwester von. Von der Sisi.
>> Daniel: Genau, Schwester von der Sissi, die
Marie in Bayern. Ist das, weil sie da
ist, sie muss dann weg. Ja, sie flieht erstmal in den
Vatikan. Genau, sie bleibt ganz lange in Rom und
dann aber stirbt 1925 in München.
>> Solveig: Ach so, nee, dann ist das. Aber es gibt noch eine andere Schwester, aber das ist, glaube ich, die
Herzogin von Alençon, so heißt die.
>> Daniel: Aber die Marienbayern, die hat auch noch mal einen interessanten Lebenswandel
geführt, im Exil sowieso. Aber auch
hier wird sie da gerühmt für ihren Widerstand,
weil sie quasi die letzte ist, die da das Land verlässt
von der alten Garde. Bis zum Ende kämpfen die da
gegen Garibaldi, einige
Bewegung. Und so endet dann Glanz und
Glorie dieses Königreiches, was eigentlich
mit Ferdinand zweitausendein schon beginnt, in
seinem Untergang entgegensieht. Und weil man hier wirklich
jegliche Reform nachher vermeidet und eigentlich versucht, das immer noch
festzuhalten, so wie es früher immer schon war.
Und dann gibt man natürlich anderen freie Hand,
das zu übernehmen und all die Unzufriedenheit auszunutzen,
die sich da über mehrere Generationen anstaut. Aber das
ist eine ganz andere Geschichte.
Ich möchte mich bei euch bedanken,
dass ihr vier Teile über Maria
Caroline gehört habt, dass du unsere
Königin warst, über vier Folgen.
Und damit stoßen wir noch ein ich möchte mich bei dir
bedanken, dass du.
>> Solveig: Dir so eine schöne Folge gemacht hast.
>> Daniel: Ach was. Ja, war besser als Pauls Kirche.
Mehr mein Thema
Königin auf unsere erste
Tetralogie.
Und jetzt werde ich wahrscheinlich das schwarze Loch, dass ich
hier das Thema, mit dem ich so
lange schwanger gegangen bin, jetzt nicht mehr
habe. Und uns würde natürlich
sehr interessieren, wie bei euch
diese Persönlichkeit von Maria Carolina
ankommt. Schreibt uns doch gerne entweder per E Mail
direkt an kontakt
geschichte de oder über die
zahlreichen sozialen Kanäle, in denen ihr
uns findet. Oder helft uns, unsere
Ÿousand finanzielle Krise zu lösen. Unser Staat ist halb bankrott.
Nein, das ist natürlich nicht. Aber es wäre auch eine Möglichkeit,
eure Liebe in Form eines kleinen
Geschenkes in unsere Kaffeetasse zu äußern. Den
Link dazu findet ihr natürlich wie immer in den
Show Notes. Letztes Wort von dir.
>> Solveig: Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut.
>> Daniel: Wunderbar. Macht's gut. Bis bald.
Was findest du nicht?
>> Solveig: Garibaldi und Vittorio Garibaldi?
>> Daniel: Nein, natürlich nicht. Wenn er hier den Süden kaputt macht.
>> Solveig: Vor allem Vittorio Manuele. Weißt du, was der über Rom gesagt
hat? Nein, wollte er auf
keinen Fall in Rom, weil das ein hässliches Drecksloch ist.
Wollte auf keinen Fall, dass Rom die Hauptstadt seines.
Und wer sowas sagt und sich dann so ein hässliches Ding auf
die piazza Venezia stellen lässt,
bei denen machen wir keine Folge.