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Dein Geschichtspodcast mit Daniel und Solveig

FG045 - Mathilde von England

07.11.2024 100 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Episode tauchen wir ein in die faszinierende Geschichte von Mathilde von England, einer Frau, die trotz aller Widrigkeiten um ihren rechtmäßigen Anspruch auf den englischen Thron kämpfte. Wir beleuchten die turbulente Zeit der sogenannten Anarchie in England, einen Bürgerkrieg, der ausbrach, als Mathilde nach dem Tod ihres Vaters Heinrich I. um ihre Erbfolge rang. Obwohl sie nie offiziell als Königin anerkannt wurde, ebnete sie den Weg für ihren Sohn Heinrich II., der schließlich den Thron bestieg.

Mathilde und die Anarchie

Mathilde, auch bekannt als Kaiserin Maud, war eine bemerkenswerte Frau ihrer Zeit. Als Tochter Heinrichs I. und Enkelin Wilhelms des Eroberers, hatte sie eine starke dynastische Verbindung, die ihr einen legitimen Anspruch auf den Thron verlieh. Doch die englischen Barone bevorzugten ihren Cousin Stefan von Blois, was zu einem langwierigen und blutigen Konflikt führte. Wir beleuchten Mathildes Rolle in diesem Machtkampf und die Herausforderungen, denen sie als Frau in einer von Männern dominierten Welt gegenüberstand.

Die Rolle der Frauen in der mittelalterlichen Politik

Die Geschichte Mathildes bietet einen faszinierenden Einblick in die Rolle der Frauen in der mittelalterlichen Politik. Trotz ihrer königlichen Abstammung und ihrer Ehe mit dem römisch-deutschen Kaiser Heinrich V. wurde ihr Anspruch auf den Thron von vielen als unnatürlich angesehen. Wir diskutieren, wie Mathildes Geschichte die Wahrnehmung von weiblicher Macht in der Geschichte beeinflusst hat und welche Parallelen es zu anderen Frauen dieser Zeit gibt, wie Constanze von Sizilien.

Popkulturelle Rezeption

Mathildes Geschichte fand auch Eingang in die Popkultur, wie in George R. R. Martins "Game of Thrones", das sich von den politischen Intrigen und Machtkämpfen ihrer Zeit inspirieren ließ. Wir ziehen Parallelen zwischen der historischen Mathilde und den fiktiven Figuren der Serie, um die anhaltende Faszination für diese Epoche zu verdeutlichen.

Begleitet uns auf dieser spannenden Reise durch das mittelalterliche England und entdeckt, wie die Geschichte Mathildes bis heute nachwirkt. 

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Transkript

>> Daniel: Es ist definitiv die beste Jahreszeit für eine schöne heiße Tasse Tee. Earl Grey, um genau zu sein. Und um ein paar mittelalterliche Geschichten von dir zu hören. >> Solveig: Und vergiss nicht das Shortbread, das ich dir versprochen habe. >> Daniel: Du hast daran gedacht. Ist das schön. Gibt es auch Aldi in England? >> Solveig: Ja, gibt es tatsächlich. Und die haben viel geilere Produkte da als bei uns. >> Daniel: Oh mein Gott. Ja, bin ich sehr dankbar für das Mitbringsel. Ich freue mich sehr auf unseren heutigen Termin, den wir hier haben und dass wir keine Schauergeschichten mehr ertragen müssen und dass wir dieses importierte Fest Halloween hinter uns gelassen haben, wo wir auch keine Geistergeschichte hatten, sondern leider viel zu sehr viel von der Realität im Ungarn der frühen Neuzeit erfahren mussten. Und allerdings, vielleicht hast du da noch was nachzutragen. Du warst ein bisschen komisch geguckt in der Story bei Instagram. Da hast du noch mal in die Quellen geguckt und hast das Gesicht verzogen. Was war da los? >> Solveig: Ja, manchmal scheine ich nicht so aufmerksam zu lesen, wie ich selber denke. Denn wie schon bei Instagram zu sehen war, habe ich eine Passage überlesen, scheinbar, wo tatsächlich in dem Protokoll des Prozesses, dass wir uns ja etwas ausführlicher angeguckt haben, noch einmal einen Satz eingeflochten wurde, der scheinbar, vermeintlich ein bisschen das entkräftet, was ich gesagt habe. Nämlich ich hatte groß behauptet, dass die Aussagen der Angeklagten und dann auch verurteilten Mittäterinnen glaubwürdig seien, weil nicht gefoltert wurde und in der Literatur immer wieder diese Punkte abgetan werden bzw. Diese Geständnisse abgetan werden, als die sind unter der Folter entstanden. Und deswegen ist es gut grundsätzlich gelogen. Und das hatte ich ja etwas negiert, weil ich gesagt habe, da steht doch nichts von Folter. Da steht, dass die freiwillig waren, die Geständnisse. >> Daniel: Und dass sie es auch schreiben würden, wenn sie gefragt hätten. >> Solveig: Und tatsächlich haben sie es ja reingeschrieben. Ich habe diese eine Zeile scheinbar tatsächlich einfach überlesen. >> Daniel: Weil du es wolltest. >> Solveig: Weil ich es wollte, weil ich einfach manipuliert habe. >> Daniel: Was nicht dazu passt, wird passend gemacht. >> Solveig: Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Nein, , tatsächlich habe ich das überlesen. Ist ein bisschen peinlich natürlich, aber trotzdem bin ich immer noch der Meinung, dass das nicht unbedingt an der Glaubwürdigkeit der Geständnisse ändert. Denn auch in diesem Satz, wo gesagt wurde, sie haben es unter der Folter gesagt, haben wir auch vorher sie haben es freiwillig gesagt und unter der Folter hat sich an der Aussage nichts verändert. Das heißt also, sie haben es gestanden, dann hat man scheinbar noch mal gefoltert, sicherzustellen, dass ob sie wirklich alles erzählt haben. Und dann haben sie nichts weiteres erzählt. Von daher bin ich trotzdem eben der Meinung, wenn sie sie haben es eben zuvor schon einmal freiwillig erzählt und dadurch ist es für mich eben weiterhin glaubwürdig. Aber ja, sie wurden auch noch mal gefoltert. Das muss man. >> Daniel: Du schwörst ab. Ja. Und damit ein Haken drunter. >> Solveig: Ja. >> Daniel: Und warst du denn eigentlich auf dem Friedhof an Halloween? Nicht an Halloween. Ihr habt doch da einen Feiertag in Westfalen, oder nicht? >> Solveig: Alle Heiligen. >> Daniel: Ihr habt doch da sogar richtig frei. >> Solveig: Wir haben da frei. >> Daniel: Geht ihr dann kollektiv auf den Friedhof, oder? >> Solveig: Ja, ich bin ja Protestant. Ach so. Habe ich einfach nur frei. Bei uns ist ja Totensonntag, wo man auf den Friedhof geht. Das ist, glaube ich, eine Woche oder so später oder zwei Wochen später. Das ist der letzte Sonntag im November oder so. >> Daniel: Aber wir bleiben nicht in der Friedhofsstimmung. Nein. Denn ja, erstmal willkommen euch allen zu einer positiveren Folge diesmal, denn Solveig war im Urlaub. >> Solveig: Ja. >> Daniel: Und das war im Sommer aber schon. >> Solveig: Das ist auch schon wieder eine Weile her. >> Daniel: Da kannst du dich ja können wir uns gemeinsam jetzt noch mal in dieses Gefühl hinein versenken? Und magst du sagen, wo du warst? Haben wir, glaube ich, schon gesagt. Du warst tatsächlich in dem Land der Teetrinker. >> Solveig: Ich war in England, ja. >> Daniel: Warst du da das erste Mal oder schon öfters? >> Solveig: Also ich war jetzt das zweite Mal da. Es war nicht das erste Mal, aber das erste Mal ist auch schon wieder 20 Jahre her. Ich war da mal während der Schulzeit auf einer Sprachreise. Also es war jetzt so die erste große Reise als erwachsene Person. >> Daniel: Also ja gut, Sprachkurs ist ja schon ein konkreter Anlass. War das denn diesmal entspannend oder Hattest du da auch eine Mission? Warst du in Archiven? Hast du da recherchiert? Neue Arbeit? Was tust du in England? >> Solveig: Was tue ich in England? Das war schon. >> Daniel: Außer mir Shortbread zu besorgen. >> Solveig: Nee, das war ja schon eigentlich ein Urlaub. Ein richtiger Urlaub. Wir waren aber trotzdem waren wir in Archiven drin. >> Daniel: Nee, ich höre heraus, du warst gar nicht alleine. >> Solveig: Ich war nicht alleine. >> Daniel: Ich musste nämlich einige Leute wegretuschieren auf den Fotos, die wir dann auf Instagram rausgebracht haben. Das sei noch mal eine Einladung an euch alle, die uns noch nicht bei Instagram folgen. Sofern ihr einen Instagram Account habt, ihr werdet dort auch Flurfunk Geschichte finden und ihr findet zu jeder Folge Content. Ja, nicht nur Bestofs mit entsprechenden Bildern hinterlegt, sondern auch immer noch zusätzliche Informationen, Hintergründe zur jeweiligen aktuellen Folge und natürlich für alle, die es schon gab. Das ist ja alles noch da, könnt ihr euch alles anschauen. Und mein persönliches Ziel ist natürlich, dass Solveig ja versprochen hat, quasi mit ihrem Blute unterschrieben hat den Vertrag. Sobald wir 1000 Follower auf Instagram haben, wird es eine Aufklärungsfolge geben. Und das hat sich natürlich schön hochgesetzt, die Latte. Da haben wir noch nicht die Hälfte erreicht, aber das muss doch zu schaffen sein. Also wenn ihr da sowieso seid, dann foggt doch bitte auf Flo von Geschichte und dann seht ihr nämlich auch noch die Urlaubs. Ne, die sind glaube ich nicht mehr zu sehen, aber ihr würdet dann vom nächsten Urlaub von Solveig die Aufnahmen sehen, wo ich dann irgendwelche andere Leute rausretuschieren musste. Wer durfte da nicht mit drauf sein? Mit wem warst du unterwegs? >> Solveig: Ich war mit meinem ehemaligen Kolloquium unterwegs. >> Daniel: Also doch dienstlich? >> Solveig: Naja, nicht dienstlich, sondern es war schon in der Freizeit, aber es waren eben mit ehemaligen, beziehungsweise meinem Doktorvater und anderen, die bei ihm promoviert wurden oder das noch tun. Da waren wir so ein bisschen Klassenvater. >> Daniel: Ja, aber es klingt jetzt schon nicht nur Spaß, wir machen ein bisschen Sightseeing, sondern ihr seid da mit Anspruch hingefahren. >> Solveig: Näher mit anspruchsvollem Sightseeing . Also es war schon eine Bildungsreise, es war auch sehr viel Spaß dabei. So ist es nicht. Wir sind ja auch alle privat. >> Daniel: Du hast mir noch ein paar andere Sachen auf den Tisch gelegt. Was hast du mir noch mitgebracht? >> Solveig: Das sind einfach die ganzen Prospekte, die ich gesammelt habe, welche Orte wir alle so besucht haben. >> Daniel: Winchester Cathedral. >> Solveig: Genau, das sind nämlich Punkte, Orte, die heute auch in unserer tatsächlich, wenn wir. >> Daniel: Dann zum Thema kommen, mittelalterlich aus. Denn das heißt, alle waren so mittelalter Leute wie du. >> Solveig: Genau, weil ich ja mein, wie gesagt, mein ehemaliges Kolloquium. >> Daniel: Okay, also Winchester Cathedral, Kathedrale von Salisbury, breche ich das richtig aus? Ich bin etwas unsicher. Die machen das ja jedes Mal anders. Die schreiben das gleich und sagen es jedes Mal anders. Z.B. hier habe ich keine Ahnung, wie man das ausspricht. Welche Kathedrale ist das denn? >> Solveig: Chichester. >> Daniel: Wo ist das? >> Solveig: Südengland. Also wir waren nämlich in Südengland unterwegs, so London herum. >> Daniel: Okay, warum sollte ich da hinfahren? Vielleicht auch. Oder ist das wirklich nur was für Spezialisten, was interessantes, dieser Ort? >> Solveig: Es waren sehr viele Kathedralen. >> Daniel: Also stimmt, du warst am Ende, du hast noch groß getönt bei der Folge mit Carolina. Alle, die mit dir in Urlaub fahren, die wüssten, wie der Ferdi zu leiden hat. Und am Ende hast du selber gelitten wie Ferdi. >> Solveig: Genau, weil ich mit einer Person unterwegs war, die diese Kirchen noch geiler fand Und es waren wirklich sehr viele Kathedralen auf dem Plan, unter anderem eben Chichester, Winchester, Salisbury. Aber es hatte auch einen. Beziehungsweise es geht jetzt hier nicht nur darum, über meinen Urlaub zu reden, was für tolle Urlaube ich fange. >> Daniel: Spannend vielleicht. Die Leute finden das vielleicht auch interessant. >> Solveig: Genau, aber es hat auch einen Bezug zu der heutigen Folge, weshalb wir da jetzt so ausführlich drüber reden. Denn im Grunde habe ich mich auf den Spuren der Dame bewegt, über die wir heute reden. Ihr wisst es, weil ihr die Überschrift seht. Und zwar ging es Also geht es heute in unserer Folge Mathilde von England. Und auf dieser Exkursion ging es eben auch so ein bisschen diese Zeit. Wir haben uns die Orte angeguckt, wo sie war, beziehungsweise die Orte, wo es Personen gab, die für sie oder gegen sie waren. Z.B. der Bischof von Winchester war teilweise auf ihrer Seite, teilweise gegen sie. Also von daher sind das alles Punkte, die wir bewandert haben. >> Daniel: Und wer ist diese Mathilde? >> Solveig: Genau. Wollen wir direkt einsteigen? >> Daniel: Ich kenne nur Viktoria und Elisabeth. Eins und zweite. Mehr Frauen sind mir gar nicht so im Bewusstsein. >> Solveig: Ja, so geht es vielen. Ich weiß aber gar nicht, haben wir überhaupt schon Einstieg gehabt? >> Daniel: Inwiefern? >> Solveig: Mit Hallo. >> Daniel: Das ist jetzt das gleiche, was ich am Ende der letzten Folge hatte, wo ich mir nicht mehr sicher war. Ich sage es einfach nochmal. Hallo Salva. Ich glaube aber schon, dass ich dich begrüßt habe. Aber vielleicht bin ich auch über die Teetasse darüber hinaus. Auf jeden. Doch, ich habe doch gesagt, wie sehr ich mich freue, dass du da bist. >> Solveig: Stimmt. >> Daniel: Und ich möchte an dieser Stelle auch noch mal betonen, wie sehr wir uns freuen, dass ihr uns hört. Ja, auch euch noch mal willkommen in England des wievielten Jahrhunderts? >> Solveig: Des zwölften Jahrhunderts. >> Daniel: Des zwölften Jahrhunderts. Also ganz genau deine Zeit. >> Solveig: Ganz. Ja, nee, ich bin, ich bin 13. Jahrhundert in Italien. >> Daniel: Also so eng kann man das so gar nicht sehen. Alles Mittelalter, alles das gleiche. Okay. >> Solveig: So, aber ich möchte gerne einsteigen mit etwa einem kleinen Textauszug. >> Daniel: Ach, wie das wieder so wie du beim letzten Mal. >> Solveig: Nein, es ist nur ganz kurz, aber so ein bisschen für die Stimmung. >> Daniel: Okay. >> Solveig: Und dann warte ich dein Gesicht ausdrücken. >> Daniel: Okay, ich greife zur Teetasse. >> Solveig: Nachdem er genügend über den Tod seiner Frau und seines Sohnes getrauert hatte, bemühte sich der König rasch, das schon lange währende Thema der Thronfolge zu lösen. Ungeachtet der Entscheidung König Jaehaerys in 92 und des Großen Konzils 101 erklärte Viserys seine Tochter Rhaenyra zu seinem legitimen Erben und erklärte sie zur Prinzessin von Dragonstone. In einer aufwändigen Zeremonie bei Kings Landing schworen hunderte von Lords ihre Treue dem Schmuckstück des Reiches, während sie zu den Füßen ihres Vaters vor dem eisernen Thron saß und versprachen, ihre Rechte auf Nachfolge zu ehren und zu verteidigen. . >> Daniel: Ich glaube, das kannst du uns jetzt nicht als Originalquelle verkaufen. Nein, jedenfalls nicht mittelalterlich. >> Solveig: Dem wissenden Hörern. >> Daniel: Also am Anfang bin ich ja noch mitgegangen und dann gab es bei den Namen die erste Irritation. Und king's Landing ist doch eigentlich Dubrovnik. >> Solveig: Genau. Also die wissenden Hörer haben natürlich sehr schnell erkannt, dass das keine mittelalterliche Quelle ist, sondern ein Auszug aus dem Roman Fire and Blood von George R. Martin. >> Daniel: Den meisten eher bekannt als Game of Thrones. >> Solveig: Genau. Ja. Beziehungsweise, nee, das ist ja ein anderes Buch. Also Fire and Blood ist die Vorgeschichte. >> Daniel: Achso, ja, da sieht man schon, dass ich eine gänzlich unwissende Person bin. >> Solveig: Und vielleicht hat es sich auch für manche komisch angehört, weil ich lese diese Bücher auf Englisch und hatte jetzt auch nur den englischen Version da und habe das jetzt dann schnell ins Deutsche übersetzt. Nur das nur mal Klaus und. Nee, weil auf Deutsch heißen die Orte Art. Also ich finde die Übersetzung der Orte auf Deutsch irgendwie ein bisschen albern. Deswegen auf jeden Fall, der Grund dafür ist, George R. Martin ist bekannt dafür, und das hat er auch schon sehr deutlich immer wieder in Interviews gegeben, dass sowohl bei Game of Thrones, aber eben auch bei Fire and Blood er sich sehr stark an der englischen Geschichte orientiert hat. Und tatsächlich ist diese Geschichte Mathilde von England die historische Grundlage für eben diesen sogenannten Dance of the Dragons, wie es dann in Fire and Blood heißt, also auch einen Bürgerkrieg, der aus einem Thronfolgestreit hervorgeht. Und da derzeit ja auch House of the Dragon auf HBO läuft und die Serie noch nicht abgeschlossen ist, Vorweg vielleicht aus dem Grund eine kleine Spoilerwarnung. >> Daniel: Oh, wie viele Sekunden sollten Leute skippen? >> Solveig: Im Grunde wird das Ende von Fire and Blood und House of the Dragon in dieser Folge gespoilert, weil George R. Martin sich sehr nah an den historischen Ereignissen festgehalten hat. Das heißt, wer wissen möchte, wer in House of the Dragon gewinnt, die Grünen oder die Schwarzen, sollte sich das heute. >> Daniel: Vielleicht ist ja auch schon durch, wenn die Folge erscheint. Ach so, das dauert noch mehrere Staffel. Ende mehrerer Staffeln. Ach du lieber Gott. Also dann leg ich diese Folge lange auf Halde. >> Solveig: Also nur falls ihr da empfindlich seid, so ein kleines Spoilerwahn. >> Daniel: Guckt nicht in Geschichtsbücher. >> Solveig: Genau. Nein, aber der Spaß beiseite. Aber ich finde das eben ganz schön, wie manchmal das dann so zusammenkommt und eben auch Popkultur sich an Geschichte bedient. Jetzt natürlich zur echten Mathilde von England. Und es ist auch gar nicht so ungewöhnlich, dass sie als Königin dir nichts sagt, weil sie keine war. Ja, sie wird nicht anerkannt als Königin und darum geht es. >> Daniel: Aber sie hat es offenkundig versucht. >> Solveig: Sie hat es offenkundig versucht. Genauso wie es ja Rhaenyra in es. >> Daniel: Scheint einen Thronfolge Streit zu gehen, wenn du so einsteigst. >> Solveig: Genau. Und der Grund, warum ich diese Szene genommen habe, ist Viserys, also der König von Westeros, hat keinen männlichen Erben und aber eine Tochter und sagt dann ich lasse einfach alle Fürsten auf meine Tochter einschwören, dass wenn ich sterbe, sie die Herrschaft übernimmt. >> Daniel: Das ist ja jetzt rückblickend nicht so überraschend. Das sind wir eigentlich gewöhnt, dass in England eine Frau auf dem Thron sitzt. Sitzen kann. >> Solveig: Ja, mittlerweile. Damals war das noch nicht so. Und das gleiche passiert auch mit Mathilde. Aber wir springen ein bisschen zurück. Wir gucken uns erstmal an, wer sie ist sie eigentlich, wo kommt sie her, was möchte sie denn? Sie ist 1102. Geboren worden am siebter Februar. Also wie so immer ist das Geburtsdatum nicht so klar, aber es gibt später eine Urkunde, wo sie irgendwie exakt datiert wird, wie alt sie an diesem Tag ist, wo die Urkunde ausgestellt ist, wie. >> Daniel: Viele Jahre, Monate und Tag. >> Solveig: 10 Jahre, fünf Monate, vier Tage. Und wenn man das zurückrechnet, kommt man auf den siebter Februar. Und sie ist die Tochter von Heinrich I. Von England und von der Matilda von Schottland. Okay, und jetzt, ich muss dich schon vorwarnen. Ich habe jetzt so ein bisschen. Gehen wir noch mal auf ihre Vorfahren ein und die Frauen heißen alle Mathilde oder Mathilda. >> Daniel: Oh mein Gott, hatten wir sowas nicht schon mal? Ja, aber da war es in Frankreich. >> Solveig: Genau. Und es wird wirklich verwirrend. Also ich versuche den Überblick zu behalten und das hat dann auch einen Grund. Also Mathilde von England wird nur im Deutsch wirklich Mathilde genannt. Die wird dann im Eng. Also wenn sie über sie in Englisch gesprochen wird, heißt sie dann Queen Maud. Also Mathilde ist Maud. Und häufig wird sie in den Quellen auch gar nicht mit Namen, sondern nur mit ihren Titeln bezeichnet. Weil eben alle the Queen heißen. Nee, ist es nicht the Queen. >> Daniel: Okay. >> Solveig: Da kommen wir noch zu, welchen Titel sie wählt, das ist nämlich ganz spannend. Auf jeden Fall, sie ist eben die Tochter von Matilda von Schottland. Und das heißt, wir haben jetzt im Grunde zwei Herrschaftslinien, die hier zusammenfließen. Einmal die englischen Könige und die schottischen Könige. Und väterlicherseits ist sie die Enkelin Wilhelms des Eroberers. >> Daniel: Zu früh sind wir. >> Solveig: Ja, sehr, sehr früh. Also Wilhelm der Oberer hat ja 1066. >> Daniel: Die Cousine von Roger II. von Sizilien vielleicht? Nee, könnte aber doch sein. >> Solveig: Aber das ist jetzt Quatsch. Ich fange schon wieder an, hier Blödsinn zu machen. Aber wir kommen heute noch zu Sizilien. Keine Ahnung. Oh wow. Wir schaffen es immer, Sizilien einzutauchen. Und also sie ist die Enkelin von William dem Eroberer. Der hatte ja 1066 im Grunde dieses neue normannische Königreich England begründet, dadurch, dass ja der letzte angelsächsische König ohne, ja, direkten Erben verstorben war. Und William hatte sich jetzt auserwählt gesehen, dessen Nachfolger anzutreten. Und jetzt hat haben wir die Sache eben, dass diese frühen Normannen, also Wilhelm der Eroberer hatte sehr, sehr viele Kinder, weil er seine Ehefrau scheinbar super nice fand und er hat dann drei Söhne und unter denen teilt er so die Herrschaft aus. Und jetzt haben ja die Normannen eben England und sie haben die Normandie, das ist ja ihr Herzogtum, ihr Stamm quasi, wo sie herkommen. Und der erste Sohn von William, Robert Corto, ich weiß nicht, wie das ausgesprochen wird, kann ich dir nicht helfen, kriegt die Normandie. Der zweite Sohn, Wilhelm, der dann den Beinamen Rufus bekommt, damit man eben vom Vater unterscheidet, angeblich weil er rote Haare hatte, andere sagen, weil er so ein rotes Gesicht hatte. Also Rufus meint einfach nur der Rote, das muss irgendwo herkommen. Bekommt England und Heinrich i. Kriegt kriegt Geld. Irgendwie war nichts mehr da. >> Daniel: Weiß gar nicht, was mir lieber wäre, ehrlich gesagt. >> Solveig: So, und jetzt haben Geld. >> Daniel: Kann ich es mir aussuchen, was ich damit machen will, wohin ich möchte. Ja. >> Solveig: Okay, jetzt haben wir die Sache, dass Wilhelm Rufus oder Wilhelm II. Rufus 1000 stirbt. . Und zwar ohne Erben. Und zwar gar komplett ohne Erben. Also der hat nicht mal uneheliche Kinder, was in der Zeit überhaupt so völlig üblich ist, weshalb es dann auch später tatsächlich zu Gerüchten kommt, dass er eventuell homosexuell. Ach bitte sagen so. Also in den Quellen wird das schon angedeutet. Ja, ja, das sind nicht nur. Also die Historiker später überlegen das, aber auch schon in den Quellen wird das so gemunkelt. Das darf irgendwas. >> Daniel: Ach was, im zwölfte Jahrhundert munkeln die darüber. >> Solveig: Ja, und im dreizehnte Jahrhundert auch später , man weiß es nicht. Auf jeden Fall gibt, also ich wollte nur darauf hinweisen, bei Wilhelm Rufus kommen immer diese Gerüchte auf und dadurch, dass ja auch diese frühen, also dass die normandischen Herrscher auch sehr viel in Literatur verarbeitet werden. Ich habe ja zum Einstieg schon mal ein Beispiel gebracht, das jetzt weniger historisch ist, aber auch in vielen historischen, da ist ja auch immer homosexuell. Also das zieht sich so in der Rezeption von Wilhelm Rufus durch, deswegen wollte ich es zumindest mal erwähnt haben, dass es diese these gibt. Auf jeden Fall ist er auch sehr komisch gestorben. Irgendwie bei einem Jagdunfall hat ihn irgendein Freund in die Brust geschossen, aus Versehen, vermeintlich. >> Daniel: Aus Versehen. In die Brust? Ja, das ist ja jetzt schwierig. >> Solveig: Also irgendwie soll er da hinter einem Baum gestanden haben und der andere hat ihn nicht gesehen und da ist er. >> Daniel: Plötzlich hervorgehoben und sagt Hallo. >> Solveig: Also es ist ganz, ganz seltsam. Auf jeden Fall, jetzt haben wir eben Wilhelm Rufes ist gestorben, er hat keine Erben und jetzt sagt Heinrich I. Naja, ich bin ja da, dann bin ich jetzt König von England. >> Daniel: Das war der eine Normandies. >> Solveig: Nee, das ist der, der das Geld gekriegt hat. >> Daniel: Achso, okay. >> Solveig: Der, der in der Normandie ist, das ist Robert Kurthaus, der immer noch sagt, aber ich bin doch der erste Sohn, sollte ich nicht eigentlich König werden? Das also zur Geschichte der väterlichen Seite. Wir sind ja Mathilde, jetzt ist ihr Vater eben unerwartet König geworden. Und mütterlicher Seite, wie gesagt, ist sie die Tochter Matilda von Schottlands, die die Tochter von Malcolm III. Ist von Schottland. Und die Mutter, also beziehungsweise die Ehefrau von Malcolm III. Von Schottland ist die heilige Margarete von Schottland. >> Daniel: Oha. >> Solveig: Und diese heilige Margarete von Schottland, weil sie vermeintlich, ich vermute einfach das Christentum nach Schottland gebracht hat oder das sehr stark gefördert hat. >> Daniel: Man wird schnell heilig in dieser Zeit. >> Solveig: . Genau. Diese heilige Margareta von Schottland ist die Großnichte Edwards des Bekenners. Und Edward, oder Edward the Confessor auf Englisch, das ist dieser letzte angelsächsische König, den ich eben schon erwähnt habe. >> Daniel: Ist von dem noch der Stuhl für die Krönung? >> Solveig: Ja, das ist er. Und den hat ja Willem der Eroberer beerbt quasi. Das heißt also, sie ist im Grunde tatsächlich immer noch Teil dieser angelsächsischen Dynastie. >> Daniel: Also vereint jetzt beides. >> Solveig: Genau, das ist so der Punkt. Sie ist, hat so, ist sowohl Normanin wie eben so ein ganz kleines bisschen angelsächsisches noch drin und das ist eben auch sehr sehr wichtig, warum diese Ehe dann auch, also die Ehe ihrer Eltern geschlossen wurde. So, also das auch noch mal so ein Beispiel adeliger Verwandtschaftsbeziehung. Es wird nachher noch ein bisschen wilder. >> Daniel: Das war bis jetzt okay, fand ich. >> Solveig: Ja, es wird, es kommt noch mehr. >> Daniel: Wenn das in Häppchenweise kommt, kommen wir mit. >> Solveig: Sie sind einfach alle miteinander verwandt, das ist so der Punkt. Also wenn man einmal genau hinguckt, deren Stammbäume sind einfach Kreise und wir wissen halt sehr wenig über ihre Kindheit, das ist halt auch üblich. Also wir wissen, das ist jetzt nicht nur üblich für Adelstöchter, wir wissen auch eigentlich häufig sehr wenig über die Söhne. Die tauchen dann irgendwann an der Seite ihres Vaters auf, wenn sie in die Herrschaft involviert werden, aber, oder in den Krieg ziehen, ja, aber was die so gemacht haben und mit wem sie gespielt haben, das wissen wir einfach nicht. Und so ist es bei Mathilde eben auch. Und ja, man vermutet, dass ein Jahr nach ihr, also 1103, ihr Bruder Wilhelm Ætheling geboren wird. Und Itheling ist einfach nur so ein Beiname, das ist auch so angelsächsisch, es ist so ein bisschen wie im französischen der Dauphin, also der Thronfolger, also alle Thronfolger werden Itheling mitgenannt in dem Moment, einfach zu kennzeichnen, dass der designierte. >> Daniel: Nachfolger, so wird es der Prince of. >> Solveig: Wales, ja, so, weil ich Atheling irgendwie cooler finde, es hat auch dieses AE zusammengeschüttet und er taucht eben ab 1113 in den Urkunden seines Vaters auf, also so knapp mit 10 wird er dann eben involviert und muss dann dann beisitzen und zuhören, wie der Vater herrscht. Und 1115, also mit 12, lässt Heinrich I. Seine Barone auch auf seinen Sohn einschwören, dass das sein Thronfolger wird. Und das ist eben ganz interessant zu sehen, ich hatte das ja eben schon angesprochen, Wilhelm der Obere teilt im Grunde seinen Besitz unter seinen Söhnen auf, also eine Primogenitur gibt es nicht, so nach dem Motto, der älteste Sohn erbt einfach alles. Und es ist eben noch nicht so, es gibt noch keine Tradition von wegen der älteste Sohn wird einfach Erbe, sondern man hat hier scheinbar noch Spielrahmen als Fürst oder als Baron, wie sie auch in England heißen, da mitzubestimmen. Und hier durch dieses Einschwören der Barone auf den Nachfolger sieht man, dass die Könige eben, oder Heinrich zumindest, versucht hier Einfluss mitzuhaben und so eine Tradition zu etablieren. Das also einfach nur schon mal im Hinterkopf, weil es geht jetzt wieder Mathilde. Also an sich ist alles gut gelaufen, Heinrich hat eine Tochter, die man gut verheiraten kann ins Ausland. Wir haben einen Sohn, der das beerben wird. Alles, alles tipptopp. Und jetzt wird sie auch mit, jetzt muss ich einmal rechnen, mit sieben Jahren, wie es sich für eine gute Königstochter geheiert. >> Daniel: Also die habsburger Mäss bis 13 Grad. >> Solveig: Wird sich verlobt und beziehungsweise nein, es kommt erst mal zu Behandlungen zwischen 1108 1109 kommt nämlich der jährige Kaiser Heinrich V. Okay, . Und sagt, diese siebenjährige Mathilde, das könnte sich gut anbieten, lasst uns doch mal darüber reden. >> Daniel: Du musst aber noch ein bisschen warten. >> Solveig: Das wird er auch tun, keine Angst, er hat sie auch noch nie gesehen. Also es geht hier ja eigentlich nur das Bündnis zwischen dem Reich und England. Unter den Saliern und Staufern ist das Reich auch immer sehr eng mit den Engländern verknüpft. Das haben wir im Grunde, stieg Jahrhunderte hindurch bis zum ersten Weltkrieg, die Deutschen und die Engländer sich mögen. Und das heißt, es wird jetzt hier so eine Allianz angeboten, weil auch beide Länder Probleme mit dem Franzosen haben und man möchte sich hier jetzt einfach zusammenfinden. Also es geht nicht darum, dass Heinrich ein kleines Mädchen heiraten möchte, bevor hier Missverständnisse aufkommen, darum geht es ihm nicht. Und 1110, also jetzt ist sie acht, so wird sie dann ins reich gebracht, weil man eben gesagt hat, okay, wir machen das, wird eine super Freundschaft zwischen uns. Und sie wird dann am 25. Jul. In Mainz, das ist ja zu der Zeit im Grunde die Hauptresidenzstadt Aphos, ja, also die Salier sind da sehr viel auch in Mainz, oder zumindest Heinrich V. Ist sehr viel in Mainz unterwegs. Dort wird sie dann zur römisch deutschen Königin auch gleich gekrönt. Also das, was auch sehr interessant ist, weil so gerade Königinnenkrönungen immer nicht so klar sind, ob sie denn wirklich gekrönt werden werden müssen, ob das notwendig ist, ob sie nicht automatisch mitgemeint sind. Genau, wenn der Herr, wenn der Mann hier ist ja schon gekrönt, dann färbt das ja so auf sie ab. Aber sie wird tatsächlich noch mal gekrönt mit ihren acht Jahren. Muss auch irgendwie niedlich ausgesehen haben. >> Daniel: Ich bin so einfach so gefreut, ich darf Prinzessin killen, ne? >> Solveig: Das war sie ja vorher auch. Und sie wird dann anschließend zur Erziehung dem Erzbischof von Trier übergeben, damit sie jetzt mal Deutsch lernt und so, weil das kann sie noch nicht, sie ist acht. Und 1114, also vier Jahre später, da ist sie dann 12, findet die Hochzeit auch wieder in Mainz statt. Also da hat man dann gewartet und es ist ganz interessant, Mathilde ist sehr, sehr beliebt im Reich. Also da gibt es sehr viele logische. >> Daniel: Wer sollte was gegen sie haben? >> Solveig: 12. Mittlerweile ist sie 12. Später, wie kommen wir noch dazu? >> Daniel: Es gibt auch zickige Kinder. >> Solveig: Aber , also sie hat eben in der Zeit, in der sie im reich ist, sehr hohes Ansehen genossen. Und das beschreibt beispielsweise der Abt Ekkehard von Aura in seiner Chronik. Er war nämlich mit Mathilde verheiratet worden, einer Jungfrau mit edlen Sitten, einem lieblichen und hübschen Gesicht, die den Schmuck und den Ruhm sowohl des römischen Kaiserreiches wie des englischen Königreiches besaß. Sie war nämlich eine Nachkommin zweier langer Linien äußerst prächtiger Adels und Königsgeschlechter. Im lateinischen Original ist es sogar Magnifice nobilitatis eta regalis, also magnifique, die grösartigsten Geschlechter, die es gibt, das sind eben die Normannen und wahrscheinlich die Angelsachsen, spielt da hier drauf an. In deren Worten und Taten der Beweis zukünftiger unendlicher Wohltaten erstrahlte soweit, dass sich alle Welt wünschte, dass sie die Mutter des zukünftigen römischen Erben ein. Jawohl, sie vereint all das, alle Tugenden in sich. Sie ist wunderschön, sie ist von sehr guter Abstammung und sie wird den Nachkommen gebären, den sie sich alle wünschen. Ein bisschen fast wie den Heiland, aber. Also das ist z.B. wie Mathilde eben im Reich rezipiert wird. 1116 reist Heinrich dann nach Italien, sich auch zum Kaiser krönen zu lassen. Heinrich V. Ist ja immer noch so der Nachfolger Heinrichs IV. Wir sind immer noch mitten im Investiturstreit. Man hat immer noch Probleme mit dem Papst. Wer darf denn jetzt eigentlich die Bischöfe einsetzen? Heinrich V. Ist auch. >> Daniel: Hast du nicht damals gesagt, das ist der sogenannte Investiturstreit? >> Solveig: Ja, da. >> Daniel: Ich habe nämlich aufgepasst beim Gang nach Canossa. Hört euch die Folge auch noch mal an. >> Solveig: Und heinrich ist dann auch zwischendurch mal exkommuniziert. Also wir sind da auch noch voll im Thema drin. Und deswegen geht er jetzt nach Italien. Und man vermutet, dass sie dann auch 1117 mit ihm zur Kaiserin in Rom gekrönt wird. Also auch wieder ist sie an seiner Seite. Aber da ist sich auch die frühere Forschung sehr uneins darüber, ob sie denn jetzt gekrönt wurde oder nicht. Also das ist, wie gesagt. >> Daniel: Ist das denn wichtig? >> Solveig: Also ich finde. >> Daniel: Also im Reich kann sie doch eh nichts werden. >> Solveig: Ja, also ich finde es einfach aus dieser Perspektive interessant, wenn die Frauen mitgekrönt werden. Das ist eben nicht üblich und es ist eben nicht so eindeutig in den Quellen, ob sie jetzt da war, dann gehen sie halt meistens mit und sind Teil des Akts oder eben nicht. Und es wird später tatsächlich wichtig, ob sie jetzt wirklich gekrönt wurde oder nicht. Er geht dann auch wieder zurück ins Reich und sie ist dann ab 1118 die Regentin in Oberitalien, weil das Reich besteht ja eben aus mehreren Teilen. Italien ist ja eh immer so ein heikler, so eine heikle Sache. Sind wir jetzt Teil des Reichs oder sind wir nicht lieber was eigenes? Und sie ist dann eben seine Rechtsvertreterin in Oberitalien. Und das scheint sie auch ganz gut gemacht zu haben, diesen Job mit 16. >> Daniel: Da gab es andere Königinnen, die mit 16 auch schon das alles am Laufen gehalten haben. >> Solveig: Genau, also man merkt, dass sie halt einfach sehr, sehr gut ausgebildet ist. Sie hat eine sehr gute, dass sie das einfach auch ausüben kann, diesen Job. Und sie scheint das eben auch sehr gut gemacht zu haben, wenn man sich so die Bewertung dieser Urkunden anguckt. Was sie aber nicht getan hat, das wichtigste, für das man sie ja eingekauft. >> Daniel: Hat. >> Solveig: Der Heiland wird nicht geboren. Heinrich V. Stirbt tatsächlich sehr überraschend 1125 mit Ende dreiig. Das ist auch für einen Herrscher recht relativ jung. Also auch im Mittelalter ist das relativ jung, wenn du da Gewalt geschehen oder war das. Ja, man ist sich nicht so sicher. Ich habe das so ein bisschen gelesen in der neueren Forschung, dass man da überlegt, ob es aber nicht Krebs hatte und deswegen dann. Und in der älteren Forschung wird dann immer nur erleben, dass er irgendwie so ein längeres Leiden hatte, was er dann hatte. Also eventuell war es irgendeine Form von Krebs. Auf jeden Fall, er ist nicht getötet worden, er ist nicht im Krieg gestorben. Und das ist auch so tragisch, weil er auch zu dem Zeitpunkt so diesen sogenannten Investiturstreit im Grunde gelöst hatte. Also man hatte sich mit dem Papst abgefunden, man hatte eine Lösung für diese Investituren der Bischöfe gefunden und es war jetzt alles in diesen bahnen und jetzt stirbt er einfach und ist nicht mehr da. Mathilde ist zu dem Zeitpunkt 23 und verwitwet, eine sehr junge Witwe. Und da es ja keine leiblichen Erben gibt, hat Heinrich seinen Neffen Friedrich von Schwaben zum Nachfolger deswegen. >> Daniel: Doch was hatten wir denn nicht schon mal? >> Solveig: Naja, wir hatten. >> Daniel: Das war schon mal so ein schwäbischer Fürst. >> Solveig: Ja, wir haben schon mal über die Herzöge von Schwaben gesprochen, denn die werden später eine vermeintlich neue Dynastie begründen als Staufer. Also das wird dann immer auch gesagt, Friedrich von Schwaben ist im Grunde dieser Dynastiebegründer späterischen staufischen Staufen Geschlechts. Seine Söhne sind dann eben Konrad III. Der dann eben die staufer Dynastie als Herrschaft Dynastie begründen wird. Ich hatte das schon mal angesprochen, ich finde das immer ein bisschen schwierig, das eben über die kognatische, Moment, nee, die agnatische ist das Linie zu begründen. Denn der Grund, warum Heinrich V. Friedrich von Schwaben zu seinem Nachfolger erklärt, ist, weil das sein Neffe ist. Das ist der Sohn seiner Schwester. Also in dem Grunde, sie sind eine Familie und damit ist das nicht. Also für mich ist es einfach, wenn wir von einer neuen Dynastie sprechen, klingt es immer so, dass da jetzt einfach eine neue Familie kommt, die so die Macht an sich zieht und die andere so rausschmeißt. Aber das passiert eben nicht. Also sondern quasi ändert sich nur der Nachname. >> Daniel: Aber ja, aber das ist der gleich wie in England quasi. Das sind eigentlich die Hannoveraner, aber dann nehmen sie den Namen von dem Mann, dann sind sie Sachsen , dann ist Krieg, dann irgendwie müssen sie einen neuen Namen und es ist trotzdem die gleiche Familie. >> Solveig: Genau. Und das werden wir nachher auch noch mal hier auch noch mal haben, aber da werde ich das auch noch mal ansprechen. Aber auch hier noch mal dieser Punkt, im Grunde sind die Salia und die Staufer eine Familie, wenn wir uns die. >> Daniel: Frauen auch mal im Stammbaum angucken, so eine Epochenbezeichnung. >> Solveig: Und dieser Friedrich von Schwaben bleibt aber Herzog von Schwaben. Er wird nicht neuer König, weil er sich in der Thronfolge nicht durchsetzen kann. >> Daniel: Stimmt, man wird es ja nicht automatisch. >> Solveig: Genau, man muss schon gewählt werden. Also es ist nicht nicht scheinbar wie in England, wo der König sagen kann, ihr schwört alle jetzt mal ein Treueeid, sondern die wählen und sie wählen eben nicht Friedrich von Schwaben. Und jetzt ist natürlich die Frage, was macht denn jetzt Mathilde? Weil eigentlich ist sie, sie ist Witwe. >> Daniel: Genauso. >> Solveig: Ja, beziehungsweise eigentlich kriegen Witwen ja so einen Witwensitz und sitzen dann da den Rest ihres Lebens ab. >> Daniel: Und können dann machen, was sie wollen. >> Solveig: Und können dann machen, was sie wollen. >> Daniel: Das ist eines der besten Dinge, die man erreichen kann. >> Solveig: Bzw. Wohlhabende, verwitwete Dame oder sie gehen ins Kloster. Das sind so die zwei Möglichkeiten, die sich einer Witwe bieten. Jetzt ist sie aber wirklich erst 23 und da sagt dann auch Heinrich der erste, du kommst noch mal her, komm, komm noch mal nach England, weil Heinrich I. Hat mittlerweile ein Problem, denn wir haben ja eben von seinem wundervollen Sohn Wilhelm Æthlet gesprochen, . Den hat er nicht mehr, denn es ist zwischenzeitlich, während Mathilde eben als Kaiserin der Römer amtierte, hatte Wilhelm Itheling einen kleinen Unfall auf der Reise, denn 1120, also wir machen jetzt noch mal so einen kleinen Sprung in die Vergangenheit zurück. Heinrich i. Und Wilhelm Ætheling waren nach Frankreich gereist, vom französischen König mit dem Herzogtum Normandie belehnt zu werden. Weil wenn du dich erinnerst, das hatte Heinrich I. Ja gar nicht. Der war ja nur König von England und sein älterer Bruder, der Robert Porthos, keine Ahnung, war Herzog von der Normandie gewesen. So, jetzt hat es unter den Zweien aber ein bisschen Streit gegeben, wem jetzt was? Weil er der ältere Sohn war und über Wege, die wir jetzt gar nicht ausführen, weil darum geht es ja eigentlich gar nicht, hat sich Heinrich einfach durchsetzen können. Und auch das Herzogtum hat beides, hat jetzt beides an sich ziehen können. Hat dann so seinen älteren Bruder da so ein bisschen rausgekickt und ist jetzt eben 120 auf dem Weg zum nach nach Paris. >> Daniel: Was ist jetzt mit dem älteren Bruder passiert? Ich glaube, ist der auch irgendwo beim Unfall ums Leben gekommen? >> Solveig: Nee, ich glaube, der wurde dann entfernt und ist dann aber auch recht schnell, glaube ich, gestorben. Also habe ich jetzt tatsächlich noch mal nachgeguckt, Sizilien abgedacht, der Robert ich will nicht mehr. Und das passiert dann auch. Und scheinbar feiert Wilhelm Æthling diese Ernennung seines Vaters zum Herzog der Normandie so sehr. Oh mein Gott, dass sie mit seinen Freunden einfach ein bisschen zu ausgelassen unterwegs ist, weil man hatte sich eben dazu entschieden, wir kehren, wir reisen zurück. Wir haben ein Schiff gemietet, es über den Ärmelkanal zu bringen. Und Papa Heinrich ist schon mal vorgefahren und Wilhelm meinte ich feier noch ein bisschen mit meinen Freunden. Ich habe hier ein Schiff, das wird im Englischen immer the white ship genannt, aber man muss ja im Kopf behalten, das sind ja alles Normannen, das heißt, sie sprechen Französisch, also ist es eigentlich das Blanche Neff. >> Daniel: Okay. >> Solveig: Einfach scheinbar ein weißes Schiff gewesen oder es hieß zumindest so. Und angeblich haben die so lange auf diesem Schiff gefeiert und waren rotze besoffen. , dass die erst Mitternacht über die Reling gefallen. Nee, die sind erst Mitternacht in den See gestochen und sind dann mit einem Felsen bei der Hafenausfahrt kollidiert. >> Daniel: Die werden doch nicht die betrunkenen Adeligen das Schiff selber steuern. Die werden doch ein Kapitän gehabt haben. >> Solveig: Der war scheinbar auch betrunken. Also das so wird es dann eben. >> Daniel: Vorher einigen, wer fährt. >> Solveig: Ja, aber aus dem Grund, weil wenn man das nicht macht, passiert das, was Wilhelm passiert. >> Daniel: . >> Solveig: Die schaffen es nicht mal aus dem Hafen raus, sondern knarren mit vollkommen voller Kanne scheinbar gegen diese Hafenausfahrt und das Schiff geht unter und zwar scheinbar auch so schnell, dass die da alle gar nicht mehr rauskommen. Und es war nicht nur Wilhelm an Bord, es waren auch andere Mitglieder der königlichen Familie an Bord und die ertrinken alle. Und man hat tatsächlich auch die Leiche von William niemals gefunden. >> Daniel: Hä. In einem Hafenbecken. >> Solveig: Das weiß nicht, wie da die Strömung läuft im Ärmelkanal. Die wird wahrscheinlich irgendwie dann abgetrieben geworden sein. >> Daniel: Ja gut, da hätte man jetzt auch nichts mehr anfangen können. Aber ist jetzt quasi mal so eben der Nachwuchs der ganzen Elite ausgelöscht? >> Solveig: Ja, also zumindest Teile der königlichen Familie. Ich weiß jetzt nicht, wer da exakt alles dabei war. Aber vor allem haben wir jetzt erst mal die Zukunft Englands verloren, denn Heinrich I. [sos/eos] hat dann auch keine ehelichen Söhne mehr. Also der lebt schon in diesem normannischen Duktus. Neben meiner guten Ehefrau, die mir die richtigen Kinder gebärt, habe ich noch andere Partnerinnen, die mir auch Kinder gebären. Und er hat tatsächlich sehr, sehr viele illegitime Kinder und auch Söhne, aber eben keine ehelichen. Und da scheint er tatsächlich Wert drauf gelegt zu haben, dass er diese unehelichen Söhne anders z.B. die Normannen in Sizilien, die das dann doch mal drauf zurückgreifen, im Notfall nicht designiert, was ja komisch. >> Daniel: Ist, die sind doch alle christlich und sollten sich eigentlich an die gleichen Regeln halten. >> Solveig: Okay, auf jeden Fall greift jetzt eben heinrich auf diese Tochter zurück, die ja jetzt wieder frei geworden ist durch den Tod ihres Mannes und lässt sie eben nach England zurückholen und sagt du wirst jetzt meine Nachfolgerin. Und damit kommen wir jetzt wieder zu diesem, zu der eingangserwähnten Quelle von dort. >> Daniel: Ja auch eine Quelle, nicht unbedingt mittelalterlich. >> Solveig: Keine historische Quelle, weil das dort auch passiert. Also er lässt dann tatsächlich wahrscheinlich kann man sich so ein bisschen vorstellen, wie es dann auch in der Serie gemacht wurde, die Barone zu sich kommen und die müssen jetzt auf Mathilde einen Treueeid leisten, wie sie es ja bei Wilhelm vorher auch getan haben. Das passiert 11 27. So und im gleichen Jahr wird sie nicht nur mit einem, mit einer Krone ausgestattet in Zukunft, sie kriegt auch einen neuen Ehemann. >> Daniel: Okay. >> Solveig: Und das wird Geoffrey Plantagenee sein. Der Name, der wird dann auch bleiben für eine Weile. Und das ist der Graf von Anjou. Also wir holen wieder aus Frankreich einen mit rein quasi. >> Daniel: Aber das ist kein Normaner, das ist schon ein richtiger Faktor. >> Solveig: Genau, auch die Normannen, die sind ja. >> Daniel: Irgendwie so dazwischen, die sind ja alles mögliche. >> Solveig: Also die Anjou sind im Grunde so die Nachbarn der Normannen, deren Gebiete, Herzogtümer, Grenzen die so direkt aneinander. Und das ist auch so der Grund, warum man sich die Anjou ranholt, denn auch schon eben William, der ja so tragisch im Hafenbecken scheinbar ertrunken ist, war mit der Schwester Geoffreys verheiratet. Also wir tauschen quasi einfach nur die Kinder aus. Das ist eben das Ziel. Ich hatte schon angesprochen, der größte Kontrahent quasi der Normandie ist Anjou, weil sie ungefähr gleich groß sind, gleich vermögend sind, gleich militärisch aufgebaut sind und dadurch versucht man das so ein bisschen zusammenzubringen, dass der größte Gegner der Normandie eben mit einem verbündet ist, weil die Normann. >> Daniel: Ist das da auch schon so eine Wette, wie nachher bei den Böhmen und den Ungarn und so? Wer kriegt denn das am Ende dann? Wer gewinnt die Hochzeitsschlacht quasi? Wer bleibt übrig? >> Solveig: Ja, nicht alles teils, teils, aber es geht ja auch vor allem, würde ich mal vermuten, darum, die Normanden sind ja eigentlich gar nicht mehr in der Normandie, die sind ja in England. Und es ist dann natürlich ziemlich unpraktisch, wenn dir der Nachbar dann auf die Idee kommt, ich hole mir die Normandie und reiß mir die unter den Nagel und marschiere da mit meinen Truppen einfach ein, weil die Person, die zuständig ist, ist ist nicht so schnell. Da ist es natürlich sehr schlau zu sagen, wir sind ja eh eine Familie. Und 1128, also ein Jahr später, findet dann die Hochzeit auch statt. Und das, zumindest wird das später immer wieder behauptet, wäre so ein Grund, warum die Barone jetzt ein Problem mit tilde bekommen, weil sie zwar eben geschworen haben, dass sie Königin wird, sobald Heinrich tot ist, . Aber da hatte man ihnen ja noch nicht gesagt, dass ein Ausländer heiratet, sondern da war eigentlich der Gedanke, dass sie einen englischen angelsächsischen Fürsten. >> Daniel: Ja, sowas mögen örtliche Barone nicht. >> Solveig: Genau. Und das ist so, wird dann irgendwie so angeführt. Ja, aber das ist nicht, das kann nicht so richtig stimmen, weil Heinrich lässt sie dann noch mal auf sie schwören. Nach dem Motto hat er das wahrscheinlich selber schon antizipiert, vielleicht hat man es ihm auch mitgeteilt und dann hat er diesen Akt noch mal wiederholt und er stirbt 11 fünfunddreißig. Und bis dahin hat er es noch ein drittes mal wiederholt. Also insgesamt werden diese Barone dreimal auf sie eingeschworen, dass sie das wirklich machen, wenn er tot ist, dass wirklich mathilde Königin wird. Aber auch da ist jetzt wieder so ein bisschen das Problem, vermeintlich, man vermutet, ist zum Ende vom Leben Heinrichs i. Die Beziehung zwischen Vater und Tochter auch nicht mehr so dicke gewesen, weil Mathilde soll ihn gebeten haben, hey, während du noch lebst, könntest du mir vielleicht schon mal ein paar Burgen in der Normandie geben, die ich selber dann auch, über die ich verfüge, wo ich Truppen stationieren kann, weil ich habe so ein bisschen Bauchweh, wenn du nicht mehr da bist, dass sie wirklich mich als Königin nehmen und dann kann ich einfach schneller die Normandie sichern. Wenn die Normandie gesichert ist, kann ich England sichern. Und das scheint Heinrich nicht gefallen zu haben, den wollte er nicht machen, weil. >> Daniel: Das bei den Anjou vielleicht schlecht ankommt. >> Solveig: Ja, beziehungsweise hatte er halt Angst, dass dann die Anjou gleich sich die Normandie unter den Nagel reißen. Also irgendwie haben die beiden sich darüber verkracht. Und als Heinrich dann stirbt, ist sie gerade auch in Anjou. Also sie ist dann gar nicht in England. Und was denkst du? Jetzt stirbt Heinrich 1105 und dreiig. Sie ist dreimal eingeschworen worden. >> Daniel: Natürlich interessiert doch keiner. >> Solveig: Kommen die Barone und halten sich an ihre Schwüre und unsere Folge endet. >> Daniel: Das hat ja später bei anderen Frauen auch noch mal gut funktioniert, mit so pragmatischen Sanktionen vorher einschwören, interessiert doch dann keiner. >> Solveig: Natürlich hat das alles funktioniert. Guckt jetzt nicht darauf, wie lange diese Folge ist. Natürlich hat das funktioniert und die Geschichte ist vorbei. Nein, im Dezember 1105 und dreiig wird nicht Mathilde, Königin von England ernannt, sondern Stefan von Blois. Der hä? >> Daniel: Ja, wo kommt der jetzt her? >> Solveig: Genau, bleib einfach, ich erkläre es dir sofort. Bleib einfach bei mir. Stefan von Blois ist. Genau, also im Dezember 1105 und dreiig wird Stefan von Blois gekrönt. Er war in der Boulogne gewesen, also auch in Frankreich, und war einfach schneller da als sie. Und first come first natürlich. Wer als. >> Daniel: Aber sie ist doch quasi am Kanal. >> Solveig: Ja, sie hatte aber noch ein paar Dinge in der Normandie scheinbar zu regeln. Vielleicht hat man ja auch länger gedauert, bis der Bote bei ihr war. Also in der Boulogne war man einfach schneller. Er ist dann auch in London und die Londoner haben sich einfach überlegt, wir sind ja eine sehr wichtige Gemeinde, wir sind die mächtigste Gemeinde in England und es ist unser altbekanntes Recht zu entscheiden, wer der nächste König wird. >> Daniel: Ach, was bist du wie der Senat von Rom. >> Solveig: Genau, haben die Londoner einfach so für sich entschieden. Daraufhin wird er dann eben auch König. Investments Abbey wird dann gekrönt auf dem. >> Daniel: Richtigen Stuhl, über dem richtigen Stein, mit der richtigen Krone. >> Solveig: In der richtigen Krone. >> Daniel: Kann keiner was gegen sagen. >> Solveig: Genau, am 22. Dez. 1105 und dreiig in der Westmünster Abbey ist er legitim gekrönt, denn eben nicht nur die Londoner, sondern auch die großen Englands haben gesagt, ist okay. Also wir haben das zwar dreimal per. >> Daniel: Eid, aber es ist ja nicht da. >> Solveig: Aber ich meine, du bist ja jetzt da. So, jetzt hast du natürlich schon zurecht gesagt, wer ist denn Stefan von Blois? Wieso kommt der? >> Daniel: Kenn ich mal. >> Solveig: Ja, das ist einfach irgendein random Typ aus der Bologne, der jetzt einfach sagt, hi. So random ist er nicht. Der ist Also man weiß es nicht so richtig. Also es gibt so, so das Zeitfenster, wo er geboren sein könnte, ist zwischen 1092 bis 1906 und neunzigste. Also er ist ein paar Jahre älter als Mathilde, aber im Grunde sind sie gleich alt. Und jetzt kommen diese Verwandtschaftsverknüpfungen nochmal zwischen den beiden. Ja. >> Daniel: Oh, oh. >> Solveig: Denn seine Mutter Adela, was by the way auch eine Form von Mathilde ist. Okay, Adela, aber Adela ist, also nein, nein, stopp. Adela ist quasi die Tante von Mathilde, eine Schwester ihrer Mutter. Und dadurch ist Stefan von Blois ein Cousin von Mathilde. Also die sind schon. >> Daniel: Das war jetzt gar nicht so schlimm. >> Solveig: Genau, jetzt kommen wir nämlich zu Adela. Also Adela, man geht davon aus, also man weiß, dass sie die Tochter von Wilhelm dem Eroberer war und man vermutet, dass sie die jüngste Tochter war. Also, aber Geburten von Töchtern werden seltener dann auch aufgeschrieben. Deswegen, man erfährt von denen immer nur, wenn sie entweder sterben, ins Kloster gehen oder verheiratet werden. Deswegen so. Aber sie ist wahrscheinlich die jüngste Tochter Wilhelms des Eroberers gewesen und dadurch eben die Tante von Mathilde und die Schwester von Heinrich dem Ersten. Und damit ist er natürlich der Neffe und Heinrich dem Ersten. Und diese Adela war mit dem Grafen von Blois verheiratet worden. Da kommt dann jetzt auch der Nacht quasi Nachname von Stefan her. Und der ist sehr früh verstorben. Aber Stefan ist eben in Frankreich aufgewachsen und hat Matilda geheiratet und Matilda von Boulogne. >> Daniel: Okay. >> Solveig: Und die Mutter von dieser Matilda, Mary, ist auch eine Tochter Malcolms iii. >> Daniel: Okay. >> Solveig: Wie ja auch die Mutter von Mathilde war. Ja, also auch die sind Schwestern. >> Daniel: Okay. >> Solveig: Und damit ist auch diese Matilda eine Cousine von Mathilde. >> Daniel: Okay. >> Solveig: Also im Grunde beide, also sind es beides Cousine und Cousinen von ihr, nur über den anderen Familienzweig. >> Daniel: Deswegen kann er nachher sagen, ich habe ja auch ungefähr das gleiche Blut in ihr. >> Solveig: Also ich habe die gleichen Linien. Mein Nachfolger wird dir das gleiche, die gleichen Linien in sich vereinen wie die Kinder von Mathilde. Deswegen, der ist nicht einfach so ein random Typ aus der Bologne, sondern der ist schon Teil des Königshauses, hat aber höchstwahrscheinlich nie in England irgendwie residiert oder da irgendwie am Hof Zeit verbracht. Vielleicht mal im Sommer, sich das anzugucken oder so. Aber der kennt im Reich niemanden. Und das ist für ihn später auch so ein großes Problem. Aber im April 1106 und dreiig, also so ein knappes halbes Jahr nach seiner Krönung, schwören die weitere Barone, die jetzt nicht bei seiner Krönung dabei waren, aber die es noch gibt in England, in Oxford ihm auch noch mal die Treuen. Und diesen Treue schwören von Baronen, da kann man ja nichts, die sind ja standhaft. >> Daniel: Also solange man lebt, ist es vielleicht okay. >> Solveig: Und unter denen, diesen Fürsten in Oxford, die ihm hier die treue schwören gehören, erzählt Robert von Gloucester. Und Robert von Gloucester ist einer von diesen Söhnen, die Heinrich I. Mit anderen Frauen hat. Es ist ein Halbbruder von Mathilde. Und der schwört hier auf Stephan von Blois, sagt, du bist mein rechtmäßiger König, ich erkenne das. Dein Erbe vor dem Erbe meiner Halbschwester. >> Daniel: Ist die denn mittlerweile auch schon eingetroffen? >> Solveig: Nee, die ist immer noch in der Normandie. Ja, weil jetzt kommt's nämlich plötzlich alle Schiffe weg. Auch die Normannen haben nicht so richtig Bock auf sie. >> Daniel: Was hat sie denn falsch gemacht? >> Solveig: Sie ist eine Frau, das so auch die Normanden denken sich jetzt, nee, wir hätten gerne. Und jetzt muss ihr Mann nämlich erstmal in der Normandie das alles sichern. Und das ist ja der Punkt, weshalb sie vorher schon ihren Vater gefragt hatte, kannst du mir hier vielleicht ein paar Burgen geben, von wo ich das schneller machen kann? Sie hat sie nicht gekriegt, also dauert es jetzt ein bisschen länger, bis sie überhaupt nach England kommt. Und Stefan hat noch einen großen Verbündeten auf seiner Seite. Wer könnte das sein? Die Barone in England sind für ihn ja irgendwelche Schotten. Nee, die sind nicht so wichtig. >> Daniel: Okay. >> Solveig: Die große moralische Instanz, die man anrufen kann, wenn man mal vielleicht Probleme hat, was so Eide angeht und treue Schwüre, die das noch mal prüfen. Die Kirche, Papst Innozenz II. Sagt, nö, diese Königskrönung, die war schon in Ordnung. Also dass sie da alle ihre treue Eide geschworen haben, also gebrochen haben, nee, das ist gar nicht schlimm. Also das war okay, ihr habt richtig geholfen. >> Daniel: Aber ist mir nicht, wenn der Eidpartner quasi tot ist, dass der Eid sich dann auch erledigt hat? >> Solveig: Nee, also wenn du schwörst, nach deinem Tod werde ich deine Wünsche respektieren. Das ist ja totaler Quatsch, wenn sich das dann auflöst, gilt gar nicht mehr. Und du schwörst es ja eigentlich auch Gott gegenüber, also nicht dem Eidpartner, sondern beide sind ja bindend, weil ich das Gott verspreche. Deswegen wollte ja Jesus auch gar nicht, dass wir überhaupt schwören. >> Daniel: Aber warum darf man. Gut, anderes Thema. >> Solveig: Das ist ein anderes Thema, aber so, also der Papst Innozenz II. Sagt eben, diese Königskrönung war gerechtfertigt und diese treue Schwüre waren auch nicht so wichtig. So, und ich habe jetzt so einmal aus einer im Grunde so der wichtigsten deutschsprachigen Biografie zu Mathilde so ein paar Zitate mit rausgenommen, weil ich sie sehr interessant fand, auch zum Thema, ja, was hat Mathilde dann eigentlich falsch gemacht, wie wird sie auch rezipiert? Das ist ja auch immer so ein gerne so ein Blickpunkt bei uns. Und dieses Buch ist von Oskar, oder diese Biografie ist von Oskar Rössler geschrieben worden, und zwar 1807 und neunzigste. Also da merkt man dann auch, wie gerne man sich so in der Geschichtswissenschaft mit Mathilde beschäftigt hat, dass das eben immer noch so das große Werk ist. Und wie du dir denken kannst, uns von einem Werk aus dem neunzehnte Jahrhundert, , wird es jetzt lustig, denn er schreibt dazu zu Stephans Königskrö es sprach für ihn, ich möchte sagen, eine gewisse naturrechtliche Erwägung. Die Natur der Verhältnisse erheischte einen Mann. Alles kam nun aber darauf an, dass sich Stefan wirklich als Mann erwies, dass er sich als den von der Fügung gewollten König bewährte, durch ein energisches, kraftvolles Regiment, wie es von einer Frau nicht zu erwarten gewesen wäre. Er konnte dadurch im historischen Sinne einen Rechtstitel sich erwerben, der ihm juristisch betrachtet nun einmal fehlte. Zeigt er sich aber nicht als der erwartete Mann und König, da muss sein kecker Kronenraub umso entschiedener verurteilt werden. >> Daniel: Kecke könnten wir das als folgenden Titel nehmen? Der kecke Kronenraum. >> Solveig: Also auch hier ist klar, Stephan von Blois ist nicht legitimer König von England. Ihm fehlt das juristische, das Naturrecht. Das Naturrecht als Mann zeichnet ihn aus. Und das ist halt auch etwas, was in den Quellen auch Stefan immer so zum Vorwurf gemacht wird, dass er einfach zu schwach war. Also er hat eben, weil er ja keinen tatsächlichen Rückhalt unter den Baronen in England hat, weil er die ja auch alle nicht wirklich von klein auf kennt, er ist ja in diese Gesellschaft einfach auch reingekommen. Die kauft er sich viel, also er gibt denen einfach viel Geld, damit sie ihn mögen, so ein bisschen. >> Daniel: Ja, okay, das kann ja funktionieren. >> Solveig: Und das wird ihm dann vorgeworfen, dass er das eben nicht durch seinen Charme und seinen Charisma und durch deine, seine militärische Kraft, diese Loyalität gewinnt, sondern nur durch Geld. Und wenn du dir das Loyalität mit Geld kaufst, ist das meistens nicht so verlässlich und wird nicht als so besonders männlich. >> Daniel: Das Image ist nicht so Toll. >> Solveig: Genau. Was eben so interessant ist, jetzt beginnt dieser englische Bürgerkrieg, der auch als Anarchie bekannt ist oder im englischen the Anarchy. Und da sind wir dann auch wieder bei, auch noch mal so ein Verweis auf House of the Game of Thrones, deswegen heißt das da irgendwie der Tanz der Drachen oder Dance of the Dragons, weil ich vermute, Josh Martin hat diesem Bürgerkrieg in seiner Geschichte so einen fancy Namen gegeben, weil eben hier in der englischen Geschichte das auch so einen Namen bekommen hat, so einen Beinamen, eben die Anarchie. Wobei das auch kritisch ist, ob das wirklich anarchische Zustände waren, wie wir uns das vielleicht vorstellen würden. Also es ist jetzt ein Bürgerkrieg, der auch für einige Jahre, ja fast Jahrzehnte gilt und ganz die ja öfter da. >> Daniel: Scheinbar in England solche langanhaltenden Ausrichtungen. >> Solveig: Und was ich so ironisch finde, dass diese doch die erste Phase dieser Anarchie gar nicht in England stattfindet, sondern eben in Frankreich, weil zunächst einfach die Normandie gesichert werden muss, weil das ist so Dreh und Angelpunkt für die Normannen. Man muss das Geburtshaus retten und dann geht man nach England. Das dauert eben seine Zeit. Und das hat eben auch damit zur Folge, dass Mathilde nicht in England ist am Anfang. Und warum Stefan von Blois sich auch eine relativ solide Machtbasis eben mit seinem Geld finanzieren kann und aufbauen kann und dann auch einige Jahre als König amtiert. Und erst 1108 und dreiig, also drei Jahre später, kommt Mathilde überhaupt nach England, weil vorher war sie eben in der Normandie beschäftigt. Und warum sie jetzt nach England kommt, ist, weil Robert von Gloucester sich auch noch mal überlegt hat, dieser treue Schwur, ich habe ja schon vorher andere Schwüre gebrochen, dann kann ich den jetzt auch brechen. >> Daniel: Ach so, hat sich doch mal anders. >> Solveig: Er hat sich noch mal anders überlegt und gedacht, dass seine Halbschwester doch irgendwie einen besseren Thronanspruch hätte als der Cousin von ihm. >> Daniel: Aber es lag jetzt nicht daran, dass sie jetzt zufällig rüber gesegelt kam und er dann. >> Solveig: Nee, nee, also er hat es sich. >> Daniel: Mit ihr hätte sowieso auseinandersetzen müssen. >> Solveig: Also er scheint es tatsächlich auch aktiv auf sie zugegangen zu , weil dadurch, dass er, Also Robert von Gloucester ist wirklich ein sehr einflussreicher Fürst, auch wenn er eben unehelich geboren ist, der hat auch eine sehr starke Truppe hinter sich, also Truppen, nicht nur die Truppe, aber militärische Kraft hinter sich. Und der wechselt jetzt auf ihre Seite und dadurch hat sie einfach mehr Kraft, weil auch das wird immer so zum Vorwurf gemacht, dass ihr Mann Geoffrey von Anjou keine Truppen gibt, die nach England, also er schickt keine Truppen nach England, sondern er fokussiert das alles auf die Normandie, weil eben scheinbar die Normandie wichtiger ist, was man jetzt vielleicht auch verstehen kann, als er als Franzose hat vielleicht erstmal Interesse daran, die französischen Gebiete zu sichern, als jetzt irgendein englisches Königreich, mit dem er vielleicht auch gar nicht so viel zu tun hat. Also das ist eben so der Punkt. Mathilde selbst hat keine Truppen, England, sich England zu kümmern. Robert von Gloucester kommt, sagt, du hast jetzt meine Truppen und jetzt kann sie eben gehen. Und sie appelliert auch noch mal beim Papst, er ist neun und dreiig, guckt. >> Daniel: Es doch noch mal genauer an. >> Solveig: So fragt, meinst du das wirklich immer noch, dass ich das. Mein Anspruch nicht. Es ist immer noch der gleiche Papst, es ist immer noch Innozenz ii. Und er sagt immer noch, nee, du hast keinen Anspruch. Stefan von Blas ist legitim König. Und eben jetzt in diesem Jahr, wo der Papst das noch mal betont, dass sie keinen Anspruch hat, landet sie jetzt eben mit Robert von Gloucester in England und landet oder beziehungsweise sucht dann zunächst erstmal Schutz in der Burg oder im Castle Arendelle, wo ich tatsächlich auch war. Das ist ein ganz, ganz interessantes Ding, weil die Normannen haben in England sehr viele Burgen gebaut, aber als Motten. Also diese. Also das. >> Daniel: Holztürme. >> Solveig: Genau, beziehungsweise die schitten so sehr so Hügel auf, das sind so künstliche Hügel und darauf wird dann so eine Burke hingestellt, erst aus Holz und das wird dann später mit Steinen befestigt. Und in Arendelle gibt es diese Motte auch noch, wo sie drin saß. Sieht natürlich. >> Daniel: Das ist aber doch nicht die originale, oder? >> Solveig: Ja, doch, diese Motte schon. Und der Hügel, ja, und dieser Turm, der noch da ist. >> Daniel: Aus Holz. >> Solveig: Aus Stein, ach so. Wie gesagt, erst aus Holz und dann wird's befestigt. Und das erkennt man auch immer sofort, weil diese Normannen so eine, also ja doch, diese anglo normannische Architektur, die man eben noch hat, das sehr nett gemacht haben. Die verkleiden ihre Burgen immer mit, wie heißt jetzt auf Deutsch, Feuersteinen. So aufgeschlagene Feuersteine werden dann da so drauf gemacht, das sieht dann richtig, richtig wild aus. Und jetzt gibt es die, ich glaube, es sind Herzöge, bin mir jetzt nicht sicher, von Arendelle heute noch. Und die sind auch wahnsinnig einflussreich und wahnsinnig mächtig. Das heißt, die haben sich im neunzehnte Jahrhundert einfach noch mal eine komplett riesige Mittelalterburg. >> Daniel: Ich wollte schon sagen, ob das dahingestellt ist, wie viel original ist und wie viel so ein englischer Schinkel, ne, das. >> Solveig: Siehst du sofort, wenn du da drin unterwegs bist. Also das ist ganz putzig. Wir haben diese kleine Motte, die da noch steht, tatsächlich anglung normanisch und dann dieses Riesending vom neunzehnte Jahrhundert, wie so eine Burg im Indiana Jones Film aussieht, drumherum gebaut. Und man kann dann da eben auch, man kann diese Burg auch besichtigen, man kann dann auch noch mal, wenn man extra Geld bezahlt, da kann man sich auch die Schlafzimmer dieser Familie Arendelle da angucken. Das haben wir nicht getan. Ich habe es da später dachte ich, Mensch, das hätten wir doch auch noch machen können, weil wir waren dann auch in deren Bibliothek. Das ist unfassbar schöne Bibliothek, so eine richtig typische englische mit mit so kleinen Nischen, mit den Büchern drin. Und dann hatten sie dort auch einfach so ein Foto von sich mit dem Papst, der sie in ihrer Bibliothek gesucht hat. Also die sind so mächtig. Innozenz der zweite, nee nicht Innozenz, Johannes Paul II. Kam zu ihnen in ihre Bibliothek, ihnen die Hand zu schütteln, weil diese Fürsten, ich glaube, ich weiß es nicht, ob es Herzöge sind, sind tatsächlich die einzigen, die in der Reformation katholisch bleiben durften, weil sie so mächtig, ja, weil sie so mächtig waren, dass als Heinrich VIII. Gesagt hat, ihr werdet alle jetzt Protestanten, der hat gesagt, nö, werde ich nicht. Und Heinrich VIII. Sagt, ihr werdet alle Protestanten, außer du. >> Daniel: Ach, sehr krass. >> Solveig: Ja, das Arendelle ist schon eine coole Geschichte, sich das da mal anzugucken. Die haben auch wunderschön, also die haben natürlich dann auch ihre eigene Grablege, wunderschöne Sarkophage dort. Also es war ein sehr schöner Besuch, wer mal da ist, ich empfehle es auch, wenn, wie so alles in England, es schweineteuer ist. Aber es war sehr, sehr schön dort. Und wie gesagt, Mathilde sucht selbst auch in arendelle Schutz. Wie gesagt, noch nicht in dieser riesigen Burg, die dort heute stimmt. >> Daniel: Wer war jetzt damals, war das auch Verwandtschaft von ihr? War das der Robert oder? >> Solveig: Nee, das war irgendein Verbündeter. Ich weiß auch nicht, ob das die Familie ist, die es heute ist, weil die auch, das wäre schon krass. Es könnte sogar sein, dass sie sich so lange durchgehalten haben. Aber diese Burgen werden auch immer wieder verteidigt, teilt an Leute, die man mag und denen man vertraut. Also das ist so ein bisschen in dieser frühen Zeit vor allem wechselt das ständig. Deswegen will ich, kann es sein, aber ich will es jetzt nicht meine Hand ins Feuer legen dafür. Also sie findet auf jeden Fall in dieser Motte in arendelle Schutz. Das ist auch relativ gut, denn Stefan lässt die tatsächlich belagern. Und man weiß nicht warum, aber aus irgendeinem Grund einigen die zwei sich und er sagt, ja gut, dann geh halt, ich beende, ich blast die Belagerung ab, du kannst gehen, ich gehe nach Hause. Wir wissen es nicht, was. >> Daniel: Da gibt es keinen Vertrag zwischen denen. >> Solveig: Die haben einfach sich geeinigt, dass er die Belagerung weggelegt, Mathilde nicht gefangen nimmt, sondern sie darf einfach wieder zu Robert gehen, der mit seinen Truppen gerade irgendwo anders gemacht wird. Genau, in Bristol ist der. Und sie flieht jetzt, reist dann nach Bristol, nicht so weit weg von dort. Das wird auch Stefan gerne so zum Vorwurf gemacht, so wie konnte er nur, die größte Fehlentscheidung seines Lebens, der weiche Mann, der schwache Mann, der die große Gegnerin einfach laufen lässt. Aber was will man denn auch mal sagen? Er war einfach nicht leid. Er konnte es vielleicht auch mit seiner männlichen Würde nicht verkraften, einer Frau zu begegnen, wie mit einem männlichen Feind. Keine Ahnung. >> Daniel: Man schlägt ein Mädchen nicht. >> Solveig: Man schlägt ein Mädchen nicht. Und es wird dann eben auch gesagt, ja und er hätte doch diesen langen Krieg beenden können, wenn er sie da einfach festgenommen hätte oder hätte hinrichten lassen. Wo mein Argument ist, na ja, er hätte den Krieg auch beenden können, indem er ihr einfach ihr Erbe lässt, was man ihr versprochen hat. Aber gut, Mathilde ist jetzt eben in Bristol, Robert von Gloucester ist in Bristol. Und 1141, also jetzt knapp zwei Jahre nachdem Mathilde da ist und man sich immer wieder irgendwie auch bekämpft, findet eine große Schlacht statt, die Schlacht bei Lincoln. Und hier kann sich jetzt Robert von Gloucester gegen Stefans Truppen durchsetzen und den auch festnehmen. Also im Grunde dreht sich sie jetzt, wo Stefan vorher Mathilde eigentlich in seiner Gewalt hatte, hat Robert jetzt Stefan in seiner Gewalt und lässt ihn auch in Bristol einkerkern, in Anführungsstrichen. So hochadlige Herren werden nicht eingekerkert, aber die kriegen dann so ein kleines Appartement und müssen da drin bleiben in ihrer kleinen Motte. Und im März, also einen Monat nach dieser Schlacht, wird Matilda in Winchester, das ist diese Kathedrale, von der ich dir da den Flyer mitgebracht habe, zur Herrin von England und der Normandie ernannt. Also sie wird nicht Königin. >> Daniel: Ach so. >> Solveig: Aber sie erhält jetzt diesen Namen Angle Normani Cae Domina. >> Daniel: Was soll denn das sein, bitte? >> Solveig: Naja, also es ist so eine Art, dass man es ihr schon mal irgendwie in Aussicht stellt, so dass sie eigentlich Königin ist. Und ganz interessant zu diesem Zeitpunkt, der Bischof von Winchester, der das hier alles fabriziert, ist der Bruder von Stephan von Blois. Ja, also scheinbar hat man sich dann doch irgendwie arrangiert. Jetzt, wo Stefan verhaftet ist, hat man sich dann doch vielleicht mit ihr aussöhnt. So, und da haben wir jetzt noch einmal Oskar Rössler, wie er bewertet. Es hat nun gewiss etwas Imposantes zu sehen, wie jene selbe gute Mechthild, die den Deutschen als das Bild der Milde und Freundlichkeit erschienen war, von dem Augenblicke an, wo es ihr und ihres Sohnes undzwanzig Erbrecht zu verteidigen gilt, mit einer wilden Leidenschaftlichkeit und Grausamkeit, aber auch mit einem großartigen männlichen Heroismus ihr hohes Ziel verfolgt. Jetzt ist sie der Mittelpunkt, die treibende Kraft im Kampfe des Hauses Anjou gegen König Stefan, den Usurpator. >> Daniel: Aha, hat er auch die Seite gewechselt. >> Solveig: Ja, aber es ist eben sehr schön, wie ihr jetzt männlicher Heroismus zugesprochen wird. >> Daniel: Das wird doch jetzt niemanden mehr überraschen nach dem Frauenjahr. >> Solveig: Aber ich werde nicht müde, es wieder und wieder anzukommen. >> Daniel: Der Ewald lauert in allen Ecken. >> Solveig: So, also sie haben jetzt in Winchester quasi sich geeinigt, du bist jetzt Herrin von England und der Normandie. Und sie reist jetzt im Juni, also ein paar Monate später, nach London, ihre Krönung durchzusetzen. Ja, man weiß jetzt nicht so richtig, was sie getan hat, die Quellen sind da nicht so detailliert, aber irgendwas muss sie getan haben, denn die londoner Bevölkerung mag sie nicht wirklich. >> Daniel: Die hätten sich ja auch jemand anderen eingeladen. >> Solveig: Ja, die hatten ja Stefan von Blanc eigentlich gewollt. So, und jetzt kommt sie und das wird dann immer so behauptet, ja, Mathilde wäre zu stolz aufgetreten und herrisch aufgetreten. Das wird ihr eh immer so unterstellt, dass sie eine sehr eben männliche Frau war, die da nicht so richtig gut sich benehmen konnte und zu herrisch und stark und grob war. >> Daniel: Wer soll die denn persönlich überhaupt sehen und so wahrnehmen, dass sie da arrogant auftritt? Die reitet doch nur vorbei an den meisten Leuten. >> Solveig: Ja, sie hat da schon eine Steuer von den Londonern eingezogen. Also sie war da tatsächlich nicht. Also was man natürlich verstehen kann, beim Krieg nicht unüblich. Ja, und man kann es ja auch verstehen, diese Londoner, diese ja, nennen wir es jetzt Kommune, auch wenn London das so im Sinne von einer italienischen Kommune nicht war. Aber diese Kommunen, England in London, haben ja auch ihren Gegner unterstützt, also ganz klar, und seine Königskröte. >> Daniel: Und der wollte wahrscheinlich auch schon Geld haben. >> Solveig: Naja, irgendwie muss er ja seine Freunde kaufen und dass sie dann jetzt vielleicht mit denen nicht so positiv ist und die sowieso eine Antipathie gegen sie hegen, ist ja jetzt nicht überraschend. Also ich glaube jetzt weniger, dass sie einfach frech und gemein zu denen war, sondern dass die Grundstimmung war einfach schon schlecht. Auf jeden Fall bricht dann in der Stadt auch einen, ja, eine Unruhe gegen sie auf und sie muss dann auch in den Tower fliehen. Aber auch das ist jetzt nicht so ungewöhnlich, dieser Tower of London, dieses riesigen, riesige Ding, was die Normanden, also was ja schon Wilhelm dort hat hinbauen lassen, war auch schon unter Wilhelm eine Fluchtburg, wenn die londoner Kommune, in Anführungszeichen, sie mal wieder nicht mochte. Also das ist auch, das ist nicht ungewöhnlich, dass es da zu Konflikten kommt. Und jetzt sitzt sie eben im Tower, muss sich dort gegen die Londoner scheinbar verteidigen und es kommt eine andere Person, nämlich die Matilda von Bologne, von der wir es vorhin schon mal hatten, diese Ehefrau von Stefan, die kommt jetzt nämlich mit dem eigenen her, dass sie selber kommandiert, lässt im Grunde London belagern und verlangt, dass ihr Ehemann freigelassen wird, der ja immer noch wahrscheinlich in Bristol sitzt. Jetzt muss ich einmal kurz gucken, weil in diesem Kampf irgendwie Robert von Gloucester gefangen genommen wird. Genau, also Mathilde flieht schon im September 41 aus London, also sie ist nur knapp drei Monate in London gewesen. Aus der Krönung, die man eigentlich geplant hätte, weshalb sie da ist, wird nix. >> Daniel: Oh shit. >> Solveig: Jetzt wird dieses, wird dieser, der Tower belagert von eben Matilda von Bologna. Robert von Gloucester verteidigt das, wird dann aber eben gefangen gesetzt von der Matilda, weil die Matilde ist weg. >> Daniel: Ob die den Unterschied so deutlich gemacht haben? >> Solveig: So, und jetzt tut Mathilde das, was Mathilde möchte, eben Robert wieder zu sich zu bekommen, weil das wirklich der wichtigste Verbündete ist, den sie hat, tauscht sie Stefan aus. Also sie lässt Stefan gehen und bekommt Robert. Die Reaktion darauf ist, dass Stefan im Dezember 41 noch mal zum englischen König gekrönt wird. >> Daniel: Hä, wieso das denn? Aber es wurde doch niemand anders gekrönt. >> Solveig: Nee, Stefan irgendwie, also Stefan lässt es wiederholt sein. >> Daniel: Ja, schon klar, aber warum tut er das? Also ich meine, sie wurde ja gar nicht gekrönt. >> Solveig: Ja, aber scheinbar auch, es ist ja. >> Daniel: Immer noch er dran. Außerdem kann man Krönung wiederholen? Ist ja wie Sakrament scheinbar, ne gut. >> Solveig: Aber es gibt ja auch Leute, die ihre Ehe noch mal machen. Also so zur Feier. Wir haben jetzt auch sechsjähriges Thronjubiläum, muss ich mich nochmal kröne. Also er macht es einfach nur. Also scheinbar war da irgendwie ein Bedürfnis, noch mal zu betonen, ich bin immer noch König. Mathilda konnte sich nicht krönen lassen oder Matilde Tilde konnte sich nicht krönen lassen. Das passiert nämlich auch schon. Jetzt zieht sich das aber noch weitere 12 Jahre hin. Aber das werden wir jetzt nicht noch mal besprechen, weil das ist jetzt wirklich. >> Daniel: Glaube ich, alle dankbar an diesem Punkt. >> Solveig: Ist jetzt gut, es ist im Grunde auch eine Pattsituation. >> Daniel: Also mal wie lange geht denn jetzt das Ganze? >> Solveig: Genau, wir kommen, es endet 1153. Also wie gesagt von 1141 bis 53, 12 Jahre. Passiert jetzt aber nicht mehr so viel, dass es sich jetzt lohnt, darüber noch mal so zu sprechen. Mal gewinnt Mathilde eine Schlacht, mal gewinnt Stefan. >> Daniel: Aber es passiert schon die ganze Zeit Krieg. >> Solveig: Genau. Also es geht schon weiter und es ist ist Unruhe im Land und eine stabile Herrschaft ist nicht möglich. >> Daniel: Aber in der Normandie hat sie es unter Kontrolle. >> Solveig: Genau, die Normandie hat ja ihrem Mann Joffrey gesichert. Das ist das da. Das hat sie. Und genau da kommen wir jetzt nämlich zu. Sobald der 1144 schon dann die Normandie die gesichert hat, kommt er dann auch mit seinen Truppen und dadurch kommt es dann zu diesem hin und her. Innozenz der zweite stirbt dann auch irgendwann. >> Daniel: Ah, neue Chance. >> Solveig: Und der Nachfolger, ich habe es mir jetzt nicht aufgeschrieben, ich glaube es war ein Eugen oder Eustaceus. Auf jeden Fall die Kurie ist jetzt nach dem Tod von Sims ii. Auch nicht mehr so überzeugt, dass Stefan wirklich einen legitimen Anspruch hat. >> Daniel: Was hat sie? Hat sie ein neues Kirchendach finanziert? >> Solveig: Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall die Nachfolger sagen dann eher nee, also eigentlich war sie schon die legitime Herrscherin. Also ich weiß, wir wissen ja auch nicht wirklich, was sich Eduzenz da gedacht hat. Aber es ist jetzt aber interessant, dass sie im Grunde nicht mehr für sich selbst kämpft. Also sie führt das zwar weiterhin fort, aber es geht jetzt ihren Sohn. Sie hat ja mit Joffrey mehrere Kinder. >> Daniel: Ist schon meine Frage gewesen nach 12 Jahren, die ins Land gezogen sind. >> Solveig: Genau, ich glaube, sie hat drei Söhne mit dem. Und genau, das habe ich vergessen zu erwähnen, bei der dritten Geburt ist sie fast gestorben. Also bei der Geburt ihres dritten Sohnes. Und das ist der Grund auch, warum Heinrich ein drittes Mal die Barone auf sie einschwören. Lässt, weil sie fast gestorben ist und man das jetzt noch mal bestätigt. Damals hatte sie damals schon, ja. Also sie hat gleich. >> Daniel: Das heißt, die Söhne sind ja eigentlich auch schon ziemlich groß. Kämpfen die eigentlich auch? Bis jetzt war nur von ihr die Rede und von ihrem Mann. >> Solveig: Genau. Also Heinrich, also ihr ältester Sohn, kommt jetzt, glaube ich , so ab 11, also Mitte der er Jahre, weil der jetzt groß ist. Und sie geht 1148 zurück in Neo Normandie, nach dem Motto leck mich am Arsch, ich hab keinen Bock mehr auf die Scheiße, die blöden Männer werden mich eh niemals erkennen. Dann gucken wir jetzt, dass ich den Thron für meinen Sohn sichern kann. 1147 ist auch schon ihr Bruder, eben Robert von Gloucester, von dem es jetzt mehrmals dann ist, gestorben. Das heißt, diese starke Unterstützung haben wir auch nicht mehr. Also vielleicht hat sie jetzt auch einfach gesagt, ich sitze auf einem toten Pferd und ich muss jetzt einfach mal absteigen. Und sie geht dann eben zurück. Und es ist jetzt an ihrem Sohn Heinrich, das durchzusetzen. Stefan ist jetzt immer noch legitimer Herrscher, ist aber immer noch nicht unbedingt besser in dem, was er so macht in seinem Job. >> Daniel: Hat er denn auch Kinder mittlerweile? >> Solveig: Der hat auch. Der hat auch vorher schon mit Mathilda Söhne . Die sind aber in Boulogne und Blois und sind da wenig involviert. Und die Zustände, auch wenn Mathilde D. Jetzt raus ist, bleiben die Zustände schwierig, weil scheinbar die Barone auch mit Stefan nicht so glücklich sind. So, der ist nicht das, was man sich damals im Katalog scheinbar bestellen kann. Und 1153, er hat es schon angesprochen, endet die Anarchie formell, denn es kommt zum Vertrag von Wellingford und dort wird Stefan, wird Heinrich im Grunde von Stefan adoptiert und zu seinem Nachfolger designiert. >> Daniel: Hä? Ja, aber begründen die das wenigstens in diesem Vertrag? Gibt es da einen. >> Solveig: Also man sagt ja, wenn der doch eigene hat. Ja, wir haben uns jetzt geeinigt. Okay, also wenn ich sterbe, wird Heinrich mein Erbe antreten in England. Er hat ja noch Bla und Bologne, das kriegen seine wirklichen biologischen Söhne. Aber als König von England wird Heinrich von England. >> Daniel: Also eigentlich hat sie ja dann gewonnen. >> Solveig: Sie hat im Grunde gewonnen, ihre Familie. Ja, denn eben ihr Sohn wird dann tatsächlich auch. 1154, in dem Jahr stirbt Stefan, wird Heinrich problemlos als Heinrich II. Mit seiner Ehefrau Eleonore von Aquitanien im Dezember in der Westmünster Ehe gekommen. >> Daniel: Das ist doch auch ein großer Name, oder? >> Solveig: Und eine große Frau. Aber von der reden wir jetzt. >> Daniel: Ach, missausend. >> Solveig: Da können wir gerne vielleicht mal eine eigene Folge über sie machen. Sie wird jetzt hier einfach nur genamedropped. >> Daniel: Okay. >> Solveig: Weil dadurch, dass sie mit einem tollen. >> Daniel: Namen und mal keine Mathilde. >> Solveig: Also sie bringt Aquitanien im Grunde den Süden Frankreichs mit in die Ehe. Und dadurch sind diese Anjou, also beziehungsweise die Plantagene oder Plantagenets, wie sie dann auf Englisch genannt werden, deswegen haben die so viel Gebiet in Frankreich später. Und wir hatten ja schon mal über den hundertjährigen Krieg gesprochen. Da hatte ich schon mal über dieses sogenannte angevinische Reich dann auch. >> Daniel: Das ist die Dark Folge, nur falls es jemand nicht mitgekriegt hat und da noch mal reinhören möchte. >> Solveig: Und die haben ja eben fast den halben, fast westfrankreich gehabt. Und das kommt durch diese Ehen mit eben Geoffrey von Anjou und dann eben Heinrich, der dann noch mal Eleonore von Aquitanien heiratet. Überraschenderweise, dieser Anspruch von Heinrich wird von den Baron überhaupt gar nicht infrage gestellt. Sie huldigen ihm sofort und er kann sich durchsetzen. >> Daniel: Aha. >> Solveig: Ja, und wir haben dann auch später in den Quellen Roger von Vandover, der ist eine Generation später, der schreibt so 1200. Das heißt, er selbst war nicht mehr, war nicht dabei in diesen Kämpfen, sondern hat das halt nur vom hörensagen. Und er bringt es aber trotzdem sehr klar zum Ausdruck. Alle Bischöfe, Earls und Barone, die der Königstochter und ihren Erben die Treue geschworen hatten, schlossen sich König Stephan an, sagend, dass es eine Schande für so viele Adlige sei, sich einer Frau zu unterwerfen. >> Daniel: Sie hatten sich doch gerade geeinigt, oder nicht? >> Solveig: Nein, nein. Also warum mathildes Thronanspruch nicht akzeptiert wird, aber Heinrichs eben. Sofort erklärt Roger von. Ja, von Vandover dann später, dass die Fürsten. Also das haben die natürlich so nicht gesagt, das hat er sich überlegt, aber ich finde, das sagt es ziemlich, bringt es klar auf den Punkt, warum. Und ich hatte es schon angesprochen, wir kommen noch mal zu Sizilien. Ja, okay, ganz kurz, ich versuche es. >> Daniel: Aber was ist denn jetzt mit der Mathilde? Die bleibt jetzt einfach in der Nordsee. >> Solveig: Die ist die Normandie, die stirbt dann da. >> Daniel: Aber was ist jetzt das tolle an der Mathilde? >> Solveig: Nee, dass sie. Also ist man das halten? Da kommen wir jetzt. >> Daniel: Wieso ist sie würdig, in unsere Frauenreihe hier aufgenommen zu werden? >> Solveig: Das kommt ja jetzt in Sizilien. In Sizilien. Also, denn wir haben in Sizilien ja auch Normannen sitzen. Das hatten wir ja auch mal sehr ausführlich ja in unseren Sommern letzten Sommer besprochen, was die Normannen in Sizilien machen. Da sind es nicht die Plantagene, sondern die haute Ville. Also es ist eine andere Familie, aber auch aus der Normandie stammend. Und auch dort kommt es ungefähr, na ja, eine Generation später, wenn wir ehrlich sind, zum gleichen Problem im Grunde auch. Das hatten wir schon auch in diesen Folgen besprochen, wo es nämlich Constanze von Sizilien ging. >> Daniel: Ah, okay. >> Solveig: Und das wollte ich jetzt hier noch mal kurz einbringen. Aber wir haben es eben in der Folge die Normannen kommen, heißt sie, glaube ich. >> Daniel: Die Wikinger kommen. >> Solveig: Die Wikinger kommen, ja. >> Daniel: Ich wollte es ein bisschen, ne, sowas droppen. >> Solveig: Auch ausführlich angesprochen. Aber hier nochmal, wir haben die gleiche Ausgangssituation, die Verwandtschaftsverhältnisse sind ein bisschen anders. Constanze wird 1154 geboren, wahrscheinlich sogar wirklich in Palermo. Also im Grunde ein Jahr, nachdem die Anarchie formell geendet ist. Deswegen meine ich, es ist die nächste Generation. Und 1184 wird sie mit dreiig Jahren, was auch sehr ungewöhnlich ist, dass sie so alt ist und so spät verheiratet wird, mit dem späteren zukünftigen Kaiser Heinrich VI. Verlobt. >> Daniel: War da nicht irgendwas, dass sie womöglich. Wo er im Kloster war? >> Solveig: Ja, genau, das wird so vermutet, weil. >> Daniel: Sie da quasi reaktiviert hat. Ja, wobei die Auswahl nicht so groß war. >> Solveig: Naja, das hatten wir ja mit anderen Königstöchtern auch, dass sie zur Erziehung ins Kloster geschickt werden. >> Daniel: Man hat ja so im Kopf eigentlich Kloster, das heißt Kloster. Ja, aber manche einfach wieder so raus, wenn man da schon eine Weile war, in dem Sinne. >> Solveig: Ja, kommt ja drauf an. Und wenn du Königstochter bist, glaube ich, dann kann ich dich da auch wieder rausnehmen, wenn ich das möchte. >> Daniel: Wenn man halt keine anderen hat. >> Solveig: Ja, wenn man es halt muss. Und scheinbar hatte man keine anderen. Man hatte eben nur diese Konstanz und man wollte eben unbedingt diese Ehe zwischen eben dem Sohn Barbarossas und den Normannen schließen, weil auch da hatten wir ausführlich drüber gesprochen. Die haben lange Krieg gegeneinander geführt und jetzt möchte man dann doch Frieden und eine Verbindung haben. Und sie ist tatsächlich nur so eine Nebenlinie. Sie ist geboren worden, da war ihr Vater Roger II. Oder Roger, lieber nennst Rogero, auch schon tot. Also sie ist so posthumous geboren worden. Wie gesagt, man wusste nicht so richtig, was man mit ihr machen soll und hat man hat sie dann vermeintlich vielleicht ins Kloster geschickt. Und jetzt wird es eben wichtig, weil ihr Neffe mittlerweile Wilhelm der zweite, keine Kinder zeugt. So ein bisschen wie mit Wilhelm Rufus, von dem hatten wir es ja vorhin. Der ist zwar verheiratet, Wilhelm Rufus war nicht verheiratet, aber , dieser Wilhelm, da sind wir wieder bei den ist verheiratet, aber da kommen einfach keine Kinder bei raus. Also entscheidet er sich, sollte er wirklich bis zu seinem Tod keine Kinder gezeugt haben, dann soll doch seine Tante Constanze das Erbe antreten und mit ihrem Gatten Heinrich VI. Eben zusammen. Er stirbt tatsächlich ohne Erben 1189. Und was tun die Barone, die auch hier eingeschwört worden sind, ihr Erbrechte anzuerkennen? Sie setzen den unehelich geborenen Sohn Rogas III. Dem ältesten Sohn Rogas II. Der aber nie König wurde, weil der vorher schon gestorben ist, ist eigentlich egal, auf den Thron als den sizilischen Thron. Also durch diese Verwandtschaftskenntnisse. Tancred ist ihr Neffe verwandtschaftlich gesehen, der ist aber 15 Jahre älter als sie, weil sie ja so spät geboren wurde. Also nur sich das klarzumachen. Und also hier passiert das gleiche, was eine Generation vorher schon in England passiert ist. Man versucht die Barone einzuschwören, bitte akzeptiert die weibliche Nachfolge und sie tun es nicht. Sie holen sich irgendeinen nahen Verwandten, ziehen sie sich, zaubern sie sich aus dem Hut, der es dann wird. Und auch da durch die militärische Macht Heinrichs VI. Der einfach der Kaiser ist, kann sich dann Constanze durchsetzen oder beziehungsweise Heinrich setzt sich dann für sie durch und sichert ihr dieses Erbe. Und das finde ich eben so interessant. Überall wo die Normannen sind, ist man scheinbar offen mit dieser Idee, die Frau im Notfall auf den Thron zu bringen. Hauptsache die Dynastie bleibt bestehen. Hauptsache, also da merkt man wieder dieses typische mittelalterliche adelige Denken. Es geht darum, dass die Familie erhalten bleibt, das Individuum ist egal, auch das Geschlecht ist Individuum, ist egal. Es muss in der Familie bleiben. Also scheint es unter diesen Normannen zumindest, dass das denkbar war. Kann man sich dann natürlich fragen, warum ist es bei den Normannen und bei den anderen sonst nicht? Das ist dann so die Idee. Also irgendwie, ob das dann mit Rollo aus Dänemark mit den Wikingern kam, man weiß es nicht. Die Dänen sind da ja eh ein bisschen offener gewesen. Also angeblich gab es ja dann auch diese Schildmeiden, also Frauen, die bei den Wikingern mit im Kampf waren. Ob es die wirklich gab, ist auch immer noch mal so eine Frage. Aber zumindest diese Idee, also vielleicht ist das so was spezifisch normandisches so drin in denen, das ist bei denen. Und jetzt kamst du ja schon, warum ist Mathilde jetzt überhaupt wichtig, wenn sie doch gar nicht Königin war, wenn wir. >> Daniel: Jetzt schon bei Constanze sind. >> Solveig: Genau, also mit Constanze schafft es ja, sie ist dann ja auch Herrscherin, zumindest für ein Jahr, . Also erst stirbt Heinrich, dann macht sie das für ein Jahr für ihren Sohn Friedrich und dann stirbt sie selbst. Mathilde gelingt es in dem. Also Constanze gelingt es ja auch nur, die Herrschaft für ihren Sohn dann zu sichern. Also in dem Moment, wo ihr Mann tot ist, ist sie Regentin für ihren einjährigen Sohn oder zwei Jahre ist der da alt. Und das ist ja bei Mathilde auch so. Also in dem Moment, wo ihr Sohn rechtsfähig wird, übergibt sie es ihm ja auch. Also auch hier auch wieder diese Parallele. Und da kommen wir dann noch mal so zur Bewertung Mathildes in der Forschung, weil ich hatte es schon angesprochen, eines der ausführlichsten Werke ist von 1807 und neunzigste. So richtig interessant scheint sie nicht zu sein. Und das schreibt auch Fiona Tollhurst in ihrem Buch Geoffrey of Monmouth and the Translation of Female Kingship im Jahr aus dem Jahr 2013. Ungeachtet dessen, die größte Hürde, mathildas Streben nach ihrem Erbe als normativ anzuerkennen, ist nicht der Begriff Anarchy. Also in dem Absatz davor wird dann diskutiert, ist dieser Begriff Anarchie, Anarchie passend oder nicht, ist egal. Es ist die langjährige Tradition unter den Historikern, Mathilde nur als Fußnote zu betrachten, denn als Mitstreiterin in einem Machtvakuum, das mit dem Tod ihres Vaters 1105 und Dreiig begann und mit der Anerkennung ihres Sohnes als König Stephans Erbe in 1153 endete. Diese Tradition sorgt weiterhin dafür, dass sich herabschätzende und mysogene Einstellungen ihr gegenüber verfestigen. Kaiserin Mathilde wurde, wie so viele andere Frauen, die während des Mittelalters Macht ausübten, Opfer von mysogynen Ansichten, die moderne Historiker ausdrücken, als wäre es eine natürliche Vornorm. Bis noch vor kurzem wurde Kaiserin Mathilda als gescheiterte Königskandidatin angesehen, die Opfer ihrer weiblichen Unfähigkeit wurde. Was ironisch an der Charakterisierung der modernen Historiker ist, ist, dass sie immer falsch liegt. Sie ist sowohl zu feminin in ihrer Schwäche und zu maskulin in ihrer aggressiven Ausübung und Macht. Und da kommt noch mal so ein bisschen durch, was ich schon angesprochen hatte. Sie wird hier als Kaiserin Mathilde bezeichnet. Und jetzt hatten wir es ja ganz am Anfang mal erklärt. Ist sie jetzt gekrönt worden zur Kaiserin oder nicht? Wir können es nicht fest sagen, aber sie tritt tatsächlich als Kaiserin auf. Also sie urkundet mit dem Titel Imperatrix. Also es ist für sie eigentlich. Und dann ist sie eben auch die Domina Anglicana. >> Daniel: Aber es gibt doch schon längst einen anderen Kaiser. >> Solveig: Ja, aber sie ist trotzdem weiterhin Imperatrix. Okay, weil es keinen Imperatrix gibt. Also das ist ja die weibliche Form von Imperator und keine Kaiserin im Reich hat jemals so geurkundet oder sie hat im Grunde diesen Titel erfunden, vermutlich einfach noch mal Nachdruck auf ihre Person zu legen, wer sie eigentlich ist, damit die eben anerkennen, sie ist nicht nur die Tochter von Heinrich dem Ersten, sie ist die Witwe von Heinrich V. Sie ist Kaiserin gewesen und die setzen einfach ihren blöden Cousin, wahrscheinlich weil sie. >> Daniel: Eben nicht wollten, dass jetzt auch noch irgendwelche deutschen Adeligen herkommen und sich da einmischen. >> Solveig: Nein, die sind komplett raus. Das ist nur ein Ehrentitel, den sie, den man ihr da lässt oder vielleicht auch nicht weiß, dass sie den führt. Also das ist einfach nur so ihr Ding. Die Deutschen sind da komplett draußen, dass. >> Daniel: Die Schwaben plötzlich in London aufstehen. >> Solveig: Also sie ist da ja komplett raus. Also man hat ihr das schon, als Heinrich V. Tot ist und sie hat keine Kinder. Du bist, du bist raus. Das läuft hier alles ohne dich. >> Daniel: Das wissen die ja dann auch. Da kann sie ja noch so oft Imperatrix darunter schreiben. Das wissen die ja auch, dass sie da raus ist. >> Solveig: Ja, deswegen. Ja, aber wir haben ja auch gemerkt, wie weit es geholfen hat. Aber ich finde es ja trotzdem Franz. >> Daniel: Josef sich immer noch König von Jerusalem nennt. >> Solveig: Aber sie tun es, so ein bisschen Nachdruck zu zeigen, wer man eigentlich ist und worin man auch als Kind vielleicht ausgebildet wurde. Also dass man hier nicht einfach nur irgendwie so ein kleines Püppchen oder so ist. Und ich hab noch so ein paar Zitate mitgebracht aus Oskar Rössler, was ich sehr schön fand. Ich lese die jetzt nicht alle vor, weil es ist glaube ich eh schon lang genug, aber eine . Ein schönes Beispiel ist, ich hatte ja gesagt, diese Belagerung von Mathilda von London. Mathilde rauszukriegen, schreibt er darüber merkwürdiges Schauspiel. Zwei Frauen gegeneinander in Waffen die Krone von England. Die eine als Rächerin ihres guten Rechtes und ihrer gekränkten Ehre in blindem Hass, die schon so gut als vernichtete Feindin höhnend, die andere im Anfang milder , aber schließlich nicht weniger entschlossen, den ihr und ihrem Haus angetanen Schimpf mit Feuer und Schwert zu tilgen. Dabei muss man gestehen, ein eigentlich politisches Interesse kann uns die Kaiserin in dieser Zeit kaum mehr entlocken. Unsere Teilnahme wird eine rein menschliche, psychologische für dies rasende Weib, das für die einzige Leidenschaft der Rache die kaum gewonnene Krone aufs Spiel setzt. Eben deshalb hat aber auch diese Leidenschaft etwas wahrhaft Grandioses an sich, das uns manchmal an die Frauengestalten des Nibelungenliedes erinnert. Zum Schluss über ihr Ende in der Normandie 1147. England aber hat sie nach dem Jahre 1147 nie wieder betreten. Es ist schwer zu sagen, weshalb. Wahrscheinlich wünschte sie aber persönlich überhaupt nicht mehr an den Freuden und Leiden dieser Welt teilzunehmen und vor allem nicht die Erinnerung an das furchtbare Blutvergießen wieder wachzurufen, dessen sie selbst im Drange einer mächtigen Leidenschaft sich schuldig gemacht hatte. Das war nun vorüber. Die schönen, rein weiblichen Tugenden ihres Wesens traten wieder an den Tag und alle, die sie während der letzten Jahre ihres Lebens kannten, hätten gewiss denen mit Freuden beigestimmt, die der schönen Fürstin einst in den Tagen ihrer Jugend den Namen der guten Mechthild gegeben hatten. Ein bisschen wie so ein Saiyajin, der wieder zurückschrumpft. Jetzt ist sie wieder gut. Jetzt ist das das furchtbare männliche Fort von ihr und sie ist zurück in ihrer Reinheit und Güte wie früher. >> Daniel: Ich mag die Sprache von Historikern im neunzehnte Jahrhundert. >> Solveig: Der Kampf ist vorbei. >> Daniel: Die sind immer so schön wertend. >> Solveig: Ja, sie ist wieder eine gute Frau geworden. Also das einmal zur Mathilde von England und warum man sie vielleicht nicht unbedingt auf dem Schirm hat, aber warum ich es trotzdem wichtig auch finde, über sie zu reden, auch wenn sie ihren eigenen Machtanspruch niemals durchsetzen konnte. Und da vielleicht noch mal zum Abschluss so ein kleiner Exkurs, den ich eben schon bei den Saliern Staufern angesprochen habe, weil man in der Wissenschaft dann auch immer gerne liest, dass jetzt mit Heinrich II. Die normannische Zeit vorbei ist und jetzt die Zeit der Plantagenets beginnt. Also auch hier wieder diese Idee, wir haben eine neue Dynastie, eine neue Familie, die Normannen sind vorbei und jetzt wurden die abgelöst. Aber auch das stimmt hier ja wieder nicht, weil auch von da. Genau. Also Heinrich ist der Sohn von Mathilde natürlich, sie ist eine Enkelin von Wilhelm, sie ist die Tochter von Heinrich. >> Daniel: Wäre sie ein Mann, hatte der keinen Familiennamen, der Wilhelm? >> Solveig: Nee, irgendwie nicht. Scheinbar nicht. Nur der Normane ist der Normane ist der Eroberer. Also von daher auch diese Vorstellung, jetzt kommen die Plantagenets, die die Normanen abgelöst haben, stimmt nicht, weil wenn man eben auf die weibliche Familie, also auf die Frauen im Stammbaum guckt, sieht man, das sind die gleichen, nur der Nachname hat sich geändert. Und das ist eben auch so ein Punkt und warum mir das so wichtig ist, das eben noch mal zu betonen, weil es für eben die Menschen im Mittelalter eigentlich unvorstellbar bis sehr, sehr schwierig ist, neue Dinge zu akzeptieren. Also zu sagen, wir haben jetzt hier eine neue Familie, die macht das jetzt, , das mögen die gar nicht. Deswegen haben es die Normannen in Sizilien ja auch so so schwer, weil die wirklich kommen und die vorherrschenden ablösen und sagen, wir machen das jetzt. Und hier passiert es eben nicht. Und diese Vorstellung, der Nachname quasi ändert sich, sind jetzt die sind plantagenets, verfälscht einfach auch, finde ich, den Blick auf die, auf die Welt und deren, das Weltbild, das diese Menschen damals hatten. Weil für sie ist es einfach, die Dynastie hat sich fortgesetzt. Es ist halt nur über die Frau weitergeerbt worden. Es sind immer noch die gleichen Leute und das ist denen eben sehr, sehr wichtig. Und das ist ein Grundsatz ihres Weltverständnisses. Und wenn so wir drauf gucken mit unserem modernen Blick, wenn wir nur auf kognatische Erblinien, also auf die männliche Erblinie gucken, verfälscht es das einfach. >> Daniel: Aber das hat jetzt nicht dazu geführt, dass später die weibliche Erbfolge in England akzeptiert war. >> Solveig: ? Nee, also erst unter den Tudor. Okay, also erst nach den Rosenkriegen, die ja auch ausbrechen, weil keinen nicht klar ist, wer jetzt übernimmt. Auch die sind ja, die York und die Lancaster sind ja auch Nebenlinien der Plantagenets. Und immer noch Norman im Grunde. Ja, und erst mit den Tudors und auch mit biegen und brechen, weil auch wieder Heinrich VIII. Keine Söhne hatte. Also der arbeitet sich ja durch fünf Ehefrauen durch, damit Jane ihm dann den Sohn gebiert, der dann ja auch vielleicht für ein, zwei Jahre, glaube ich, sogar König ist und dann an der Lungenentzündung stirbt. Und dann muss es doch die katholische Tochter sein. Also Mary ist ja die erste, weil es niemanden gibt, die es dann schafft. >> Daniel: Es kommt kein Cousin plötzlich aus woher Bourgogne und sagt, ich bin's, ich mach das jetzt. >> Solveig: Gut, wir haben jetzt mittlerweile auch den hundertjährigen Krieg hinter uns. Also den Besitz in Frankreich haben sie nicht mehr. >> Daniel: Aus Schottland kommen. >> Solveig: Ja, komm ja dann mit James auch eine Schnacher. Also es ist Mary, es ist Elisabeth und dann ist es ja auch bis Victoria wieder niemand. Und auch mit Victoria, dann sind die Hannoveraner dann ja raus. Also so richtig durchsetzt sich das ja irgendwie erst mit Elisabeth II. Da akzeptieren sie es ja sofort ohne Widerspruch. >> Daniel: Und hattest du denn vorher schon einen Bezug zu dieser Dame und ihren Schauplätzen, bevor du mit anderen Mittelalternerds komische Burgen besucht hast, Motten aufgesucht hast? >> Solveig: Ja, ich hatte mal von der gehört, weil vor Ewigkeiten wurde mal der Roman von Ken Follett Säulen der Erde verfilmt. Und das war eine hanebüchenfurchtbare Katastrophe. Der Roman ist, glaube ich, auch nicht so gut, aber immer noch besser als das, was ich glaube Sat. Ist eine Sat Produktion gewesen. War wirklich ganz, ganz schön. >> Daniel: Ich hab's gesehen, aber auch wieder verdrängt. >> Solveig: Und ich weiß, der Satz sitzt. Also Mathilde kommt eben vor, weil die Säulen der Erde während dieser Anarchie spielt, wo sie dann diese Kathedrale bauen. Und sie ist dann da, im Film sitzt sie irgendwie, ich glaube in Arendelle wird sie belagert und will dann einfach ihren Brei nicht essen und ist irgendwie auch wieder garstig und irgendwie so ein kleines Mädchen, das sich da irgendwie. Das da schmollt. >> Daniel: Ja, irgendwie ist, glaube ich, in der englischen Rezeption, der Stefan wird irgendwie so als der Engländer da anerkannt und die Mathilde ist wahrscheinlich so die deutsche, die da reingeht. >> Solveig: Ja, oder die Französin, weil sie ist ja mit einem Franzosen verheiratet. Also dieses Balg des. >> Daniel: Ja, aber auch dieses Kaiserin wird ja da auch immer betont. Das werden die ja wahrscheinlich eher dann wieder mit mit dem Reich verbinden, die das dann auch sehen mögen. >> Solveig: Ja, das Reich. Also man ist ja doch auch miteinander heute nicht mehr. Das stimmt. >> Daniel: Also Ken Follett wahrscheinlich nicht, wenn er das kann. >> Solveig: Das stimmt natürlich. >> Daniel: 1900 ist es wahrscheinlich auch schon eher langsam vorbei, seit der Wilhelm seine Flotte baut. >> Solveig: Das ist natürlich ein guter Punkt. Das hatte ich so noch gar nicht auf dem Schirm. Ja, also es kann durchaus sein, dass sie dann da. Also auf jeden Fall im Film war sie einfach nur so ein garstiges Mädchen, das mir mega auf die Nerven gegangen ist. Wie sie da im Buch auftritt, das weiß ich nicht. Ich habe das Buch nicht gelesen, , aber das war so mein erster Berührungspunkt. >> Daniel: Tatsächlich ist das etwas, was ich in den er Jahren, war es glaube ich, kennengelernt habe, weil ich da eine Krimireihe gelesen habe. Die Hauptperson ist ein Mönch, brother Cutville, aber die Autorin heißt Alice Peters. Und da habe ich sogar mal den Ort der Handlung auch irgendwann mal besucht. Und da läuft nämlich im Hintergrund dieser ganzen Krimireihe auch immer dieser Konflikt zwischen Stefan und Kaiserin Mathilde. Kaiserin, ich glaube in dem Buch hieß es auch Kaiserin Mord. Genau, das ist, ich weiß gar nicht, ob sie es übersetzt haben in Mathilde oder ob sie, ich glaube sie hieß Mord in dem Buch, in der deutschen Version sogar. Und das fand ich irgendwie interessant. Ich habe das dann mir nicht nachgeguckt, was da jetzt wirklich los war, aber das ist mir irgendwie hängen geblieben. Deswegen wusste ich auch sofort, wen du meinst. >> Solveig: Siehst du mal, also so bedeutend ist sie dann noch, sie bleibt einem im. >> Daniel: Gedächtnis als Background Story von einem Krimi. Aber warum war sie dir jetzt wichtiger als die Eleonore von Aquitanien? Z.B. weiß nicht. Weil sie seit dem neunzehnte Jahrhundert keinen mehr interessiert hat. >> Solveig: Ja, auch weil sie vorher niemanden interessiert und weil ich es einfach auch wahnsinnig ungerecht finde. Das ist ihr Thronerbe und die dreimal versprechen sie, dass sie sie anerkennen und dann kaum ist der Weg nicht mehr. >> Daniel: Also ich finde das, ich finde es problematisch. Das liegt natürlich an der Zeit, da gibt es nicht so viele Quellen, das ist noch nicht so greifbar geworden. , da ist halt eine Frau, die kämpft ihr Erbe. Gut und die hat natürlich Kinder, die sie da einsetzen möchte, aber man hat jetzt noch nicht so ein Bild vor Augen, wie zickig war sie jetzt oder wie nett war sie eigentlich drauf. Haben wir nichts über sie so persönlich? >> Solveig: Ja, es gibt schon Autoren aus der Zeit, aber die sind auch sehr stark gefärbt. Also es ist jetzt nicht, wie wir das dann später haben, dass wir da verschiedene Quellen haben. Wir haben dann William von Malmesbury beispielsweise, der für sie schreibt, beziehungsweise eher für Robert von Gloucester schreibt und dann er ist der große Held seiner Geschichte und Mathilde ist auch eine gute und hat ja auch wirklich den Anspruch darauf. Dann gibt es die Gäste Stefani, da ist sie natürlich das rasende Weib, das dem guten Stefan die Krone stehlen will. Also deswegen, die Quellen sind dann nicht so, die erzählen im Grunde das, was ich jetzt auch erzählt habe. Das ist jetzt nicht irgendwie, dass wir da sehr tief in die Beschreibung gehen können, deswegen habe ich es jetzt auch verzicht drauf verzichtet. >> Daniel: Niemand, der mit ihr in der Motte gesessen hat und gesagt hat, wie es ihr da ging, was sie gefrühstückt hat oder worüber sie nachdachte, ob sie ihren Breiten gebetet hat. >> Solveig: Ne, also das gibt es gar nicht, sondern wir haben dann so Auftragsarbeiten, die das dann ein, zwei, drei, vier, 10 Jahre später aufschreiben, was passiert ist, aber die natürlich Auftraggeber haben und dadurch dann entweder sind sie für Stefan oder sie sind dann für Mathilde. Aber solche Tatsachenberichte haben wir nicht. Die hätte ich natürlich mitgebracht. >> Daniel: Ja, in der Epoche gibt's ja durchaus dann mal so gut, so früh vielleicht auch nicht, ne, dass da irgendwie mal ein bisschen was Persönlicheres kommt oder so. Ob sie fromm war oder wahrscheinlich sind sie alle. >> Solveig: Wobei das auch tatsächlich, wir hatten da auch drüber gesprochen eben auf der unserer Reise mit so gerade mit William von Malmsbury, der tatsächlich so ein bisschen der glaubwürdigsterreste von denen ist, weil er sehr sachlich berichtet, aber natürlich trotzdem im Auftrag von Robert von Gloucester schreibt. Das sind so aufgefallen, die beten immer nicht so wie nicht mal vor einer Schlacht so nö, das wird doch nicht beschrieben. Ja, deswegen kann es auch nichts werden, wenn die nicht wirklich. Also irgendwie. >> Daniel: Aber immerhin, sie schreiben den Papst ab und zu. >> Solveig: Ja, also William von Mamsbury war Mönch, also dass der das erzählt, ist schon schon seltsam, dass er das irgendwie für etwas hielt, was man nicht beschreiben muss. Aber gut, Anarchie, also von daher, die Quellen sind da wirklich nicht unbedingt. Ja, also das sind dann auch im Grunde Ablaufberichte, wer jetzt gegen wen gekämpft hat, wann wer wo stationiert war, wer gefangen genommen wurde, aber nicht nicht so eine schöne juicy saftige Geschichte wie der. >> Daniel: Deswegen also Verhörprotokolle. >> Solveig: Genau, deswegen habe ich ja den Oskar von Rössler mitgebracht, weil der wenigstens ein bisschen Stimmung reingebracht hat. >> Daniel: Okay, habt ihr noch unbekannte Quellen über Mathilde oder Mathilde oder eine andere Person aus dieser anarchischen Zeit in England, dann schreibt es uns doch gerne. Oder wenn ihr Alice Peters auch gelesen habt oder uns sonst einfach irgendetwas mitteilen möchtet über oder zu unserem Podcast, dann schreibt uns doch eine e Mail in Kontaktgeschichte de oder kommentiert z.B. bei Spotify in der Kommentarfunktion oder falls ihr uns bei YouTube hört, da sind wir nämlich auch. Ich würde jetzt auch gerne auch zusätzlich folgen übrigens schadet nichts, denn das ist der größte Zuspruch, den ihr uns geben könnt, und das nehmen wir wahr. Das freut uns sehr. Und natürlich dürft ihr uns auch gerne finanziell unterstützen, denn tatsächlich verdienen wir hier nichts mit. Auch Spotify gibt uns nichts oder andere Portale, sondern wir müssen alles alleine bezahlen, vom Mikro bis hin zum Hoster, bis zum Tee. jetzt schon lange ausgetrunken habe und dass ich mir gleich noch eine Tasse vielleicht machen kann, das verdanken wir der Unterstützung z.B. von Marion. Vielen Dank. Vielen, vielen Dank für deine Hilfe für AFR. Ich benutze das Kürzel, das du bei Kofi angegeben hast. Auch dir vielen Dank für deine Hilfe und der Sissi. Ja, Sissi hat uns auch geholfen. Vielen Dank dafür. Also wenn ihr uns gerne unterstützen möchtet, dabei unsere Unkosten zu tragen, dann könnt ihr das bei Ko Fi tun zurzeit. Den Link dazu gibt es wie immer in den Show Notes. Und noch mal herzlichen Dank an alle, die uns folgen und einen Like schenken oder ein Sternchen oder die Glocke läuten. >> Solveig: Die es vielleicht gibt, einen Kommentar schreiben. >> Daniel: Genau. Und wir freuen uns sehr, dass ihr uns folgt und dabei seid. Und vielen Dank dir, Solveig, für die Reise ins mittelalterliche England, für eine schöne Teeste . Und wir hören uns bald wieder. Ja, macht's gut. Bis dann. Ciao. Jetzt kann ich endlich diese Packung Shortbread aufmachen. Ein unerreichbares Ziel, jetzt seit anderthalb Stunden vor mir. Danke, Mathilde.