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Dein Geschichtspodcast mit Daniel und Solveig

FG054 - Mythos Maria - Ausstellung im Dommuseum Brandenburg

15.05.2025 90 min

Zusammenfassung & Show Notes

ACHTUNG: Mit Hilfe der Kapitelmarken kann man in dieser Folge direkt zu einzelnen Objekten der Ausstellung springen. Dazu wird auch die jeweilige Abbildung eingeblendet. Bei Spotify steht diese Funktion leider nicht zur Verfügung. Nutzt dafür einen alternativen Player oder diesen Link!

Diese Episode ist eine Premiere: Wir begeben uns auf eine Wallfahrt der besonderen Art. Wir haben Berlin verlassen, um einen weniger bekannten historischen Marienwallfahrtsort zu besuchen: Brandenburg an der Havel. Dort schauen wir uns eine die spannende Ausstellung mit dem Titel „Mythos Maria“ an, die sich mit der Verehrung der Mutter Gottes und der Geschichte Brandenburgs als Pilgerort beschäftigt.

Ein unerwarteter Wallfahrtsort

Passend zu unserer letzten Folge wurde im Dommuseum Brandenburg die Ausstellung "Mythos Maria" eröffnet. Dort erfahren wir, warum Brandenburg, heute völlig unbekannt im Kontext von Marienwallfahrten, eine so wichtige Rolle in der Marienverehrung spielte. Darüber erzählt uns Michael, der schon einmal bei uns im Podcast zu Gast war. Er kennt sich nicht nur mit den Hohenzollern aus, sondern ist auch Kirchenpädagoge am Domstift. Michael erzählt uns die Geschichte des Doms, der ältesten Kirche der Region, und erklärt die Ursprünge der hiesigen Marienverehrung. Wir erfahren von der eigentlichen Wallfahrtskirche, die 1222-1240 erbaut wurde und warum sie heute nicht mehr existiert.

Die Ausstellung „Mythos Maria“

Die Ausstellung zeigt rund 100 Objekte, die die vielfältigen Darstellungen Marias im Laufe der Jahrhunderte beleuchten. Wir diskutieren die verschiedenen Aspekte der Marienverehrung, ihre Rolle in der Kunst und die tiefere Symbolik, die mit der Figur der Maria verbunden ist.

Maria in modernen Formen

Ein zentraler Punkt der Episode ist die Frage, wie Maria heute wahrgenommen wird und welche Bedeutung sie in verschiedenen Kulturen und Religionen hat. Wir betrachten im Bereich "aller Welts Maria", wie die Ausstellung nicht nur die katholische Perspektive, sondern auch die Sichtweisen anderer Glaubensrichtungen und moderne Interpretationen einbezieht.

Mit Hilfe der Kapitelmarken kann man in dieser Folge direkt zu einzelnen Objekten springen. Dazu wird auch die jeweilige Abbildung eingeblendet. Die Folge lässt sich daher perfekt bei einem Rundgang in der Ausstellung hören! 

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Transkript

Daniel
00:00:00
Heute sind wir auf Wallfahrt. Nicht nur unser erster Ausflug mit Flurfunkgeschichte. Wir haben tatsächlich Berlin verlassen und eine weite Fahrt unternommen. Stilgemäß hätten wir ja zu Fuß vielleicht pilgern müssen. Aber wir haben den Regionalexpress gewählt.
Solveig
00:00:14
Ja, wir mussten einmal umsteigen und ich habe darauf bestanden, dass wir zumindest ab dem Bahnhof zu Fuß gehen.
Daniel
00:00:19
Das stimmt allerdings. Ja, ich wäre so faul gewesen, in den Bus zu steigen, was wahrscheinlich genauso lange gedauert hätte. Und ja, überlegt vielleicht, wo könnten wir noch in Wallfahrten. Wir sind noch im Marienmonat Mai und wir haben ja schon am 1. Mai pünktlich diesen Monat eingeläutet mit der großen Folge zu Madonna und anderen Marias und Evas. Und wir dachten, es passt dazu, wenn wir an einen Marienwallfahrtsort fahren.
Solveig
00:00:46
Es ist nicht Lourdes.
Daniel
00:00:47
Es ist nicht Lourdes, aber dafür ist es Micha. Hallo Solveig.
Solveig
00:01:16
Hallo Daniel.
Michael
00:01:17
Wir sind angekommen mittlerweile. Nicht in Lourdes, nicht in Fatima, nicht, wo gibt es denn noch Marienwallfahrtsorte? Fällt mir gerade keine ein. Auf jeden Fall einen, den wahrscheinlich niemand auf dem Schirm hat und wir wahrscheinlich bis heute auch nicht, ist Brandenburg an der Hafen. Und die widmen dieses Jahr eine ganze Ausstellung unserer gnadenreichen Gottesgebärerin.
Solveig
00:01:44
Unsere Mama.
Daniel
00:01:44
Unsere Mama. Und hallo Micha. Moment, du brauchst noch ein Mikro. Ja, hallo Micha. Es ist schön, dass wir endlich wieder zusammen sind.
Michael
00:01:52
Ja, nach unserer letzten Folge.
Daniel
00:01:54
Du bist nicht nur das wandelnde Preußenlexikon, sondern tatsächlich, du bist Kirchenpädagoge.
Michael
00:02:00
ist mein Titel, offizieller Titel am Dom zum Brandenburg, jawohl.
Solveig
00:02:04
Und wir sehen uns jetzt das erste Mal auch richtig, weil beim letzten Mal war ich ja nicht vor Ort dabei.
Michael
00:02:09
Stimmt, stimmt. Wir kennen uns schon länger.
Solveig
00:02:11
Ja, genau. Aber jetzt auch in Person, aber beim letzten Mal nicht.
Michael
00:02:14
Ja, stimmt.
Daniel
00:02:16
Ja, ich glaube, die meisten Leute haben Brandenburg wahrscheinlich als Stadt sowieso nicht auf dem Schirm. Alle kennen das Land Brandenburg. Und wahrscheinlich hat es was mit der Bedeutung auch dieser Stadt zu tun, dass dieses Land genauso heißt wie die Stadt. Und welchen Titel der Dom hat, musst du gleich nochmal sagen. Es ist gar kein Mariendom, oder?
Michael
00:02:34
Nee, es ist ursprünglich kein Mariendom. Aber die älteste Kirche, die es hier gab, war eine Marienkirche tatsächlich. Der Dom ist anfänglich ein Petersdom und später auch ein Paulus. Also Peter und Paul ist er gewidmet, geweiht. So heißt er auch, Peter und Paul, heute noch. Aber die älteste Kirche wahrscheinlich, die es hier gab, war eine Marienkirche auf dem Harlunger Berg in Brandenburg und damit... Also schon von Anfang an Maria geweiht, das ist tatsächlich so. Und der Dom selber, das Bistum ist ja hier schon 948 gegründet worden und damit gab es auch einen Dom hier auf der Dominsel und deshalb, und das ist tatsächlich so, wir sind die Mutter, die Mutter aller Kirchen dieser Region. Ich wollte schon sagen.
Daniel
00:03:18
Die Mutter aller Kirchen ist doch in Rom.
Michael
00:03:22
Also hier in dieser Region zumindest ist es der Brandenburger Dom und das wird vielleicht dann immer deutlich, wenn unsere Domstiftsarchivwaren darüber berichtet. Also jetzt ist schon wieder ein Nachlass oder eine Kirchengeschichte bei uns angekommen im Archiv, weil die Kirchengemeinden oft ihre Archive oder Sachen nicht selbst verwalten können. Und dann geben die Kinder die Sachen an die Mama zurück oder geben sie an die Mama, die sich dann darum kümmert.
Daniel
00:03:48
Aber warum ist Brandenburg quasi namensgebend für dieses Land, aber die Hauptstadt später ist in Berlin? War hier früher mal auch der Herrschersitz?
Michael
00:03:56
Ja, das ist tatsächlich so. Also erst 1486 ist die Entscheidung, 1687 ist die Entscheidung durch die Hohenzollern gefallen, eben nicht in Brandenburg zu bleiben, sondern nach Berlin zu gehen und Berlin als Residenzstadt also auch zu nutzen und seit diesem Zeitpunkt wurde dann hier auch die Aufhebung des Prämonstratenser Stiftes also betrieben tatsächlich, die Aufhebung des Domstiftes als kirchliche Einrichtung. Und 1507 erfolgt das tatsächlich also auch. Und seitdem ist es eine weltliche Einrichtung gewesen, die dann 1946 durch die sowjetische Militäradministration an die Kirche zurückgegeben wurde.
Daniel
00:04:35
Aber wir hatten ja glaube ich auch schon mal darüber gesprochen, dass die sowjetische Militäradministration seinerzeit sogar eine selbsternannte Kaiserin standesgerecht beigesetzt hat in Potsdam.
Michael
00:04:44
Also der Hauptgrund waren die hier ansässigen Geistlichen wie Pfarrer Schönherr und der spätere Bischof Schönherr, die also die Mitglieder der bekennenden Kirche waren und die im Widerstand zum Nationalsozialismus gestanden haben. Und als Würdigung dieses Widerstandes hat man das umgesetzt.
Daniel
00:05:01
Und wie kommt es jetzt dazu, dass ihr, du hast gesagt, der Dom heißt gar nicht nach Maria, sondern das ist Peter und Paul hier. Ihr habt ja sogar die Schlüssel als Symbol, habe ich gesehen.
Solveig
00:05:08
Genau.
Michael
00:05:08
Wo ich das.
Daniel
00:05:09
Eher mit einer anderen Kirche auch verbinde, über die wir kürzlich gesprochen haben in einer Folge. Und wie kommt ihr jetzt dazu, über Maria hier eine Ausstellung zu machen? Vielleicht sollen wir noch sagen, wie die heißt.
Michael
00:05:19
Also es gab tatsächlich, ja, es gab tatsächlich, also sie heißt Mythos Maria, die Ausstellung, und befasst sich also mit Maria im weitesten Sinne. Es gab allerdings schon sehr früh, also hier eine Kapelle innerhalb des Domes, eine separate Marienkapelle. Also die Verehrung Marias fand hier auch statt. Und die Bischöfe haben auch immer darauf geachtet, dass wenn irgendwo Altäre in der Stadt gestiftet worden sind, dass immer ein Marienaltar mit dabei war.
Daniel
00:05:46
Das war verpflichtend.
Michael
00:05:47
Also wir haben der Bischof Bodecker, also da wird die Bitte, und der sagt dann, ja, ja, aber der Marienaltar fehlt. Also einer der Altäre muss ein Marienaltar sein. Also das spielt eine Rolle und wenn man heute durch den Dom geht, tatsächlich, haben wir keinen anderen Altar als Marienaltäre. Also alle Altäre im Dom sind Marienaltäre. Selbst der Kreuzaltar, der die Kreuzigungsszene zeigt, zeigt natürlich Maria, die unter dem Kreuz steht in dem Fall. Und der Aufhänger, wenn man so will, auch für dieses Jahr ist ein Jubiläum einer Stiftung Kaiser Karls IV., ein Altar, der sogenannte Böhmische Altar, der wieder ein Marienaltar ist, der dieses Jahr 650 Jahre alt wird. Und dann haben wir tatsächlich auch aus dem Nachlass der aufgelösten Marienkirche auf dem Halunger Berg, dem heutigen Marienberg in Brandenburg, deren Inventare bequem. Bücher, das ist der Siegel-Typ A, also wir könnten also immer noch Siegeln für den Marienstift und den Harlunger Berg, den Marienberg. Und deshalb lag es eigentlich nahe, das Thema auch mal zu zeigen, also was ist eigentlich da. Und was die gesamte Ausstellung zeigt, das sind etwa knapp 100 Objekte, die man hier sehen kann. Und die sind mit einer Ausnahme oder mit einigen Ausnahmen die Gegenwartszeit belegen. Alles aus den Beständen des Domschatzes.
Daniel
00:07:17
Das ist alles von hier.
Michael
00:07:18
Also aus dem Domstiftsarchiv, aus der Domstiftsbibliothek, aus dem Textilenbestand natürlich, dem Textilenschatz, der sich hier befindet und zeigt also in allen Formen, Farben Marie. Und das ist natürlich was Besonderes und man kann wirklich davon sprechen, dass es so eine kleine Wiederentdeckung ist dessen, was fürs Mittelalter hier ganz gang und gäbe war, War nämlich eine Marienverehrung und Brandenburg war Marienpilgerort, lag auf den europäischen Routen. Du hast, ihr habt vorhin die anderen Orte genannt, ja, das ist alles 19. Jahrhundert. Fatim Malot, 20. Jahrhundert, sogar Schinstroffer, das da beginnt sozusagen, oder nicht nachdem, wie man geht, von welcher Seite, die heutige Marienpilgerroute. Im Mittelalter sah das anders aus, ja, da gab es weitaus mehr Orte, an denen man dann, zu denen man pilgerte, Pilgermarken, Pilgerzeichen also auch begaben. Und für Brandenburg war das immer so eine Geschichte, dass man es nicht genau wusste. Bis 2012 man in Hamburg-Harburg eine Pilgermarke gefunden hat bei Ausgrabungen, die von der Marienkirche hier in Brandenburg stammt. Und das ist also sozusagen auch eines der wenigen Objekte, eigentlich das einzige Objekt für die Ausstellung, die wir hier haben, was wir uns leihen mussten aus Hamburg. Und nach 600 Jahren kehrt also dieses Stück an den Ursprungsort zurück und ist hier in der Ausstellung also zu sehen. Absolut unauffällig, aber ein wunderbarer Beweis dafür, dass Brandenburg ein Pilgerzentrum gewesen ist.
Daniel
00:08:44
Gab es denn hier ein wundertätiges Marienbild?
Michael
00:08:47
Ja, also wir… Oder eine Quelle oder was sonst noch dazu gehört? Ja, die Urkunde haben wir selber nicht, aber 1222 wird die Wallfahrtskirche in Stein gebaut, weil es so viele Wallfahrer gibt, die hierher kommen und hierher pilgern. Und es ist eine päpstliche Urkunde, die also von den Marienwundern hier spricht und deshalb die Erlaubnis also auch erteilt, diese Steinkirche eben als Kirche, als Pilgerkirche zu bauen. Das ist baulich einfach so, dass man keine Kirche für den Daueraufenthalt ist, sondern wirklich eine, um durchzulaufen. Also um an diesem Bild vorbeizugehen. Das Problem, was wir heute haben, wir wissen weder, was das für ein Bild war, wie das aussah. Also wir wissen nicht, ob es eine Figur war, ob es ein Gemälde oder was auch ein Altarbild war. Das ist nicht klar. Also es wird immer nur von dem Bild gesprochen. Und das kann alles sein.
Daniel
00:09:37
Könnte auch eins derer sein, die noch hier sind.
Michael
00:09:39
Das könnte auch eine sein. Das wäre gut möglich, weil bei einigen Sachen wissen wir halt nicht ganz genau. Also wir haben einen kleinen, den kleinen böhmischen Altar. Auch das ist ein Marienaltar wiederum und dessen Herkunft ist nicht ganz geklärt. Also es könnte durchaus sein, dass der sich auch in der Marienkirche befunden hat.
Daniel
00:09:55
Also ich weiß, wir sind an einem protestantischen Ort, zumindest was den Dom an sich heute betrifft. Aber womöglich könnte ich ja die Gäste einladen, vielleicht doch vor jedem Bild einmal einen Rosenkranz zu beten. Wenn sich ein Wunder ergibt, könnte man es auf diese Weise nochmal recherchieren. Welche katholischen Besucher.
Michael
00:10:11
Und es gibt ja eine katholische Gemeinde hier in Brandenburg. Also das können wir durchaus machen. Aber auch, das darf man nicht vergessen, auch Luther setzt sich ja mit Maria und der Marienverehrung auseinander. Sie hat natürlich eine besondere Sicht auf diese Dinge. Auch das wird in der Ausstellung thematisiert.
Daniel
00:10:25
Ja, ich kam auch darauf, weil du hattest uns vorab schon mal Texte geschickt, die glaube ich aus dem Begleitband zur Aufstellung kommen.
Michael
00:10:30
Ja, und zu den Raumtexten auch.
Daniel
00:10:31
Und da hatte ich das Gefühl, es gibt so einen gewissen Rechtfertigungsdruck, warum man an diesem, offenbar spielt es eine Rolle, protestantischen Ort sich so mit Maria beschäftigt. Und wegen der heiligen Verehrung, die ja vielleicht nicht mehr ganz so präsent ist in den evangelischen Kirchen.
Michael
00:10:45
Ja, also das war ja der Ansatz ursprünglich, also das war eine Idee, die wir irgendwie hatten, war also diese Altäre als Aufhänger zu nehmen. Also das ist ja so überraschend. Und dann zu gucken, was gibt es denn noch bei uns, was also Thema sein könnte. und dann tauchten so viele Dinge in unseren Beständen auf, die also dann die verschiedensten Formen auch zeigen. Die Texte, die sind ja so gehalten, dass es ja immer eine Eingangsfrage gibt oder eine Einstiegsfrage in jeden Raum, um auch ein bisschen zu sehen, dass es allgemeingültiger ist. Also es gibt ja nicht nur verschiedene Ansätze, es gibt einen theologischen Ansatz, es gibt einen kunsthistorischen Ansatz. Also es gibt ganz viele Ansätze, die man hier nehmen kann und unter denen man das betrachten kann. Und es wird am Ende der Ausstellung, also im ganz separaten Teil der Ausstellung, auch mit dem Titel Allerwelts Maria, eben klar gemacht, dass sie eben nicht eine katholische Heilige alleine ist, sondern dass sie viel, viel mehr ist. Und das wird also auch das Thema der Ausstellung. Und es ist nicht mehr eine Rechtfertigung, als vielmehr der Versuch, dieses Kaleidoskop einfach aufzuschlagen und zu sagen, hier, guck mal, da ist es was, da ist es was. Der Koran zum Beispiel, er nennt nur eine einzige Frau namentlich, Maria. Und die 19. Sure ist ihr gewidmet, in der also in zwei Abschnitten Maria-Verkündigung erzählt wird, die Geschichte. Und das ist so ein Thema und das geht immer weiter weltweit. und es gibt eben auch diese Verehrung in Asien. Madu ist einer der größten Marienverehrungsorte dort auf der Insel in Sri Lanka, wo also Hinduisten, Buddhisten, Christen gemeinsam zu Maria pilgern. Also das ist durchaus auch eine Sache, die, ich sag mal. Kulturreligionsübergreifend stattfindet. Und ich glaube, das hat auch mit der Figur selbst zu tun. Also die Gottesgebärerin, du sagst dann die Mama. Und das ist sie. Die Schmerzensmutter und auch die Sachen, die man an sie sozusagen richtet. Und es ist die Sache, die man an eine Mutter richtet. Also bedingungslose Liebe. Ich glaube, das kann jeder. Das kann jeder verstehen. Das kann jeder begreifen. Und es findet in jedem Menschenleben statt. Auf eine gewisse Art und Weise. Und deshalb ist Maria wahrscheinlich so universell, kann man sagen. Wir haben es in einem Text beschrieben, sie gehört niemanden und allen. Das kann man nicht sagen, das kann man nur katholisch oder protestieren. Nein, es ist wirklich so.
Solveig
00:13:24
Ich wollte nur auf.
Daniel
00:13:26
Dass das in dem einen Text, ich glaube es war die Einleitung, ein bisschen so in diese Richtung.
Michael
00:13:32
Ich hatte das Gefühl.
Daniel
00:13:33
Es muss gerechtfertigt werden. Das war das Grußwort.
Michael
00:13:38
Ganz genau. Das ist ja immer so eine Sache, weil man kämmt schon manchmal auch gegen Widerstände. Und ganz besonders, nachdem wir ja letztes Jahr keine Frau nirgends, also das Frauenthema allgemein bearbeitet haben. Dieses Jahr einer ganz speziellen, also der Frau sozusagen, eine Ausstellung zu widmen. eben Maria, die übrigens die meist rezipierte Figur der Kunstgeschichte überhaupt ist. Es gibt keine Person, die häufiger gezeichnet, gemalt, in irgendeine Form gebracht worden ist und ihr diese Ausstellung zu widmen. Und dann ist es schon so, dass dann natürlich kritische Stimmung kommt. Muss das jetzt anständig diese Frauengeschichte sein? Und ich dann gesagt habe auf diese Frage, solange diese Frage gestellt wird, ja. Solange die überhaupt gefragt wird, muss man es machen. Da muss man Themen finden und Themen aufzeichnen, die Frauen auch würdigen. Und Maria ist natürlich so eine besondere Form, aber wie gesagt, passend, weil eben so präsent hier im Dom zu Brandenburg.
Daniel
00:14:41
Vielleicht kurz für alle, die uns jetzt zuhören und sich überlegen, wie weit ist Brandenburg eigentlich von mir weg und möchte ich da hin. Also Regionalexpress 1 ist so die große Linie, die hier vorbeikommt. Die haben wir auch genommen, jetzt von uns aus Berlin natürlich. Und dann kann man einen wunderschönen Spaziergang machen, sofern die Sonne so scheint wie heute. Und ist dann, ja, es waren schon anderthalb Stunden. Also man ist vom Bahnhof hierher ganz schneller. Insgesamt für uns waren es anderthalb Stunden.
Solveig
00:15:04
Also vom Hauptbahnhof Berlin zum Dom.
Daniel
00:15:08
Brandenburg vom Bahnhof, kann man hier schön laufen auch hin. Und dann geht man einfach, es ist eine Insel, auf die Dominsel, die auch nochmal einen besonderen Status hatte. Das war eine andere Zollwalt.
Michael
00:15:25
Bis 1929 war die Dominsel eigenständig.
Daniel
00:15:29
Und dann geht man in den Dom hinein und der Dom ist tatsächlich auch eine Kirche, schlicht und ergreifend, aber daran angeschlossen ist eben dieses Dommuseum und das wahrscheinlich permanent auch eine Ausstellung hat, den Schatz präsentiert.
Michael
00:15:43
Na, wir haben das große Problem oder die große Freude oder die große Erwartung, wie das immer so ist, dass irgendwann die Ostklausur, in dem sich das Museum befindet, restauriert werden soll. Begonnen wurde jetzt mit der bischöflichen Residenz, der sogenannten Spiegelburg und das Museum muss noch warten. Ein normales Museum, also ausgeräumt, weil man dachte, man könnte schon anfangen, jetzt dauert es noch eine Weile. Nichtsdestotrotz findet hier eine Ausstellung statt und bisher war es so tatsächlich, dass der Domschatz in seinen drei wichtigsten Teilen präsentiert worden ist, nämlich dem Textilenschatz, der also mit 120 vorreformatorischen Paramenten einer der größten seiner Art in Europa ist.
Daniel
00:16:21
Was sind Paramente?
Michael
00:16:22
Sind also Priestergewänder in diesem Falle. Also viele Leute kennen Halberstadt natürlich.
Daniel
00:16:28
Den Domschatz in Halberstadt.
Michael
00:16:29
Wo es ja auch größer ist. Aber dann kommt schon Brandenburg an der Stelle. Und dieser Textilschatz hat europäische Bedeutung, allein wegen seiner Stücke, die er schon besitzt und die teilweise natürlich auch Teil dieser Ausstellung jetzt sind. Dann gibt es natürlich den schriftlichen Domschatz hier, der besonders wichtig ist, denn das Archiv hier ist ist das älteste in Deutschland östlich der Elbe. 948 ist es begründet und damit das älteste seiner Art östlich der Elbe. Die Domstiftsbibliothek genauso wertvoll. Als historische Bibliothek hat man in der Regel so, wenn man Glück hat, zwei bis drei Prozent Raritäten. Also Dinge, die es sonst auf der Welt nur zwei-, dreimal oder gar nicht gibt, oder nur einmal gibt. Die Domstiftsbibliothek, ab 15 Prozent. Also damit sind wir, stehen wir, es ist wirklich ein Rausstellungsmerkmal, dass es hier Sachen gibt, tatsächlich beispielsweise eine Grammatik aus dem 15. Jahrhundert, eine deutsche Grammatik, die gibt es nur hier in Brandenburg, die gibt es nirgendwo anders. Ist bisher jedenfalls noch nicht gefunden worden. Oder wir haben einen Titel, die gibt es noch ein zweites Mal in der Nationalbibliothek in Washington. Dann ist doch einfach nach Brandenburg. Ja, also wie gesagt, einfach nach Brandenburg zu fahren und das ist bisher noch gar nicht so bekannt. Und das ist auch die Idee dieser Ausstellung natürlich, diesen Ort, der relativ unbekannt ist, den man nicht auf dem Schirm hat, wenn man an Marienverehrung denkt, auch zu zeigen, das war ein Ort. Wie gesagt, du hast ja die Frage gestellt nach diesem Wandel und der setzt wirklich ein mit der Entscheidung der Hohenzollern eben nicht in Brandenburg zu residieren, sondern nach Berlin zu gehen. Und damit fällt Brandenburg zurück. Die haben Glück gehabt, dass die hier einen Bürgermeister hatten, einen Liberaler der 48er Zeit, der als man die Eisenbahnstrecke nach Magdeburg plante, von Berlin aus, da war Brandenburg nicht mit drauf auf dem Plan. Und dann hat er sich eingesetzt dafür, dass die überhaupt einen Bahnhof bekommen. Das ist dann halt Brandenburg eines der ältesten Bahnhofsgebäude hier in der Mark, weil dann diese Strecke wirklich von Berlin über Potsdam, Brandenburg nach Magdeburg geführt hat. Die selbe Strecke, die wir heute benutzen eigentlich, dieses RE1, den du schon erwähnt hast.
Daniel
00:18:44
So, und bislang stehen wir, wir sind einmal kurz durch den Dom quasi durchgegangen, durch Seitenschiff und du bist zielgerichtet mit uns hier in den Ostklausur.
Michael
00:18:54
Genau, den Kreuzgang, die Ostklausur.
Daniel
00:18:55
Und hier gibt es mehrere Räume, in denen sich jetzt die Ausstellung Mythos Maria verteilt.
Michael
00:19:00
Also insgesamt sind es vier Räume, die folgen also diesen Fragen und einem Farbkonzept und das sind die sogenannten mariologischen, also die Marienfarben, das Gold für das Heilige, Blau, Rot und Weiß.
Daniel
00:19:14
Gold wäre quasi der Heiligenschein, Blau ist der Mantel, der sie trägt.
Michael
00:19:19
Genau, das Gewand ist rot und der Schleier weiß. Also das sind so, damit ist man, das gibt uns das vor, wir haben uns überlegt, dass es schön wäre, wenn die Räume in diesen Farben, also in Marienfarben, also auch erscheinen und wenn das Antik genau so ein Thema ist. Denn die erste Frage ist, was Maria anziehend macht. Und das kann man ja doppeldeutig verstehen und ist natürlich auch auf die Kleidung bezogen, die die verschiedenen Darstellungen Marias also auch haben.
Daniel
00:19:50
Das würde mich jetzt schon interessieren. Wollen wir da mal hingehen?
Michael
00:19:53
Dann gehen wir mal hin.
Daniel
00:19:53
Zeig uns, warum Maria so anziehend ist oder was sie dazu macht. So, wir sind in einem, was ist denn das früher gewesen?
Michael
00:19:59
Das war die viertener Loge des Klosters.
Daniel
00:20:03
Okay, ich konnte mich jetzt gerade nicht entscheiden, ob es ein großer oder kleiner Raum ist.
Michael
00:20:07
Genau, also man sieht an der Wand so ein archäologisches kleines Fenster, was mal eine Tür war. Und über diese Tür betrat man also über die Ostlasur, über den Eingang. Dann kam hier rein, das war die Fördner Loge für das Kloster. Und wir nennen es heute ganz liebevoll die Schatzkammer.
Daniel
00:20:27
Ja, man wird auch mit diesem goldenen Eindruck hier gleich empfangen. Also das ist die Farbe des Raums offensichtlich.
Michael
00:20:32
Genau.
Solveig
00:20:35
Da hat er aufgepasst.
Michael
00:21:03
Und damit sind wir schon voll im Thema.
Daniel
00:21:06
Du darfst den Maria aber auch nicht reinbeißen.
Solveig
00:21:07
Den hält sie ja auch bei dem Jesus-Baby so hin.
Daniel
00:21:11
Der darf.
Michael
00:21:13
Oder manchmal hält sie es auch.
Solveig
00:21:16
Genau, also ich kenne es, dass sie ihm das so hinhält. Das ist dann der nächste Raum.
Daniel
00:21:22
Auf jeden Fall auf dieser Grundlage sieht man, sind es vier oder fünf? Eins, zwei, drei, vier, fünf. Verschiedene, es sind Köpfe von Mariendarstellung. Eine kommt mir tatsächlich bekannt vor. Ist die aus Essen?
Michael
00:21:36
Das ist die Essener, genau. Eine otonische Maria.
Daniel
00:21:39
Die goldene Madonna.
Michael
00:21:40
Die älteste in Deutschland bekannte Darstellung. Älter ist die, die da vorliegt, das Mosaik aus Ravenna.
Daniel
00:21:48
Solveig sagte gerade, sie finden sie sehr gruselig, aber ich meine, es ist quasi um die Ecke bei mir zu Hause.
Solveig
00:21:53
Ich weiß, die ist auch sehr, sehr bekannt, aber diese auch.
Daniel
00:21:56
Ich bin gerade ganz froh. Dass ich hier reinkomme und direkt Maria wiedererkenne.
Michael
00:22:00
Und es ist auch die Absicht.
Daniel
00:22:01
Und eine byzantinische hast du gerade gesagt?
Michael
00:22:03
Ja, das ist also aus Ravenna, so 6. Jahrhundert. Und genau das war auch das Thema, dass man einfach verschiedene Mariendarstellen aus verschiedenen Zeiten, also mal zeigt auf diesem goldenen Grund mit dem Nimbus, also mit dem Heiligenschein, der dahinter liegt. Die hat im Original nur die aus Ravenna, alle anderen haben wir.
Solveig
00:22:21
Das dazugegeben dann hier für.
Michael
00:22:23
Die Architektur der Ausstellung. Und das leitet über, denn die letzte, wenn man so von Ravenna beginnt, ist Riemenschneider natürlich und geht zur Skulptur nochmal über, was die meisten ja zeigt und geht dann auch direkt in eine Vitrine, die drei Marienfiguren zeigt und die thronende Madonna mit Kind, die gleich als erste hier, zu sehen auch die größte in der Vitrine. älteste, die ist um 1300 entstanden. Und was ich daran so beeindruckend finde, ist, erst durch das Ausleuchten des Gesichtes, also sie hat, man kann die Farbe ihres Gesichtes noch erkennen, man sieht das Kleid, das Gewand ist blau.
Daniel
00:23:00
Da ist noch sehr viel Farbe dran.
Michael
00:23:02
Ja, also man kann also Reste der Farbfassung sehr, sehr gut sehen und das nimmt also schon dieses Thema der Mariendarstellung auf. Das wird setzt sich fort bei einer Madonna aus Radewege, die ist aus dem Mitte des 15. Jahrhunderts, da ist heute eine Kopie in Radewege in der Kirche.
Daniel
00:23:20
Kann man sehen. Und ihr habt das?
Michael
00:23:21
Wir haben das Original. Das ist ja, wie gesagt, ich sag das ja schon, die wertvollen Stücke werden von den Kirchen gemein an die Mama gegeben, sodass die sich drum kümmern und wir machen dann damit Ausstellungen. Und dann haben wir noch eine Pietà, also auch das ist eine Figur, die aus dem 15., Anfang des 15.
Solveig
00:23:38
Jahrhunderts stand und auch hier ist die Farbfassung sehr.
Michael
00:23:41
Gut zu erkennen. Man sieht sogar, also es ist ein Rest des Körpers.
Daniel
00:23:47
Zweimal ist Maria sehr gut erhalten und bei Jesus ist es nicht mehr so.
Michael
00:23:50
Aber man sieht das Wundmal der Lanze. Das ist also wunderbar, auch mit dem Blutfleck zu sehen. Und das ist für mich immer, finde ich, beeindruckend, dass das also erhalten geblieben ist und dass man sowas noch erkennen kann. Und sozusagen den Auftakt hier, also auch Bilde zur Darstellung von Maria.
Solveig
00:24:07
Denn das sind so die klassischen Arten und Weisen, wie man Maria kennenlernt.
Michael
00:24:11
Und das waren in der Regel, waren das Schreinfiguren oder Altarfiguren, die nicht unbedingt in einem Altar, sondern vor dem Altar standen oder Teile der Präsentation.
Solveig
00:24:24
Also in den Kirchen.
Michael
00:24:26
Und dann findet man was ganz Besonderes, was ich auch mal beeindruckend finde, ein ganz kleines Blatt mit einer Mariendarstellung und das ist eine Makulatur. Unsere textilen Kunstschätze haben Stickereien und diese Stickereien sind im 15. Jahrhundert ausgestopft worden, damit sie also plastischer werden und da hat man halt Papier benutzt. Und also bei der Restaurierung tauchte dann eben so eine Makulatur auf. Stopfmaterial. Ja, 1440 etwa. Und auch da haben wir eine Mariendarstellung. Die taucht also auf so einer Makulatur auf. Oder aber der Dom selbst natürlich oder die Elementales Doms. Maria, eine der Figuren am Triumphkreuz, ist hier von Erwin Bindewald, ein Künstler des 20. Jahrhunderts, der 1916 als Soldat im Ersten Weltkrieg hier in Brandenburg stationiert war. und dann Zeichnungen gemacht hat von Brandenburg, die dem Dom uns mal geschenkt worden sind. Und dazu zählt auch eine Mariendarstellung.
Daniel
00:25:24
In diesem Fall.
Michael
00:25:25
Genauso beeindruckend, also fast noch, weil es noch fragiler ist als Material, ist Glas. Und was wir hier also finden, ist unsere Madonnescheibe, die aus Kolmar stammt, auch um 1300.
Daniel
00:25:38
Also ich muss jetzt vielleicht nochmal sagen, für alle, die jetzt das nicht sehen können gerade und mit uns hier jetzt durch die Ausstellung gehen. Das sind Glasfenster, genau, die hinterleuchtete Glasfenster mit Madonnendarstellung.
Michael
00:25:51
Und das ist einmal die Obedenz hier, also das ist ja ein ganz typisches Motiv der Tugenden und des Gehorsams in diesem Fall. Und es spielt für Maria ja eine große Rolle, klar, sie erfüllt ja den Gotteswillen in diesem Fall, also sie ist gehorsam auch. Das ist auch das, was Luther dann nimmt, er sagt, also dieser Gehorsam gegenüber Gott, darin ist sie und sein Vorbild. Ja, also im Glauben ist sie uns ein. Aber sie ist ihm keine Heilige. Also das sind die Sachen, die er sich sozusagen raussucht in der Argumentation für Maria dann auch. Denn es gibt ja auch evangelische Marienkirchen. Die Namen sind ja da nicht weg, die sind ja also auch geblieben. Die stammt aus dem Kloster unserer lieben Frauen in Magdeburg. Und dann haben wir, wie gesagt, aus Kolma wieder ein ältestes Stück, die ist genauso alt wie die älteste Figur, die wir haben, also um 1300. Und wie gesagt, die Farbigkeit, also man sieht sehr deutlich wieder auch das. Das Blaue kommt nicht ganz so schön, aber man kann es erkennen ringsherum. Der rote Mantel, weißes Tuch, hier noch Gold dann dazu. Hält sie also wieder den Jesusknaben in der Hand. Und diese Scheibe ist im Hohen Chor noch einmal zu sehen in einer Kopie des 19. Jahrhunderts. Also so ist sie auch hergekommen als Geschenk Friedrich Wilhelms III. von Preußen an den Dom zu Brandenburg. Und dann hat man schon sehr schnell erkannt, es ist vielleicht besser, wenn man die im Fenster im Hohen Chor durch eine Kopie ersetzt. Und wir haben, das ist auch ganz toll, wir haben super Techniker hier, die dann also Lichtkästen gebaut haben, sodass wir die auch wirklich hinterleuchten können, dass man wirklich schön sehen kann. Also sonst sind die ja blass.
Daniel
00:27:34
Ich habe ja in Frankfurt an der Oder studiert und zwar zu der Zeit, als da die Glasfenster aus Russland zurückgegeben wurden und dann einzeln restauriert wurden und dann später jetzt sind sie wieder eingebaut in die Dekorfenster. Und ich muss sagen, das war wirklich sehr beeindruckend. Man durfte immer wieder in die Sakristei, wo die Restaurierung stattfand und die haben dann immer ausgetauscht, konnte man immer, keine Ahnung, wie oft jeden Monat ein anderes Fenster sich aus der Nähe angucken. Das ist einfach nochmal ein ganz anderer Eindruck, als wenn das irgendwo weit oben eingebaut ist. Einfach unvergleichlich.
Michael
00:28:07
Hier kann man das wirklich sehr schön sehen, also wirklich nah herantreten. Man kann nachher mal in den hohen Chor gehen und dann sieht man es halt sehr weit entfernt. Nur wie du schon sagst, eben mehrere Meter hoch und hier sitzt man direkt dran. Und am Original, nicht an der Kopie.
Daniel
00:28:24
Ja, was macht sie so anziehen? Kannst du es noch in einem Satz zusammenfassen, was ihr sagen wollt mit den Stücken, die hier ausgestellt sind?
Michael
00:28:31
Es ist natürlich das wirkliche Anziehen gemeint hier in dem Falle, also wirklich die Gewandung des Textiles, deshalb auch das textile Muster. Also das zieht sie an, das hat sie an in diesem Falle. Und was sie anziehen macht, steht für jeden Einzelnen. Jeder kann sich überlegen, warum ist Maria für einen selbst wichtig oder was macht sie so attraktiv für jeden Einzelnen. Und ich glaube, die verschiedenen Formen der Darstellung, wir werden ja noch mehrere sehen, zeigen das also auch. Also der nächste Raum wird den Attributen Marias gewidmet sein und dann ist auch das ein Thema natürlich.
Daniel
00:29:09
Aber unter welcher Fragestellung das?
Solveig
00:29:10
Ja.
Michael
00:29:13
Ja, also wie gesagt, das Zweite geht da. Was ist Maria zu eigen? Also sind die Attribute, die für Maria immer eine große Rolle spielen und das sind Symbole. Solveig-Deutsch gesagt, der Apfel, also natürlich spielt eine große Rolle, weil er ganz einfach natürlich Maria als neue Eva zeigt. Und zwar die, die die Erbsünde von den Menschen nimmt durch die Geburt des Gottessohnes. Und das ist natürlich ein permanentes Thema. Also sie taucht immer wieder auf. Es sind aber auch andere Symbole, die für sie eine Rolle spielen. Und eine ist natürlich immer die Krone, ganz klar. Und was wir hier als erstes Objekt finden.
Daniel
00:29:48
Müssen wir vielleicht noch sagen, warum ist das klar? Warum hat Maria eine Krone?
Michael
00:29:51
Also Jesus krönt sie ja zur Himmelskönigin. Und genau das ist hier auch zu sehen auf einer Prozessionsfahne. Der einzige Prozessionsfahne, die wir hier haben, die wieder aus dem 15. Jahrhundert stammt, also um 1430. Der Zustand ist, sie ist restauriert. Sie hat ein paar Fehlstellen. Aber man sieht sehr deutlich den Sohn, der also seine Mutter krönt, auch wenn die Mutter fast abwesend ist. Was man wieder sehr schön sieht, ist die Gewandung und der Farbigkeit. Also das Thema des ersten Raumes ist zu sehen, die Engel, die darüber schweben und überhaupt alles umringen. Und das ist natürlich auch sowas, wenn es so ein Wallfahrtsort war, gab es natürlich auch Prozessionen. Aber dass eben nur diese eine Fahne da ist, das ist natürlich auch wieder was Besonderes, wenn man die dann zeigen kann. Und damit ist die Krone also für die Marienkrönung und das ist auch das Siegel ja der Marienkirche gewesen, eine Marienkrönung, um sie als Himmelskönigin dann ebenso. Und wir haben dann, wie gesagt, den sogenannten kleinen böhmischen Altar, der wiederum Maria im Zentrum zeigt. Darum die Seitenflügel erzählen die Mariengeschichte, also mit Maria Verkündigung, der Anbetung der Heiligen Drei Könige, die wir sehen. Wir sehen wiederum eine Marienkrönung und die Darreichung im Tempel. Nicht alles in sehr gutem Zustand, aber das zentrale Motiv ist tatsächlich Maria als Himmelskönigin, also schon begrünt in einem gotischen Umfeld, in der Architektur. Und sie hält auf der einen Seite ihren Sohn und auf der anderen Seite den Apfel. Und damit ist also dieses Thema, was wir gerade schon sagten, hier also auch wieder wird es wieder ganz deutlich. Und diese Themen werden also immer wieder behandelt. Wir haben hier in diesem Raum vor allen Dingen auch den Schatz unseres Archivs und unserer Bibliothek, weil viele Darstellungen, die auch typisch für Maria sind, wir nicht als Bild oder Schnitzwerk oder als Statuette haben, sondern wirklich in den Büchern. Und ein ganz wichtiges Thema, und das ist wahrscheinlich auch, was Maria so anziehend macht, aber was auch ihr zu eigen ist, das ist die Darstellung der Schutzmantel, Madonna. Also dass sie ihren Mantel schützend über die Gläubigen, über die armen Sünder ausbreitet und das für alle macht. Also das ist ja wieder dieses Thema, was wir von dem Eingang schon sagten, warum ist sie denn so wichtig? Weil sie eben für alle da ist. Und der Weg zu ihrem Sohn führt eben und zu Gott führt über sie. Also das ist so diese Brücke. Also der gerade verstorbene Papst hat.
Solveig
00:32:24
Es mal so schön gesagt.
Michael
00:32:27
Sie ist etwas Besonderes, weil sie eben auf ihren Sohn weist. Sie weiß, sie ist der Weg. Dann in diesem Fall.
Daniel
00:32:36
Interessant. Das existiert hier damals, das ist jetzt ein Buch aus dem 16. Jahrhundert, wenn ich das richtig sehe. Das heißt, schon protestantisch geprägt? Vor dem Abfall. Weil es klingt jetzt schon, verweist schon auf den jüngst verstorbenen Papst Franziskus. Aber wir hatten in unserer Folge auch Papst Leo XIII. angesprochen. Der war ein großer Marienverehrer und wollte, dass wir unbedingt alle am besten täglich und gleich mehrmals den Rosenkranz beten. Und der hat eben auch darauf bestanden, dass man im Grunde nur zu Jesus durch Maria findet. Aber das gibt es hier auch schon im Sekt.
Michael
00:33:09
Ja, und es gibt es schon. Und wie gesagt, ich fand es interessant, weil ich es wirklich in diesem berühmten YouTube-Inter-Sachen fand, vom Vatikan veröffentlicht, wo der Papst also so gezeigt wurde. Er gibt ein Interview und erzählt also genau davon und sagt also genau, nur über sie kommt man zum Sohn.
Daniel
00:33:29
Da gibt es, glaube ich, viele Päpste, die da Maria sehr gemocht haben. Also Johannes Paul hat sogar das M in seinen Wappen gemacht. Das ist, glaube ich, kein heraldisches Vorbild. Es war einfach so, ich will Maria dabei haben.
Solveig
00:33:40
Ich meine, es sind ja jetzt auch in Franziskus nicht der Erste, der in der Santa Maria Mangiore beerdigt wurde. Es sind sieben jetzt, glaube ich. Er ist nicht der Erste, der die Idee hatte.
Daniel
00:33:48
Wir haben immer so die Vorstellung, wir müssen alle im Vatikan sein, aber die sind ja eigentlich ziemlich verteilt auf ganz Rom und teilweise darüber hinaus.
Michael
00:33:55
Ja, und eine Sache, das ist ja, wenn wir zu diesen Attributen kommen, Und das ist wirklich spannend dann, weil wir gerade so eine Diskussion haben. Und zwar ist es ein Teppich, der sich in der Gotthardkirche in Brandenburg befindet und der eine Einhornjagd zeigt. Dieser Teppich wird Ende des Jahres im Museum Barberini zu sehen sein. Die werden eine Einhorn-Ausstellung machen, ich glaube im September. Und wir haben hier einen Kunstdruck aus der DDR.
Solveig
00:34:22
So sieht das auch aus.
Michael
00:34:23
Ja, aber es ist ganz toll, weil die Frage, die immer gestellt worden ist, ist die Herkunft, die ist nicht gegeben. Wahrscheinlich Burgund.
Solveig
00:34:33
Ja, ich würde sagen, mit dem Henin, das kann nur Burgund sein.
Michael
00:34:36
Ja, das ist Burgund wahrscheinlich.
Daniel
00:34:37
Mit dem was, Entschuldigung?
Solveig
00:34:38
Dieser spitze Hut, das ist dieser, also für die, die es jetzt nicht sehen, dieser typische Feenhut, der lang oben hoch zu spitz läuft, das nennt sich Henin und das wurde nur in Burgund getragen und auch nur eine bestimmte Zeit. Also deswegen, wenn der zu sehen ist, weiß man eigentlich mal ganz genau, von wann und wo das ist.
Michael
00:34:55
Ganz genau. Und das Spannende ist halt, dass, wie gesagt, immer dann davon ausgegangen wird, dass es einfach ein Jagdszenen sind. sondern dass es einfach eine.
Solveig
00:35:02
Höfische Gesellschaft ist.
Michael
00:35:04
Es gibt aus dem Jahre 1894 einen Historiker, der sich zu Brandenburg sehr geäußert hat, auch diesen Teppich sich angeschaut hat. Und also von der schlechten Qualität dieses Teppichs sprach. Ausdruckslose Gesichter und die Pferde sind auch nicht gerade so doll geworden. Das Einzige, was toll ist an dem ganzen Teppich, sind die Vögel- und Blumendarstellungen. Und er hat den Schlüssel genannt, ohne ihn im Schloss umzudrehen eigentlich. Denn wenn man von der reinen Pflanzensymbolik ausgeht, ist es eine sakrale Einhornjagd. Maria eindeutig im Zentrum des Einhorn, das in ihren Schoß kommt, sie greift das goldene Horn, vergleichbar mit dem, einige Kenntnis vielleicht aus Erfurt, das dortige Einhornaltar. Und dann hat man die Jagdgesellschaften. Es gibt einen Jäger, der ist wunderbar zu sehen, in blau-rot gekleidet, der hat das Jagdhorn, er hat den Saufänger an seiner Seite, er hält die Pike in der Hand und stößt also auch an dieses Horn. So finden wir dargestellt den Erzengel Gabriel auf dem Erfurtstag. Wer noch nicht glaubt, dass es Gabriel ist, der trägt dann nämlich auch keine Flügel auf dem Erfolater, der guckt mal unter Gabriel, da wächst nämlich die Lilie. Und damit ist ganz klar und eindeutig, das ist Gabriel, das ist der Erzengel.
Daniel
00:36:25
Der ist der Maria, sagt, dass sie jetzt schwanger wird.
Michael
00:36:27
Ja, mit der Lilie.
Solveig
00:36:28
Ohne zu klingeln vorher.
Michael
00:36:30
Ohne zu klingeln vorher. Und dann sitzt, dann sagen wir, naja gut, okay, aber Maria ist so als solche ja auch nicht unbedingt das eine und zwei zu erkennen. Doch, ist sie. Nämlich um sie herum wachsen Gänseblümchen. Gänseblümchen. Ja, und Gänseblümchen haben drei andere Namen. Osterblume, Himmelsblume oder Marienblümchen. Und damit ist auch eindeutig, also die, die das gemacht haben, die wussten, was sie da tun und haben ganz deutlich mit den Pflanzen, die der Historiker des 19. Jahrhunderts, ja also besonders gut gelungen empfunden hat, gezeigt, was hier also auch zu sehen ist. Also es ist wirklich eine ganz tolle Erkenntnis, die wir hier gefunden haben. Vielleicht hat die auch schon mal ein anderes Mal gehabt. Aber bisher wird immer noch, auch in den aktuellen Publikationen, man weiß es nicht genau.
Solveig
00:37:18
Aber ich dachte, genau diese Szene mit der jungen Frau, die das Einhorn in der Hand hält, das ist automatisch, ich dachte, das wäre fester Teil der Marienikonografie, so hatte ich das gelernt.
Michael
00:37:30
Ist es eigentlich, so habe ich es auch gelernt im Zuge der Ausstellung, aber wie gesagt, es wurde immer angezweifelt, weil es nicht eindeutig war, weil in den anderen Darstellungen kommt tatsächlich der Erzengel Gabriel mit vier Hunden noch dazu, die fehlen hier. Jetzt hat der Historiker ja schon gesagt, die Pferde sind nicht gelungen, warum sollte der sich noch mit Hunden abgeben? Er macht es ja mit der Blume ganz klar und deutlich.
Solveig
00:37:54
Sie haben doch Vögel, du jagst doch mit Falken oder mit Hunden, du jagst doch nicht mit beiden Tieren.
Daniel
00:38:00
Entschuldigung, aber könnt ihr mich mal wieder mit reinholen? Erstens verstehe ich nicht, woher kommt jetzt eigentlich dieses Einhorn? Was hat das mit Maria zu tun und wieso hat der Erzengel Gabriel vier Hunde dabei?
Michael
00:38:10
Also die Geschichte ist folgendermaßen, es ist eine mittelalterliche Geschichte, in der man davon ausgeht, dass es Einhörner tatsächlich gibt und die kann man auch fangen.
Solveig
00:38:20
Aber nur eine Person.
Michael
00:38:22
Ja, eine Jungfrau. Und deshalb flüchtet sich das Einhorn in den Schoß der Jungfrau. Das steht symbolisch für Jesus, der aus dem Schoß der Jungfrau also kommt. Und der Jäger Gabriel steht für die Passion Christi. Also Christus wird gejagt. Und das ist also sozusagen das Thema, was hier dann auf diese Sachen übertragen wird. Und deshalb spielt so eine große Rolle.
Solveig
00:38:46
Und der Garten, den wir hier haben, das ist der geschlossene Garten.
Michael
00:38:49
Der Paradiesgarten natürlich. Eigentlich, und das ist auch besonders, ist der Brunnen in diesem Garten verloschen.
Solveig
00:38:56
Also er ist geschlossen.
Michael
00:38:57
Weil er ist durch die Vertreibung aus dem Paradies. Aber, und deswegen ist es auch so schön, dass Maria direkt neben dem Brunnen sitzt, sie ist die neue Quelle. Jetzt kommt wieder Wasser. Also sie hebt ja die Erbsünde auf und damit hat der Brunnen wieder Wasser. Also dieser Teppich ist wirklich eine Geschichte, wie ich finde, der eindeutig die sakrale Geschichte dieser mariologischen Einhornjagd und dieser sakralen Einhornjagd zeigt. Zweifelslos, also da gibt es gar keine Sache. Und jetzt kommst du nochmal wieder ins Spiel, weil du ja gesagt hast, das ist ja ein protestantischer Dom. Ja, also tatsächlich ist ja aus dem, wie gesagt, 15, 17 Jahre ein Chorherrenstift daraus geworden. Und die Chorherren, die hier Dichanten waren, die hier Pröbste waren, also die Verwalter dieses Stiftes, die haben natürlich Erinnerungstafeln von sich in die Kirche gebracht. Und wir finden hier zwei Wappenschilder eines Ehepaars. Und der eine ist Hans-Georg von Rippeck, der war Dichant hier. Auch ein Porträt von ihm in der Ausstellung.
Daniel
00:39:57
Der mit dem Birnenbaum.
Michael
00:39:57
Ja, der Birnenbaum, genau. Aber wir finden hier keine Birne, das ist auch ganz wichtig. Und seine Frau, Eva-Katharina von Lindo.
Solveig
00:40:05
Das ist doch ein Baum.
Michael
00:40:06
Ja, das ist aber ein Lindenbaum.
Solveig
00:40:10
Lindo.
Michael
00:40:11
Und wenn man jetzt ringsherum schaut, dann sieht man, dass tatsächlich die Pflanzen hier, die Blumen, die hier zu sehen sind.
Solveig
00:40:18
Fast alles mariologische Blumen sind.
Michael
00:40:20
Also da kommt die Lilie natürlich, die Rose ohne Dornen, also frei von der Schuld. Wir haben die Blume der Passion mit den fünf Blütenblättern, die die fünf Wundmale Jesu zeigen. Und damit ist auch klar, auch in der protestantischen Welt sind diese Themen und diese Symbole und diese Attribute, die Maria begleiteten. Und die lassen ihre Tafeln mit diesen Symbolen also auch verzieren. Denn es sind nicht Blumen, die zu den Wappen gehören, sondern sind lediglich sozusagen ein Sinnbild für diesen Bezug auf Maria.
Solveig
00:40:59
Und auch noch in der protestantischen Welt.
Michael
00:41:03
Eine Narzisse steht also für die Hingabe an Gott. Zum Beispiel auch die finden wir. Und das ist natürlich auch eine protestantische Sache. Ja, aber es ist wieder ein Thema, was also im Umfeld von Maria zu finden ist.
Daniel
00:41:17
Also so richtig aufräumen wollten sie dann doch.
Solveig
00:41:18
Nee, was wir noch haben.
Michael
00:41:20
Ganz besonders schön, ist die Taufschale des Doms. Und wenn wir da reingucken, dann sehen wir da die Verkündigungsszene natürlich. Also das ist auch hier wieder zu sehen, dass also das taucht immer wieder auf im Dom. Also auch wenn man getauft wird im Dom, wir haben die mal jetzt, die wird noch benutzt, die ist noch in Benutzung. Aber jetzt für die Ausstellung ist sie hier also zu sehen und auch besser zu sehen, mal schöner präsentiert, sodass man wirklich auch dieses Bild im Zentrum der Maria-Verkündigung hier sehen kann. Ja und dann, wie gesagt, der Hauptteil ist natürlich unser, oder ein wichtiger Teil ist unser Textiler-Kunstschatz und da ist dann die Frage, wem Maria begegnet. Und in diesem Zusammenhang sind natürlich die Altäre, die wir hier haben, mit einbezogen worden. Dazu gehörten Allerheiligen Altar, zentrales Motiv, auch hier wieder eine Marienkrönung. Maria begegnet den Heiligen, sie steht den Heiligen vor, also all das wird hier zum Thema. Und wir finden auch die Verwandtschaft, beziehungsweise genau ihre Mutter, nämlich Anna, die also ja zwei Kinder auf dem Arm trägt, nämlich ihr eigenes und ihr Enkelkind.
Daniel
00:42:30
Das dauert nochmal so einen extra Namen, oder?
Solveig
00:42:32
Anna Selbstritt.
Michael
00:42:33
Anna Selbstritt, ja genau. Und die finden wir ja auch auf diesem Altar. Und damit haben wir schon diesen ersten Punkt. Wenn man vom katholischen Punkt ausgeht, ist es natürlich über die Heiligen, also kann man für Bitte leisten zu Gott und seine Bitten bringen. Und über Maria natürlich ganz besonders, also ganz besonders stark in diesem Fall. Und so begegnet Maria natürlich auch den Menschen. In dem Moment, wo man sich an sie richtet, begegnet jeder, der sich an sie richtet, ihr auch in diesem Moment. Und das ist natürlich auch Thema in den textilen Kostbarkeiten, die wir ja haben, in den Kaseln, Chormänteln, die hier zu sehen sind. Das sind alletwegen Motive, die Maria zeigen.
Solveig
00:43:13
Hier ist das Motiv.
Michael
00:43:14
Genau, da ist nämlich auch das Motiv, wunderbar, das Granataktiv.
Daniel
00:43:17
Ach, das wir im ersten Raum gesehen haben.
Michael
00:43:19
Also da taucht es auch tatsächlich auf, genau, in dem Textil wieder aus dem 15. Jahrhundert. Die Stoffe stammen meist aus Italien, die Stickereien sind in der Regel hier vor Ort. worden. Brandenburg war auch, das ist längst vergessen, natürlich aufgrund dieser Situation ein Ort der Stickerei, also wo solche Stickereien für, die liturgischen Gewänder also auch gemacht werden und das Hauptthema ist wieder Maria Verkündigung hier an der Stelle.
Daniel
00:43:48
Gabriel ohne Hunde.
Michael
00:43:49
Gabriel ohne Hunde, ganz genau.
Solveig
00:43:51
Ist ja auch kein Einhorn.
Michael
00:43:52
Auch kein Einhorn in der Nähe.
Daniel
00:43:53
Aber auch keine Lille.
Michael
00:43:54
Wir finden wieder eine Marienkrönung, die das also abschließt hier an diesem Gewand und jetzt kommen wir wieder Jetzt kommen wir wieder zum Protestantischen. Es gab im 19. Jahrhundert hier Andachtsbilder.
Solveig
00:44:05
Heute bist du der Protestant.
Michael
00:44:07
Und diese Andachtsbilder, sehr süßlich, sehr weislich, zeigen dann natürlich, wem begegnet Maria hier? Den Hirten nämlich, die also in den Stall nach Bethlehem kommen. Und natürlich Darstellungen auf einem Chormantel beispielsweise zu sehen, dann die heiligen drei Könige. Und so ein Chormantel ist ja mal ganz wichtig, wir haben es auch ein bisschen inszeniert an der Stelle. Das sind zwei Chormände, die in Folge zu sehen sind und die sind ausgerichtet auf ein Altar. Und dann sieht man nämlich die Situation, wie sich also vor der Reformation nämlich der Priester präsentierte mit dem Rücken zur Gemeinde. Und die Gemeinde sah eben das Bild Maria mit den heiligen drei Königen und vor sich den Altar. So haben wir es auch hier. Der Achazius-Altar ist heute in Lenin, im Kloster Lenin untergebracht, als kleine Kompensation, als Dauerleihgabe des Domes an Lenin, weil Lenin seinen Hauptaltar verloren hat. Schon im 16. Jahrhundert ist der nämlich nach Brandenburg gebracht worden. Auf dem Hohen Chor befindet sich heute der Leniner Altar. Und viel, viel, viel später, nämlich Mitte des 20. Jahrhunderts, hat dann das Domstift beschlossen, dass als Ausgleich der Achatius-Altar nach Lenin geht und dort immer noch Besitz des Doms Brandenburg ist, aber dort dauerhaft bleibt. Ist ein bisschen schade für die Ausstellung, weil da haben wir nämlich eine wunderbare Darstellung. Es ist wieder eine Marienkrönung, aber darunter ist Maria in Schlafung. Und das ist ja sowas ein ganz besonderes Thema, denn erst 1950 hat die katholische Kirche zum Dogma gemacht, dass Maria also im Leibe ins Paradies aufgestiegen ist, also auch von ihrem Sohn natürlich wieder.
Daniel
00:45:52
Die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel.
Solveig
00:45:56
Deswegen erklärt es sich auch, warum wir im Mittelalter diese Darstellung haben, wo er diese Seele nur mitnimmt.
Michael
00:46:03
Deswegen gibt es auch keine Marien-Reliquien natürlich, denn wir haben ganz ein Leib. Der kann keine drei Köpfe und keine fünf Arme haben.
Solveig
00:46:11
Aber Haare.
Michael
00:46:12
Haare, Haare könnte man ja.
Daniel
00:46:13
Im Gegensatz zu Jesus, dessen, dass er ein Mann war und von ihm in Jugendjahren ein Teil abgeschnitten wurde, ein Teil auf Erden verblieben sein soll.
Michael
00:46:22
Auch das ist ganz wichtig. Maria begegnet in ihrem Leben natürlich vielen Personen. Sie ist Jüdin, sie ist im Tempel. Sie wird manchmal auch mit einer Spindel dargestellt, weil sie gemeinsam dort am Vorhang mitarbeitet für den Tempel, der dann im Todesmoment Jesus zerreißt.
Daniel
00:46:43
Das ist aber auch aus dem Jakobus-Evangelium?
Solveig
00:46:46
Das mit der Spindel wusste ich auch nicht, aber dass der Vorhang reißt.
Michael
00:46:49
Das kenne ich.
Daniel
00:46:49
Das sind die sogenannten Apokryfen-Texte.
Michael
00:46:52
Also die Texte, die außerhalb der Bibel sind.
Daniel
00:46:55
Bevor jetzt alle anfangen.
Michael
00:46:57
Es sind Texte aus dem 4., 6..
Solveig
00:47:02
8.
Michael
00:47:02
Jahrhundert, die also diese Mariengeschichte erzählen noch einmal und die sogenannten Apokryph, also nicht Teil der biblischen Erzählung sind. Und wenn man die Bibel mal ganz genau liest, also das Neue Testament, wird man feststellen, da taucht Maria gar nicht so oft auf.
Solveig
00:47:17
Jesus möchte ja auch mit ihr nicht reden, wenn sie vor der Tür steht.
Michael
00:47:20
Ja, genau.
Solveig
00:47:21
Und deine Mama ist draußen. Ja, schick sie weg.
Michael
00:47:23
Also es ist wirklich so, dass sie da gar nicht so präsent ist, wie wir das immer vermuten. Eigentlich glaube ich, sie wird insgesamt drei oder viermal überhaupt nur erwähnt. Manchmal sogar nicht mal mit Namen, also nur als die Mutter oder wie auch immer. Und es ist schon spannend, auch diese Frage der Jungfräulichkeit, Mariens, wird ganz interessant, wenn man nämlich mal hier schaut, gibt es ein Buch und darin ist der Stammbaum Jesus, der sich natürlich herleitet einmal aus der Seite der königlichen Linie, also von Abraham, Isaac, Jakob über David, das ist das Haus Davids, aus dem hier man kommt. und aber auch über den zweiten Weg.
Solveig
00:48:04
Nämlich über den der Priesterschaft.
Michael
00:48:07
Also über die Leviten. Also auch da gehört sie mit dazu und dann am Ende, also auch Auftakt und dann, wenn man genau schaut, sieht dann mal, dass bei Maria noch mehrere Kinder da sind und jetzt ist wieder die Frage, wie geht das? Sie heiratet ja einen Mann, der schon mal verheiratet war und der brachte also aus der ersten Ehe Kinder mit.
Solveig
00:48:27
Aber das steht auch nicht in der Bibel.
Daniel
00:48:28
Aber das ist Apokryp.
Solveig
00:48:31
In der Bibel steht da nichts.
Michael
00:48:32
Nein, in der Bibel steht da von nichts.
Solveig
00:48:33
Aber ich würde vom Bruder erzählen.
Michael
00:48:35
Ja, genau. Vom Bruder, ganz genau. Und die Frage ist, was für ein Bruder ist es eigentlich? Maria ist nicht die Mutter.
Solveig
00:48:41
Also ich finde, das ist sehr weit hergeholt. Wenn ich wirklich die Bibeltexte lese, die wären genauer gewesen. Die hätten nicht einfach gesagt, der Bruder.
Michael
00:48:50
Katholisches Dogma?
Daniel
00:48:51
Sag mal bitte nicht katholisches Dogma, weil dann denken alle wieder, das ist die katholische Kirche und der Papst und so weiter. Wir sprechen hier über eine Zeit, wo es nur eine Kirche in Rom und Westeuropa gibt.
Michael
00:49:00
Na 1950 ist das Dogma schon katholische Kirche in Rom.
Solveig
00:49:05
Aber ich glaube, die ist auch erst, das hatten wir doch, das ist ja auch erst im Jahr 1800 irgendwas erst gekommen.
Michael
00:49:10
Da ist man die Jungfräulichkeit, die ewige Jungfräulichkeit Mariens, ist 19. Jahrhundert.
Daniel
00:49:18
Aber die Jungfräulichkeit Mariens, das haben wir ja in unserer letzten Folge schon diskutiert, von der, und spricht ja sehr ausdrücklich schon der Kirchenvater Augustinius, der hat das dreimal wiederholt und einen fetten Punkt dahinter gemacht.
Solveig
00:49:28
Und damit ist das klar. Ich glaube, da ist halt die Diskussion, wie streng nimmt man das? Dass sie Jesus als Jungfrau empfangen hat, gut. Aber danach war sie ja immer noch Mensch und hat noch eine Weile gelebt. Und dann kann sie ja schon noch Kinder gehabt haben.
Daniel
00:49:43
Ja, das haben wir ja bereits in unserer großen Folge diskutiert.
Michael
00:49:46
Wird ja auch nicht.
Daniel
00:49:48
Hattest du noch keine Gelegenheit?
Michael
00:49:50
Und in der Ausstellungsvorbereitung, wir sind ja ganz frisch hier. Aber das Thema, es ist schon interessant, dass man für den Gottessohn also auch eine Herleitung findet, also einem Stammbaum, der ja hier auch aus dem 16. Jahrhundert stammt und das zum Thema macht. Es gibt andere Darstellungen, wo man, also es ist jetzt wirklich so ein klassischer Stammbaum, wo das also in der Kunstgeschichte auftaucht, wo dann die verschiedenen Herleitungen mit so Bäumen wirklich im Baum gemalt, also auch auftauchen, was im kleinen Begleitband, also so ein Bild auch mal zu sehen ist zur Ausstellung.
Daniel
00:50:23
Es fehlt aber bislang eine wesentliche Begegnung, die Maria doch hat. Also bis jetzt haben wir den Erzengel und offenbar Männern und die sind nicht mehr begegnet. Aber sie hat doch da eine Cousine, die auch überraschenderweise in späten Jahren plötzlich noch schwanger wurde.
Michael
00:50:37
Das ist leider eine Sache, die uns fehlt. Wir konnten nicht alle Sachen mit unseren Beständen bestücken und da wir ja versucht haben, wirklich aus unseren Beständen das zu machen, fehlt das uns leider.
Solveig
00:50:48
Also die Elisabeth war nicht so in Brandenburg?
Michael
00:50:50
Scheinbar nicht, ja.
Daniel
00:50:52
Und Johannes der Täufer auch nicht.
Michael
00:50:55
Also das Interessante ist, dass die Kapelle, von der ich sprach, die im 15. Jahrhundert ja noch dazu, Kirche, das war eine Kapelle für Maria und Johannes den Täufer. Die mussten sich eine Kapelle teilen. Aber dafür ein separater, angebauter Raum. Das ist ganz wichtig. Worauf ich auch gerne hinweisen möchte, ist, dass wir immer so ein paar Sachen auch hineinbringen. Wie sagt Marie in Darstellungen und wem sie begegnet. Und ich sagte ja, sie begegnet den Menschen in dem Moment, wo Menschen sie anrufen. Und deshalb haben wir hier eine Darstellung der Stalingrad-Madonna 2013 von einem unserer Mitarbeiter geschnitzt, von Herrn Kaiser, der bei uns im Forst gearbeitet hat, mittlerweile in den wohlverdienten Ruhestand getreten ist und der diese Darstellung dem Dom geschenkt hat. Die kennt man vielleicht aus der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche in der originalen Zeichnung, die 1942 entstanden ist von einem Truppenarzt im Kessel von Stalingrad. Und in dieser Not und Verzweiflung der Situation wendet man sich an Maria und stellt sie eben auch so dar mit den Worten Licht, Leben, Liebe. Das ist auch das Thema, das wir wiederfinden. Und mittlerweile gibt es Darstellungen nicht nur in der Kaiserwürr-Gedächtniskirche, sondern in Coventry, in Wolgograd, also dem ehemaligen Stalingrad und in etwa 70 Kirchen in Deutschland gibt es verschiedene Darstellungen, ob das ein Relief ist, ob das eine Schnitzerei oder noch ein Bild ist, diese Darstellung der Stalingrad-Madonna. Und wir waren da so ein bisschen, wir haben es auch ganz bewusst auch gemacht, in der Zeit also, wo ein Land, Stalingrad, Volgograd in Russland liegt, wo Russland sich als Aggressor zeigt, sollte man auch das zum Thema machen, also durchaus auch zeigen und sagen, auch hier sind wir wieder an einem Punkt, wo Menschen, wir haben das ja erlebt, wir wissen das alle aus der Ukraine, dass also auch die historischen Städten, auch die religiösen Städten getroffen werden, dort rücksichtslos und dass das ein Thema durchaus ist. auch Marienorte zerstört werden im Moment. Die letzte Frage in der Ausstellung erstmal, also was diese unteren Ausstellungsräume angeht, ist die Frage, wie Maria nach Brandenburg kam.
Daniel
00:53:02
Ja, zu Fuß. Wie war hier. Oder mit dem Regionalexpress an.
Solveig
00:53:06
Mit dem Esel vielleicht auch.
Daniel
00:53:08
Das auch.
Solveig
00:53:09
Das hat sie ja geübt.
Daniel
00:53:10
Ich kennst ja dieses Buch, das war so, damit bin ich groß geworden, als Weihnachtsgeschichte, Marias kleines Eselchen.
Solveig
00:53:16
Nee.
Daniel
00:53:17
So ein Kinderbuch. Das war so meine persönliche Weihnachtsgeschichte immer. also die Geschichte erzählt, wie sie nach Bethlehem müssen und dann später auch noch nach Ägypten aus der Sicht des Esels erzählt.
Michael
00:53:28
Ja, das ist doch schön. Also was wir haben, ist ein Buch, das so gerade in einer Ausstellung zu sehen war, in so einer Kabinettsausstellung, Frauenbücher. Und da ging es um die Reisen der Heiligen. Und da ist es dann, also auch die Reisen Marias natürlich sind da drin. Und dann von Bethlehem nach Nazareth waren zwölf Meilen. Also im 16. Jahrhundert auch die Entfernung, dann auch die Heiligen. Frau Warta, Maria ist ja, Paulus, schon erschienen in Spanien, als sie noch lebte. Also sie ist schon zu Lebzeiten, ist sie schon transzendal unterwegs gewesen. Jakobus. Jakobus, Entschuldigung, Jakobus, genau, auf der Säule erschienen. Also auch das ist Thema, was Begegnung angeht und wie sie sich also auch bewegt scheinbar. Also schon zu Lebzeiten. Was wir hier gemacht haben, ist vor allem die Geschichte der Marienkirche zu erzählen. Wie gesagt, also die Marienkirche ist wahrscheinlich die älteste Kirche, die es in Brandenburg gab, auf dem Harlunger Berg, dem heutigen Marienberg.
Daniel
00:54:24
Davon ist nichts mehr da.
Michael
00:54:25
Leider, doch. Das Baumaterial ist noch da.
Solveig
00:54:28
Nur anderswo.
Michael
00:54:31
Also wenn man auf die Bilder schaut, wir haben hier mehrere Bilder, Darstellungen. Es gibt eine Kopie, eine Darstellung von einem Panorama von Brandenburg, der Stadt Brandenburg mit der Kirche. Und man sieht schon, die war nicht klein, die war riesengroß.
Daniel
00:54:45
Zwei große Türme.
Michael
00:54:47
Ja, vier sogar insgesamt.
Daniel
00:54:49
Eindrucksvoller ist der Dom im Panorama.
Michael
00:54:51
Ja, und es war auch ein Problem. Am Anfang gehörte die Marienkirche mit allem, was dazugehörte, zum Dom. Der Bischof hatte sozusagen die Hand drauf. Die Hohenzollern haben dann aber als. Politisches Instrument, dann schon 1435 einen Stift gegründet, den Marienstift auf dem Berg und damit separiert. Also damit waren die unabhängig vom Dom und damit hatte man eine Stelle, wo man selber Leute einsetzen konnte und man hatte direkten Zugriff auf die Sachen, auf die Einnahmen und so weiter und so fort. In Konkurrenz zum Domstift. Und das ändert sich nachher wieder, also das wird nachher wieder zurückgegeben Und das erzählen die Dokumente hier also auch. Wir haben beispielsweise wunderschön aufgelistet, sind die Einkünfte der Marienstundengemäte auf einem Buchdecke, wo genau verzeichnet ist, also was es an Geld gab, was es eingebracht hat. Und dann wird auch klar, dass es eben auch ein Geschäft war. Also es geht nicht nur um die Verehrung an sich, sondern es war eine Einnahmequelle, die ja erschlossen worden. Das sind Dokumente, die dann genau klären, wer was bekommt. Also wie die Einnahmen geteilt werden, also was ist mit den Allgemeinen, was ist mit den am Marienbild gespendeten Sachen. Und die werden also unter den verschiedenen Leuten, den Probst, dem Pfarrer und so weiter verteilt. Und das kann man hier sehr schön nachvollziehen, genauso wie eine Urkunde, die Originalurkunde, in der Bischof Wilmer die Bildung des Domstiftes bestätigt, 1165, die Originalurkunde mit den Siegeln sogar noch dran ist hier zu sehen. Oder aber, ich sagte es vorhin schon, es gibt, also der Nachlass ist ja an das Domstift gekommen, es gibt ein Buch, wo also vorne drin steht, dass das ein Buch aus der Bibliothek der Marienkirche ist. Also damit war klar, die haben eine eigene Bibliothek also auch gehabt. Und diese Bibliothek oder was davon…. Ging also an das Domstift dann also auch über. Es ist eine riesige Kirche, wie gesagt, verliert mit der Reformation absolut ihre Bedeutung, auch als Prägerstätte natürlich. Und jetzt ist die Frage, ja, es ist eine Ruine am Ende. Und der Soldatenkönig hat 1722 den Abriss genehmigt. Das Stadtmuseum Brandenburgs befindet sich heute im Freihaus, das komplett aus den Steinen der Marienküttel gebaut ist. Und das große Militärwaisenhaus in Potsdam hat auch noch ein paar Sachen abgekommen. Also daran kann man mal sehen, was das für ein riesiges Gebäude gewesen sein muss, wenn man daraus ein komplettes Haus in der Stadt bauen kann und dann noch Steine nach Potsdam geben kann, um dort das Militärwaisenhaus zu bauen. Also es war wirklich ein Ereignis. Wir haben hier, und das ist das Besondere, ein Modell der Marienkirche, das aus dem Jahre 1721 stammt, also ein Jahr vor dem Abriss entstanden ist, ist aus Pappmaché und das ist vom Direktor der Ritterakademie hier in Brandenburg angefertigt worden und da sieht man sehr schön.
Daniel
00:57:48
Das sind sogar vier Türme.
Michael
00:57:50
Ja ganz genau. Das muss wirklich eine Erscheinung gewesen sein. Man muss sich vorstellen, das sieht man ja auf diesem Bild, auch wenn es ein 19. Jahrhundertbild ist. Es hat alles überragt, weil es auf dem einzigen Hügel natürlich hier in der Gegend gebaut worden ist. Und dann sieht man also diese vier Türme und man sieht, dass da eine Kapelle dran sitzt. Und die ist erst später gebaut worden, im 15. Jahrhundert. Das war die Schwarnsordenskapelle. Also die Hohenzollern gründen ja den Schwarnorden. Was hatte der als Aufgabe? Die Verherrlichung der Gottesmutter, der Himmelskönige. Ja, unserer lieben Frauen zum Spanen.
Daniel
00:58:24
Einhorn oder eine Blume?
Michael
00:58:27
Ganz unklar, also Symbol für den Spanenritterorten.
Solveig
00:58:31
Weil er so weiß und rein ist.
Michael
00:58:32
Wahrscheinlich rein, das ist das Thema, das taucht auch nicht auf. Aber dieser Spanenritterorten, der hat sich halt sehr verbreitet. Es gibt heute leider nur ein textiles Original auf einer Kasel, die wir hier in Brandenburg haben. Ansonsten gibt es eine Kopie der Ordenskette, die der Museumsinsel in Berlin gehört, aber in Basel zu sehen ist. Im dortigen Historischen Museum. Fragt man sich, warum das denn? Weil ein Bürgermeister von Basel schon im 15. Jahrhundert diesen Orden bekam. Und deshalb hat Basel das als eigene Stadtgeschichte und zeigt es dort. Also ich hätte es natürlich lieber hier, logischerweise, um es hier vor Ort zu zeigen. Aber dafür haben wir eben das einzig originale Stück zwar gestickt, aber man findet, wenn man darauf achtet, diesen Schwanenorden immer wieder, besonders von Kleve, es gibt auch den Schwanenbrunnen, der darauf Bezug nimmt. Anna von Kleve trägt diesen Orden, ja also auch wenn sie Heinrich VIII. heiratet und nicht genommen am Ende. Und also dieser Schwanritterorden hat eine große Bedeutung tatsächlich also auch gehabt und war also der erste Orden der Hohenzollern in der Markbohrkunde. Später kommt ja dann der Schwarzer Adlerorden dazu und dann übernimmt man ja aus dem Fränkischen den Roten Adlerorden dann also noch. Aber wie gesagt, älter als all diese Orden ist der Schwagenritterorden, 1440, gegründet von den Hohenzollern. Ja und hier in dieser Vitrine, wir haben es mal zusammengebracht, was zusammen gehört und seit vielen hundert Jahren nicht zusammen war. Also zum einen ist das Typ A, also das Negativ des Siegels der Marienkirche hier zu sehen, mit einem Abdruck des Siegels daneben, das also eine Marienkrönung zeigt. Und wie gesagt, nach über 600 Jahren, wenn auch nur temporär, an den Ursprungsort zurückgekehrt. Das Pilgerzeichen aus der Marienkirche, das wir hier sehen können. Wir hatten das große Glück, dass zur Ausstumseröffnung Herr Sucher war aus Hamburg kam. Das war der Archäologe, der die Marke gefunden hat. Und man konnte anhand der Ausgrabungsschichten feststellen, zwischen 1336 und 1393 ist die da in die Erde gekommen.
Solveig
01:00:52
Aber da habt ihr auch wirklich Glück, dass genau Brandenburg noch erhalten ist. Ja, das ist ein Rückzeichen.
Michael
01:00:57
Alles andere ist verloren gegangen tatsächlich, aber Brandenburg steht drauf.
Daniel
01:01:02
Also die Münze, das Pilgerzeichen ist nicht mehr komplett.
Michael
01:01:05
Nein, das ist leider, wie angefressen sieht es ja aus. Aber für uns, ich durfte die aus Hamburg abholen, bekam also so ein kleines Pappschächtelchen überreicht und fragte, darf ich das mal aufmachen? Ja, selbstverständlich, machen Sie doch mal. Und ich war ganz andächtig, weil es ja sowas besonders. Und es war der Restaurator, der immer das übergab. Ach, wissen Sie, wie viele Pilgerzeichen schon da waren. Ich sage, ja, aber für uns ist es wirklich das Symbol, weil es natürlich Beweis, dass Brandenburg dieser wichtige Pilgerort war. Und um das ein bisschen zu illustrieren.
Daniel
01:01:36
Und geben Sie euch das nicht dauerhaft dann, wenn die noch so viele haben?
Michael
01:01:40
Ja, könnte man mal fragen. Also versprochen haben sie zumindest, dass wir, sobald wir es zurückgeben, wird es restauriert und auch eine Replik angefertigt, sodass wir die dann also in jedem Falle bekommen. Das fand ich ganz nett von den Hamburgern. Und ich fand auch diese Erkenntnis so schön, warum findet man die in Hamburg, in Hamburg-Harburg ausgerechnet? Weil Harburg im Mittelalter ein ganz wichtiger Ort war. Der hatte nämlich den direkten Zugang über die Elbe zu einem Hafen, ohne dass ein Hafen ausgegangen werden musste. Erst durch einen Kampf zwischen den Hamburgern. Hamburg war bis 1936 oder 1937 ein eigenständiger Ort. Dann erst mit der Groß-Hamburg-Lösung ist der Teil von Hamburg geworden. Und vorher war der eigenständig und war natürlich in Konkurrenz zu Hamburg wegen der beschiffbaren Elbe, die also in Hamburg vorbeiführte und im Mittelalter ein wichtiger Handelsort war. Und es gab auch dort eben die Fährverbindung nach Hamburg. Und das heißt, man blieb dort, Und deshalb ist an der Stelle, wo es gefunden wurde, auf diesem Stück, wo hat man nachweislich über 20 Gasthäuser und Kneipen gefunden und da kehrten die Pilger natürlich ein.
Solveig
01:02:47
Und dann hat er seine Münze verloren.
Michael
01:02:49
Nein, nicht verloren. Was tragisch ist, denn wir haben das versucht mal zu illustrieren mit einer Karte, die also die europäischen Pilgerorte des Mittelalters zeigt, die Marienpilgerorte und dann die von mir vorhin schon beschriebene heutige Marienpilgerroute, Fatima, Lourdes, Einsiedeln gehört dazu, Altöttingen, Maria, Zell und Censrova, die also heute die zentralen Orte in Europa sind. Es gibt ganz viele in Südamerika, dazu kommen wir vielleicht nachher noch. Und dann haben wir versucht, mal die Pilgerzeichen, die zeitgleich entstanden sind, also auch zu zeigen. Und das ist eine ganze Menge. Und bei den meisten kann man sehr schön sehen, die haben eine Öse oder Ösen. Die hat man sich nämlich an die Kleidung genäht. Und wenn man bei dieser Pilgermarke hier an der Vergrößerung sieht, sieht man es ein bisschen besser. Da ist also das Stück, wo der Rand noch da ist. Man sieht hier so eine Ecke. Es ist zu vermuten, dass auch die Ösen hatte.
Solveig
01:03:41
Das stimmt hier so.
Daniel
01:03:42
Dass wirklich wahrscheinlich auch.
Michael
01:03:44
Die an der Kleidung war. Und wenn er die dann verloren hat, dann hat er sie einfach noch nicht mit Kleidung verloren oder die ist abgerissen worden oder was auch immer. Das ist ja so eine spannende Geschichte. Wie kommt sowas dann in die Erde?
Solveig
01:03:58
Oder er hatte sie noch nicht festgemacht.
Michael
01:04:00
Oder er hatte sie noch nicht festgemacht. War ganz wichtig, so ein Pilgerzeichen.
Daniel
01:04:03
Der hat sich richtig geärgert. Nein, wo ist sie? Das war ich bis nach Brandenburg gelaufen.
Michael
01:04:08
Genau, und dann vernischt.
Daniel
01:04:10
Wobei vielleicht auch mit dem Schiff über die Hafe.
Michael
01:04:12
Ja, das kann auch sein. Wir wissen es halt nicht. Und das ist halt auch spannend daran. Also wir kennen zwar die Orte und die Wege, aber was passiert eigentlich auf diesen Wegen? Das wissen wir halt nicht. Diese Pilgerzeichen sind so eines der ersten Massenmedien des Mittelalters. Die sind aus schlichtem Material. Man hat ungefähr aus der Zeit 12. bis 15. Jahrhundert 20.000 Pilgerzeichen gefunden. Da war es keines aus Edelmetall. Ist ja auch bescheidener. Klar, also die Pilger sollten ja, also kein Gold, kein Silber. Das nähte man sich an die Kleidung, um seinen Pilgerweg zu zeigen, aber auch um Unterkunft zu bekommen, sie als Pilger auszuweisen natürlich, ganz klar. Und in der Regel war der Kauf in der Pilgermark auch mit dem Ablass verbunden. Also ganz viele Themen, ganz viele wichtige Punkte, die also in so einem kleinen Zeichen, das sind nicht mal vier Zentimeter durch. Also es ist wirklich fast verschwindend gering. Ich glaube, manche Leute werden enttäuscht sein, wenn die hierher kommen und davorstehen, das ist alles, ja, was ist so besonders. Also dieses kleine 3,6 Zentimeter im Durchmesser ein Stück Metall ist für Brandenburg eine ganz, ganz wichtige Sache und wir freuen uns, dass wir das hier zeigen können.
Daniel
01:05:24
Wird denn jetzt alle Grundschulen der Stadt und Gymnasien geschlossen zur Pilgermarke geführt?
Michael
01:05:31
Ich hoffe, dass die Schulen das machen. Das würde ich mir wünschen. Es ist immer ein bisschen schwierig, weil es mit dem Propheten im eigenen, der gilt immer nicht so viel.
Solveig
01:05:41
Man muss immer schon raus.
Michael
01:05:44
Man muss immer weit weg fahren, damit es wirklich was bringt. Und ich wünsche mir ganz doll, dass die Brandenburger Schulen das erkennen und mal sagen, okay, wow, das ist ja super toll, wir kommen hierher. Dafür haben wir auch Raum geschaffen, denn die Ausstellung geht in der oberen Etage weiter des Museums mit dem Aspekt aller Welts Maria. Da spiegelt sich dann das, was wir hier unten zeigen, im Alltagsleben der heutigen Zeit. Also wo taucht Maria wieder auf? und da sind Stellen frei geblieben, wo also wir, da heißt es Maria im Klassenzimmer, wo also Schulen aufgerufen werden jetzt zu sagen, okay, wir machen da Projekte. Und das wird auch passieren, also die katholische Marienschule in Potsdam und die Katharina Heinroth-Schule in Berlin sind schon mit dabei. Die haben schon, also das ist ein Projekt, was wir mit denen auch haben und die werden die Ergebnisse ihrer Projekte dann dort ausstellen können.
Daniel
01:06:35
Aber das heißt, das könnten, wenn jemand Lust hat, in anderen Schulen, kann man sich ja noch melden und gerne Teil der Ausstellung wenden.
Michael
01:06:42
Wir sind da vollkommen offen, also es gibt keine Vorgaben, sondern wirklich die Auseinandersetzung thematisch anschließend an aller Welts Maria, wie jeder seinen Zugang zu ihr findet.
Daniel
01:06:52
Man muss keine Marienschule sein.
Michael
01:06:54
Jeder darf kommen. Jede Schule darf da auch gerne mitmachen und es wäre eigentlich toll, wenn das passieren würde. Und ganz besonders würde ich mich natürlich freuen, wenn die Brandenburger Schule sich hier anmelden und herkommen. Ja, und dann vielleicht auch ein Projekt hier machen. Also ich freue mich schon auf die, also Katharina Heinroth, da werden wir schon in den nächsten Wochen vor Ort sein und mit einem Projekt, was wir gemeinsam mit dem Johannesstift der Diakonie in Spandau machen, was uns verbindet, die fünf großen Weltreligionen in Berliner Klassenzimmern. Und da ist Maria immer Thema auf, weil es eben dieses namentlich verbindende Element ist, also mit den Miriam, Maria, Maria, Madu, ich habe ja schon diese ganzen Namen, tauchen also in den verschiedenen Religionen namentlich auf und darüber aber über sie auch das Bindeglied zu sagen, also das verbindet uns also auch in den verschiedenen Punkten. Und deshalb ist auch das Johannesstift Kooperationspartner unserer Ausstellung.
Daniel
01:07:51
Aber ein bisschen was gibt es da oben jetzt auch schon zu sehen, bevor die Schulen kommen. Ja, das können wir uns mal anschauen. Sag mal, während wir jetzt gerade uns in die zweite Etage bewegen, du hast uns natürlich jetzt hier einfach so mit reingenommen. Wenn ich jetzt die Ausstellung mir so angucken möchte, was nimmt das Museum mir für Eintritt ab?
Michael
01:08:08
Also fünf Euro ganz normal, drei Euro ermäßigt. Und es gibt ein Begleitband dazu, wo also noch Texte ergänzend zu den Beschriftungen der Ausstellung sich befinden, die Raumtexte und Abbildungen noch zu sehen sind. Das kostet fünf Euro, aber wenn man es gleich mit dem Eintritt nimmt, nur drei.
Daniel
01:08:27
Das ist ja mal ein interessantes Angebot. Das könnte es öfter geben in Museen.
Solveig
01:08:31
Für die Frühentschiedenen.
Michael
01:08:33
Also wir geben immer die Empfehlung, dass man mit dem Heft durchgehen soll.
Daniel
01:08:37
So, das ist jetzt wirklich eine Schatzkammer, ein bisschen auch eine Wunderkammer.
Michael
01:08:41
Ja, also diese, wie gesagt, wir sind im Bereich aller Welts Maria und es beginnt also kunsthistorisch, wenn man so will, mit einem großen M, das also verschiedene Mariendarstellungen also auch zeigt.
Daniel
01:08:54
Also ein M gebildet aus Postkarten.
Michael
01:08:57
Postkarten, ganz genau.
Daniel
01:08:58
Mit Mariendarstellung.
Michael
01:08:59
Mit Mariendarstellung und damit wird schon klar, also wenn es so viele Postkarten gibt, also es gibt unzählige.
Daniel
01:09:03
Ich überlege gerade, ob diese Maria eine polnische Flagge in der Hand hält.
Michael
01:09:06
Das könnte es ein Buch.
Daniel
01:09:09
Das sah jetzt von Weitem so aus.
Michael
01:09:10
Dass sie das nicht.
Daniel
01:09:11
Sie ist bestimmt auch nicht nur Königin von Bayern, sondern auch von Polen und von vielen anderen Ländern.
Michael
01:09:15
Genau.
Solveig
01:09:16
Das ist aber auch so ein bisschen russisch.
Michael
01:09:18
Ja, also wie gesagt, das könnte man beliebig erweitern natürlich, weil es so viele gibt. Das soll auch beliebig erweitert werden. Das ist ein Paravent, der hier steht, also der als Eingang das M trägt für Maria. Veits Stoß, Engelsgruß aus Nürnberg ist hier zu sehen. Nürnberg spielt natürlich eine große Rolle, was Marienverehrung heute noch betrifft. Also Nürnberg hat einen großen Bestand an sogenannten Hausmadonnen, die zwar alle im Germanischen Nationalmuseum heute sind, aber die durch Kopien in Nürnberg ersetzt sind. Man geht durch Nürnberg und wird ständig von Maria an den Häuserecken. Er begrüßt und Feitsstoß, Engelsgruß ist natürlich einer der zentralen Darstellungen des Mittelalters. Und da kommt noch ein Bild daneben, das also den Erfurter Altar dann zeigt, diesen Einhornaltar, um das nochmal zu nehmen. Ich sagte also, hier oben greifen wir einfach das nochmal auf, was man unten schon gesehen hat.
Solveig
01:10:08
Mit Nürnberg, das ist ja aus der Marienkirche.
Michael
01:10:11
Ja.
Solveig
01:10:11
Kennst du da auch diesen Schlussstein von dir?
Michael
01:10:14
Ja, und es gibt mehrere Marien auch in den Räumen. Es ist nicht Marienkirche, es ist die Lorenzkirche. Achso, okay. Die Lorenzkirche, ne?
Solveig
01:10:21
Also, der Schlussstein ist nämlich diese schöne Szene, die nirgendwo sonst dargestellt ist, wo Jesus das Jesuskind zur Schule prügelt, weil er nicht zur Schule gehen will.
Daniel
01:10:31
Nein.
Michael
01:10:32
Auch das ist apokryph.
Daniel
01:10:35
Definitiv.
Solveig
01:10:35
Mensch, zerrt sie ihn so zur Schule geht.
Daniel
01:10:37
Gibt es das aus dem Kindheitsevangelium?
Solveig
01:10:39
Ich weiß es nicht.
Daniel
01:10:40
Es gibt eine Kindheitsevangelung über Jesus.
Michael
01:10:42
Es gibt ja die Legenda Aura, wo ja die heiligen Geschichten erzählt werden. Auch da hat man ja zum ersten Mal, da hat man das alles zusammengefasst, diese Mariengeschichte zum ersten Mal und kann das auch nachlesen. Und wie gesagt, das sind alles keine biblischen Texte, das sind alles nachgeschrieben.
Daniel
01:10:55
Ja, aber ist es das Apokryphe, ist es das Thomas-Evangelium, glaube ich, wo auch die einzige Kindheitserzählung über Jesus ist, was er eigentlich als Teenager gemacht hat. Wo er dann so Spatzen aus Lehm gebaut hat, die dann losgeflogen sind und so. Nee, weiß ich nicht. Mir fällt auf, da wäre ja schon noch Platz auch für das Cover unserer Maria-Folge, könnte man hier noch ergänzen.
Michael
01:11:15
Wie gesagt, der Aufruf ist ja auch da, nämlich die Frage wieder, wo begegnet man oder wo begegnet man selber Maria und das also uns auch zu schicken tatsächlich an unsere E-Mail-Adresse und dann drucken wir das aus. Also eine Kollegin hat die drei Fragezeichen, gab es eine Folge, leider schon vergriffen, schwarze Madonna. Dann haben wir mal was gemacht, einfach mal einen QR-Code-Scan und dann kriegt man zweieinhalb Stunden Popmusik, nur Marienlieder. Also was mit Maria, fängt mit Let It Be an.
Solveig
01:11:50
Lady Madonna.
Michael
01:11:51
Ja, der Madonna, ich löse es dabei. Und dann kann man eine Playlist, auch wenn man keinen Spot, die Feierkammer einfach drauf gehen. Das geht automatisch auf. Und eine fünf Stunden lange Liste mit klassischen Mariengesängen.
Solveig
01:12:04
Und daneben kommt dann unser QR-Code.
Michael
01:12:06
Genau. So wollen wir das auch machen und dann kann man aus Sicht die Folge hier anhören in der Ausstellung und auch über unsere Homepage natürlich.
Daniel
01:12:14
Ich glaube, die Folge, die wir gerade aufnehmen, ist auch besser, wenn ihr unten das zeigt, weil wir quasi von Raum zu Raum gehen.
Michael
01:12:19
Genau.
Daniel
01:12:20
Und wir machen quasi alle hier begleiten.
Solveig
01:12:21
Audio Guide.
Michael
01:12:22
Eine Art Audio Guide. Das wäre ganz toll. Das machen wir so. Und dann, wie gesagt, ist es wirklich allerwelts Maria. Man sieht also in den Vitrinen tatsächlich, wir haben wieder die Farbtypologie aufgenommen, dann also mit Blau, Rot und Gold und Weiß. Und dann so verschiedene Dinge, das sind hier alles.
Daniel
01:12:39
Devotionalien, wie man sich.
Michael
01:12:40
Ja, private Leihkarten.
Daniel
01:12:41
Pilgerort oder Souvenir.
Michael
01:12:43
Genau, alles mögliche. Es gibt eine Figur, zum Beispiel so ein Jesus hier, der ist mal für eine Figur der Kirche angefertigt worden in den 60er Jahren, weil man die restaurieren wollte. Da fehlten die, auch im Marienaltar, da fehlten alle Attribute und die waren, warum wissen wir nicht, waren die entfernt worden, der Heiligen und auch Marias Attribut, nämlich ihr Kind. und dann hat man überlegt, ob man das nicht wieder ergänzt und die Ergänzung ist gemacht worden in den 60er Jahren, aber dann im Depot gelandet und jetzt ist sie hier.
Solveig
01:13:13
Sie ist ja nackig.
Michael
01:13:14
Ja, immerhin hält er ja, also ja. Und aber er hält einen Apfel, also einen Reisapfel in der Hand, also als Herrscher der Welt schon zu sehen. Und da gibt es auch noch eine zweite Hand, die habe ich jetzt gesagt, das fand ich ein bisschen zu viel, aber die Maria auf der anderen Seite hat und die gibt es also auch noch, der goldene Apfel ist da, ein Schnitzelreis Oberammergau, Also dann natürlich Marienbilder. Es gibt eine afrikanische Marienstatue hier. 1974 hat Hutschenreuther eine Folge von Porzellanenauftrag gegeben. Und da gibt es ein Bild, was also die Weihnachtsgeschichte zeigt. Und der Weihrauch wird von einer asiatischen Tempeltänzerin, so würde ich es nennen, dargereicht. Also auch das ist sozusagen allerwelts Maria in dem Fall. Und geht dann in die klassischen Darstellungen über. also die Liede darf natürlich nicht fehlen, verschiedene Ikonen, also Erinnerungsbilder, wie du sagst, also die man so mitbringt, Dann haben wir hier, finde ich ganz super schön, dreimal die Lourdes-Maria. Einmal ist es eine selbst, also eine nachts leuchtende, also eine aus Wachs und eine aus der Asche des Ätnas. Also das ist so angefertigt, die hat unsere ehemalige Domfahrerin Frau Radeke Engst zum Beispiel geliehen und ihr gezeigt, man kann, auch das finde ich sehr schön, mit Playmobil die Einhornjagd nachstellen. Die Figuren dafür gibt es. Einschließlich des Heiligen Geistes, der darüber schwebt. Also auch das Einhorn taucht verschiedenen anderen Zusammenhängen auf.
Daniel
01:14:50
Das sind aber hier diese südamerikanischen... Pinata.
Michael
01:14:52
Genau, eine Pinata, genau.
Daniel
01:14:54
Wo ich draufschlage, so lange, bis mir Schokolade entgegenregnet.
Michael
01:14:57
Genau, genau. Also auch da ist das Thema da.
Solveig
01:14:58
Lieber Jesus. Wir hauen ihn, bis die Erlösung rauskommt.
Michael
01:15:06
Ganz genau. Und wir haben eine künstlerin, eine bulgarisch-deutsche Künstlerin, Paulina Zetanova, die hat selber eine sehr enge Beziehung für sich privat zu Maria und spielt in ihrem Leben eine große Rolle. Und deshalb hat sie für sich das Thema der Schutzmantel Madonna entdeckt. Hier sehen wir ein Cocktail-Kleid, was in Teneriffa entstanden ist, was aber die mariologischen Farben hat und Maria natürlich auch zeigt. Und diese Ausstellung ergänzend, wir werden im Laufe der Ausstellung immer wieder Ergänzungen vornehmen oder Sachen mit hineinbringen. Und diese Künstlerin wird ab Juni bei uns ausstellen. Die hat also schon über 30 Kleidungsstücke, mariologisch mit Marvindarstellungen. Und die werden dann hier auch nochmal gezeigt und ich hoffe, dass wir dann im Juli, August vielleicht eine Modenschau machen können, um das alles mal zu präsentieren und zu zeigen. Also ein paar andere Sachen. Auch die Vitrine zeigt also das Übliche sozusagen.
Daniel
01:16:01
Endlich ein Rosenkranz.
Michael
01:16:02
Ein Rosenkranz. Das ist wirklich interessant und spannend, dass ich in den Beständen des Domschatzes kein Rosenkranz habe.
Solveig
01:16:10
Protestantisch hier.
Daniel
01:16:11
Trotzdem hätte er irgendwo was inwürdig.
Solveig
01:16:13
Aber nichts, gar nichts. Also wir haben eine Monstranz.
Michael
01:16:17
Haben wir noch, aber ein Rosenkranz lässt sich nicht.
Daniel
01:16:19
Ich weiß aber auch gar nicht, wann ist denn ein Rosenkranz in diesem klassischen Modell entstanden überhaupt? Ich weiß es nicht.
Solveig
01:16:24
Das weiß ich auch nicht.
Michael
01:16:25
Also es ist ein ganz neuerartiger und es sind ein paar ältere, also so Anfang 20. Jahrhundert, die dann hier zu finden sind. Es sind ganz, also Südamerika, da sind wir jetzt, also mit diesen sehr bunten, farbigen, goldenen Sachen, die man sich um den Hals hängt, wenn man da an so einer Prozession also auch teilnimmt. Wasser aus Lourdes in einem Kanister.
Daniel
01:16:45
Ist es noch drin?
Michael
01:16:45
Das ist drin noch. Das Wasser aus Lourdes ist noch drin. Und es ist eine Leihgabe des Museums der Dinge, des Werkbundarchivs, die das haben. Die uns im Übrigen auch drei wunderschönen...
Daniel
01:16:58
Was ist das?
Michael
01:17:00
Es leuchtet in verschiedensten Farben.
Daniel
01:17:02
Es leuchtet und ist bunt.
Michael
01:17:03
Aber wenn du siehst, rot, blau und hier wird es bunt. Die haben wir wieder eingehalten. Das ist Fatima, also einmal ist es die Fatima-Figur.
Daniel
01:17:12
Mit den drei Kindern.
Michael
01:17:14
Genau. Dann hast du hier eine griechische Ikone, die beleuchtet ist.
Daniel
01:17:19
Wie so eine kleine Theaterbühne oder so.
Michael
01:17:23
Wenn man genau guckt, ist das Licht ein M. Und das letzte finde ich besonders interessant, das ist die Grotte in Lourdes natürlich. Das ist ein Eigenbau. Da hat irgendjemand sich zu Hause hingesetzt und hat also fleißig Muscheln geklebt, um es die Grotte in Lourdes zu zeigen und auch dies beleuchtet. Also das sind so sozusagen die Dinge, wo man, also die sind aus 50er, 60er Jahren alle. Ja, also es ist wirklich schon, auch das eine Leihgabe, wie gesagt, des Museums der Dinge. Und es geht also so skurril bis dahin, dass man auf Granada tatsächlich Muskatnüsse kaufen kann, die mit dem Marienmotiv. Alles ist da. Und dann haben wir so eine kleine Inszenierung, die Stella Maris, also auf der Säule stehend in den Wolken, wieder dem Maria mit Kind und darüber leuchtet natürlich.
Daniel
01:18:16
Achso, das ist jetzt wieder die spanische Version?
Michael
01:18:18
Ja, ich glaube diese Säulen, die erscheinen auf einer Säule. Und ich dachte, das passt eigentlich ganz gut vor einem Altar von Kranach.
Daniel
01:18:26
Wo die Flucht nach Ägypten zu sehen ist. unter anderem.
Michael
01:18:30
Auch wieder das Thema wird immer irgendwie berührt. Und auch wieder in die Gegenwart, oder nicht ganz in die Gegenwart, aber zumindest ins 20. Jahrhundert hinein, zu zeigen, dass es Verarbeitung des Themas also gibt, auch in der Abstraktion. Wir haben hier ein Kinoplakat des Babylon-Kinos in Berlin für die Forschung von Metropolis. Es ist immer schwierig, das originale Sachen zu bekommen, weil die, glaube ich, die Tochter oder Enkel.
Solveig
01:18:53
Wenn das noch da drauf sitzt, auf dem Rechten, kommt ja leider nicht an. Ja, für viel Geld kommt man dran. Genau.
Michael
01:19:00
Und deswegen habe ich gesagt, es ist wunderbar, es ist der Zeitbezug. Man kann also am 4.
Solveig
01:19:04
Mai, am Sonntag, noch um 18 Uhr.
Daniel
01:19:08
Wenn die Folge rauskommt.
Michael
01:19:10
Bleibt es schon vorbei. Ja, aber es ist natürlich, ist das Thema natürlich drin, denn es geht um die Menschwerdung und da ist es ja sozusagen die neue, wenn man so will, das neue Thema, die Industrialisierung, Industrie, die Maschine und aus dieser Maria, die Maschinen-Maria, wird also die menschliche Maria, das würde wahrscheinlich eure letzte Folge passen, die nicht so gute, die ist nicht so nett.
Solveig
01:19:33
Ich wollte gerade sagen, das ist doch die böse Maria. Die ist die böse Maria.
Michael
01:19:35
Ja. Aber auch hier die Darstellung der Schauspielerin dann mit so einem Kranz, also mit so einer Corona, also einem Heiligenschein. wirkend, finde ich thematisch ganz gut und ganz wichtig in dieser Film nimmt als Grundlage der Geschichte die sieben Todsünden, also auch auf. Also das Thema ist wirklich, man vermutet es erst gar nicht, aber es ist wirklich ganz stark da. Und wir haben ja unten schon dieses Bild aus Stalingrad.
Solveig
01:20:00
Gezeigt und hier aus dem Käthe-Kolls-Museum die Pietà von Käthe-Kolls, auch ein Bild vor.
Daniel
01:20:06
Der Neuen Wache, also auch das ja also Gedenkstätte ist. Also hier auf dem Bild ist sie vor der Wache dargestellt.
Solveig
01:20:12
Genau, es ist ja in der Wache.
Daniel
01:20:13
In der Wache.
Michael
01:20:14
In der Wache, ganz genau. Aber wie gesagt, das hat man jetzt für das Käthe-Käufer-Museum stellt es so heraus, also auf diese Art und Weise. Und dann ein Bild, was ich ganz wichtig fand, Maria Magdalena Dietrich.
Solveig
01:20:28
Marlene.
Michael
01:20:30
Marlene Dietrich. Man vermutet es immer nicht, aber ich finde, auch die hat eine Ikon, also sie hat sich ja selber Ikonendorf dargestellt und auch wenn man sie so sieht und in der Form und auch hier bewusst, ganz bewusst in unserer heutigen Zeit, eine Ausstellung, die letztes Jahr in der Gedenkstätte des Deutschen Widerstandes zu sehen waren, Frauen im Widerstand und Marlene Dietrich ist ja in der US-Uniform, also auch zu sehen, sie hat ja Truppenbetreuung gemacht und ist nicht immer unbedingt hinter der Frontlinie, sondern ziemlich nah dann auch da dran und sie ist in die Lazarette gegangen, also so ein paar Themen, wo man denkt, okay, das hat ein bisschen so diesen Anklang, nicht nur der Name und darunter dann auch das Ausstellungsplakat des letzten Jahres, wo mehrere Madonnen, also die man in der Ausstellung sieht.
Daniel
01:21:10
Und die wir haben, also auch schon zu sehen ist. Wir haben uns schon letztes Jahr ansatzweise mit dem Thema beschäftigt.
Michael
01:21:16
Und das ist eigentlich auch eine gewisse Art und Weise der Fortsetzung. Und dann wolltest du ja den Bereich sehen, der ja noch frei ist. Genau, ganz frei ist er nicht. Also einmal gibt es die Möglichkeit selber, Erzengel Gabriel und Maria zu werden. Also auch das soll es sein. Also es gibt eine Fotowand tatsächlich hier, hinter die man sich stellen kann, seinen Kopf durchstecken kann, also ganz klassisch.
Daniel
01:21:41
Das könnte jetzt einmal der Erzengel Gabriel sein. Das hat schon bei der Eröffnung große Freude an.
Solveig
01:21:45
Also von der Größe her müsste ich der Engel sein und du die Maria.
Daniel
01:21:48
Können wir auch gerne so rummachen, wenn du dich dann dazu breitschlagen lässt. Und Micha macht noch ein Foto von uns und dann kommt ihr die Shownotes.
Michael
01:21:55
Genau. Und man kann hier dann, also wie gesagt, hat auch das Thema weiter gefasst. Es gibt eine Vitrine, die bereitet also diese Ausstellung mit den textilen Sachen vor, mit der Mode von Paulina. Da steht drauf, dass es kommt im Juni. Jetzt kann man mal rumgehen.
Daniel
01:22:13
Und da kann man reingucken.
Michael
01:22:14
Kann man reingucken. Ein Stück ist nämlich schon da. Wer lächelt einen da an? Maria, selbstverständlich.
Daniel
01:22:20
Wirkt von Gesicht her ein bisschen wie die Matrioshka.
Michael
01:22:23
Ja, aber es ist die Madonna aus Teneriffa auch. Und dann, wie gesagt, die freie Fläche.
Daniel
01:22:28
Für die Schulprojekte.
Michael
01:22:29
Gespiegelt dazu, Schultafeln aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts, 1904, werden für den Schulgebrauch verschiedene Marienaltäre, nämlich der bekannte Lochner Altar oder der Augsburger Altar hier gezeigt. Und wir haben also einfach mal so als schwarz-weiß natürlich und das kriegt man heute dann tatsächlich im Kölner Dom als Postkarte, als Klappkarte kann man nämlich sehr bunt und farbenfroh den Altar sich auch mitnehmen im geöffneten und geschlossenen Zustand und im geschlossenen Zustand, wie können es alle sein, via Maria Verkündigung ist da also auch zu sehen, also ein Dauerthema eigentlich. Und dann gibt es eine kleine Inszenierung. Eine Inszenierung, ganz genau.
Daniel
01:23:16
Man läuft hier so auf bekannte Engel zu, die von einem Vorhang nicht verdeckt werden, sondern der sie umgibt quasi. Und wahrscheinlich angelehnt ist dann das Bild, aus dem diese Engel ursprünglich stammen. Genau, nur dass eine Person hier fehlt. Maria. Maria fehlt hier, ganz genau. Das ist auch so die.
Solveig
01:23:35
Idee dieser Inszenierung, ein neo-barocker Rahmenteil, der auch erinnert an das Original natürlich da, wo es in.
Michael
01:24:01
Abwesend. In diesem Fall der Künstler ist MersudSelman, der das Bild gemalt hat und ja, die Inszenierung war meine Idee, ich wollte das gerne.
Solveig
01:24:10
Ich kannte das Bild und habe den Künstler gefragt.
Michael
01:24:14
Ob ich es haben darf. Der wusste gar nicht.
Daniel
01:24:16
Ein Berliner Künstler, von dem jetzt aber einige Werke neuerdings in der, wie heißt es, Art & Sip Lounge Potsdam.
Michael
01:24:24
Hier steht es also, kann man sehen. Also aktuell ist die Ausstellung von Merzut in der Art & Sip Lounge Potsdam zu sehen.
Daniel
01:24:33
Also wem das gefällt, kann der gleich nochmal aus dem RE1 wieder aussteigen.
Michael
01:24:38
Und das war so eine Idee, weil ich dachte, das ist auch so eine Möglichkeit und auch vielleicht Inspiration für die Schülerinnen und Schüler, die herkommen zu sehen, wie man sich mit dem Thema auch noch und anders auch nähern kann. Und wir haben das, ja, ich finde es schön, also mir gefällt es gut. Es ist gut gelungen, glaube ich.
Daniel
01:24:55
Man darf sich auch mal über was freuen. Das ist gut.
Michael
01:24:58
Ja, das ist sozusagen, Die Schau, also das heißt, die hat jetzt ja gerade erst begonnen, wird auf jeden Fall bis 31. Oktober in diesem Jahr laufen und immer wieder ergänzt werden.
Daniel
01:25:09
Von Mai-Monat zum Rosenkranz-Monat, glaube ich.
Michael
01:25:13
Ja, genau.
Daniel
01:25:14
Als hätten die Protestanten sich da was überlegt.
Michael
01:25:18
Ja, und wie gesagt, ich nenne es immer so ein bisschen, nicht despektivisch gemeint, eine kleine Spielwiese, also da, wo noch was entstehen kann, Work in Progress, wo wirklich noch was dazukommen kann. und man sich dem Thema noch weiter nähern kann. Also dass es wirklich keine abgeschlossene Sache ist. Und so, wer guckt schon die ganze Zeit, das ist nämlich die letzte Folge, wird hier nämlich klar und deutlich, es gibt auch ein Bild von Maria Magdalena. Ganz genau. Mein Mädchen. Ja, auch das gehört zum Bestand hier des Domschatzes. Und wie gesagt, also ohne das jetzt tiefer zu erklären und zu ergründen, so fand ich aber doch wichtig, dass es Teil der Ausstellung wird, dass es als Thema hier nochmal mit auftaucht. Und ja.
Daniel
01:25:59
Aber vielleicht kannst du da im Nachklapp quasi zu der letzten Folge, also die wir hatten, nochmal sagen, diese Darstellung von Maria Magdalena, als ich da zum Teil so Illustrationen gesucht habe für unser Coverbild.
Solveig
01:26:11
Da kam immer so.
Daniel
01:26:12
Ja gut, nackig ist klar, weil da ist ja dieses Missfall, dieses kleine Upsi passiert, wie du dich immer ausdrückst, diese Verwechslung mit ihrer Rollenzuschreibung. Aber sie hat auch immer diesen Totenkopf und ist irgendwie, also so Versuchung Magdalenas oder so ist das meistens betitelt, glaube ich. Also wieso hat sie da so einen Totenkopf?
Solveig
01:26:33
Das weiß ich nicht.
Michael
01:26:34
Also ich sehe sie mal als Vanitas.
Solveig
01:26:36
Ja, ich dachte auch immer so, dass das halt so ein bisschen, ja und weil sie ja auch den toten Jesus wiedergefunden hat und deswegen hatte ich es immer, aber ich weiß es nicht, ob das damit zu tun hat.
Michael
01:26:47
Ist übrigens eine Kopie nach Ghidorini in dem Fall. Deshalb fand ich es noch besonders schön, dass man auch nochmal einen großen Künstler, auch wenn es so eine Kopie ist aus dem 19. Jahrhundert, ihn nochmal mit hier hineinbringt.
Daniel
01:26:59
Ja, vielen Dank, Michael, für diese tolle Führung, die du uns heute gegeben hast. Und ich hoffe, dass wir auch viele Leute dazu animieren können.
Michael
01:27:07
Das hoffe ich auch.
Daniel
01:27:08
Vor allem die, die in unmittelbarer Nähe zu Hause sind, einfach in den Regionalexpress 1 zu steigen oder vielleicht auch von weiter weg einfach mal zu gucken, wie nett es hier eigentlich in Brandenburg ist und wie schön man im Sommer an der Havel spazieren kann und sich ein bisschen abkühlen kann eigentlich, Ich bin vielleicht auch hier im Dom und in dem recht frischen, wie heißt es hier, Klausurbereich quasi. Und jetzt habe ich vergessen, was ich noch sagen wollte.
Michael
01:27:33
Also da kann ich ja noch was sagen.
Daniel
01:27:34
Sehr gerne.
Michael
01:27:35
Wer nicht alleine durchgehen will, kann natürlich immer, also erstmal die Internetseite des Doms, das ist ganz einfach, www.dom-brandenburg.de zu schauen. Man kann sich auch führen lassen, natürlich durch die Ausstellung. Der erste Sonntag im Monat ist immer um 14 Uhr eine kostenfreie Führung durch die Ausstellung, an der man teilnehmen kann. Also jeden ersten Sonntag, jeden dritten Sonntag wieder eine kostenfreie thematische Führung, wo also die verschiedenen Kuratoren, die also an der Ausstellung mitgearbeitet haben, dann also ihr Thema nochmal präsentieren. Also wirklich ein Angebot, das sich vielleicht lohnt, dann doch herzukommen, wenn man nicht alleine durch die Ausstellung gehen will. Ansonsten gibt es ein sehr gutes Begleitheft, wie schon gesagt, was man für fünf Euro, ich sag's mal, kaufen kann. Oder aber wenn man die Eintrittskarte, dann kriegt man die Ermäßigung auf das Heft.
Daniel
01:28:25
Langt da einfach zu und dann nehmt ihr euer Handy mit und eure Kopfhörer und könnt die Folge quasi nochmal dort einfach vor Ort, direkt vor den Bildern anschauen. Also kommt alle nach Brandenburg. Wir bedanken uns bei euch, dass ihr uns hört und folgt. Gebt uns ein Like für diese Folge und ein Like für den Domstift in Brandenburg, und danke nochmal dir, Micha.
Michael
01:28:46
Sehr, sehr gerne.
Solveig
01:28:46
Dankeschön.
Daniel
01:28:47
Ich glaube, wir haben uns selbst eingeladen, aber dass du uns empfangen hast und hier durchgeführt hast und ja, ich glaube, noch eine dritte Frauenfolge haben wir irgendwann offen. haben wir mal versprochen. Vielleicht dann zu Weihnachten hören wir dich wieder. Wunderbar.
Michael
01:28:58
Euch auch, vielen Dank.
Daniel
01:29:00
Und ihr hört uns natürlich schon bald wieder. Also macht's gut. Bis demnächst.
Solveig
01:29:04
Tschüss.
Daniel
01:29:04
Ciao.
Solveig
01:29:09
Sie hat ja auch ihre Haare los.
Daniel
01:29:11
Achso, das ist auch schlecht?
Solveig
01:29:12
Ja, weil sie ja schon in der Schande liegt als die Sünderin, die schlechte Frau, die nicht wie die gute Maria einen Schleier trägt.
Daniel
01:29:19
Jetzt hast du uns ja Gott sei Dank aufgeklärt.
Solveig
01:29:21
Dass das, einen Schleier hast du auch nicht auf nein wir lachen gerade meine Haare sind geschlossen und die von Solberg sind gelaufen ich trage.
Michael
01:29:34
Auch keinen weißen Schleier.